Mann freudig entgegen kam, und im lau­nigsten Tone erzählte: sein Hannchen scp durch ihn in gesegnete Um,lande ge­kommen. AnluvgS wollte Richarbson dieß als Scherz behandeln, aber Hannchen wurde he>beigernscn, und bekräftigte die Wahrheit. ./,Nmi, sagte der Alte, da ihr einmal eine Thorheit begangen habt, so müßt ihr sic wieder gut machen. Er ver­sprach zugleich, da Richarbson kein Ver­mögen besaß, ihm bcizustchcn, und so wurde die Heiraih zur Zufriedenheit aller Theile geschloffen. Nach der Hochzeit empfing er von seinem Schwiegervater ein reich beladenes Schiff zum Geschenk, womit er nach Barbados segelte. Hier Überfiel ihn nach wenig Tagen ein Sturm, der sein Schiff und .seine ganze Ladung zu Grunde richtete. Zum erstenmal fühl­te er sich jetzt durchaus elend; aber dieses Gefühl wurde noch durch die Nachricht vermehrt, daß seine junge Gattin plötz­lich geworben sep. Er zog sich sein Un­glück so zu Gemüthe, daß er in eine Art von Wahnsinn verfiel, und vier Monate, ohne alle menschliche Gesellschast, in sei­nem verschlossenen Zimmer zubrachke.

Die Schule der Leidei', welche bei ei­nem großen Theile der Menschen oft so glücklich zur Besserung wirkt, machte je­doch auf Nichardson'S Gesinnung keinen Eindruck. Sein Herz schien vielmehr ver­stockter, sein Karakter menschenfeindlicher und heimtückischer zu werden, als bisher. Gendihiget, ein unruhiges Leben zu führen, und von einem Orte zum andern zu schwei­fen , hinterließ er überall Denkmäler von Betrug, die hier sämmtlich anzuführen zu weitläuftig sepn würden. Mit der Ge­schicklichkeit eines Proteus wußte er allent­halben, wo er hinkam, eine veränderte Rolle zu spielen. Zu Antigua war er der Sohn des Gouverneurs aus einer benach­barten Insel, und bezog beträchtliche Sum­men aus seinen vermeintlichen Vater. In England, wohin er einst auf kurze Zeit

zurückkehrte, beging er sogar die Frechheit sich unter dem Namen eines abwesenden Bruders in eine Familie eiuzuschleicheN, und ein ansehnliches Crbtheil zu erheben. Nur selten war ihm das Glück bei solchen Gelegenheiten mißgünsiig, und immer trug er einen vollen Beutel, oder eine Jungfrauschaft davon. Die Gewohnheit, zu betrügen, hatte endlich sein ganzes Gefühl so abgestumpft, daß er selbst vor gröberen Verbrechen nicht zurückschauerte. Derjenige, der alles aus sich selbst bezieht, der seinen Nebcnmenschcn nur als Mittel nie als Zweck anzusehcn pflegt, trägt schon hierin die Anlage zu jeder Grausamkeit in sich. Nur eene Gelegenheit, wie sie bei Nufardson sich ereignete und er wird das Blut seines Bruders ohne Rührung fließen sehe».

Richarbson diente als Zi'mmermann auf einem englischen Schiffe, welches unter Anführung des Kapitains, Hartley nach Mvrea segelte. Das Schiff hatte nur wenig Mannschaft an Bord, und unter ihnen befanden sich einige Diener des Kapitains, die sein ganzes Vertrauen be­saßen. Demohngeachtet ließen sie sich durch eine Rotte Böscwichtcr zu einem Anschläge verleiten, der aus nichts gerin­geres abzwccktc, als den Kapitain zu er­morden, und sodann, vereint, Seeräuberci zu treiben. Richarbson war der Hauptur- hebcr dieses Plans, und auch derjenige, der ihn am thätigste» in's Werk setzte. In der Nacht, wie das Schiff eben den Hasen von PadraS verlassen hatte, drang Richarbson mit seinen Gchülscn in die Kajüte, wo der Kapitain schlief. Erschro­cken sprang dieser aus seinem Bette, und erblickte kaum die gegen ihn gezuckten Waffen , als er seine Rettung durch hie Flucht suchte. Es gelang ihm, aus der Kajüte herauszukommcn, und einen Schiffs­mast zu erreichen, auf den er hinanklet» Icrte. Durch Vorstellungen und Bitten brachte er selbst einen gewissen Larson,