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Wirtschaft zur Krone in Bernek, ist der Gant Oberamtsgerichtlich erkannt, und die Unterzeichnete Stelle mit Bornahme der Schulden - Liquidation und dem Versuch zu einem Borg oder Nachlaß-Vergleich beauftragt.
As haben daher alle diejenige, welche aus irgend einem Rechts - Grunde eine Forderung an den gedachten Carl Machold zu machen haben, am
Samstag den isien Marz l. I.
Vormittags ö Uhr,,
entweder in Person, oder durch gesezlich Bevollmächtigte auf dem Rathhaus in Berneck zu erscheinen, ihre Forderungen unter Vorlegung der Original - Schuldscheine oder gesezlich beglaubigter Abschriften, zu liquidiren, und sich über einen Borg- oder Nachlaß-Vergleich zu erklären.
Gegen die Nichtliquidirende aus den Gant-Äkten nicht zu ersehende unbekannte Gläubiger wird am
Montag den loten März l. I. durch das König!. Oberamtsgcricht Nagold der Ausschluß-Bescheid ausgesprochen, von den bekannten Gläubigern wird aber, falls ein Vergleich zu Stande kommen sollte, angenommen werden, als treten sie der Mehrzahl der erschienenen Gläubiger ihrer Kathegorie bei.
Zugleich wird zu Verhütung mancher Kosten und Weitläufigkeiten bemerkt, daß das Aktiv - Vermögen des Carl Machold, nur —zo4si. io kr., das Passiv-Vermögen aber —> 250g fl. 28 kr. beträgt, und daß unter der letzteren Summe — 1497 st- bereits bekannte bevorzugte Forderungen begriffen sind.
Altensiaig, den zi. Januar lF2g.
K. Amts-Notariat.
Anekdoten und Erzählungen. Maria Grazia.
Thatsache und Stoff zu einer trefflichen Schicksalstragödie.
Stroh.
Im Jahr 4g2Z besuchte ein französischer Reifender die Gefängnisse zu Nom: in dem Winkel eines finstern Kerkers fand er auf einem elenden Strohlager eine Frau, die ein Kind in ihren Armen hielt. Ihr sehr schönes Gesicht war von der Sonne etwas verbrannt, aus ihren schwarzen Augen leuchtete das Feuer des italienischen Himmels; ihre Tracht war die eines römischen Landmädchens; ihre ausdrucksvolle Physiognomie, ihr kühner Blick erregte die Neugier. Der Reisende sprach sie an und fragte sie theilnehmend, welche Ereignisse sie in diesen Aufenthalt des Elends gebracht hatten. — ,,Mein Gott", erwiderte sie wie ist es möglich, daß meine bizarren Schicksale und Un- glücksfälle, glückliche Meuschcn interessircn können! Ich heiße Maria Grazia, meine Geburt kostete meiner Mutter das Leben; mein Vater beschäftigte sich mehr mit seinen Vergnügungen als mit der Erziehung seiner Kinder, und brachte mich in meiner frühesten Kindheit in ein Kloster nach Nom. — Jemehr ich heranwuchs, je weniger wollte mir das klösterliche Leben gefallen, mein Temperament, mein Geschmack, mein feuriges Blut, Alles trug dazu bei mir eine stürmische und eine unruhige Zukunft zu bereiten, und ein seltsamer Zufall hatte einen ganz besonder« Einfluß auf mein Schicksal. Es war an einem Festtag; man erlaubte einer Zigeunerin in das Kloster zu kommen, um uns wahrzusagen und die Zukunft zu enthüllen. — Eine jede von uns legte nach der Reihe ihr Ohr an das blecherne Horn dieser Sybille, und empfieng aus ihren Händen ein zusammengerolltes geheimnißvolleö Papier, das.
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