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eines Unteramts - Arztes für den Alten- staiger Bezirk, die Bcrathung des Amts- Korporations - Etats für iz^/^g, Rück­sprache wegen Besetzung eines erledigten Derwaltungs-Aktuars-Bezirks und wegen etwa nöthiger neuer Eintheilung dieser Bezirke, Statt finden werden.

Hiezu ist

Montag, der 2zste Juni d. I. bestimmt, an welchem Tage, Morgens pünktlich um die siebente Stunde sich die von den betreffenden Gemeinden nach der Uebersicht, Ziffer IX, abzusendenden Vor­steher unfehlbar auf hiesigem Rathhause einzufinden haben.

Den 15. Juni 182z.

K. Oberamt.

Nagold. sStiftungs- und Gemcinde- EtatsZ Das K. Oberamt erwartet, daß Die Stiftungs- nnd Gemeinde-Etats vom isten Juli !8^/29, zweckmäßig gefertigt, und mit Umsicht berathen, unfehlbar auf den 2zsten d. M. hier einkommen.

Den ig. Juni 1828.

K. Oberamt.

Außeramtliche Gegenstände.

Nagold. Sehr schone, schwarz sei­dene Cravaten, hat aus Auftrag um ganz billigen Preis zu verkaufen,

F. W. Bischer.

Nagold. Dem verehrlichen Publi­kum des Oberamts - Bezirks Frcudenstadt zeige ich an, daß vom isten Juli d. I. an, Herr E. L. Sturm die Expedition des Intelligenz - Blatts, die bisher Herr- Buchbinder Kodwcis übertragen war» übernimmt, mithin die Bestellungen und Zahlungen bei demselben gefälligst zu ma­chen sind.

F. 2 S. Bischer, Buchdrucker.

Anekdoten und Erzählungen.

Ein komisches pro <^uo.

(Beschluß.)

Der Oberst wagte es lange nicht, dem Kaiser Bericht über das linkische und töl- pische Benehmen und des dadurch ganz Verfehlten Ausgangs, des seinem vermeint­lichen Favoriten aufgetragencn Geschäfts abzustatten. Durch den Vater der De- moiselle, den Napoleon zufälligerweise sprach, und sich dabei nach seiner Tochter und dem ihr zugedachten Bräutigam er­kundigte, kam er der Sache zuerst auf die Spur. Hr. L. nämlich hatte ihm mit Bedauern und Achselzucken erklärt, daß, so sehr die leisesten Wünsche seines Mo­narchen ihm Befehl waren und er sein höchstes Glück in deren Erfüllung finde, für dießmal die Sache doch unmöglich sey, da sein starrköpfiges Töchterchcn das ihr zugedachte hohe Glück nicht anerkenne und den Herrn v. B. durchaus nicht wolle. Wie, sie will nicht, will nicht! Und wa­rum? Einen der ausgezeichnetsten, hoff- nungsvollsten Offiziere der Armee, der vielleicht noch Marschall von Frankreich wird! ich werde sie sehen mit ihr spre­chen, ihr den Kopf zurecht setzen und sie trauen lassen; sagen Sie ihr das." Mit diesen Worten wandte der Kaiser dem erstaunten und bestürzten Papa den Rü­cken. Und es hatte dem armen Mädchen vielleicht eben so wie jenem Garde - Gre­nadier des Königs Wilhelm von Preußen ergehen können, der aus einem Mißver- ständniß mit einer altrn^ sechzigjährigen Frau, statt mit einem schönen blühende» Mädchen nolkns vnlens getraut wurde, wenn glücklicherweise nicht denselben Tag das traurige Resultat von der Geschick­lichkeit des Herrn v. V., dessen Oberst ge­zwungen hätte, Napoleon Rapport dar­über abzustatteu. Dieser konnte seinen Unwillen kaum verbergen, und sagte:wie