steht so fest und unwandelbar als daS Taunusgebirge, und eher wird der Feld- bcrg, sammk dem Alttönig rinstürzen, als ich je eines Mannes Weib iverde. Diese Worte begleitete sie mit einem so erha­benen und ernstfeierlichen Tone, daß die beiden andern Maschen bis auf die Fuß­sohlen davon erschüttert und gerührt wur­den; zudem war der silberhelle Mond schon aufgcgangen, und bcschien die alten Ruinen der Burg und die junge» Ge­sichter der Maschen recht'schau-'rlich sreund- lich, so daß sie beiden Maschen von ihren Gefühlen überwältigt, eben alts erklärten. Nie einen Mann nehmen zu wollen. Ist da» Euer Einst, traut« Bundeöschwe- ftern! ries jetzt T>na mit leierlich erho­bener Stimme und ganz vcrllärtcm Antlitz, dann laßt uns jetzt ein ewige», unzertrenn­liches (lein demagogisches) Bündniß schlie­ßen . und da» Gelübde de» Lesigbleibens feierlich b schworen." Lina uns Sina bejahten Tina'» An.rage mit sei, stärksten Versicherungen, und alle drei lnieten. au, ein gegebenes Zechen letzten,, in ei­nen Kreis nieder, und schwuren im Ange­sicht der blanken Mondscheibe, m,t aulge­hobenen'Fingern und die Augen nach den Wolken gerichtet, bei Fonque und Wilhel­mine Chez», daß eher Ser Zeldberg, der Altkönig, der Taunus und DonnerSberg rinstürzen, als sie sich verehelichen würden.

Nach diesem leierlichen Schwur, bei dem sie den silbernen Mond und alle Pla­neten, Comeken und Fixsterne zu Zeugen angerufen hatten, standen die Mädchen wieder auf, umarmten sich mit weinen­den Augen, und nannten sich das unzer­trennliche Kleeblatt. Schon lange hatten zwei andere Kleeblätter sie im Stillen mit offenen Mäulern und aufgesperrtcn Augen sprachlos angestarrt, und die Ceremvnie verwunderungsvoll mit angehört. Ihre drei Eselstreiber nämlich, denen sie die Zeit so lange machten, waren mit den drei Eseln auf die Burg gekommen, um zu se­

hen, was aus den Reiterinnen geworöeit sey, die sie in dem schimpflichen Verdacht hakten, ihnen heimlich zu Fuß durchgegan- gen zu feyn, um den Ritt nicht bezahlen zu mäßen. Als sie dieselben aber in ek ner so sonderbaren Position und mit sonderbaren Cercmonien und Reden be­schäftigt fanden, blieben Treiber und Thiere in einer ehrfurchtsvollen Entfer­nung staunend stehen, ohne cs zu wagen, sich zu nähern; denn sie glaubt.», daß hier zum mindesten eine Geister-Verschwö- rUng im Werke und die Mädchen dre. He- xe» seyen; sie bekreuzten sich und blieben stumm, bis auf den einen männlichen Esel, der einmal mit einem lauten U- da­zwischen brüllte, was aber die begeistert scheinenden Nymphen, ganz in ihren er­habenen Betrachtungen versunken, nicht einmal hörten.

(Fortsetzung folgt.)

Ein dummer Mensch besah sich tzon ungeiahr in einem Spiegel, da schrie sr, man sollte ihm doch aus dem Ling hel­fen, er wüßte nicht, wie er hineingekom» men wäre.

Ein Einäugiger gieng einst sehr frühe über Feld, und begegnete einem Bucklich­ten.Guten Morgen Gevatter, redete er ihn an, ihr habt heute ja früh aufge- ladcn!" Freilich ist's wohl noch frühe, erwiedcrte Ser Bucklichle, denn, wie ich sehe, habt ihr erst ein Fenster aufgemacht."

Mitleidig ist die ganze Welt,

Sobald nicht Eigennutz das Urthei'l fällt.

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Des Mannes List ist sehr behend.

Der Weiber List hat kein End.