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FL, die zweite Straßensammlung im Kriegs­hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz wurden Blumen als Abzeichen gewählt. Vier bunt- Margueriten, rot, grün, gelb und weiß, werden uns heute und morgen von den Angehö­rigen des Deutschen Roten Kreuzes, von der Hitler-Jugend, von der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung und vom NS.-Reichs- kriegerbund angeboten werden. Wer sie trägt, beweist damit, daß er Kamerad unserer Ioldaten ist, und daß er mithelfen will, un­seren verwundeten Helden ihr Los soweit als möglich zu erleichtern.

Wir, die wir dank ihrem opfervolleu Einsatz an der Front gesund und geborgen unserer Ar­beit in der Heimat nachgehen können, werden nie vergessen, was wir den Soldaten schulden. Es ist für uns eine Ehrenpflicht, dem Deut­schen Roten Kreuz alle Mittel zur Verfügung zu stellen, die es zur Durchführung seiner gewalti­gen Aufgaben benötigt. Wir erfüllen damit auch die Forderung des Führers, nach dessen Willen der deutsche Soldat die beste und fürsorglichste Wege im Falle einer Verwundung erhalten soll. Die Heimat weiß, was sie der Front schul­dig ist. Wir werden auch diesmal unsere Pflicht tun, damit wir unseren Soldaten mit gutem Ge­wissen in die Augen schauen können.

Kampf dem Papierkrieg!

Wie der Führerbefehl burchgeführt wirb

Mit Befehl vom 21. März 1942 hat der Führer den Reichsminister für Bewaffnung und Munition beauftragt, einschneidende Maßnahmen zur Vereinfachung und Ver­einheitlichung des Berichtswesens zu ergreifen. Die Durchführung wurde vom Reichsminister Speer dem Staatsrat Schmeer übertragen, der setzt über die auf diesem Gebiet vordringlichen Maßnahmen Mitteilung macht. Es ergeben sich zwei Auf­gaben: einmal möglichst schnell die deutschen Betriebe von allem überflüssigen Papierkrieg freizumachen, dann aber, die Voraussetzungen für die Organisationsform einer stärkstens zentralisierten Statistik der deut­schen Wirtschaft zu schaffen.

Folgende Maßnahmen erweisen sich als vor­dringlich: Ausschüsse von Fachleuten aus Be­trieben und Behörden haben festzustellen, welche Fragen wirklich kriegsnotwen- d i g sind. Fragen, die die gleiche Materie be­treffen, werden, statt der bisher auseinander­laufenden Erhebungen, in Einheits­fragebogen vereinigt. Der Kreis der Be­auftragten wird, soweit möglich, verringert, die Zahl der Fragen sehr stark herabgesetzt. Die eigentlichen Erhebungen erfolgen durch Zen­tralstellen. Nur noch genehmigte Frage­bogen dürfen hinausgehen. Bei den obersten Reichsbehörden, der Parteileitung und den Spitzenorganisationen der Wirtschaft werden Borprüf st eilen für statistische Erhebun­gen gebildet, di§ innerhalb jeder Behörde oder Organisation das Fragebedürfnis steuern bzw. drosseln

Oie Verteilung von Gummiband

Einzelfragen zur Spinnftoffvewirtschaftung

Die Herstellung von Kleidungsstücken aus Papiergarnen undv Papiergeweben ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Da­gegen werden eine Reche anderer Erzeugnisse, z. B. Läufer, aus Papiergarn oder Papier­geweben angefertigt. Die neue Bekannt­machung stellt nunmehr fest, daß auch solche Waren aus Papiergarn oder Papiergeweben von nun an zu denbezugsbeschränkten Spinnstoffwarer? gehören; sie können also in Zukunft nur noch auf Bezugschein er­worben werden. Um eine gleichmäßigere Ver­teilung und damit eine bessere Versorgung der einzelnen Verbraucher zu erzielen, ist fer­ner eine Vorschrift für Gummilitze und Gummiband neu ergangen. Danach dars Gummilitze von Verkaufsstellen nur noch in Kleinaufmachung auf Kärtchen oder in an­derer Form, und zwar in Stücken von nicht über IV» Meter, Gummiband nur in Ab- lchnitten bis zu 40 Zentimeter Länge abgege­ben werden. Die vorhandenen Vorräte wer­den auf diese Weise einem größeren Kunden­kreise zugute kommen.

