gegen gehörige Zfache gerichtliche Ver^ slcherung.
F. W. Bischer, Buchdrucker«
Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod -Preiße.
In F r e u d e n ft a d t, den 9. Mai 182s.
Kernen 1 Sch6.12fl.56.12fl.46.12fl. gkr. Roggen 1 — . . gfl.—kr.—fl.—kn.
Gersten 1 — . . 7fl.2zkr.-fl.—kr.
Haber 1 — 4fl.l6kr. 4fl.i2kr. 4fl. gkr. Erbsen 1 — yfl.zükr.—fl.—kr.—fl.—kr.
Wicken 1 —.6fl. —kr.
F l ei sch - P r e i ß e.
Dchscnfleisch .... 1 Pfund 6kr.
Schweinefleisch mit Speck 1 — gkr.
— — ohne — 1 — skr.
Kalbfleisch ..... 1 — gkr.
V r 0 d- T a xe.
Kcrnenbrod .... 4 Pfund i2kr. Noggenbrod .... 4 — iOkr.
1 Kreuzerweck schwer 7 Lvth 2 Qucntle.
Der pfiffige Michel.
Wer niemals den pfiffigen Michel gekannt. Der lerne ihn heute noch kennen;
Die pfiffige Welt, die ihn pfilfig genannt. Wird Pfiffig der Nachwelt ihn nennen. Und Pfiffig erhellt dann der Mondenschein DeS pfiffigen Michels Leichenstein.
Dort oben am pfiffigen Eckstein stecht Sein Häuslein in pfiffiger Gruppe, Dort sitzt er und schwitzt er in Gravität, Und schlürft ans dem Hafen die Suppe; Dort schmollt der pfiffige Michel, entzückt, Von Vater und Mutter an'S Herz gedrückt.
Kein Röcklein bedecket den armen Tropf; DeS Großvaters Hosen bekleiden.
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Alö Erbtheil, den Michel vom Fuß bi» zum Kopf,
Drin lebt er und webt er mit Freuden;
Und streckt, als stäck' er im Schildkröten» Haus,
Die pfiffigen Aermlein zum Sackschlitz heraus.
Der pfiffige Michel zwölf Jahrlein zählt.
Und kann recht verständlich schon lallen.
Kann stehen und gehen, und weiß, wen« er fällt.
Mit Pfiffiger Wendung zu fallen:
Er läuft mit dem Vater viel ein und au-.
Und dienet der Mutter als Magd im HauS.
Da kömmt er — dort geht er — jetzt könnt ihr ihn seh'n.
Er geht ohne Stolpern und Hinken —
Er trägt in der Rechten der Kreuzerlein zween.
Ein Tellerchen hoch in der Linken.
Man richtet dem Vater das Essen an.
Die Mutter will Pseffer und Ingwer daran,
„Hier hast du das Geld und das Teller» chen da —
Lauf eilig zum Kramer Leander,
Hol Pfeffer und Jngimr, doch bring» mir's ja
Bei Leibe! nicht untereinander!"
Der Michel verstand den pfiffigen Sinn
Der pfiifigcn Mutter, und eilt dahin. —
Doch weilt er beträchtlich noch hie und da.
Und plappert, als war' er selbander:
„Hol' Pfeffer und Ingwer, doch bring» mir's ja
Bei Leibe! nicht untereinander!"
Die Mutter — fangt Michel zu schließen an —
Will Pfeffer und Ingwer gesondert Han.
„Kieß,ficht wohl den pfiffigen Michel nicht . - ... an —"
So schmollt er zum Krämer Leander —