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Dreht sich der Reih'n,

Im Mondenschein,

Wd duftend die Primel verblühet.

Anekdoten und Erzählungen.

Wahre Anekdote.

(Dom Thierfreunde D. de N. erzählt.)

Daß man ehedem abgcrichtete Hunde zum Bratenwenden gebrauchte, ist bekannt. Vor 5560 Jahren hielt man ihrer zwei im College du Plessir in Paris, welche sich aus ihr Geschäft so gut verstanden, daß der Braten nie anbranute,' und sie, wenn er gar war, welches sie am Geruch und an der Zeit bemerkten, den Koch mit Bellen davon benachrichtigten. Ihr Tag­werk war übrigens nicht schwer. Sie wechselten einander darin ab, mit dem Unterschiede, daß der eine nur 2 Tage in der Woche zu wenden hatte, nämlich Montags und Mittwochs, der andere da­gegen z, Sonntags, Dienstags und Don­nerstags. Am Freitag und Sonnabend wa es kein Fleisch gab , waren sie frei. Die Hunde fügten si<§ in diese Anord­nung, jeder kannte seine Tage, und ließ sich ohne Widerspruch in das Rad brin­gen. An einem Mittwoch hat der Koch sich vergriffen, und will den Unrech­ten, der TagS vorher gearbeitet hatte, einspannen. Das dünkt dem Hunde un­gerecht; er knurrt, reißt sich los und ver­birgt sich in einen Winkel der Küche. Vom Koch verfolgt, zeigt er die Zähne und

droht zu beißen. Der Koch ergreift ei­nen Knittel; jezt springt der Hund über die Halbthürc der Küche, lauft über den Schulhof durch das offene Thor nach dem Platze Cambrap, wo sein Kamerad mit den Nachbarshunden spielte, rennt ihn über, schleudert ihn vor sich hin, zerrt und zauset ihn bei den Ohren und bringt ihn auf diese Weise vor den Koch ge­schleppt, mit der deutlichen Pantomine, welche in Worten aufgelöst, den Sinn ausdrücktc:Hier ist der Mittwochshund laß ihn arbeiten!"

Das Monument.

Friedrich der Große zerschlug einmal, zu Hubertsburg, wo über den Frieden verhandelt wurde, im Zorne mehrere Scheiben eines Fensters im Saale. Da schrieb auf eine noch unbeschädigte Glas- tafel bald nachher einer der Gesandten^ Ich wollte einst auf. diese Scheiben Des größten Königs Thaten schreiben ? Doch, Friedrich schlug die Fenster ein, D'rum mag er unbesungen sepn!

Noch im Jahr izt4 war diese Jnnschrift zu lesen, und der preußische General v. B. schrieb unter jene Zeilen Folgendes: Du wolltest einst auf diese Scheiben Des größten Königs Thaten schreiben? Die grabt man nur in Marmor ein.

Laß' hier sie unbesungen sepn!

Auflösung der Charade in Nro. z. Hansw uv st.