nnd ließ mir sagen» er höre, baß Doktor Snart einen andern Vikar annchme: wir möchten da­her künftig unfern kleinen Bedarf an bei dem Meister Peter Plamb nehmen. Dieser Meister Plamb war ein Geizhals, der keinem Menschen borgte und am enigegengesezten Ende des Dor­fes wohnte. Ich überließ mich jezt bitter« Be­trachtungen über die Hartherzigkeit lind Gefühl­losigkeit der Menschen, die einander nicht als Brüder, sonder» gleich Feinden behandeln. Aber baltz schämte ich mich meines Unmuthes, stellte mein Schicksal der Vorsehung heim, legte Mich nieder und schlief ruhig.

. . Frehtag.

Gleich früh Morgens lief ich in bas Wirths- haus, bezahlte dem Wirthe die Zeche des Schau­spielers und gab dem armen Menschen noch ei­nen Schilling mit auf die Reise. Er dankte mir sehr und schien gerührt, als er von mir schied. Mir wars immer, als hätte» wir Bey- be uns schon irgendwo gesehen. Als ich nach Hause kam, war mein Geld alle; denn wie ge­sagt hatte ich den lezten Schilling dem Schau­spieler als Reisegeld gegeben, Wein Mittag­essen war sehr ärmlich, oder vielmehr ich gap nicht zu Mittag, um meiner Frau und meinen Heyden Töchtern das Bißchen Brvd nicht schmälern-, das wir übrig hatten. Nachmittags rrzühlte ich meiner Frau divGeschichtc mit dem Schauspieler und dem Schilling, den -ich itM" gegeben. Die edle tugendhafte Seele war gerührt von der Noth des armen Menschen und lobte, was ich an »dm gcthan, als ein Werk der Men- schenpssicht. In diesem Augenblicke thar ich das Gelübde, der theucrn Gefährtin meines Leben nie mehr zuwider zu seyn. Ihre schöne Seele, ih­re himmlische Ergebenheit und ihr widriges Ge­schick wiegen alle Fehler unendlich auf, die sie manchmal in einem Augenblicke begeht, wo sie die Regeln der Klugheit übersieht, und blos den Lingkbungen ihres trefflichen Herzens folgt. Sonnabend.

Heute arbeitete ich meine Predigt für den morgenden Tag aus. Ich werde sie in den vier Gemeinden der Pfarrei, die ich verwalte, vor­tragen. Sie handelt vom Luxus und von der Gefahr des Ueberflusses. Ich denke, sie soll gu- tln Eindruck machen.

(Beschluß folgt.)

Allerlei»

Die Lberbehörden eines StädtleinS in Frankreich, durch welches der König rei- stte. ließe« ihn feierlich begrüßen. Der

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Sprecher nahm am Thpre .das WM lind sagte:Sire, ynsire Mitbürger sind so erfreut so crsrkut>-Witter kann er nicht ? Ein Begleit.« des Königs siel einMire, so erfreut über die Ehre, Ew. Majestät zu sehen, daß sie c^ggr, lucht aussprechen können."

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Die Bibel cnthM z Miss. 566,400 Buchstaben; 775,692 Worte und Z4,l7z Berse. Mit vorstehender Auszahlung hat ein Ungenannter sich Z Jahre hindurch, täglich z Stunden beschäftigt.

Geistige Stärkung.

Der durch seine geschichtliche Werkt bekannte Jesuit Mainbourg erhöhte, wenn er die Feder ergriff, seine Begeiste­rung durch die Flasche. Wenn er aber an die Schilderung einer Schlacht kam, stach er, statt einer, zwei Flafche« aus.Denn sonst" V.

,^ch- vor""Gchx^dlt 'Feder fallen-, "wenn daS Gemetzel angeht."

Es lebe die Gegenwart des Geistes! Wer sie besitzt, hat einen Schaz, der köst­licher ist, als der schimmerndste Edelstein !

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Der süße Brei ist aufgegesscn ... jetzt balgen sie sich um die' Scharre... darüber zerbrechen sie den Topf... dann giebt es keinen Brei und keine Schärre mehr... dann schlagen sie sich auch nicht mehr.

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Eine Ehefrau lag hart darnieder und begehrte von ihrem Ehemann das Ver­sprechen, daß er nach ihrem Hi»scheiden ihre Freundin ehelichen sollte.Ach, sagte der Gatte schluchzend, stirb du nur erst, das Uebrige wird sich dann schon finden."

Auflösung des Rathsels in Nro. 66.

Die Handschuhe und die Strümpfe.