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ist eS möglich, daß mir mein Schwager einen solchen Menschen empfohlen und ihm so außerordentliche Qualitäten beigelegt hat, das muß ja der einfältigste Tropf von der Welt sepn. Die Sache war so leicht zu bewerkstelligen, besondere Umstände begünstigten sie, und nun sehe ich aus Allem, daß nur sein ganz unverzeihlich linkisches Benehmen, sie mißlingen machen konnte. Ich werde ihn sehen, ihn zum Teufel jagen." Noch denselben Tag passirte der Kaiser die Nevüe seiner Garde, und als er an das Husaren-Negiment gekommen war, befahl er dessen Comman- danten, ihm jenen Offizier vorzustellen: Hr. v. B. trat vor. — Napoleon, dem nun eine ganz andere Gestalt zu Gesicht kam, als die, welche er in sein Gcdacht- niß geprägt hatte, sagte: „Wer sind Sie was machen Sie hier, welcher Esel hat Sie zu meiner Garde geschickt? — „Ew. Majestät . . . haben ... man hat mich . -. ich ..." stotterte die ganz verblüffte Jammergestalt. „Schon gut, Colonel, der Mensch ist mit dem Sold der Reform entlassen." Der Kaiser ließ sogleich einen tüchtigen Wischer an seinen Hr. Schwager, den König Mürat abgehen, welcher die Schuld auf ein von seinem Kriegsminister vcranlaßtes Mißverständlich schob, den Vorfall sehr bedauerte, und zu gleicher Zeit bemerkte, daß der verlangte Offizier auf eine Insel detaschirt sep. — Dieß war wirklich an dem, er hatte nämlich eine Liebes - Jntrigue mit der jungen und reizenden neapolitanischen Herzogin von A . .. angeknüpft, von der er begünstigt wurde, und auf die Mürat selbst ein Auge geworfen hatte; da er in ihm nun einen Nebenbuhler sah, der seinen Wünschen ein Hindcrniß in den Weg legte, so lich er ihm sogleich ein Com- mando auf der Insel übergeben. Die ganze Sache kam nachher in Vergessenheit, und mit Napolevn'S und Mürat's Sturz gieng auch jenem Offizier die Aus
sicht aus eine sehr glanzende Carricre arch immer Verloren, doch hatte er späterhin die ihm zugedacht gewesene Dem. L. in Paris als Madame T. kennen gelernt, wo sich Beide über das fatale Mißverständlich, ohne daß sie ein Paar geworden waren, recht sehr ärgerten und tröstete».
In Amsterdam erschien in diesem Jahre vor der Gerichtsstube ein junges liebendes Paar, um nach der dortigen Sitte seine Namen in's VermählungSbuch eintragen zu lassen. Die beiden jungen Leute woll- ten nach wenigen Tagen ihre Heurath vollziehen. Als man sie um ihre Namen gefragt hatte, erkundigte man sich auch nach den Namen ihrer Aeltern und verlangte die schriftliche Erklärung der altcrlichen Bewilligung: aber wie staunten die Richter nicht, als Braut und Bräutigam je- des zwei Paar Aeltern und zwar auf dieselbe Weise angaben, und auch die schriftlichen Urkunden, die sie nun vorzeigten, eben so unterzeichnet waren.
Betroffen und verwirrt über dießNäth- sel ließen die Richter die Aeltern vorfordern und verlangten Erklärung; sie erschienen und der Eine der Väter, von der Hard, begann:
„Meine Herrn!"
„Sie finden sich über uns're und dieser jungen Leute Angab in Verlegenheit. Nichts desto weniger ist sie die einzige, wie wir beide sie zu geben im Stande waren. Ich und mein würdiger Freund sind bis auf diese Stunde mit unfern Gattinnen noch immer in der rätselhaftesten Ungewißheit, welchen das Mädchen, welchen der Jüngling angehöre. Hören Sie an, die Sache verhalt sich so:"
„Wir fuhren vor neunzehn Jahren zusammen vom Lande hieher: wir hatten beide, mein Freund und ich, uns're Frauen bei uns; beide waren ihrer Entbindung nahe, als mit einemmal sich ein gewalti-
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