^us biadt und Kreis Calw
§rnn Opksens
r>5- Opfern! — das ist ein großes Wort, dos nie gedankenlos gesprochen werden sollte. Opfern steigt freudig und. bedingungslos sich von etwas trennen und es hinschcnken. Unsere Soldaten opfern Großes ^ ihr Blut und Leben. Wie verschwindend klein ist da das Opfer, das am kommenden Sonntag, Dem e r- sten OPfersonntag des Kr:eWinter hilsswerkes des deutschen Volkes 1942/43 von uns erwartet wird!
Doch ein Opfer soll, unsere Spende sein; denn sie ist für die Mutter inneres Volkes, für die Kinder und für die, die ein Leben voller Arbeit und Pflicht hinter sich haben. Vielleicht wird deine Spende zu einem Milchgutschein für eine werdende ^Mutter oder zu einem Ausstattungsbeitrag zur einen Zungen aus einer gesunden kinderreichen Familie. Oder aber gibt deine Spende eine dringende Beihiife für ein altes Mütterchen, das unserem Volk Kinder geboren und seine Sohne für Deutschlands Freiheit geopfert hat!
Das ist ein Opfer! Da scheint es uns beinahe, als dürften wir von unserer Spende am kommenden Sonntag gar nicht mehr von Opfern sprechen. Wir Schwaben geben ohne große Worte, aber wir spenden freudig. Und so soll es auch diesesmat wieder sem! Wir wollen gern und viel geben, wobei „viel" ein relativer Begriff ist. Denn ein Silberstuck kann für den einen eine Riesensumme bedeuten, während es für den anderen ein Nichts ist. Und dieser andere müßte sich dann sagen: Es genügt nicht, es muß mehr sein. Denn das Ergebnis dieses ersten Opfersonntags — und das Ergebnis soll in unserem Gau natürlich wieder sehr gut ausfallen — soll ein sYmbo- lisches Dankeszeichen an unsere Soldaten und vor allem an den Führer sein.
Von Freitag bis Sonntag führen NSV-- Walter und WHW.-Beauftragte die Listensammlungen zum ersten Opfersonntag für das Kriegswintcrhilfswerk des Deutschen Volkes 1942/43 durch. Jeder Haushaltungsvorstand und jeder selbstverdienende Volksgenosse soll sich in die Sammelliste der Opsersonntage, eine weitere Ehrenliste der deutschen Heimat im Kriege, mit einem seiner finanziellen Lage auch angemessenen Betrag eintragen. Jeder Deutsche muß noch einmal den Aufruf seines Führers zum 10. Wintcr- hilfswerk lesen und dann wird er sicher eine Spende in der richtigen Höhe in die OPfer- sonntagsliste eintragen.
Die Glücksmänner sind wieder da
Nachdem wir die Glücksmänner nun über zwei Monate im Straßenbild vermißt haben, traten sie am 1. September wieder für die ReichslotHrie der NSDAP, für nationale Arbeit an. Die Glücksmänner haben in den Kriegsjahren ihre Leistungen ständig gesteigert. Dies . ist nicht nur ein Beweis dafür, daß die Losverkäufer ihre Arbeitskraft restlos eingesetzt haben, es zeigt auch, daß der Opferwille des deutschen Volkes die Reichslotterien der NSDAP, und die Glücksmänner ganz besonders freudig ausgenommen hat.
Die Reichslotterie der NSDAP, für nationale Arbeit wird als Losbricf-Lotterie mit sofortigem Gewinnentscheid durchgeführt. In 10 Reihen werden insgesamt RM. 10.000.000.— Gewinne und Prämien ausgespielt. Für fünfzig Pfennig kann man sofort RM. 1.000.— gewinnen, abgesehen von den vielen Gewinnen zu RM. 500.—, RM. 100.—, NM. 50.— und der großen Anzahl kleinerer Gewinne. An jedem Los befindet sich wieder ein Prämienschein. Am 30. November 1942 werden in jeder Reihe eine Sonderprämie zu RM. 5.000.— und Prämien zu RM. 500.— und RM. 100.— verlost. Insgesamt fallen auf die Prämienlose Prämien im Werte von RM. 160.000.—. Prämienlose also gut aufbewahren, denn so mancher hat sich schon durch leichtfertige Behandlung seines Prämienloses um sein Glück gebracht. Der Prämienschein hat auch in diesem Fahre wieder einen Kontrollstempel, der den Gewinn oder das „Nicht" des Loses wiederholt, sodaß die Gewinnauszahlung unter doppelter Kontrolle steht.
