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nehme Gesellschaft und bessere Mahlzei­ten gewohnt; Sie würden mir daher ei­nen großen Gefallen thnn, wenn sie mich hier ließen und jene himmlische Mahlzeit für mich cinnähmen.

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Altdeutsche Sprichwörter für und wider den Ehestand.

Mit Glossen.

1. Guter Murh ist halber Leib;

Hüte dich, und nimm kein Weib!

* Ein Hagestolzenreim! Wer bestimmt, weiß nicht, was Eheglück und V a- terfr enden sind, oder ist einer X an­tippe Knecht, aber kein Sokrates.

2. Wo ein Mann ist, und kein Weib,

Ist ein Haupt, jedoch kein Leib.

Wo ein Weib ist, und kein Mann,

Leib ist, und kein Haupt daran.

*Der Pasquiilant!,, rufen alle Frauen. Mit Recht! denn die sogenannten Häupter mäßen sich, einer, wie der an­dere, nach dem Kopf ihrer Eheherrin- ncn richten.

5. Heurathen ist ein langer Kauf.

* Den du nicht bereuest, wenn deine Wahl auf keinen Ladenhüter fiel, wenn kein Flittergold dich reizte.

4. Besser zwei denn eins.

Zeder Vogel ist gern im Neste.

* Noch keim Mahler hat einen Adam ohne Eoa gewählt.Ja, besser zwei, denn Eins! lehrt uns Frau Professorin Natur.

5. Wer entbehrt der Ehe, dem ist we­der wohl noch wehe.

* Ein dummer Zustand! Lieber freien!

6. Wer ein Weib nimmt, zieht Unglücks- Hofen an.

* Zuweilen, doch selten, Glückshosen. Un­ter 9S Lhlotterieloosen find kaum y Tref­fer.

7. Ein junges Weib, ein alter Mann, Eine harte Nuß, ein stumpfer Zahn Zusammen sich nicht reimen wohl; Scin's gleichen jedes nehmen soll.

* Wie könnte der Winter auch der Göt­tin des Frühlings gefallen? Wer ver­mag Feuer und Eis zu amalgamiren?

8. Wer im Haus will Meister sehn,

Muß nach Geld und Gut nicht frei',,.

* «Doll das Sprichwort wahr seyn, fo strei­che man die vier Sylbcn: nach Geld ur.) Gut im Berschen aus.

y. Wenn das Weib den Mann ernährt, lauft das Roß hinter'm Wagen.

* Paßt nicht ganz bei reichen Bräuten. Sie ziehen den Wagen nicht, sie liefern nur Proviant.

io. Ein häßliches Weib ist einem Flei- schcrhaustocke gleich, der Tag und Nacht auf der Straße steht, und doch nicht gestohlen wird.

* Doch dreimal glücklich ihr Gatte, wenn ihre Seele schön ist!

1,. Schöne Mädchen sind Irrwische, die am lichten Tag irrführen.

* Oft bis zum Traualtäre!

12. Schöne Weiber binden die Haussor­gen unter's Knie, damit das Angesicht nicht runzle.

* Heut zu Tage muß eine Haushälterin, Köchin oder Magd die ökonomischen An­gelegenheiten besorgen, oder gar die Kin­der bilden. Leider keine Hypervel!

iZ. Weiber und Mühlen! An diesen zwei Stücken Ist immer zu bessern, zu hüten, zu flicken.

* Hundert Mühlen aber sind leichter zu bessern, als ein schlimmes Weib.

14. Wer Lust zum Kriege hat, nehm' ein Weib.

* Eine unverzeihliche Elipsts! Legs: nehm ein böses Weib.

15. Wer die Liebe verbeut, gürtet ihr Sporen an.

* Dürften nur die Beichtväter der Non­nen, und Mönche reden!

16. Mit Händen giebt man die Leute zusammen, mit Füßen laufen sie von einander.

* Leicht erklärbar, wenn bas Herz bei'm Ringwechseln müßig ist- Kaufmännische Spekulationen sind der Liebe fremd.

17. Nur lediger Stand hat Ruh im Land.

* Ich antworte mit Salomon von Golau:

(Logau)

Wer ohne Weiber k ö n n t e seyn, war frei von vielerlei Beschwerden; Wer ohne Weiber wollte seyn, wür' aber nicht viel nütz auf Erden.