„Der Unterzeichnete ist weit entfernt, dem löblichen Magistrat der Stadt N. seine wohlhergebrachten Ansprüche an den Galgen zu bestreiten; er räumt ihm vielmehr dazu nicht nur ein vorzügliches, sondern ein ausschließendes Recht ein, und kann cs ihm daher auch nicht verdenken, wenn er ihn zu einer Schonung für sich machen will, sofern er sein Recht nur nicht auf den umliegenden Grund und Boden auszudehnen gemeint ist u. s. w."
Zeitungs - Kuriositäten.
Aus einer Schweizerischen Zeitung: Einem ehr liebenden Publikum zeige ich an, daß bei mir zu jeder Zeit alle Sonntage Käse zu haben sind u. s. w.
In der Nürnberger Zeitung ist, hinsichtlich einer Streitigkeit, zwischen den Bürgern und dem Magistrat zu Frankfurt am Main, im Jahr rgig, berichtet worden, daß deshalb fremde Truppen im Anmarsch wären. Darauf erfolgte in der Frankfurter Obcrpostamts - Zeitung folgende Erklärung: „Man weiß hier, zu Frankfurt am Main, weiter von keinem fremden Militair, als von dem bedeutenden Korps hölzerner und bleierner Soldaten aus Nürnberg, welche allerdings gegen Weihnachten in forcirten Märschen und auf Wagen herbei gekommen sind."
In einem Preußischen Intelligenz- Blatte steht bei Bekanntmachung eines Diebstahls: „Wer mich den Dieb an- giebt, erhält fünfzig Thaler Belohnung."
Aus der Wiener Zeitung im April igor: „Boulogne. Die Franzosen sind an den Küsten so wachsam, daß sie auf den Kanonen schlafen."
Aus dem Wiener Wochenblatt: „Gestern Nacht hat es Gott gefallen, unser jähriges Töchterlein an den Aähnen zu sich zu nehmen."
Aus der Magdeburger Zeitung: Man sucht hierdurch eine Frau im Mittel
alter als Wirthschafterin u. s. w. — Der F. W. V. sagt: Sollte jemand die edle Dreistigkeit sich bedienen, sich für meine Angehörige auszugeben, und auf mich, es sep was es wolle, s, conto zu verlangen, so ersuche ich meine respekti- ven Freunde, nur auf die Bitte meiner Persönlichkeit zu achten. — Eine für einen Schmelzer oder für einen Fleischer passende Ladenjungfer wird gesucht, und der Landbaumeister H. N. zeigt die Geburt eines Kindes mit den Worten an: „Mein gutes Weib gebar mir heute, nach einem gelinden Eisgänge im Strome meiner häuslichen Glückseligkeit, ein gesundes, liebes Mädchen."
Aus dem Wiener Intelligenz-Blatt, Februar röiO: „Im Dorfe N., unweit Brünn ist eine Mannsperson todt gefunden worden. Er war, dem Ansehen nach ungefähr 40 Jahre alt, trug einen braunen tuchenen Nock u. s. w. Er sprach nichts als deutsch, und war seinem Vorgeben nach, im Lande ob der Ens gebürtig." (Man hatte diese Umstände aus einem Bettelbriefe geschöpft, den er bei sich hatte.)
In den Berliner Zeitungen las man die Anzeige: „Von meinen in diesem Jahre verkauften Bratgänsen Hab' ich so eben einen Transport Bettfedern und Daunen erhalten u. s. w." In eben diesem: „Bei dem Antiquar N. sind folgende billige Bücher zu haben:" — Ferner: „Zum bevorstehenden Wollen - Markt empfiehlt sich der Wappenstecher und Steinschneider N. N."
R ä t h s e l.
Wißt, daß ich ersehnt von Zeit zu Zeit, Nur für die Halste der Menschheit passe, Und ohne Gewalt und Grausamkeit, Stets meinen Mann an der Gurgel fasse.