?ws 8ladl und Kreis Calw

Mehr Feldposlpäkkkhen

Aber nur. wenn Disziplin geübt wirb Zur Einführung der Zulassungsmarke für FcZdPostPäckchen über lOObislOOOGramm Werden aus dem Reichspostministerium wei­tere Mitteilungen gemacht. Feldpostpäckchen bis zu 25N Gramm sind gebühren­frei; bei Sendungen über 250 Gramm bis 1000 Gramm beträgt die Gebühr 20 Pfennig. Diese Freimarke zu 20 Pfennig ist neben die Zulassungsmarke zu kleben; beide Mar- Zen werden durch den Tagesstempel entwertet. Für Feldpostsendungen bis 100 Gramm sind Zulassungsmarken nicht erforderlich. Gleich­falls ohne Zulassungsmarken werden ,m Ge­wicht von mehr als 100 Gramm angenom- men: 1. Alle militärdienstlichen Sendungen; 2 Feldpostsendungen an Wehrmachtsangebö. rige bei Einheiten mit offener Anschrift nn Reich sowie in Gebieten, in denen sich deutsche Dienstposten befinden; 3. Sendungen an die zum gebührenpflichtigen Postverkehrdurch deutsche Feldpost" zugelassenen deutschen Dienststellen oder Firmen, nicht aber an deren Angehörige. ^

Die Reichspost erwartet, daß, nach Wiederzulassung der Feldpostpäckchen bis zu 1000 Gramm an die Front die Einlieferung von Päckchen oder päckchenartigen Briefen bis zu 100 Gramm Nachlassen wird, da die Be­arbeitung dieser kleinen Sendungen außer' ordentlich beschwerlich ist. Wenn sich diese Er­wartung erfüllt, ist damit zu rechnen, daß in Kürze mehr Zulassungsmarken abgegeben und dann mehr Feldpostpäckchen bis 1000 Gramm an die Front geschickt werden können. Unter Umgehung des Verbotes eingelieferte Sendungen gehen an die Absender zuruck.

Aufhebung des Kennkartenzwanges

für männliche Deutsche bis zu 18 Jahren

Die Vorschriften der ersten Bekanntmachung über den Kennkartenzwang vom 23. Juli 1938, nach der männliche deutsche Staats­angehörige innerhalb der letzten drei Monate vor Vollendung des 18. Lebensjahres eine Kennkarte zu beantragen haben, ist für die Dauer des gegenwärtigen Krieges außer Kraft gesetzt worden. Die Beschaffung einer Kennkarte ist also für die genannten Perso­nen bis auf weiteres nicht mehr er­forderlich. Es wird jedoch ausdrücklich darauf

BDM.-Mhrerinnen erhalten Neuausrichtung im Lager

Die Mädelführerin des Bannes Schwarz­wald hat alle Schaft-, Schar- und Gruppenfüh- rinnen des BDM. und des Jungmädelbundes zur Teilnahme an einem Führerinnenlager nach Würzbach aufgerufen. Das Lager wird 7m dortigen Hitlerjugend-Heim in der Zeit vom 1. bis 24. August in drei Abschnitten durch­geführt. Es gilt der politischen und weltanschau­lichen Schulung und Neuausrichtung der Füh­rerinnen, außerdem der Behandlung kultureller Fragen wie der Fest- und Feiergestaltung sowie der Werkarbeit und der sportlichen Ertüchtigung. Neuausgerichtet für die Arbeit in den Einheiten des BDM. und des JMB. werden die Mädel das Führerinnenlagcr im vorbildlich allsgestat­teten Würzbacher HJ.-Heim verlassen.

Trinke nie Wasser nach Obst!

Sobald das erste Obst auf den Markt kommt, hört man gleich von schweren Erkrankungen besonders der Kinder durch den Genuß un­reifen Obstes oder infolge Trinkens von Was­ser auf Obst.

