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Hier stehen Buden voll von Zitz,

Von Shwal und seidnen Tüchern

Dort ist ein Stand mit Pskiffenspitz,

Und da mit vielen Büchern.

Seht die Boutique mit Paraplui,

Mit Sonnenschirm und Facher!

Und dort den Stand mit Ning, Etui, Hier Krüge, Schüßeln, Becher,

Da stehen Leute allerhand.

Versammelt um drei Buden;

Hanns kauft der Greth ein schönes Band Von de» bctrognen Juden.

Veit kauft sich ein Paar neue Schuh',, Und seinem lieben Schatze

Auch einen schönen Zeug, dazu.

Zu einem Mieder-Latze..

Dort orgelt man und singt dabei.

Als wie chmals die Siechen.

Wie grausam als der Türke setz.

Zeigt man dort an den Griechenl!

Hier hangen Bilder alle feil:

Der Sand mit einer Zitier,

Ein Schinder mit dem scharfen Beil^

Und dort ein Tempel-Ritter.

Ei seht! EraSmuS Rotterdam,

Und viel Reformatoren,

Das ist der General. Vevdamme,

Und hinter ihm zwei Mohren.

Da, seht! den großen Buonapart,

Auf seiner kleinen Insel,

Und hier Krahwinkels Nobelgard,

So ganz nach HogarthS Pinsel.

Dort eine Schlacht und hier ein Tanz, Ganz zierlich anzuschauen.

Ein Feldherr mit dem Lorbeerkranz^

Und auch viel Bettelfrauen.

Was giebt'S denn dort? So viele Leut' Seh' ich auf einem Haufen!

Die Mode - Waar' ist'«; denn gar weit Die Leute nach ihr laufen.

Hier giebt's Mouffelin ganz groß und fein Rach diesen lauft die Menge;

Die Damen kommen groß und klein, Drum ist's so ein Gedränge!

Da giebt ek Schuh' für alle Füß',

Dort Spielzeug für die Kinder,

Hier Zuckerwerk dort welsche Nüß'

Und Acpfel auch nicht minder.

Was pauckt man denn ? Was bläst man so ? Die Kühe hör' ich schreien.

Es brennt doch nirgends lichterloh?

Da mög' uns Gott befreien!

Man liest: des Stoffelbauern Rind Wrd heut den Preis erlangen;

Zum Preis für sein geschicktes Kind Ist's Geld halt ausgegangen.

Deßgleichen wurd' das^ fette Schwein Des Jockel'S nicht vergessen.

Das Schwein das muß geachtet sehn. Man kann, dasselbe essen!

Dort steht ein Hengst recht zierlich schön. Die Prämie zu holen.

Und neben ihm da seh' ich steh'n.

Ein gar zu nettes Fohlen.

Ei, seh't das Schaf! wie fein die Woll'! Sein Fleisch, wie gut zu Rüben;

Daß es den Preis verdienen soll.

Ist wohl nicht übertrieben?

Man schätzt jetzt hoch das liebe Vieh,

Wie Waitzmann schon gesungen.

Denn, es ist manchem Kraft-Genie An Werth, weit vorgesprungen.

Jetzt sind die Preise ausgetheilt.

Das liebe Vieh zu. ehren;

Drum Niemand hier sich mehr verweilt, Jn's Wirthshaus geht's zum Zehren.

Ich will nun auch nicht langer hier Umgaffen in die Weite,

Und Durst und Hunger stillen mir Adje, ihr lieben Leute!!

WML

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