Außerdem wird die Neichsstelle ermächtigt, bet bestimmten Spinnstoffwaren die Abgabe mn Verbraucher und den Bezug durch diese von der Vorlage eines Bedarssnachwei- ses abhängig zu machen, auch wenn die er­forderlichen Reichskleiberabschnitte oder Be­zugscheine beigebracht werden. Der Verbrau­cher, der Spinnstoffwaren von einem Versand­geschäft bezieht, darf die benötigten Punkte ,elbst von der Kleiderkarte abtrennen und Linsenden.

.Zwei in einer großen Stadt"

Volkstheater Calw

Zwei junge Menschen von heute, der Feld­webel der Luftwaffe Birckhoff und die Rote- kreuz-Helferin Gisela, müssen in diesem leben­dig und sehr ansprechend gestalteten Tobisfilm vinnen 24 Stunden alle Leiden und Freuden "ner ersten Liebe durchkosten. Für den zehnten Üachtabschuß mit einem Tag Sonderurlaub nach Serlin belohnt, lernt Birckhoff.durch Zufall >ei der Ankunft auf dem Bahnhof Friedrich- traße die DRK.-Hclferin Gisela kennen, stück­ig zwar nur, aber hinreichend für eine Liebe mf den ersten Blick. Das Schicksal führt sie wenig später im Freibad Wannsee erneut zu- ammen und hier beginnt ein blcnderisches, bit- er-süßes Spiel der Mißverständnisse, das sie inander verlieren, wiederfinden, glücklich und nttäuscht sein läßt und schließlich in letzter Mi- . lute mit einer Bindung der Herzen fürs Leben 'noet. Die orcLe Stadt und ibr bezwingender

Rhythmus spielen eine gewichtige Rolle im Ab­lauf oes heiter-ernsten Geschehens dieses zeit­nahen Spielfilms. Volker von Collande hat aufs glücklichste die Regie geführt, Ernst und Heiterkeit, Spannung und Ausgleich mit kun­diger Hand abwägend. Die beiden Hauptrollen spielen Karl John und Monika Burg frisch und natürlich, zwei junge Menschen unserer Zeit. Ferner sehen wir Hannes Keppler, Marianne Simfon und Paul Henckels in einer prächtigen Charakterrolle. Die das G schehen lebendig deutende Musik schrieb Willi Kollo, der Sohn des bekannten Berliner Ope­rettenkomponisten. Im Beiprogramm der interessante KulturfilmFlanderns germani­sches Gesicht" und die neue Deutsche Wochen- fchau mit Bildberichten von den Kämpfen im Osten UNd in Afrika. kr. »ans 8cbeele.

Mindeslablieferung von Aepfeln

Die Versorgung mit Obst steht unter dem Zeichen der letzten Frostwinter. Bei Aepfeln betragen die Frostschäden im Reichsdurch­schnitt rund 20 v. H. Das wirkt sich natur­gemäß bei der Ernte aus. Andererseits ist der Bedarf an Obst allgemein erheblich gestie­gen. Um nun trotzdem eine möglichst ge­rechte Verteilung zu erreichen, war schon im vorigen Jahre eine Beschlagnahme der Aep- §el erfolgt. Das ist auch diesmal geschehen, allerdings durch eine geänderte Anordnung, wonach die erwerbsmäßigen Erzeuger von Aepfeln in den Hauptanbaugebieten verpflich­tet werden, Mindestablieferungen an Aepfeln zu vollziehen. Welche Gebiete ,Haupt­anbaugebiete" in diesem Sinne sind, bestim­men die Vorsitzenden der Gartenbauwirt­schaftsverbände durch Einzelbekanntmachun­gen. Die Erwerbsobstbauer der Hauptanbau­gebiete müssen bis 10. September ds. Js. die Ernten ihrer Apfelbestände schätzen und auf besonderen Vordrucken ihrer zuständigen Be­zirksabgabestelle bzw. Ortssammelstelle melden. Unwahrscheinlich anmutende Schätzungen wer­den nachgeprüft. Auf Grund der Schät­zung wird die Ablieferungsverpflichtung fest­gesetzt. Die Erzeuger können daher erst nach ergangenem Ablieferungsbescheid über die­jenigen Apfelwengen frei verfügen, die über das Ablieferungssoll hinaus geerntet worden sind. Den Vorrang bei der Apfelverteilung in diesem Jabre haben die Wehrmacht mit ihren Verwundeten, die Mütter mit ihren Kindern, die Kranken und die Jugendlichen.

