Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod-Preiße.

In Freudenstadt,

den ?. Jane. 1829.

Kernen i Sckfl. izfl.4. 12fl.5O.12fl.l6kr. Roggen 1 . . 9fl.z6krfl.kr.

Gersten 1 . . 7fl.44kr.fl.kr.

Haber 1 zfl.Lokr. Zfl.zokr. zfl.24kr.

Erbsen 1.ivfl.zökr.

Bohnen 1.yfl. 4kr.

Wicken 1.6fl.24kr.

Fleisch-Preiße.

Ochscnfleisch .... 1 Pfund 6kr. Schweinefleisch mit Speck 1 gkr.

ohne 1 7kr.

Kalbfleisch.1 skr.

B r 0 d - T a I e.

Kernenbrod .... 4 Pfund i2kr. Noggcnbrod .... 4 iMr. 1 Kreuzerweck schwer 7 Lolh 2 Qucntle.

Anekdoten und Erzählungen.

Einem jungen Pariser begegnete ein Abenteuer, daö er selbst mit folgenden Worten erzählte: Ich logiert in Lpon in einem angesehenen Gasthaus. Abends um 6 Uhr war ich gerade im Hose, als ein sauber gekleideter Mensch hcreinkam, der sein Pferd am Zaume fährt. Hör einmal, nimm mein Pferd in Acht, und füttere cs gut, sagte er zum Hausknecht. Wir haben keinen Platz mehr mein Herr, weder für Sie noch für Ihr Pferd, ant­wortete dieser, Sie mäßen sich ein ande­res Unterkommen suchen. Das ist sehr schön, sagrx der Fremde, der Hausknecht muß was bekommen, und ich werde mor­gen früh dich recht gut belohnen. Da­von ist die Rede nicht, rief der Knecht: ich sage Ihnen nur, daß wir keinen Platz mehr im Hause haben, und ich Ihr Pferd

auch nicht mehr in den Stalk bringet, kann, weil er ganz voll ist. ES ist gut, versetzte der Fremde, du hast ein ehrliche» Gesicht, nimm mein Thier wohl in Acht und versorge eS gut. Ich glaube, der Herr ist verrückt, rief der Knecht, indem er ihn den Weg nach der Küche nehmen sah: was will er denn, daß ich mit sei- nem Pferd thun soll? Ich glaube, ek ist taub, sagte ich zum Hausknecht: sieh' nur, daß sein Pferd nicht fortläu^t, du möchtest dir sonst Verantwortung zuzie- hcn. Ich folgte dem Fremden in di, Küche. Man machte ihm da das nam» liche Kompliment, wie der Hausknecht; ich bin Ihnen sehr verbunden, gab er der Wirthin zur Antwort: aber ich bitte Sie, sich nicht mit Komplimenten zu bemühen, weil ich so taub bin, daß ich auch nicht einen Kanonenschuß höre. Er ergriff so­gleich einen Stuhl, und setzte sich an'» Feuer, als wenn er zu Hause wäre. Di? Wirthin berathschlagte sich mit ihrem Mann, und da sie nicht wußten, wie sie diesen Gast los werden sollten, so beschie­ßen sic, daß er auf dem Stuhl sein Lager nehmen müßc.

(Beschluß folgt.)

Pastor Schwolke und sein Schulmei. sier begegneten sich auf einem Morgen­spaziergange.

'^ist recht heiß geworden seit gestern, bemerkte der Herr Pastor nach oorherge- gangencm Gruß und Handschlag.

Ach ja, Ihr Hochehrwürdcn I entgeg. nete der Schulmeister: es ist ein ganz ander Temperament am Himmel.

Inschrift an einer Heilquelle.

Hier könnt ihr (sollt'ö euch kein Wunde?

dünken?)

Da» Leben verlängern durch häufigk» Trinken.