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Wöchentliche Frucht- Fleisch- und

Brod-Preiße.

In Nagold, den 23 . Juli iS 27 .

Dinkel iSchfl. 4 fl. iokr. Zil.^kr.

Haber iSchfl. Z fl. 12 kr. Zfl iokr. Kernen 1 Sri. . . . .fl.kr.

Roggen 1 . . > 'fl 46kr.

Erbsen i,.fl-kr.

Linsen 1 . . >fl.4vkr.

Bohnen 1 . . . . ^"fl.^^kr.

Gersten i. . . . . .-fl-45kr.

Flei sch-Preiße.

Rindfleisch . . . . . 1 Pfund Zkr. Hammelfleisch ... 1 zkr.

Schweinefleisch mit Speck 1 6kr.

ohne 1ff^kr.

Kalbfleisch . . . . . 1 4kr.

Brod-Taxe.

Kernenbrod .... 8 i6k.r.

1 Kreuzerweck schwer . 41^/2 Loth.

In A i t e n st a i g , den 24 . Juli 1327-

Dinkel iSchfl. 4 fl. 23 kr. 4fl.kr. Haber 1 Schfl. zst- rzkr. zfl. 6kr. Kernen l Sri. ifl.iLkr.

Roggen 1 . . 45fl.44kr.

Gersten 1 ....fl-4zkr.

In Freudenstadt, den 2t. Juli » 327 .

Kernen iSchfl. 10 fl. 40 kr. yfl. 4kr. Roggen 1 .... bfl.zstkr.

Gersten 1 ..... 6fl.kr. Haber 1 zfl. 20. »5 kr. zfl.iOkr.

Fleisch-Preiße.

Lchsenfleisch . . . . t Pfund gkr.

Schweinefleisch mit Speck i ?kr- ohne 2

Kalbfleisch.1 4kr.

Brod-Taxe.

Kernenbrod .... 4 Pfund iokr. Noggenbrod .... 4 gkr.

1 Kreuzerweck schwer . 9 Lolh.

Schreiben eines vernünftigen Neffen an einen u n v e r n ü n f t i g e n Ontel Hans von Borg der Rechte Studiosus zu - " ^ an seinen Onkel, Frcimuth, Freiherr von Hartohr.

(Beschluß.)

H e r ze n S - O n k e l ch e n!

Sie sehen leicht ein, daß ich dergleichen gründliche: »nie, wen» noch in Menge aufführen könnte. Um aber meiner kleinen Bitte schnell und ganz aus den Grund zu kommen, so vergessen Sie nicht, als guter Christ zu erwägen: wer de» Noih- leidendcn Hilst, der leihet dem Herrn. WaS man dem Armen thut, das hat man Gott ge Han. Wer Unglücklichen Hel­sen kann, und thutö nicht, dem ists Sün­de. Ze weniger der Mensch hat, desto ruhiger er stirbt. Leichter Geldsack, leicht Gewissen, flnd das beste Sterbetis» sen.

Nach allen diesen Kopf-, Herz - und Bibelfesten Vordersätzen nun, stelle ich mir das kleine Geschält mit den :VO Louis­dors schon so gut als abgemacht vor. Ich sehe Sie, Theuersier! lächeln beim Lesen dieses Briefs ich höre Ihrem Munde einen losen Vogel um den andern entschlüpfen, ich fühle, wie Ihr gutes Herz klopft, eine gute That thu» zu kön­nen, ich sehe Sie deshalb mit ver­klärtem Angesicht eilig nach dem messing- beschlagenen Kästchen gehen und zählen, ans Puittisch sitzen und schreiben ein Röllchen siegeln und überschreiben, und es dem Bedienten zur Besördcrung überge­ben mit dem Herzensruf aus der Tiefe: Herr! so läffest du dein Geld im Frie­den fahren, denn dein Neffe hat in dir