Oer Rundfunk am Wochenende

> Samstag: Reichsvroaramm: IS bis 18 Uhr:Fröhliches Wochenend-Picknick' mit beliebte» Silnischausvielcr»: 20.20 bis 21 Ubr: Tänzerische Musik der Gegenwart: 21 bis 22 Ubr: Das Funk- brcttlDie rosarote Brille": ab 2S Ubr: beliebte Unterhaltunaskavellen. Deutschlandsen­der: 17.10 bis 18.80 Ubr: Sommerliche Klangbilder: 20.30 bis 22 Ubr: Zweiter und dritter Akt der Wag­ner-OverTer fliegende Holländer".

Sonutag: RetchSvrogramm: 9 bis 10 Ubr: Luise Ullrich und Theodor Loos find die Sprecher desSchabkästlcinS"; 12.40 bis 14 Uhr:Deutsches Volkskonzert": 16 bis 18 Ubr:Allen zur Freude": 18 bis 19 Ubr: Die Berliner Philharmoniker svie- len: 20.20 bis 22 Ubr:Antennenzanber". Deutschlandsender: 8 bis 8.80 Ubr: Fer­dinand Rich spielt auf der Orgel des Straßburger Münsters: 18.10 bis IS Ubr: Unterhaltungskonzert: 20.18 bis 21 Ubr: Lieder von Josef Havdn: 21 bis 22 Ubr: Abendmnsik.

Spendet Zeitschriften! Der Führer einer Sa­nitäts-Einheit im Osten schreibt an die DRK.- Kreisstelle Calw:Liebes Rotes Kreuz Calw! Ich bestätige gerne den Eingang der neuen Sen­dung Zeitschriften. Sie wurden wiederum an verwundete, mit Flugzeugen abtransportierte Kameraden verteilt. Herzlichen Dank!" Illu­strierte Zeitschriften und Monatshefte werden jederzeit auf der DRK. - Geschäftsstelle Calw, Landratsamt Zimmer 14 cntgegengenommen, größere Mengen abgcholt.

Calwer Kinder gaben für das Deutsche Rote Kreuz

Jüngere Schüler und Schülerinnen aus der Lederstraße veranstalteten Märchenspiele und übergaben den Gesamtcrlös der Vorführungen im Betrage von 15 RM. der DRK.-Kreisstelle Calw

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Altensteig. Schwer verunglückt ist dieser Tage in der Kurve der Heselbronner Steige Julius Vogt aus Hochdorf im Gäu, Knecht bei M. Keck in Oberweiler. Er fuhr die Steige herunter und über die Kurve hinaus, sodaß er über den Schutz­stein in die Schlucht hinunterstürzte. Mit schwe­ren Verletzungen mußte er in das Nagolder Krankenhaus überführt werden.

Neuenbürg. Auf dem neuen Friedhof wurde das Feld östlich der Friedhofkapelle entlang des Hauptwegs zum Krieger-Ehrenfriedhof vorge­sehen. Eine Besichtigung des städt. Auffüll­platzes hat die Unzulänglichkeit der Ablagerung von Abfällen aus hiesigen Industrien bestätigt. Eine Lösung im Einvernehmen mit der Indu­strie soll angestrebt werden.

