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Wöchentliche Frucht- Fleisch- und

Brod-Preiße. In Nagold, den 2l. April 1Ü27.

Dinkel

r Schfl.

4fl-22kr.4fl.kr.

Haber

1 Schfl.

2 fl-iötr. zfl.-kr.

Kernen

1 Sri.

. . . .fl.kr.

Roggen

1 .

....fl.4gkr.

Erbsen

1 .

. . . .flkr.

Linsen

1

....fl. 40 kr.

Bohnen

1 .

. . . . fl.40kr.

Gersten

i .

....fl.gokr.

Fleisch

Preiß e.

Rindfleisch ..... i Pfund gkr. Hammelfleisch . . . i zkr. Schweinefleisch mit Speck i 7kr.

ohne i. 6kr.

Kalbfleisch ..... i zkr.

Brod-Taxe.

Kernenbrod . . . . g i7kr. i Krcuzerweck schwer . 11 Loth.

In Altenstaig, den'18. April 1827-

Dinkel 1 Schfl. 4fl. 45 kr. 4fl>zokr. Haber 1 Schfl. zfl.24 kr. zfl.kr. Kernen 1 Wki. ifl.20kr.

Roggen 1 . 5z. gc> kr.fl-48kr.

Gersten 1 .... fl.54.kr.

Anekdoten und Erzählungen.

Lastcrhaftaus gekränkte in Stolz.

Härte bessert nie! kann etwa nur den Klcinmüthigen zwingen, die Larve der Tugend vors Gesicht zu nehmen und hin­ter ihr. dem, der dazu ihn zwang, zu fluchen; Grausamkeit, unerwartete Züch­tigung kann oft jeden Trieb zum Guten Niederschlagen, die Seele verhärten und in ihr die gefährlichsten Erschütterungen Hervorbringen. Der Uebergang von

Tugend zu Laster ist gewöhnlich nicht schnell: aber er kann gewaltsam beschleu­nigt werden, wenn der Mensch gezwun- gen wird, die Schranken nieder zu rei­ßen, statt sie zu umgehen. Viel haben die Erzieher über den weisen Gebrauch der Strafmittel gesprochen, vielleicht kann dieser Satz Gelegenheit geben, sie noch von einer andern Seite zu betrachten doch statt aller weiteren Betrachtungen folgende Geschichte.

Ein Soldat freilich nur ein ge­meiner Soldat, ist der Held der Geschichte, aber er ist Mensch, und als solcher für den Menschen so ehrwürdig, dem Psycho­logen so wichtig, wie sein König. Ein gemeiner Soldat in M. der, so lang er in diesem Stande war, sich durch pünkt­liche Ordnung, durch ein stilles Leben und durch unsträflichen Wandel vor andern seines Standes auszcichnetc, und deßhalb die Aufmerksamkeit seiner Offiziere auf sich gezogen hatte, die er verdiente; ein Mann, der, er mochte eS aus Ehrbegierde oder aus wahrer Liebe zur Tugend thun, jede Ausschweifung mied und, noch nie mit einer Züchtigung war belegt worden gerieth, ich weis nicht, durch welchen Zufall, in ein Öffentliches Haus, wo meh­rere seiner Kameraden versammlet waren, und darauf dachten, ihre Löhnung auf fünf Tage, schon am ersten Tage zu ver­prassen. Ruhig saß er an seinem Lisch und war eben im Begrif fortzugehen, als sich plözlich ein heftiger Zank unter den andern erhub, der bald in eine ernst­liche Schlägerei ausbrach. Aller Hände waren beschäftigt, er sah seinen Schiafge- sellen von einem Schlag niedergeworfen werden, und sein Blut gerieth in Wal­lung; er vergaß seiner Pflicht, er dachte nur den Gedanken, seinen Freund zu be­freien: und so drang er mitten unter die Streitenden. Er war bis zu seinem Freun­de hervorgedrungen, zog ihn nicht ohne Widerstand aus dem Getümmel und stand