200

tal-Gehalt beiziehen zu können, auch die ehrliebende Bürgerschaft um so leichter dahin zu bringen, fünf Quartalthalcr künf­tighin an die Stadtkaffe zu entrichten.

y. Wer das neue Gesangbuch sich nicht anschafft, soll wenigstens gehalten sepn sein altes Gesangbuch neu cinbindcn zu lassen, und da man schon von einer neuen Bibel spricht, so behält M a g i st r a- tus es sich vor, wenn diese erschienen ist, das Weitere zu verfügen, auch soll als­dann wie an andern Orten, eine Gesellschaft von Bibeln (Bibclverein) und einige Verei­nigung der Religion (Religionsvcrcin), un-, ter unserer Direktion, bei uns veranstaltet werden.

Früher Wunsch.

Man muß die Hände nie in den Schooß legen, wenn man eine gute Haus­mutter werden will!" so sprach eine Mut­ter zu ihrer lieben Tochter.Je nun, wenn man es nur schon wäre!" antwor­tete schnell das schöne Röschen.

Frau von Trimm hatte ein einziges Söhnchen von 4 Jahren, dem aus zärtli­cher Liebe in allem willfahrt wurde.

Bcharrte der Knabe eigensinnig auf einer Sache, so nannten ihn Papa und Mamma ihr allerliebstes Trotz - Köpfchen.

An einem Abend sah die Mamma, daß ihr Söhnchen im Hofe stand, mit den Fü­ßen stampfte, und dem Bedienten zurief:

Ich will es aber haben."

Frau von Trimm schrie:Johann! Sep er doch nicht so unverschämt! Wa­rum will er dem Kind nicht' H?ben was es verlangt?

Gnädige Frau! antwortete Johann, der Juncker kann bis Morgen fchrepen, und wird 'doch nicht bekommen, was er verlangt.

Impertinenter.Mensch! rief Frau von

Trimm; mir eine ftlche Antwort? und höhlte ihren Mann.

Wie kann er sich unterstehen das zu verweigern, was meine Frau ihm befiehlt. Ganz kalt antwortete Johann, die gnädige Frau mag cs dem Junker selbst geben, ich bin es nicht im Stande.

Er hat in dem Wasser - Zuber, der hier sieht, deiHMond gesehen, diesen ver­langt er Von mir. Können Sie ihn her- aushohlen, ich kann cs nicht.

Herr und Frau von Trimm sahen ei­nander mit großen Augen an, und giengcn beschämt vom Fenster weg.

Sollte man nicht glauben, dieses Ge- schichtchen sep eine Eopie von Herrn und Frauen, die man schon hie und da ge­sehen habe?

Ch arad e.

Bist du bewandert in der Tonkunst Zeichen, So findest du die erste Splbe bald;

Groß ist mein Zweites in des Wissens

Neichen,

Drum weit und breit sein hohes Lob er­schallt.

Der dunkle Schleper mußte vor ihm wei­chen,

Sophismus und die Thoren mußten schwei­gen.

Den Menjchensinn, die Bildung sah mau

steigen;

D'rum wird sobald kein Sterblicher ihm

gleichen,

Und würd' er wie Methusalah so alt. Mein Ganzes trennt der Musikus nicht

minder.

Wie seine Schuld ein gorrvergeßncr Sünder.

Auslösung des RakhselS in Nro. 47»

Lauge. Auge.-