Sie gab, statt Waffe und Gewehr Die Anmuth ihm zum Lohne. Damit besieget Schwerdt und Speer Und Feuer eine Schöne.

Anekdoten und Erzählungen.

Der Student und der Wirth.

In Leipzig kam einst zur Meßzeit ein schlecht gekleideter Student in ein Haus, wo man sehr thcure Weine verkaufte, und forderte ein Boutcille von dem allerbesten. Der Wirth gab sie ihm nach einigem Be­denken, und der Student ließ sich den edeln Nektar vortrefflich schmecken. Als er an dem letzten Glase schlürfte, erkun­digte er sich, was er schuldig ftp, und da die Summe mehrere Thaler betrug, so legte er Dem Wirth ganz naiv die Frage vor: Ob er ihm die Bezahlung erlassen wolle, wenn er ihm ein Lied vor­sänge, von dem er selbst gestehen müsse, daß es ihm wohl gefiel ? Der Wirth fing sogleich an heftig dawider zu protestiren, und forderte seine Bezahlung in baarer Münze. Der Student wiederholte seinen Antrag, die Gesellschaft wurde aufmerk­sam, man redete den Wirth zu den Ak­kord einzugehcn, indem er ja zu allen möglichen Liedern sagen könne, daß sie ihm nicht gefielen. Der Weinhändler mußte endlich nachgeben, man erklärte die Be­dingung für gültig, und nun fing der Musensohn an:

Rosen auf den Weg gestreut u. s. w. Nun Herr Wirth wie gefallt Ihnen dies?

Gar im Geringsten nicht."

Nun dann! ein anderes!

Warum sind der Thronen u. s. w. Dieß gefallt Ihnen doch?

Auch nicht, auch nicht!"

Aber dieß?

Blühe liebes Veilchen u. s. w.

Nichts, nichts! biß alles gefallt mir nicht, ich will meine Bezahlung."

Nun, so muß ich dann wohl daran. Indem zieht der Student seinen Beutel heraus, fangt an aufzuzahlen, und singt: Thu auf das Beutelein dein.

Der Wirth, der will bezahlet sehn! Nicht wahr, Herr Wirth, das Lied gefällt Ihnen doch? ,

O ja, das gefällt mir."

Sogleich streicht der Student sein Geld wieder zusammen, ruft die Gesellschaft zum Zeugen, daß die Bedingung erfüllt ftp, und geht ganz gravitätisch fort.

Charade.

Das Erste ruf ich aus

Bei der Empfindung Schmerzen,

Wenn fühlend mir geht nah'

Der Kummer edler Herzen.

Das Zweit' ein Buchstab' nur. Steigt oft aus uns'rer Brust, Sowohl in Freud als Leid,

In froher Lebenslust;

Der Liebe Mund spricht cs So oft ganz bittend aus.

In der Verwund'rung Zeit Auch rufen wir es aus.

Das Dritte findest du In Ulm und andern Städten, Bezeichnet zwar kein Ding,

Doch ist ganz von Nöthen,

Wenn du erklären willst Die Lieb' dem schönen Kind,

Und nennen willst es so.

Wie Mädchen gerne sind.

Setz' noch ein f hinzu.

So hast du dann das Ganze,

Bor dem du flieheu wirst.

Auch selbst beim Sonnen - Glanze.