Leonberg. In- der zwischen Leonberg und Ditzingen liegenden Flcischmühle brach abends Feuer aus, das in der Mahlmühle selbst, die zum großen Teil ausgebrannt ist, entstand und dem einige Vorräte zum Opfer fielen. Die Feuerwehren von Stuttgart, Leonberg und Dit­zingen kämpften das Feuer nieder. Zwei Ge­folgschaftsmitglieder der Strohgäubahn Weissach haben durch die Verbesserung eines Werkzeuges zur Bearbeitung der Jnstandsetzungsarbeiten am Geleiseoberbau eine wesentliche Erleichte­rung der Arbeiten und Verminderung des Zeit­aufwandes erreicht. Beiden Gefolgschaftsmit­gliedern wurde von der Direktion der Württbg. Nebenbahnen AG. eine Belohnung für diese er­folgreiche Mitarbeit überreicht.

nsg. Böblingen. Die durch die NSB. in allen Kreisen vorgenommene Volksröntgen­untersuchung beginnt im Kreis Böblin­gen am 31. August in den Betrieben und am 2. September in den Ortsgruppen.

Rottweil. Die in Tuttlingen. wohnhaften Eheleute Wilhelm und Jda Maier verkauf­ten Lederschnürriemen und Peitschenriemen teilweise mit einem Rohverdienst bis zu 300 v. H. Die Strafkammer verurteilte den An­geklagten Wilhelm Maier wegen Preis- Überschreitung zu zwei Monaten Ge­fängnis, seine Ehefrau zu einer empfind­lichen Geldstrafe. Beiden wurde der Handel mit Lederwaren untersagt.

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Jeder ist verantwortlich für die Preiszucht

Der Pfennig bleibt in allen Lbren 8e§en äer ?rei8ke8tlAlceit

Wenn die deutschen Preisbehörden in den letzten Monaten den bisherigen preispolitischen Kurs noch verschärft haben, so hat das wichtige Gründe. Zunächst ist im weiteren Verlauf des Krieges das Angebot an Konsumgütern aus einleuchtenden Gründen geringer geworden. Gewiß könnten die Preisbehörden die Dinge einfach laufen lassen. Das wäre für sie und die Volksgenossen, die höhere Preise als die zuläs­sigen zahlen wollen, zwar angenehmer; damit würden die Preisbehörden aber ihrer Aufgabe nicht gerecht werden. Solchen durch die Zeit­verhältnisse bedingten Preiserhöhungstenoen­zen muß vielmehr von vornherein die Spitze genommen werden.

Wir brauchen nur an die Jahre kurz nach dem ersten Weltkrieg zu denken, in denen auch die höchsten Einkommen und größten Vermö­gen schließlich nur noch auf dem Papier stan­den. Wer diese Zeit mitgemacht hat, sollte ei­gentlich gegen alle Versuchungen, die Preissta­bilität, zu untergraben, gefeit sein.

Der Wert des Geldes gründet sich nicht auf das Gold, das sich in den Gewölben der Noten­banken befindet. Gold mag, solange es angenom­men wird, Spitzen- im zwischenstaatlichen Zah­lungsverkehr ausgleichen können. Der Wert des Geldes hat mit der Deckung in Gold und Devisen nichts zu tun. Der Wert einer Wäh­rung beruht auf der Arbeit, genauer darauf, was an Waren oder Leistungen für die Wäh­rungseinheit zu kaufen ist.

Daß freilich in Kriegszeiten Käufe nicht aus­geführt werden können, sondern vorübergehend zurückgestellt werden müssen, ist ebenso einleuch­tend wie währungspolitisch belanglos. Auch ein­zelne Preiserhöhungen, die kriegsbedingt sind und nach dem Krieg wieder wegfallen, können ausnahmsweise hingenommen werden, zumal wenn den Preiserhöhungen, worauf der Preis­kommissar größten Wert legt, auch die Preis­senkungen gegenüberstehen.

Den Preisbehörden in Deutschland kann da­her niemand mit dem Einwand kommen, auf einen Preisverstoß mehr oder weniger komme es nicht an. Gerade weil der Warenhunger ei­nerseits, die verhältnismäßig hohen Einkom­men andererseits vielfach die Auffassung haben

aufkommen lassen, daß Geld keine Rolle spiele, daß jeder Preis bewilligt werden könne, kön­nen sich die Preisbehörden auf solche Ausflüchte nicht einlassen. Die Preisbehörden, die sich ih­rer währungspolitischen Aufgabe bewußt sind, verfolgen im Gegenteil die ausgesprochene Ten­denz, daß der Pfennig wieder zu Ehren kommt und genau gerechnet, vor allem aber Preisdis­ziplin geübt wird.

