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Wöchentliche Frucht- Fleisch - und Brod-Preiße.

In Nagold, den 15 . März 1826.

Dinkel 1 Scbff. 5 fl. 4«kr. sfl.zokr.

Haber 1 Schfl. Zfl. i5kr. zfl. gkr.

Kernen 1 Lri» ....fl.kr.

Roggen 1 . ifl. 4kr.

Gersten 1 .....fl.zükr.

Fl ei sch- Preiß e.

Rindfleisch . . . . . 1 Pfund 6 kr.

Hammelfleisch ... 1 zkr.

Schweinefleisch mit Speck 1 gkr.

ohne 1 7 kr.

Kalbfleisch ..... 1 gkr.

Br 0 d - Taxe.

Kernenbrod . . . . g 22kr.

1 Krcuzerweck schwer . yh^Loth.

In Altenstaig, dco 12. März 1828.

Dinkel 1 Schfl. Zfl.4zkr. Zfl.Zvkr.

Haber 1 Schfl. zfl.rükr. zfl.i2kr.

Kernen 1 Sri. ifl.zbkr.

Roggen 1 .... ifl. 4kr.

Gersten 1 . . z 6 kr. Z2kr.

In Freudemstadt, den 6. März 1828.

Kernen r Schfl. I3fl.28kr. I2fl.kr. Haber 1 . Zfl. i4kr. zfl. 7fr.

-Roggen 1 . . gfl.kr. 7fl.2Zkr.

Gersten 1 . Sfl.ZÜkr. 6fl.i2kr.

Erbsen 1 ..... yfl.Zükr.

Linsen 1 ..... gfl.zflkr.

Bohnen 1.6fl. ükr.

Fleisch-Preiße.

Lchsenfleisch .... 1 Pfund gkr.

Schweinefleisch mit Speck 1 8 kr.

ohne 1 7kr.

Kalbfleisch.. gkr.

Brod-Taxe.

Kernenbrod .... 4 Pfund i2kr, Roggenbrod .... 4 ivkr. r Kreuzcrweck schwer 7 Loth. r Quentle.

Anekdoten und Erzählungen. Trauriges Ende eines Hypochondrien«

Zu A. im Saarbrückischen starb am siebenten Junius 1737 der reformirte Pfarrer H. Der bedauerndswcrthe Mann war bei aller der Munterkeit, die er in jüngern Jahren besaß, und auch gegen das Ende seines Lebens nych in Gesell­schaften äußerlich annahm, hypochondrisch. Er ließ dieses Uebcl, statt zu rechter Zeit die gehörigen Mittel dagegen anzuwcndcn immer tiefer wurzeln. Ungefahr am drit­ten Junius erklärte er sich plötzlich gegen seine Schwester, welche seine Haushaltung besorgte:die Zeit meines Abschcidens ist nahe. Ich lebe nur noch eine Woche, und alsdann ich muß alsdann stürze ich mich ins Wasser!" Die Schwester sank bei diesen Worten ohnmächtig zu ih­res Bruders Füßen nieder. Durch unga­risches Wasser brachte er dieselbe so weit wieder zu sich, daß sie die Augen auf­schlug, und sagte .dann zu ihr:Ei Schwe­ster! ich habe nicht geglaubt, daß die Nachricht, die ich dir gab, dich im gering­sten befremden könnte! Fasse dich, ich bitte dich, gieb dich zufrieden; es ist nun einmal nicht anders, ich muß sterben!" Am folgenden Mittwoch, einem Bettage, predigte er noch, wiewohl mit solcher Be­klemmung, daß die Herzensangst ihm To- desschweiß auf der Stirne auspreßte. Das Lied aus dem marburgischen reformirten Gesangbuche:Jesus, süßes Licht der Gnaden u. s. w.," welches er damals singen ließ, zeugte von seiner traurigen Gemüths - Fassung. Es war das letzte- mal, daß er die Kanzel betrat, denn von