chen sie nach einem harten Kampf über den Prügel-Sultanismus erfochten haben.

Die meisten unserer jetzigen Lehrer und Erzieher glauben nicht mehr, daß durch Prügel das Gedächtniß gestärkt, die Ver­nunft entwickelt, die Denkkrast geschärft der Phantasie ein höherer Schwung gegeben oder daß unserer Jugend eine stärkere Liebe zum Wahren und Guten eingepflanzt werde, sondern der Lehrer müsse unmittelbar auf Geist und Herz zu wirken suchen, ohne die Sitz-Organe in Anspruch zu nehmen; welche Kunst frei­lich nicht in der Faust des Lehrers sich befinde, und deßhalb eine größere Kunst sei).

Im höchsten Fall sey das Prügeln nur bei solchen Menschen anzuwenden, die über die wichtigen Worte mein und dein noch keine richtige Belehrung hatten, denn diesen müsse man die Hauptbegriffe Vom Eigenthumsrecht auf eine deutliche eindringlichefühlbare und haltbare Wei­se beibringen.

Die große Lehrmeistcrinn Erfahrung beweist übrigens, daß die Herrschaft des Vaters, Lehrers und Erziehers nicht ohne Trompeten und Paucken sich behaupten lasse, und daß in der Welt gepauckt wer­den muß, wenn eine Sache ein majestäti­sches Ansehen gewinnen soll.

DaS Pprmonter-Wasser wird erst auf Bouteillcn gepfropft, wenn ein Theil des aufbrausenden Geistes vorher verraucht ist, damit die Boutcillen nicht zerspringen.

Mit dem aufbrausenden Feuer der Ju­gend kann man esleider! nicht so ma­chen sondern dieses bleibt in einer gahrcn- den Masse beisammen, und schlägt früher oder später die Pfropfe zur Bouteille heraus.

Gegen diese wilde Flamme liefert die gute Mutter Natur, die für alles zärtlich besorgt ist, und für jedes Nebel auch ein Arcanum hat, ein schon oft bewährtes Mittel durch die Haselnuß-Staude, und

für die zarte Jugend empfiehlt sie die zarten Sprößlinge der Birken.

Beide Mittel sind aber eine Arznei, die, wie alle Arznien, nur mit Vorsicht, und nicht zu viel gebraucht werden müs­sen. Wir haben nur zwei Arten, die Früchte vor der Fäulniß zu bewahren, Essig oder Zucker.

Zeitungs - Kuriositäten.

Gesucht wird: Ein geschickter, hin­länglicher, möglichst lediger Müller, u. s. w.; desgleichen zu Wien, einige ge­schickte Arbeiterinnen in Strohhüten.

Daselbst Unterzeichnete sich die Ver­käuferin eines Schönheits-Mittels: Be­fugte Gesichts - Mittel - Fabrikantin.

Aus einer Auctions-Anzeige: Bei ei­ner nächstens zu haltenden Versteigerung soll auch ein Scharfrichter - Schwerdt an den Meistbietenden abgelaffen werden.

Ein Tuchhandler zu Paris bot Tücher feil um einen so wohlfeilen Preis, daß er es nicht wage, solchen hierdurch anzu- zeigen.

In einem Steckbriefe in der L. Zei­tung hieß es: Der Entwichene war mit einem grauen oder stahlgrüncn, pfiffig ausgeschnittenen Frack bekleidet.

In einer andern Zeitung hieß es: Ge­such eines jungen Hundes, der sich verlau­fen hat u. s. w. Ferner: Da ich neu­lich meinen Regenschirm da und da, in Gedanken habe stehen lassen u. s. w. Ein Dritter zeigte an: Eine ver­loren gegangene Taschenuhr könne in A. bei einem Douceur wieder abgege­ben werden: Ein Buchhändler, es sepen bei ihm viele neue Schriften sehr lesbar angekommen.

Auflösung dev Charade in Nro. 49. Wohlgemut!).