ZZO

An der ersten Barriere wurde brr Wa­gen Von den Accisebedientcn angehalten, und der Fuhrmann befragt, was in den Kisten wäre ?Ich weiß es nicht, ver­setzte der Befragte treuherzig: sehen Sie selbst zu, was darinnen ist."

Nun öffneten sie die Kisten, und fan­den darinn nichts als Contrebandwaaren, seltene persische und indische Stoffe.Das sind ja fauter verbotene Waaren!" sagte einer der Commis zu dem Fuhrmann. Ja, das versteht ich nicht," versetzte die­ser gleichgültig. Diese, kalte Ruhe ver­scheuchte, beiden Accisebcamten jeden Ver­dacht, daß der Fuhrmann Thcil an der beabsichtigten Einschwärzung von verbo­tenen Waaren habe. Sie fragten ihn da-^ her, um die Contrebandiers auszumitteln: Wohin wollt ihr mit dem Wagen fah­ren ?" Er nannte eine Straße, in der Vorstadt St. Germain, und den Namen eines Mannes, der dort wohne, und dem die Sachen gehörten.Erst müßt ihr mit dem Wagen auf den Packhof fahren, sagte einer der Douaniers, ehe ihr die Sachen an ihren Herrn ablicfern könnt. Dort muß erst dazu die Erlaubnis er- theilt werden."Meinetwegen!" ver­setzte der Fuhrmann, und nun fuhr er, unter Begleitung von zwei Douaniers, weiter.

Als er eine Strecke Wegs gefahren war, und in eine Seitengasse einlcnken mußte, kamen sechs Gardesoldaten dem Wagen entgegen. Sie blieben stehen, traten naher zu den beiden Douaniers, sahen ihnen unter die Augen und schrieen dann: ,.Ep, finden wir euch endlich, ihr eidbrüchigen Deserteurs ? Wir haben euch lange gesucht."

Bei diesen Worten zog der eine der Soldaten ein Blatt Papier aus der Ta­sche, überlas es, und sagte:Alles stimmt genau mit dem Signalement überein. Uns sollt ihr nicht entwischen." Die Sol­daten ergriffen nun die Duaniers, trotz

alles SträubenS und aller Betheurungen, daß man sie verkenne, daß sie niemals Soldaten gewesen waren u. dergl. Das Volk hatte sich bei diesem Auftritte zahl­reich versammelt, aber niemand zweifelte an dem Vorgeben der Soldaten. Diese führten die Douaniers als ihre Gefan­genen ab, und überlieferten sie dem Ge- fangcnwarter des Gefängnisses St. Mar­tin, der auch kein Bedenken trug, sie vor­läufig in Empfang zu nehmen. Während dieser Zeit fuhr der Wagen unangefochten nach dem Orte seiner Bestimmung! Es befanden sich darauf für hundert taufend Franken Contrebandwaaren. Sowohl der Fuhrmann, als dis Soldaten waren ver­kleidete Contrebandiers gewesen. Die Ver­hafteten drangen auf eine Untersuchung der Identität ihrer Personen; diese erfolg­te; darüber vergingen aber mehrere Stun­den , ehe sie in Freiheit gefetzt wurden, und die Urheber, dieser kecken List sind nie entdeckt worden.

Grabfchrift einer Tauben.

Die taube Adelheid ruht hier.

Man sezte diese Grabfchrift ihr.

Damit einst des Gerichts Posaunenengel wisse.

Daß er in dieser Gruft gedoppelt blasen müsse.

Auflösung der Charade in Nro. 79. Kegelkö uig.

Logogrpph.

Tief pflegt mich im Busen die Unschuld zu tragen.

Vergißt sie ein Zeichen, so muß sie ver­zagen.