In einer Rede im Haag hat kürzlich Prets- kommissar Dr. Fischböck diese Preisdisziplin und Preisstabilität im Innern als eine der wichtigsten Voraussetzungen auch für einen rei­bungslosen zwischenstaatlichen Warenverkehr in Europa bezeichnet. Solche zwischenstaatlichen Abmachungen ständen nämlich weitgehend auf dem Papier, wenn die Preise in einem der bei­den Länder, zwischen denen der Vertrag besteht, beträchtlich steigen würden. Denn wenn der Lieferant in diesem Lande, wenn auch auf ille­galem Wege, im Innern erheblich höhere Preise für seine Ware zu erzielen vermag, als wenn er sie ausführte, wird er sie eben nicht aus­führen, vielleicht sogar, weil er das Vertrauen zur Währung seines Landes verloren hat, über­haupt nicht verkaufen ob seine Regierung eine Lieferverpflichtung eingegangen ist oder nicht.

Es bestände freilich die Möglichkeit, daß das einführende Land einfach die höheren Preise zahlt. Aber dadurch würden ja sein eigener Preisstand und seine eigene Währung gefähr­det. Preis- und Währungsstabilität im Innern ist daher für den Waren -und Leistungsaus­tausch der Staaten Europas untereinander un­erläßlich. Auch die Festsetzung bestimmter Wäh­rungsaktionen zwischen Deutschland und einer Reihe anderer Länder Europas setzt Preissta­bilität im Innern dieser Länder voraus. Durch die Störung des Preisgefüges", führte dazu Preiskommissar Dr. Fischböck aus,treten somit Veränderungen ein, aus denen die wäh­rungsmäßigen Konsequenzen, wenn auch nicht sofort, so doch an einem nicht zu fernen Zeit­punkt auch tatsächlich gezogen werden müssen." Die Preisdisziplin ist somit die Grundlage nicht nur der Preis-, sondern auch der Währungs­stabilität.

Sasso Folterung schob die Schultern ein wenla hoch.

Sie glauben mir nicht, Herr Untersuchungs- richter. Ich fühle es, aber i '> kann es nicht än­dern. Ich spreche die Wahrheit."

Wann ereignete sich dieser Streit"

Boysen erschoß sich am gleichen Tage Es ist viele Stunden vor seinem Tode gewesen, also m der Frühe."

Wie endet» der Kampf?"

Mein Kamerad verwundete mich im Gesicht und an der Schulter. Schließlich gelang es mir, ihm das Messer zu entwinden."

Man hat indessen nach dem Bericht- des Sergeanten Maezzo kein Messer gefunden."

Ich warf es während des Ringens weit fort. Der Sand wird es.-rnnht haben."

Mag sein. Was geschah weiter?"

Um mich der wütenden Angriffe des Fie­bernden zu erwehren, schlug ich ihm meine Faust an die Stirn. Boysen sackte zusammen. Ich trug ihn in die Schußhütte zurück, dann taumelte ich ins Freie."

Sie begaben sich anschließend wie bereits ausgesagt zur Düne?"

Ja. Dort blieb ich erschöpft liegen, bis ich den Schuß vernahm.

Um was ging nun dieser Streit?"

Sasso Folkening schwieg.

Haben Sie den Grund vergessen oder wollen Sie ihn mir nicht nennen?^

Ich- vermag mich nicht mehr genau zu ent­sinnen", wich der Untersuchungsgefangene aus.

.Handelte es sich vielleicht um eine Frau?"

Das ist nicht ausgeschlossen."

Um wen?" forschte Doktor Plessow beharr­lich weiter.

Das ist ohne jede Bedeutung!" erwiderte Fol­kening.

Wenn Sie meinen?" gab der Untersuch­ungsrichter betont kühl zurück.

Es hat wirklich nichts mit der vorliegenden Angelegenheit zu tun", sprach Folkening eindring­lich und wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn.

Plessow wechselte mit dem am Nebentisch sitzenden Krimin wkommissar Steinbrecher einen raschen Blick.

Die letzte Niederschrift meines Kameraden be­weist ganz eindeutig, daß ich unschuldig bin!" fuhr der Unte suchungsgefangene fort.

