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Ihr Maidle, ich sag» ech, Ahr kehret fein ei,

Met Han«, der falls joa, Gsoffa muß seai.

Ein Oekonvm, welcher nahe bei CH. eine große Hopfenplantage besaß, ver­kaufte an Jemanden für 200 .Gulden Ho­pfen, und lezterer versprach, die Zahlung bald zu leisten. Da aber dieselbe nicht erfolgte, so bat der Oekonom >n lreund- schaftlichen Briefen mehrmals um An Geld, aber immer vergebens. Endlich erfuhr er, daß der Käufer seiner Waare ein Betrüger sep; allein ohne sich über den Verlust seines Geldes zu kranken, schrieb er demselben folgende Zeilen:

Thcuersier Freund!

Noch nie wird dieser Ausruf so gut angewendct worden sehn, als eben jezt. Sic sind jezt mein th e u er st e r Freund, denn sie haben mich um 2^0 Gulden be­trogen."

Edle Einfalt.

Zuckerbäcker will ich werden," sprach Cantors Fritz, als man ihn fragte, wel­chen Stand er sich gewählt hatte. Warum?"" Um dem Vater das Alter zu versüßen," nmr die Antwort des hoch­herzigen Knaben.

Spaß oder Ernst?.

Vom Weine erhitzt geriethen in einen heftigen Wortstreit. Der Eine war so aufgebracht, daß. er dem andern eine derbe Ohrfeige gab.Zum Henker, crwicderte dieser, soll das Spaß oder Ernst sepn?"

sepn?"Ernst!" antwortete der erste trotzig.Das ist dein Glück, versczte dieser, denn dergleichen Spatze versteht ich nicht."

Ede-Anzeige.

Voll der frohefie» Empfindung, Meldet Johann Peter Squenz Seine gejirige Verbindung Mit Madam Cptherc Lenz, Guten Freunden und Bekannten, Nebst den wcrthen Anverwandten; Unter tiefem Reverenz Deprccirt er Condolcnz.

Der gerechte Richter.

Ein reicher Kaufmann zu Neapel, der nur einen Sohn hatte, war ein so eifriger Verehrer der Jesuiten, daß er in seinem Tef.amcnte Nachstehendes tzcrordncte:

Wenn mein Sohn in den Orden der Jesuiten tritt, so. soll der letztere mein ganzes Vermögen erben; wenn er si h aber dazu nicht verstehen will, so soll ihm der Orden von meinen Gütern so viel geben, als er will."

Nach dem Tode des Kaufmanns erklärte der Sohn, daß er keine Neigung fühle, dem sich zu widmen, vielmehr heirathcn wolle.

Daraus nahmen die Jesuiten daS Ver­mögen des Vaters in Anspruch, und sagten:

Nach dem Testament Eures Vaters steht es uns zu. Euch von seinem nachgelassenen Vermögen so Viel Hu geben als wir wollen. Er hat 100,000 Thlr. hinterlassen, w-r werden daher davon 90,000 Thlr. behalten, und Euch 10,000 Thlr, geben."

Der Sohn beschwerte sich darüber bei