Soldaten helfen beim WH2V mit
Das Oberkommando der Wehrmacht hat ungeordnet, daß die Wehrmacht auch für Vas Kriegswinterhilfswerk 1942/43 wieder mit einer Reihe von Hilfsmaßnahmen einsetzt. Sie sind im engsten Einvernehmen mit den örtlichen Beauftragten für das WHW. durchzuführcn. Vom Lohn- und Gchaltsopfer werden bei der Wehrmacht befreit alle aktiven Soldaten, die nicht Gehaltsempfänger sind,- sowie alle nicht zum Friedensstand gehörenden Wehrmachtsangehürenden hinsichtlich ihrer Wehrmachtsgebührnisse. Allmonatlich einmal und aber bei den Truppenteilen freiwil- -igeBüchsen-oderTellersammlun- gen für das WHW. vorgesehen, um auch dem vom Lohn- und Gehaltsopfer freigestellten Personenkrcis Gelegenheit zu geben, sich durch E-Penden am WHW. zu beteiligen. Als Tag ?er Wehrmacht sind der 20. und 21. März 1943 in Aussicht genommen.
Das OKW. bestimmt ausdrücklich, daß streng auf die Einhaltung des vom Führer geforderten Grundsatzes der unbedingten Freiwilligkeit jeder Spendenleistung geachtet werde. Emc Reihe von Maßnahmen wird im Bereich der Wehrmacht ausdrücklich verboten. Dazu gehören Nagelungen jeder Art, die Herausgabe von Opfermarken, das Versteigern von bewirtschafteten, namentlich markengebundenen Lebensmitteln oder sonstigen Ver- brauchsgütern, die Durchführung von Tombolen, bei denen bewirtschaftete, bezugsbeschränkte oder verknappte Waren verlost Wersen. und die Gestellung von Kraftfahrzeugen.
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Jägeressen: Zutaten: 150—200 Gr. Rind- oder Hammelfleisch, 1 Kg. Bohnen, Kg. Tomaten. 30 Gr. Fett, 2 Eßl. Mehl, Salz, Bohnenkraut.
Das Fleisch in kleine Würsel schneiden, Bohnen abfädeln und brechen, Tomaten in dicke Scheiben oder Viertel schneiden. Das Fett in einem Topf zergehen lassen, Fleisch und Gemüse lagcnweise einfüllen, evtl. Wasser oder Gemüsebrühe zugießen, die Gewürze dazugeben und das Gericht bei geschlossenem Topf über kleiner Flamme garmachen, zum Schluß mit Mehl andicken. — Dazu Schalkartoffeln. Gemüsepichelsteiner: Zutaten: 250 Gr. Möhren, 500 Gr. Bohnen, 500 Gr. Blumenkohl, 250 Gr. Tomaten, 375 Gr. Kartoffeln, 250 Gr. Pilze, 30 Gr. Fett, Ltr. Gemüsebrühe, Salz, gehackte Petersilie, nach Bedarf Mehl. Die vorbereiteten und zerkleinerten Gemüse in Fett andünsten, mit Gemüsebrühe auffüllen, garmachen, nach Bedarf mit Mehl dicken, mit Salz und gehackter Petersilie abschmecken. Kohlrabi mit Lebcrwurst überbacken: Zutaten: 1 Kg. Kohlrabi, 200 Gr. Leberwurst, 2 Brötchen, 2 Eßl. Majoran, etwas Milch, 1 Ei oder Ei-Austauschstoff, 2 Eßl. Bichl, 2 Eßl. Tomatenmark, Fettflöckchen, evtl, geriebener Käse oder Fettflocken.
Den vorbereiteten Kohlrabi in Scheiben schneiden, mit wenig Wasser und Salz weichkochen und abtropfen lassen. Die Lebcrwurst aus dem Darm nehmen, mit den eingeweichten, ausgedrückten Brötchen, Majoran und Milch verrühren. In eine ausgefettetc Auflausform abwechselnd Kohlrabischeiben und Leberwurst- wasse schichten, oberste Schicht Kohlrabi. Aus Mehl, Kohlrabikochwasser, Ei und Tomatenmark eine Tunke Herstellen und über den Auflauf gießen. Fettslöckchen obenauf legen und evtl, mit ger. Käse oder Hefeflocken überstreuen. Backzeit ungefähr Stunde.
