den ganzen Erlös in Kronenthaler um.
Nur hatte er die Vorsicht bei dem Verkauf seines Hauses, sich den lebenslänglichen Sitz zur Bedingniß zu machen.
Sobald dieses geschehen war, sieng er an, zu rechnen, und da zeigte es sich, daß er bis auf den 2ten May täglich einen Kronenchaler zu seinen Ausgaben Verwenden könne.
Jeden Morgen gicng er an seine Kiste, in welcher die Thalcr beisammen lagen, und fragte sie —
Welcher von Euer» Durchlauchten begleitet mich heute?
Den 4ten Theil davon bekamen die Armen. Die übrigen drei Theile verzehrte er, meistens mit einem seiner Freunde.
Wie der zte Map im Jahr 1786 her- bei'gckommen war, blieb er in seinem Bette liegen, und erwartete den. Tod.
Dieser kam. aber nicht-
Hingegen Tags darauf kam der Hunger, und jagte ihn aus feinem Bette.
Er gieng an seine Kiste, und Drgch«. Ei! Ei! Eure--Durchlauchten haben sich unsichtbar gemacht? Keine will.mich heute begleiten?
Aber auch ohne Eure Durchlauchten wird mein Muthund werden meine Freunde mich nicht verlassen.
Zwar lautet ein altes Sprichwort.: Freunde in der Nvth Gehen zehn aus ein Loth. Jedoch spricht auch der herrliche Prediger, zu Wakesield:.
„Der guten und edlen Seelen giebt es mehr unter den Menschen, als man glaubt, doch unter den Armen mehr, als unter den Reichen."
So lange Thomas Horn mit seinen entflohenen Durchlauchten sich unterhielt,, stürzten mehrere seiner Freunde zur Thüre herein, warfen sich in seine Arme, und. riesen: Bravo! lieber Horn, du hast deine große Reise eingestellt, von der noch Niemand zurück gekommen ist, und daran
hast du sehr wohl gethan. Nicht sehr wohl, antwortete Horn, und zeigte auf seine leere Kiste.
Leer oder nicht, riefen seine Freunde» Du hast uns so viele frohe Tage gemacht.
Wir sind so oft deine Gäste gewesen. Jetzt ist die Reihe an uns. Du bist und bleibst unser Gast, bis an dein seeligxs Ende (er lebte noch Z Jahre Und 7 Monate.)
Fort nun! der Tisch ist sllwn gedeckt, alle deine Freunde warten, auf dich. Es' ist der erste Leichen- Schmaus, bei . dem der Verstorbene selbst das Präsidium führt.
Was saugen wir aber mit deinem Propheten an? Soll er gesteinigt werden?
O nein! antwortete Thomas Horn,, laßt ihn! er hat 'mich um fünfzehn Pro- Cent gescheuter gemacht, und das ist viel Geld werth.
Einem Teichbcsttzer in Eisenberg starben seit einiger Zeit eine Menge Fische. Wenn m.an M. uittcrsuchte, so fehlten ihnen immer die Augen, und oben im Kopfe hatten sie ein kleines rundes Loch. Endlich ließ man den Teich ab, und — fast auf allen übrig gebliebenen Fischen sah man seltsame Reiter sitzen; auf jedem Fischkopsc nämlich saß ein Frosch von lichterer Farbe, als dir gewöhnlichen, der dem Fische die Augen ausfraß und ein Loch in den Kopf bohrte, um das Gehirn auszusaugen.
Ein Araber in der Wüste, hatte seit z Tagen nichts gegessen, und war dem Hungertod nahe. Endlich fand er im Sande, einen kleinen ledernen Sack, und rief:
„Allah fep gelobet! Das sind Datteln oder Nüsse."
Hastig öffnete er den Sack, blickte hinein, und seufzte:
„Ach! ES sind nur Perlen!"