Richtig! Auf dieses Tagebuch des Toten wollte ich noch zu sprechen kommen", bemerkte Ples­sow.Daß er ehr solches mit sich führte, ist durch Zeugenaussagen erwiesen. Aber können Sie mir angeben, Herr Folkening. wo sich dieses Buch zur Zeit befindet?"

,Zch weiß es leider nicht. Man müßte suchen"

Suchen? Wo wollen Sie dieses Buch suchen?"

Wenn ich mich nur entsinneck könnte, ob es Sergeant Maezzo in der Hand gehabt hat", mur­melte Sasso Folkening grübelnd, den Kopf in die Hand gestützt.

Wir haben wegen dieses Buches aus dem Funk­wege in Audschila angefragt. Sergeant Maezzo erklärt, in der Schutzhülle nichts von einem No­tizbuch gesehen zu haben, auch die Taschen des Toten hätten keines enthalten. Maezzo nahm alle Gegenstände an sich, die Boysen bei sich führte. Das Material ist in einer versiegelten Kiste beim Gericht angelangt."

Ein verhaltenes Stöhnen kam aus dem Mund« des Untersuchungsgefangenen.

Ich habe dieses Buch in der Hand gehabt", sprach er dann.Es lag unter der Masse. Als ich sie aushob, sah ich das Buch. Mein Blick fiel auf die aufgeschlagenen.Seiten."

Sie haben die Niederschrift noch im Gedächt­nis, Herr Folkening?"

Dem Sinne nach ja", antwortete er. ,,Si« lautete ungefähr: Ich glaube nicht mehr an un- . sere Rettung. Ich ertrage die Qual nicht länger./ Das langsame Verschmachten ist eine Höllenqual. Ich will Schluß machen. Ein rasches Ende und alles ist überstanden. So lautete die Eintra­gung in dem Tagebuch meines unglücklichen Freu»- des."

Hm. Wenn wir das Beweismittel zur Hand hätten, wäre Ihnen sehr damit gedient. Herr Fol­kening! Sind Sie sich andererseits aber nicht auch darüber im klaren, daß Ihre Aussagen sehr unglaubwürdig klingen?"

Der Gefragte schwieg. Unter den zweifelnden Worten des Untersuchungsrichters war der alte Trotz in ihm erwacht. Wollte man ihn als Lügner hinstellen? Die Andeutung, eine Unwahrheit ge­sagt zu haben, empfand Sasso Folkening als eine Beleidigung.

Man möchte eher annehmen", fuhr Plesso« fort,daß Sie nach dem Streit Boysen niederge­schossen haben. Es ist Notwehr, Herr Folkening, bedenken Sie das!"

Die Falle, die der Untersuchungsrichter mit seinen Worten gestellt hatte, war verlockend. Aber der andere ging nicht darauf ein.

Es war so, wie ich es sagte!" Dabei blieb Sasso Folkening.

An eine andere Möglichkeit wäre außerdem zu denken", sprach Plessow mit scharfer Stimme weiter.Nicht Harald Boysen begann den Streit, sondern Sie drangen auf ih> ein. Es stand ja eine Frau zwischen Ihnen > nd Boysen. Herr Folke­ning I Eine Frau, zu der der Weg für Sie frei werden konnte, wenn Harald Boysen in der Wüste blieb."

Sasso Folkening verfärbte sich. Sein Gesicht wurde grau und alt. Die Hände ballten sich zu Fäusten.

,Das ist gemein!" stieß er bebend hervor.

Für uns steht es fest", fuhr der Untersuch- ungsrichter mit erhobener Stimme fort,daß das Motiv zur Tat Eifersucht gewesen ist! Wollen Sie nicht doch lieber ein offenes Geständnis oblegen, Hekr Folkening?"

Da erhob sich der des Mordes beschuldigte Werkflieger. Sein Blick irtte durch das Fenster und ging suchend wie in eine unermeßliche Ferne.

Ich habe nichts zu gestehen. Ich werde keine Ihrer Fragen mehr beantworten. Bitte, lassen Sie mich absühren!"

Auf ein Klingelzeichen Plessows traten zwei Beamte in das Zimmer und geleiteten den Un- tersuchungsgesangenen hinaus.

(Fort,. ,ol»t.» .