Hefeklöße. Zutaten: 500 Gr. Mehl, 20 Gr. Fett, X Ltr. Milch, knapp 1 Teelöffel Salz, 30 Gr. Hefe.
Einen festen Hefeteig Herstellen, gehen lassen, mit bemehlten Händen gleichmäßig große Klöße formen und auf einem bemehlten Brett nochmals gehen lassen, lieber einen breiten, zur Hälfte mit kochendem Wasser gefüllten Topf ein dünnes Tuch binden, darauf die Klöße in genügendem Abstand legen, mit einer genau schließenden Schüssel abdecken und die Klöße in dem strömenden Wasserdampf 8 bis 10 Minuten garen. Die Schüssel darf während dieser Zeit nicht aufgehoben werden. Nach Belieben kann der Masse 1 Ei oder 1 gehäufter Eßlöffel Austauschstoff beigefügt werden.
Oer Rundfunk am Mittwoch
Nkiihsprogramm: 18 bis 18.80 Ubr: Breslauer Kvnzertscnöiliig: 16 bis 17 Ubr: KönigSbcraer Nach- rnittagskonzert: 20.20 bis 21 Ubr: Unterhaltsame Stunde für Krönt und Heimat: 22.40 bis 23.16 Ubr: 4,Wenn der Tag zu Ende gebt". — Deutlchlandscndcr: 20.18 bis 21.16 Ubr: Ausschnitte aus den Opern „Der Wildschütz" von Vorhin« und „Die lustigen Weiber von Windsor" von Nicolai: 21.18 bis 22 Uhr: Unterhaltsame Stücke aus Klassik und Gegenwart.
Verkauf von Schreibheften neu geregelt
Der Verkauf von Schulheften aller Art durch den Einzelhandel darf nach einer neuen Anordnung nur noch gegen Vorlage eines mit dem Stempel der Schule versehenen alten Heftes gleicher Art erfolgen. In dem vorgelegten Heft ist die Aushändigung des neuen Heftes zu vermerken. Der Vorlage des alten Heftes gleichzustellen ist die Beibringung einer von einer Schule, einem hauptberuflichen Privatlehrer oder einem Erziehungsheim erteilten Bescheinigung, daß die Anschaffung des Heftes für Unterrichtszwecke erforderlich ist.
5 Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für Tuchdieb
Nagold. Die Strafkammer des Landgerichts Tübingen hatte sich mit einem Schädling zu beschäftigen, der in Nagold und Umgebung „tätig" gewesen ist. Da die Zahl der nötigen Zeugen aus dem Schwarzwald über zwanzig betrug, tagte das Gericht im Saal des Amtsgerichts in Nagold.
Der Angeklagte heißt Karl Junkers, ist 36 Jahre alt, stammt aus Neunkirchen (Saar) und lernte das Schneiderhandwerk. Die Anklage lautete auf Diebstahl im Rückfall und Untreue. Junkers ist in den letzten zwanzig Jahren nicht weniger als dreizehnmal von Gerichten in West- und Norddeutschland mit Gefängnis bestraft worden — wegen Diebstahls, Betrugs und Urkundenfälschung. Trotz dieser vielen Vorstrafen und obwohl Junkers weder die Gesellen- noch die Meisterprüfung im Schneiderhandwerk abgelegt hat, gelang cs ihm 1941 mit Hilfe von gefälschten Zeugnissen und Ausweisen, in einer, Kleiderfabrik in Nagold eine Stellung zu bekommen, und zwar wurde er gleich Betriebsleiter mit einem Monatsgehalt von 400 RM. Der „Betriebsleiter" hatte als solcher ungehindert Zutritt zu einigen Tuchwarenlagern und stahl nun aus diesen in mehr als dreißig Fällen Tuch für Herren- und Dämenkleider im Wert von 3000 bis 4000 RM. Die gestohlenen Waren verkaufte er zu ziemlich hohen Preisen ohne Kleiderkartenpunkte an etwa drei TuHiird Liebhaber in der Herrenberger und Nagolder Gegend mit der Behauptung, die Tuchwaren stammten aus dem Elsaß und Holland und könnten daher bezugscheinfrei abgegeben werden. Junkers hat durch seine Handlungsweise natürlich nicht bloß den Betriebsinhaber geschädigt, sondern auch die Tuchkäufer, die das Nachsehen haben,
Junkers wurde als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher — dem Antrag des Staatsanwalts entsprechend — zu fünf Jahren Zuchthaus mit anschließender Sicherungsverwahrung und drei Jahren Ehrverlust verurteilt — wegen fortgesetzten Diebstahls im Rückfall in Tateinheit mit Untreue und wegen Betrugs iin Rückfall. Eine ebenfalls ausgesprochene Geldstrafe gilt als durch die Untersuchungshaft von über drei Monaten verbüßt. iri«n8ti»I»», «ivr Ils
BDM.-Mädelgruppe 1/401. Am Freitag tritt die ganze Gruppe mit dem BDM.-Werk pünktlich um 19.45 Uhr in Dienstkleidung am Salzkasten an. Schriftliche Entschuldigungen nur in dringenden Fällen.
