angenommen werden sollte. Daß aber, in so fern sie sich nicht fügen, und vielleicht gar degen die Ncchlmäßigkeit des Kunden Zweifel erheben wollten, sie, die Königin, im Namen der Grasin den Prozeß gegen sie bei dem österreichischen Hofe einleiten lassen werde, wozu eö ihr an gültigen Ursachen nicht fehle, von denen sie ihnen vorläufig nur die erste Aussage des schwedischen Soldaten, welcher das Kind geraubt habe, in Abschrift mitthcile.
Der Beauftragte der Königin brachte aus Böhmen bald günstige Nachricht zurück. Die Verwandten hatten sich, nachd-m sie den Brief der Königin gelesen, unter billigen Bedingungen zu Abtretung der Güter willig erklärt, und so blieben diegericht- lichen Verhandlungen über diese merkwürdige Geschichte dann als ein Geheimniß im Cabinette der Königin liegen.
Die Gräfin aber kehrte alsbald mit ihrem wiedcrgefundenen Sohne, und in Begleitung feiner schwedischen treuherzigen Pfleg - Eltern, von denen sich der dankbare Knabe nicht trennen mochte, in ihre Heimath zurück, nahm von den großen Gütern wieder Besitz, wo sie mit Jubel empfangen wurden, und das kleine Hündchen blieb fröhlich und treu bis in den Tod.
Die Zunge und das Lied.
Ein Chirurgus operirte einen Patienten, der an einem Zahnübel litt, so unglücklich, daß dabei fast die ganze Zunge zu Grunde gierig. Der Chirurgus wurde damit oft von lustigen Köpfen, worunter sich auch ein Buchdrucker befand, aufgezogen. An diesem Buchdrucker glaubte sich der Chirurgus durch die Bemerkung zu rachen, daß in einem neu gedruckten Gesangbuche, welches in dessen Officin gedruckt worden, die Nummer von einem Liede übersprungen worden war. „ES ist ein Lied aus unserm Gesangbuche ver
loren gegangen, denn die Nummer — ist nicht darin zu finden," sagte er trocken bei einer Zusammenkunft. „Ganz recht, erwiedcrte der anwesende Buchdrucker, das verloren gegangene Lied heißt: O! daß ich tausend Zungen hätte!"
Der Esel im Ehebette.
Ein Esel stürzte von der schroffen Höhe auf das Dach der Mühle im Thale; es brach unter ihm, er fiel, seltsam genug in das Ehebette. Die Müllerin fuhr erschrocken aus dem Frühschlummer auf, rieb sich die Augen und sagte weinerlich: „Ach, lieber Mann, wie kömmst du mir vor?"
Charade.
Die erst' und zweite Splbe nennen Ein Ding, vierbeinig, das durch schnelles Rennen
Den Menschen viele Freude schafft. Jedoch ist's nur beweglich.
Wenn man ein Thier, behaglich —
Vor seine -Beine spannt.
Die dritte Shlbe zeigt —
Auf Meeren und auf Wegen,
Bei Tag und bei der Nacht,
Was mancher hat vollbracht.
Wird's glücklich überstanden So braucht man keine Banden Dom Arzt noch Dorfbarbier.
Das Ganze nennet ein Vergnügen, Dabei oft Hand* und Füße frieren.
Und viele ohne frommen.
Der Erde naher kommen.