Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod-Preiße.
In Freudenstadt, den 20. Scpt. 1828.
Kernen r SM. 14fl.56.izfl.52 —fl.—kr. Neuer K. 1 Schfl. i2fl. 43 kr. —fl. —kr. Roggen 1 — . . 9fl.z6kr.-fl. —kr.
Gersten i — . . sfl-—kr. yfl.iLkr.
Haber i — 4fl.2okr. 4fl.iZkr. zfl.45kr.
Erbsen 1 —.9fl.Z6kr.
Linsen l —.9fl.z6kr.
Bohnen i —.6fl.24kr.
Wicken i —.6fl.24kr>
Fleisch-Preiße.
Ochsenfleisch . . . . i Pfund 6kr. Schweinefleisch mit Speck 1 — gkr.
- — ohne — 1 — ykr.
Kalbfleisch.. — 4kr.
Brod-Taxe.
Kernenbrod .... 4 Pfund istkr.
Noggenbrod .... 4 — rskr.
1 Kreuzerweck schwer 6 Loth 1 Quentlc.
Das weibliche Triumvirat,
oder:
Die Folgen ernes Eselsfalls.
(Erzählung aus dem Leben.)
(Beschluß.)
Aergerlich, daß man sie belauscht hatte, bestiegen sie etwas unwillig die frommen Thicre, und ritten stillschweigend den Berg hinab durch das Dorf. Als sie an dem Wirthshaus vorbeikamen, gesellte sich noch ein Reiter, ebenfalls auf einem frommen Langohr, zu unfern Damen, und knüpfte ein Gespräch mit denselben an, welches ihnen sehr willkommen kam, denn da eö schon etwas spat und finster war, so fürchteten sie sich doch ein wenig auf dem nun einsam gewordenen Wege nach Wiesbaden.
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Besonders war es Tina, welche den fremden Begleiter recht- und leutselig von den Plaisiren im Mondscheine und von dem Wandeln unter dem mit Sternen besäten Himmel, zwischen Pappeln und Ulmen, in Ermangelung von Cppressen unterhielt. — Der Fremde hörte ihr recht aufmerksam zu, und seufzte jedesmal aus Artigkeit mit, wenn Tina seufzte, worüber die schalkhafte Frankftirterinn, welche den rechten Flügel deckte, doch zuweilen das Lachen nicht unterlassen konnte, wahrend die Darmstadterinn hinten drein trappte. — Man mochte ungefähr auf der Halste des Wegs angekommen seim, und Tina ließ wenigstens zum Vierzigsten Mal schon einen schweren, tiefen Seufzer und blickte gen Himmel, als ihr Esel (sie ritt den Hengst) einige Bocks- und Scitcnsprünge und sonderbare Bewegungen zu machen anfing, sich endlich auf die Erde niedcr- warf, seine Ncitcrinn abschüttclte, sich quf die unverschämteste Art wie ein rechter Esel, im Staube der Landstraße wältzke, und mit allen Vieren zappelte und ausschlug. Er würde das arme Tmchen jam- merlich zugerichtet haben, wenn nicht der beherzte Begleiter geschwind von feiner Montüre gesprungen, dem unglücklichen Mädchen zu Hülfe geeilt wäre, und es unter dem grauen Monstrum hervorge-o. gen hatte, wobei ihm sowohl, als der Gefallenen, noch einige Eselstritte zn Theii wurden, die sehr empfindlich waren. — Die beiden andern Mädchen schrieen während der Zeit unaufhörlich um Hülfe; nur die schadenfrohe Lina konnte sich sehr oft des Lachens nicht enthalten. — Endlich war wieder Alles in der Reihe, und Reiter und Treiber hieben um die Wette auf das ungalante Thier, welches nun niemand mehr besteigen wollte, sondern von seinem Eigenthümer unter Fluchen und Wettern am Zaum geführt wurde. Tina hatte das Thier ihres Erretters bestiegen, der jetzt neben ihr zu Fuß hinkte, (denn