Die Versorgung mit Kartoffeln fichergestellt
^eil- unä VoIIeinkellerunZ — I^eue 6e2UA83U8vvei8e iveräen 3 U 8 ZeZeben
Für die Versorgung des deutschen Volkes mit Winterkartoffeln hat der Reichsernährungsminister jetzt die Einzelanweisungen herausgegeben. Daraus ergibt sich, daß von allen beteiligten Stellen rechtzeitig alle Maßnahmen auch auf diesem wichtigen Gebiet getroffen werden. Wie bereits gemeldet, wird die Einkellerung ermöglicht. Allerdings kann und soll die Einkellerung von Winterkartoffeln nicht etwa jetzt beginnen, weil die frühen und die mittleren- Sorten für diesen Zweck nicht genügend haltbar sind.
Für die Versorgung der Verbraucher, die mangels eigener Einkellerungsmöglichkeiten auf den Bezug von Speisekartoffeln auch im Winter angewiesen sind, müssen erheblich größere Vorräte als je bisher eingelagert werden. Das geschieht nicht nur in reichseigenen Kartoffellagerhallen, sondern in allen möglichen geeigneten Baulichkeiten, die unter Umständen behelfsmäßig herzurichten sind. Den Groß- und Klein Verteilern wird die Haltuiig bestimmter Vorräte auferlcgt werden. Das gleiche gilt für die Großver- brauch er, denen in bestimmten Fällen im Auflagewege eine über den eigenen Bedarf hinausgehende Einlagerung für die allgemeine Versorgung zugemutet werden muß.
Im übrigen wird für.die Zeit vom 14. Dezember 1942 bis 25. Juli 1943 ein weiterer Bezugsausweis für Speisekartof- s e l n eingeführt. Er wird möglichst bald, spätestens mit den Lebensmittelkarten für die 41. Zuteilungsperiode, ausgegcben und ist auf acht Zuteilungsperioden abgcstellt. Die jetzt je Kopf und Woche aufgerufenen Kartoffclmengcn werden allmählich auf eine Höchstmenge von 4,5 Kilogramm erhöht werden. Die Einzelabschnitte des vom 14. Dezember ab gültigen Bezugsausweises werden wie bisher jeweils zu Beginn der Zuteilnngswoche gültig; der laufende Bezug auf noch nicht fällige Abschnitte bleibt verboten. Dagegen berechtigen die einzelnen Abschnitte bis zum Ablauf der Zuteilungsperiode zum Kartoffelbezug, der letzte Abschnitt sogar jeweils noch m der ersten Woche der folgenden Periode. Für.den laufenden Bezug wird am bisherigen Berühren mit Bestellschein grundsätzlich nichts geändert. Bei Umzügen, längeren Reisen usw. versehen die Kartoffelstellen, wenn der Reisende nicht, in Gaststatten usw. ver
pflegt wird, die Eiuzeiavfcynnte mn oem Stempelaufdruck „Reis e". Wehrmachturlauber erhalten auf Antrag Berechtigungsscheine zurrt Bezug von Speisekartoffeln. Hier beträgt die Höchstmenge bei einer Urlaubsdancr von weniger als einer Woche dreiviertel Kilogramm je Kopf und Tag.
