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netlanischen, nachdem der Karolin 56 Lire hat. Zu Neuehadel ist das Geld UNI 12 Procent geringer, als in den übrigen Kan­tonen, und in Wallis zu 6 Procent. In den kvnkordirenbcn Kantonen gilt der Ka- rolin 16 Schweizerfranken, der Franken 10 Batzen, der Batzen lO Rappen. Zn Genf endlich findet man das Dollmaß der Verwirrung, .denn nicht nur, daß dort alle mögliche fremde Münzen, wie Bra- banter-. Fünf ranken-, piemontcsifche-, alte Sechsiwres-Thaler, Piaster u. s. w. kursiren, so hat man auch zwei durch­aus verschiedene eigene Rechnungen, die des Wechselkurses, oder der ch-ivres Loli und Daniers coursns und die des ge- wöhnli lien w> nidels mit llUorins Lols und DLnians pstite monnais, 5> I^Ionrns oder 14 lb-ivi-es, 10 Sols, 6 Osniors, machen einen Karolin. Man hat auch noch di- Osnavoissr die Lvus-?»ta»on8 und die eigentliche Genwrlhalcr, so wie die ?ktits-Louz, die Pistolen. Man kann sich das Vergnügen machen nur dadurch, daß man sein Geld mehrmals auswech­selt, es au eine sehr fühlbare Weise sich Vermindern zu sehen; selbst bei den Florins gegen die Livres courans betragt der reine Verlust über 6 bis 7 Procent.

Anekdoten und Erzählungen.

Ein Finke entdeckt eine Mordthat.

sWahre Geschichte aus CriminalaktenP

Anna Maria B., eine arme Waise, ein junges hübsches Mädchen von iz Zähren,

diente bei dem Kaufmann B. in I. im Citscheu. Ihre Brodherrschaft war so­wohl ihres Fleißes, ihrer Folgsamkeit und Treue, als auch ihrer sitllieben Auffüh­rung wegen, sehr mit ihr zufrieden. Ihre schlanke Gestalt, ihre Jugendblüthe und die Anmuth, die ihre jungfräuliche Schüch­ternheit über ihr ganzes Wesen verbrei­teten, zogen ihr zwar manche Anfechtun­gen von Seiten der Lüstlinge zu; aber alle Versuche, sie von der Bahn der Un­schuld und Tugend zu verlocken, scheiter­ten an ihrer Sittsamkeit.

Sie hatte eine Lchlafkammer im Hin­tergebäude der Wohnung ihrer Brodherr« Herrschaft. Eines Morgens stellte sie sich nicht zu der gewöhnlichen Zeit ein; da sic auch nicht auf den wiederholten Ruf ihres Vornamens erschien, so glaubte die Gattin des Kaufmanns B., sie scy viel- leicht in der Nacht so erkrankt, daß sie ihr Bette hüten müsse. Sie gieng also voll Besorgnis' und in der menschenfreund­lichen Absicht, dem Mädchen Hülse zu leisten, nach deren Schlafkammer. Welch ein Anblick des Entsetzens! Sie fand dar Mädchen, mit Blut befleckt, todt in ihrem Bette. Ein lauter Schrei des Schrecks rief die übrigen Hausgenossen herbei. Die Unglückliche war meuchclmörderisch er­schlagen worden.

Die Nachricht von diesem Morde ver­breitete sich sogleich durch die ganze Stadt und erregte bei Allen, die das hübsche unbescholtene Mädchen gekannt hatten, eine schmerzhafte Theilnahme.

Der Kaufmann B. machte augenblick­lich der obrigkeitlichen Behörde davon