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Obers ch Wandorf, Oberamts Na­gold. Die Sommer-Schafwaide zu Ober­schwandorf, welche gO Stück Lammer- Schaf ertragt, wird wieder auf die drei nächstfolgende Jahre, nemlich von Licht­meß l8^>3i unter Vorbehalt Oberamtli- chcr Ratifikation verliehen werden.

Diese Verleihung wird am Dienstag den rr. Dezember Statt finden, an welchem Tag die Schaf- Halter

Vormiltags io Uhr

auf dem Nathhaus dahier sich einfinden, und der Verhandlung anwohnen wollen.

Den 2z. November 1327.

Aus Auftrag des Gemeinde-Raths.

Schultheiß

Walz.

Vt. K. Obcramt.

Engel.

Wöchentliche Frucht- Fleisch- und Vrod-Preiße.

In Nagold,

den 24. November

1827.

Dinkel

1,Schfl.

5 fl-

4 fl- 48 kr.

Haber

1 Schfl.

2 fl

4 zkr.

2fl-4okr.

Kernen

r Sri.

-fl.kr.

Roggen

1 . .

.

-fl.zükr.

Erbsen

1 . .

.

-fl.kr.

Linsen

1 . .

.

-fl.4vkr.

Bohnen

1 . .

.

.

fl.Zükr.

Gersten

i . .

.

-

-fl.zokr.

Fleisch-

Pre

e.

Rindfleisch.1 Pfund 5 kr.

Hammelfleisch ... 1 - zkr.

Schweinefleisch mit Speck 1 7 kr.

ohne 1- 6 kr.

Kalbfleisch.1 5 kr.

Brod-Taxe.

Kerncnbrod . . . . g igkr.

1 Krcuzcrweck schwer . 10 ^ Loth.

In A lt e n stai g, den 2l. November 1627.

Dinkel 1 Schfl. 5fl. 4 fl- 40 kr.

Haber 1 Schfl. zfl. 2fl.43kr.

Kernen 1 Sri. ifl.2vkr.

Roggen 1 ... Zzkr. gokr.

Gersten 1 ... z 4 kr. 4zkr.

Anekdoten und Erzählungen.

Schicksale eines deutschen Soldaten in russischer Kriegs-Gefangenschaft.

(Beschluß.)

Abends kam die alte, mütterlich für mich sorgende, mitleidige Priorin, in Be- gleirung der Dolmetscherin, zurück. Mit Wehmuth sah ich meiner Wohlthatcrin in die vor Thrancn glanzenden Augen. Sie besichtigte das Bein. Ihr Gesicht erhei­terte sich wie das Angesicht eines Engels. Sie ließ mir durch die Dolmetscherin sa­gen, cs habe sich merklich gebessert, und sie schöpfe wieder neue Hoffnung.. Wel­che HimmelSwortc!Der Wundarzt, füg­te sie freundlich hinzu, wird dich nicht langer quälen. Bitte nur Gott um Bei­stand und sep ruhig." Dann reichte sie mir das Crucifix am Rosenkränze in ih­rem Gürtel, und ich küßte das Bild die­ses muthvollen Vorgängers in standhaf­ter Ertragung unermeßlicher Leiden mit feuriger Inbrunst. Darnach mußten zwei Nonnen diese Nacht bei mir wache» und aus einem großen Buche mir im Fran­zösischen vvrbeten. Diese Vorlesung wech­selte öfters mit Litaneien in polnischer Sprache ab. So seufzte ich unter in­brünstigen Gebeten u. brennenden Schmer­zen dem Morgen entgegen. Er brach an. Meine Wunden wurden nun von neuem untersucht. Freudig ri-fen die Nonnen: der Herr hat geholfen; du bist außer Gefahr! "