Für den Winter kann der Versorgungsbe- rechtigte eine Voll- oder eine Teilei n- kellernng durchführen. Die Höchstmenge beträgt bei Volleiukelleruug sür die Zeit vom 19. Oktober 1942 bis 25. Juli 1943. also für zehn Zuteilungsperioden, reichseiuheit- lich je Kopf 200 Kilogramm Speisekartoffeln. Bei der Teileinkellerung werden 20 Kilogramm je Zuteilungsperiode zugrunde gelegt. Der Zuschlag von etwa 10 v. H. gegenüber dem Wochensatz bei Nichteinkellerung wird zum Schwundausgleich gegeben. Um die Kartenstellen nicht übermäßig zu belasten, werden lediglich für den unmittelbaren Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher reichseinheitliche „Einkellerungsscheine" eingeführt; sie lauten auf 5» Kilogramm bzw. 150 Kilogramm und ermöglichen die Zusammenstellung jeder gewünschten durch 50 Kilogramm teilbaren Menge. Wer unmittelbar vom Erzeuger Speisekartoffeln zur Einkellerung beziehen will, mutz bei der Kartcnstelle unter Vorlage seiner Kartoffelkarte die Ein- kellerungsscheine beantragen. Er wird mindestens einen Einkellerungsschsin über nur 50 Kilogramm erhalten, aus den er zur Ueber- brücknng bei einem Verteiler beziehen kann, wenn etwa die Winterkartoffeln nicht rechtzeitig eintreffen. Nicht belieferte Einkellerungsscheine werden gegen neue Bezugsausweise umgetauscht. Erfolgt Einkellerung durch Bezug beim Groß- oder Kleinverteiler, dann sind Einkellerungsscheine nicht erforderlich. Hier werden die Bezugsauswcise entsprechend entwertet
Der Minister bezeichnet es als unverantwortlich, wenn etwa Verbraucher über ihren tatsächlichen Bedarf hinaus Speisekartoffeln beziehen. Selbstabholung wird stärker als im Frieden verlangt werden. Eine Kellerung darf nur in geeigneten Räumen, möglicherweise beim Nachbarn, erfolgen. Pflegliche Behandlung wird zur Pflicht gemacht. Böden, Balkons oder Keller mit Zentralheizung kommen für Einlagerung nicht in Betracht.
0 V>,I kr! Oi k Li-. rii°r°r-ii°m°°
„Ja. Mir ist da eben ein großartiger Gedanke gekommen. Ich weih jetzt, was wir zu tun haben. Ich werde die Vorbereitungen dazu sofort treffen."
„Darf man wissen, welche düsteren Pläne du irr deinem Hirn zu wälzen scheinst?"
„Nein. Die Zeit ist noch nicht reif dazu. Aber ich weih schon jetzt, daß du mein Vorhaben begeistert unterstützen wirst."
„Warum willst du mich durchaus aus die Folter spannen, Ulla? Laß sehen, ob deine Idee etwas wert ist."
Ein Kopfschütteln war die Antwort. An der Tür wandte sich Ulla noch einmal um.
„Morgen werde >ch dir meinen Plan ver-' raten!" raunte sie ihm zu und schloß dann rasch die Tür.
Mit eiligen Schritten strebte sie dem Wohnhaus zu. Zum erstenmal feit langer Zeit lag ein: Liedsummen auf ihren Lippen.
„Nanu?" unterbrach sie eine Helle Stimme. „Dir geht es wohl recht gut, wie?"
Erika Segal trat ihr in der Diele entgegen.
Ulla umarmte die Freundin stürmisch.
„Jawohl, Rikal Die Zeit des Wartens und der Untätigkeit ist für mich vorüber. Jetzt geht es frisch ans Werk!" ,
„An welches Werk?"
„Das ist mein Geheimnis! Ich darf nichts! darüber verraten, zu keinem Menschen — außer den unmittelbar Beteiligten natürlich!"
„Und zu denen gehöre ich nicht?" rief Erika schmollend aus.
„Leider, liebe Rika, leider gehörst du nicht dazu."
Ulla hatte ihren Arm unter den der Freundin geschoben und war mit ihr in das Bücherzimmer gegangen.
„Wenn ich Gleiches mit Gleichem vergelten wollte, so müßte ich jetzt auch schweigen", erklärte Erika. „Ich habe nämlich auch ein Geheimnis —"
„Wirklich? Nun. das kannst du doch nicht für dich behalten? Eher gingest du zugrunde, nicht wahr?"
