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er wüthender und verhüllte sein Gesicht.

Die Stummen zuckten den Dolch ge­gen die Brust des Knaben. In dem Au­genblicke, wo sie den Streich führten, ließ Abbassa plötzlich den Knaben in ihren Schooß sinken. Die Dolchstiche fuhren in ihren Busen. Sie griff durch dieselben, als sie herausgezogen wurden, hob den Knaben wieder an ihren blutenden Bu­sen, deckte ihn nochmals mit den Armen, sank zurück, und zog ihn mit der letzten Lebenskraft an ihr zerrissenes Herz. Bei ihrem Stönen schlug Harun sein Ge­wand zurück. Ein Schrei des Entsetzens entfuhr ihm, und wüthender gebot er, den Knaben zu tödten. Die Stummen durf­ten nicht zögern, den Befehl ihres Ge­bieters zu vollziehen; sie ermordeten den Knaben an der Mutter Brust. Abbas­fas letztes Wort war Giaffar; sie sank zurück, und ihre Augen schloßen sich auf immer.

Auf den Wink des Kalifen mußte der unglückliche Gatte hcreintreten. Thronen der Wuth träufelten in Haruns Bart, als er den Giaffar erblickte, und er vermochte nicht mehr, als mit dem Fin­ger auf die Leichen zu deuten. Endlich machte er dem Herzen Luft, und über­häufte den Bebenden mit den schrecklich­sten Vorwürfen, Der Schluß war, daß Giaffar mit seinem ganzen Geschlechte vom Erdboden verschwinden sollte.

Giaffar vernahm nichts von dem, was der Kalife sprach. Er knieete »eben den Leichnam seiner Liebe. Sein Haupt ruhte auf Abbassas kalten Wangen; seine Hand hielt den Knaben umfaßt. Der Kalife ließ ihn wegreißen und in's Gefängniß bringen. Er verließ es nur, um auf den Richtplatz geführt zu wer­den. Andere Nachrichten lassen Abbassa vor Kummer in einem Gefängnisse ster­ben, und den Giaffar im Gefängnisse erdrosselt werden. Mag dem sepn, wie ihm wolle; je schrecklicher die Rache der

grausamen Despoten gegen die Unschuldi­gen gewüthet hatte, desto höher stieg ihr Ruhm. Das von ihm vertilgte Geschlecht der Barmeciden lebt immer noch im Mun­de aller Asiaten, die einst das Kalifat ausmachten. Harun selbst bereuete und beweinte seine Grausamkeit umsonst bis an sein Ende. Diese Thränen konnten das Geschehene nicht wieder gut machen.

Rechtlich und vernünftig Bleiben ewig künftig,

Und man würfelt mit dem Augenblick o »

Ein Advokat verlor vor Gericht seine eigene Sache, und wurde darüber von sei­ner Schwester zur Rede gesetzt: Er suchte sie indeß dadurch zu beruhigen, daß er sagte:Die Herrn auf dem Rathhause haben nicht das Recht, das ich studirt habe."

Daß Mancher jetzt heißt Wohsgebor»-, Der erst die Schuh', und Manches hat für Lohn geputzt.

Klingt etwas hart in meinen Ohren; Doch wenn ein Wort zur Sache besser stutzt.

So geb' ich nach, und duld' ohn' allen Zwist,

Daß man D i e Fräulein heißt, die keine Jungfer ist.

Eine arme Frau bat einen zbemittelten Mann, ihrem Sohne in irgend einem gu­ten Hause, einen rDienst zu verschaffen. In welcher Eigenschaft will er denn die­nen ?" war die Frage.Je nun, ant­wortete die Frau, ihm ist es gleich, ob er als Hausknecht, als Lakei oder Mohr ankömmt."