2Z0

hättest. Damit du aber nicht sagen kön­nest, ein Mann von Ehre habe dich be­trogen, so nimm dein Lausegold wieder, Spitzbube! und die Hosen schenke ich dir. Aber nur unter einer Bedingung." Sie werden gnä»ig sepn, ich lasse mir gern einen billigen Abzug gefallen." 'Einen Abzug sollst du haben, Isaak! fünf und zwanzig Ruthenstreiche auf das blinde Angesicht."Sie treiben Spaß, goldener Herr! Sie werden doch den ar­men Isaak nicht so prostituiren." Meinst du, ich werde mit dir spaßen, Halunke! Es ist Ernst, und wenn du nicht sogleich einwilligst, so laß ich dich zum Hause hinauspeitschen, und du bekommst in deinem Leben nichts mehr."Ach, fcpn Sie doch barmherzig! Was können Ihnen meine Streiche nützen?"MachS kurz, je langer du dich straubst, desto spä­ter ist die Exekution vorbei), und desto spa­ter bekommst du dein Geld. Du hast übrigens die freie Wahl; jedoch ehe eine Minute Verstrichen ist, mußt du dich ent­schlossen haben." Als der Jude den Ernst merkte, und er nur zwischen den Ruthen­hieben und dem Geldverlust zu wählen hatte, zog er die erster» vor. Also wurde von dem herbeigrrujenen Bedienten der Strafakt vollzogen. So jämmerlich auch der hartgeprüfte Jude bei jedem Streiche schrie, so mußte er doch die ganze, ihm zugedachte Ladung aushalten. Nachdem er auf diese Weise wohl zcrblaut und ver­dienter Maaßen abgestraft war, erhielt er fein Geld mit dem Ansatz rNun geh und wenn du je wieder über meine Schwelle trittst, hörst dn? so wirst du sogleich mit der Hetzpeitsche zum Hause hinausgejagt, oder noch einmal mit Ruthen gestrichen."

Der Jude ging und wird wohl schwer­lich wieder kommen.

Erfreuliche Aufklärung.

Neulich erhielt ein Mann, der in der Ge­

gend von Norwich wohnt, während seiner Ab­wesenheit fein Paqnet mit der Post. Die Fra» erstaunte nicht wenig, als sie, nach Abwickelung des Wachstuchs, einen kleinen Kindersarg er­blickte, und gerjeth, nach mancherlei Vermuihun- gen, auf den Verdacht, daß der Sarg wohl die Uebcrreste eines Pfandes ungesetzlicher Liebe ent­hüllen möge Sie entschloß sich daher, die Sen­dung vorläufig zu verheimlichen, und richtete, als der Mann zurückgekchrr war, allerlei sprkige Frage» über seine früheren Liebschaften an ihn, so daß cS endlich zu einem heftigen Wortwechsel kam und die Frau den Sarg hctcheihollc. Man öffnete ihn und fand ein hübsches Spanferkel, in Todtenklcid und KappeLchüllk, das Gesteht unbedeckt, und zn beiden «seiten zwei Fasanen. Es war ein Geschenk von einem scherzende» Freunde in Wrexham. Natürlich Hane die Ei­fersucht ein Ende.

^Erprobtes Mittel gegen die Rauppen.^

Lege des Abends wollene Tuchlappeu auf Bäume und Gesträuche umher, dann wirst du den andern Morgen dieselben mit Ungeziefer bedeckt finden, welches ge­gen Nässe und Kalte darunter Schutz sucht; und so können täglich mehrere Tausende getödtet werden.

sErprobteS Mittel wider die Ratten.js Wer Ratten vertreiben will, darf nur die bekannte PflanzeHundszunge" (cxnoAlollum olllcillale) in seinem Haufe umherstreueu, denn gegen den Geruch ha­ben die Natten einen solchen Widerwil­len , daß sie ein Gebäude, in welchem diese Pflanze umhergestreut ist, noch an demselben Tage verlassen. Sie wächst aus Wiesen und Grabenränden, und wird am besten zu Anfänge des Sommers ge­sammelt, wo sie in voller Kraft ist. Man zerquetscht alsdann die Stängel und streuet sie umher.

Die Artillerie in Schumla, die gut trifft und schon eine Menge Christen ge­tödtet hat, wird von einem Christen aus Straßburg geleitet.