„Spotte nicht, du Schändliche! Was kann ich dafür, wenn ich mein Herz auf der Zunge trage und in meiner Ueberschwänglichkeit allen Menschen meine Seele offenbare!"
„Du, das hast du aber schön gesagt!" bemerkte Ulla lachend.
„Ach geh! Auf dich bin ich überhaupt wütend, ganz wütend!"
„Und deshalb besuchst du mich?"
,Za, eben deshalb!"
„Was habe ich denn nun schon wieder verbrochen?"
„Du nicht allein, die anderen haben mich auch geärgert", lautete die Antwort. Erika begann erregt im Zimmer hin und her zu laufen. Schließlich streckte sie Ulla eine schmale Karte hin. „Da, lies!"
Ulla blieb ganz ruhig.
„Manja und Casio? Das habe ich erwartet", entgegnete sie gelassen.
„Erwartet? Erwartet? So! Das hast du erwartet!" schrie Erika erbost. „Casio und ein Mädel aus der Bar?"
Jetzt wurde Ulla ernst.
„Bitte — laß diesen verächtlichen Ton, Rika! Ich habe Manja als einen edlen, guten Menschen kennengelernt. Ich trete jederzeit für diese tapfere und unerschrockene Frau ein!"
„Na schön!" lenkte Erika ein. „Aber diese Perbindung ist trotzdem ein Affentheater, behaupte ich. Casio hat mich geküßt! Hast du gehört? Mich hat er geküßt, und fein Aufgebot bestellt er mit einer anderen!"
Da konnte Ulla ein Lachen nicht unterdrücken.
Auf dem Absatz fuhr Erika wütend zu ihr herum.
„Und darüber lachst du auch noch?" wetterte sie in höchster Entrüstung.
„Ja, meine liebe Rika; denn erstens kann ich mir gar nicht vorstellen, daß dich ein Mann zu küssen vermag, weil dein süßes Plappermäulchen nie stille steht —"
„Ulla!" donnerte die kleine, zierliche Blondine und reckte sich auf die Zehenspitzen. „Noch dn solches Wort, und unsere Freundschaft ist zu Ende!"
„— und zweitens", fuhr Ulla unbeirrt fort, „zweitens hat Sasso die kleine Episode mit dir vielleicht gar nicht ernst genommen?"
Erika fuchtelte mit den Armen in der Luft umher.
„Das ist es ja gerade, was mich wild macht!" rief sie. „Ich habe seit langem schon das Gefühl, daß man mich nicht mehr ernst nimmt!"
„Siehst du —?"
„Ach, führe du doch keine weisen Reden, Ulla! Wo doch gerade du an allem schuld bist!"
.Hch —-?" entfuhr es Ulla erstaunt.
„Natürlich nur du! Wegen dir hat sich Sasso mit Manja verlobt. Aus lauter Verzweiflung hat er das getan, weil er keinen anderen Weg sah —"
„Was habe denn ich mit diesem allem zu tun?" fragte Ulla verwundert.
„Sehr viel! Alles! Alles!" lautete die heftigen Tones gegebene Antwort der Freundin.
,Zch verstehe dich nicht, Rika!"
Allmählich wurde Erika ruhiger. Sie trat dicht vor Ulla hin und sprach nun eindr!- - sie ein.
„Sasso liebt nur dick dich ganz allein! Aber er darf zu dir nick: r - spreck.'n. Er weiß
ja nicht, ob du noch ein ,. ,...g Zuneigung zu ihm hegst. Du hattest dich mit Boysen verlobt. Nun steht der Tote zwischen euch. Das fühlt Casio ganz genau. Ganz abgesehen davon, daß gegen Casio von neuem ein schwerer Verdacht erhoben würde, wenn er sich wieder dir nähern wollte. Daun würde man das Motiv Eifersucht von neuem auf- greifen. Eine Verbindung zwischen Sassck und dip müßte von den Gerichtsbehörden als ein Beweis dafür gewertet werden, daß tatsächlich Harald Boysen ihm, Sasso, im Wege stand. Ve> ..ck't du denn das alles nicht? Fühlst du denn nicht, daß er dich noch immer liebt? Ahnst du nicht, daß alles andere — die Episode mit Manja und mit — nun ja, auch mit mir — nur aus feiner verzweifelten, zerwühlten Stimmung daraus ent» stand?"
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