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werbe, vorzüglich aber für einen Mez« ger sich eignet.
Auf Verlangen können auch mehrere Güter dazu gegeben werden.
Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod-Preiße.
Zn Freubenstadt, den 23 . Mai 1329 .
Kernen i Sch6.126.56.126.46-i2fl-4okr. Roggen 1 — . . Lfl.43kr. 8fl-Z2kr.
Gersten 1 — . . öst.—kr. 7fl.2Ükr.
Haber 1 — 46- 6kr. 4fl.—kr. Zfl.54kr.
Erbsen i — gfl.zükr_fl.—kr.—fl-—kr.
Wicken 1 —.6fl>—kr.
Fleisch-Preiße.
Ochsenfleisch .... 1 Pfund 6kr.
Schweinefleisch mit Speck 1 — gkr.
— — ohne' — 1 — ykr.
Kalbfleisch ..... 1 — 5 u.4kr» Brod-Taxe.
Kernenbrod .... 4 Pfund i2kr. Noggcnbrod .... 4 — lOkr. 1 Kreuzerweck schwer 7 Loth L Quentle.
Anekdoten und Erzählungen.
Ein Mann aus Charleville, der nach Paris gekommen war, um daselbst ein Amt zu kaufen, gab einem Freunde 50,000 Livres in Verwahrung. Nachdem er seine Angelegenheit besorgt hatte, wollte er die anvertraute Summe wieder abholen. Der schändliche Freund spielte den Erstaunten, und sagte, er habe nichts empfangen. In Verzweiflung begab sich jener zum Polizeidirektor, und stellte ihm seine traurige Lage vor. Herr von Sartine fragte ihn, ob er sich einen Empfangschein habe geben lassen, oder ob Zeugen vorhanden sehen. Dieser antwortete, da er nicht gedacht habe, daß n seinem Freunde nicht trauen dürfe, so
habe er sich keine Quittung geben kaffen, und es sei kein anderer Zeuge dabei ge. wesen, als die Frau seines treulosen Freundes. Nachdem der Beamte sich eine Weile besonnen hatte, hieß er ihn in ein anstoßendes Kabinet gehen und dort warten. . Er ließ hierauf den ungetreuen Verwahrer sogleich holen, und sagte zu ihm: „Es ist mir so eben durch die Polizei gemeldet worden, daß man bei Ihnen 50,000 LioreS verwahrlich niederge- legt hat, und daß Sie sich nun weigern, diese Summe wieder heraus zu geben." Dieser laugnete, daß ihm jemals von irgend jemand eine solche Summe in Verwahrung gegeben worden seh. „Ich will es auf einen Augenblick glauben," versetzte Herr von Sarline; aber um mich desto mehr davon zu überzeugen, so schreiben Sie ihrer Frau, welche dabei zugegen gewesen sehn soll, was ich Jh. nen angeben werde." „ „Ich bitte dich, liebe Frau, dem Ueberbringcr dieses Briefs die Summe von 50,000 Livres zuzustellen, welche ich in deiner Gegenwart von dem Herrn Nv°-- zur Verwahrung empfangen habe."" Er mußte gehorchen und da« Billet schreiben. Herr von Sartine schickte es durch eine sichere Person hin, welche das Geld zurück brachte. Der auf diese Art seiner «Schurkerei überwie- fene Verräther warf sich dem Polizeibeamten zu Füßen, welcher ihm einen derben Verweis gab. Um seine Beschämung vollkommen zu machen, ließ Herr von Sartine den Mann aus Charleville herein treten, welchem er die 50,000 Livres übergab, und dabei empfahl, künftig zu seiner Sicherheit mehr Vorsicht zu gebrauchen.
Der Geizige.
Zwei nützen nach dem Tod allein.
Der Geizhals und ein fettes Schwein.