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Kirche, nicht nur um zu beten, sondern weil cs viel freundlicher sep, in Masse zu sterben, als einzeln.

Pfarrer Stiesel ermahnte zur stillen und ruhigen Ergebung.

Plötzlich entstand ein heftiges Gewit­ter. Nun isis richtig! jammerte die ganz? Versammlung. Alle sielen auf die Kniee, und erwarteten mit Zittern, was die mäch­tige Hand des Herrn über sie verfügen werde.

Mit jedem Donnerschlage erfolgte eine neue Angst.

Doch nach und nach legte sich der Sturm. Die finsteren Wolken zerstreuten sich. Der Himmel wurde wieder heiter. Die Sonne schickte ihre wohlthätigen Strah­len herab, und die alte, mcrsche Welt rollte, wie immer, ihren Gang ruhig fort.

Die Versammlung erholte sich von ihrer Angst. Die entflohenen.Lebensgei­ster sammelten sich wieder. Einer nach dem andern stellte sich wieder auf seine Füße. Jeder sah den andern an, und end­lich erkundigte man sich, wo denn der Schreckens-Prophet hingekommen sep?

Dieser hatte aber nicht für gut ge­funden, das Ende vom Liede abzuwarten. Er flüchtete »ach Wittenberg und verlangte guten Rath vom Doktor Luther.

Dieser sagte ihm in seiner Hcrzcns- Sprache : Meister Stiefel! Ihr hakt tol­les Zeug gemacht. Das hattet ihr nicht thun sollen. Niemand kann Voraussagen, was Gottes Wille ist. Die Zukunft liegt in einem verschlossenen Buch. Keines Men­schen Auge kann darin lesen.

Auch ist es nicht fein, und nicht löb­lich, und nicht christlich, ja, nicht ein­mal klug, die Leute in Angst zu sehen, und ihnen schlimme Dinge vorher zu sa­gen, die man nicht einmal gewiß weiß.

Das sagte Doktor Luther zu Gott­

lieb Stiefel. Die Bauern aber sagten: Laßt sich einst wieder ein Prophet bei uns sehen, dem mag Gott gnädig sehn! o o

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Zu den Zeiten der französischen Revolu­tion und der langen stürmischen Kriege, versprachen wir uns goldene Tage durch die Wiederkehr des Friedens.

Jetzo haben wir schon lange Friede, kla­gen aber dennoch über allgemeine Noth, die den Bürger und Bauern drücke.

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Es gibt Flecke, wo die Justiz und Po­lizei nicht hinkommen, und nur die Re­ligion helfen kann.

Zween Bürger reisten in Gesellschaft eines Bauernkerls; sie hatten nur noch ein klein Brod zur Speise übrig, und be­schießen, dieß dem zu geben, der unter ihnen den besten Traum erfinden würde. Einer der Bürger schwang seine Phanta­sie himmelan, der andere drang in die Tiefe.Glückliche Reise, sagte der Bauer mir träumte, ich verzehrte das Brod."

Auflösung der Charade in Nro. 3 z. Pfalzgrafenweiler.

Logogrpph.

Hanns und Kunz saß in 2 und 3 Hanns sprach zu Kunz gib mir deine Tochter daß ich dich r und z Die Tochter stund auf 2 und 1 Und sprach PL 5 ich mag dich nicht.