Wissenschaftlich ist nachgewiesen, daß die zer­kauten Früchte, sobald sie im Magen mit Was­ser, Bier oder Eis vermengt werden, gewaltig aufquellen, und zwar bei Kirschen und Stachel­beeren fast um das doppelte Volumen, wozu noch eine starke Gärung tritt. Es ist klar, daß auf diese Weise die Magen- und Darmwände derart stark ausgedehnt werden, daß die be­denklichsten Krankheitserschei­nungen die Folge sind. Bei Kindern kann das unvorsichtige Trinken von Flüssigkeiten nach dem OÜstgenuß unter Umständen zum Tode führen. Besonders bei unreifem Obst, das weit länger im Magen verweilt als reifes, kann nach dem Wassertrmken ein lebensgefähr­licher Zustand eintreten. Das Essen von un- rerfem Obst verursacht auch bei gesunden und robusten Menschen oft schwere Magenschmer, zen, Ausstößen und Erbrechen. Sehr leicht­fertig ist es auch, Obst ohne vorherige Säube­rung zu essen, so wie man es vom Händler ersteht. Manche Erkrankungen sind nicht zu­letzt auf den Genuß unzureichend gereinigten Obstes zurückzuführen. Derartige Gefahren werden durch Waschen und Abspülen der Früchte erheblich verringert.

Oer Rundfunk am Mittwoch

NelKsvroaramm: 8.80 bis 18 Mr: Junamädel und Orchester bringen soinmerlIKe Weisen aus alter uns yci'.cr Zeit; 18 bis 18 ubr: Instrumentale und vokale Sendung ..Von Deutschland zum Nordland': 28.18 bis 21 Uhr: Werke von Unterbaltunsskomvoniiten im Loldatenrock. Dcutschlandsender: 17.18 bis 18.88 Uhr hören wir Ellv Ney mit verschiedenen Orche­stern und Dirigenten: 28.18 bis 21.18 Ubr: aus klas- Mden Operetten: 21.16 bis 22 Ubr: kurzweiliae Melodien mit verschiedenen Solisten. ^ ^ ^

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Giiltlingen. Bürgermeister Rob. Braun ist i

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gefallen. 1907 in Ebhausen Geboren, war Bgm. Braun als Verwaltungsmann in Ohmen- Itzusen bei Reutlingen, Beilstein bei Marbach, Luttgart und Ravensburg tätig. Im Jahre wurde er als Bürgermeister nach Gult- Mgen berufen. Wahrend seiner Amtszeit war Z-hier Politischer Leiter und Verwaltunas- War für die Nachbargemeinde Holzbronn, der langen Witwe und ihrem Söhncheu

trauert die ganze Gemeinde um ihren wegen seines aufrichtige^ Charakters und ruhigen Wesens so beliebten Bürgermeister.

Engelsbrand-Grunbach. Am Sonntag fand imHirsch" zu Grunbach ein gemeinsamer Ap­pell der Kriegerkameradschaften Engelsbrand und Grunbach statt, zu dem auch der stellt,. Kreis­kriegerführer EsPenhain (Calw) und Kreis­propagandawart Wild (Calw) erschienen wa­ren. Elfterer sprach über die allgemeine Lage und die den Kriegerkameradschaften von der Reichskriegerführung gestellten Aufgaben. Er überbrachte Grüße des Reichskriegersührers, der 12 Kameraden von Engelsbrand und Grunbach, die in letzter Zeit von harten Schicksalsschlägen betroffen wurden, in kameradschaftlicher Ver­bundenheit eine Beihilfe von je 100 RM. über-

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wies, die bei dieser Gelegenheit ausbezahlt wur­den. Der Kreispropagandawart hielt dann ei­nen aufschlußreichen Vortrag über die Wohl­fahrtseinrichtungen des NS.-Reichskriegerbun- des.

Wildbad. Wegen Betruges in Tateinheit mit Körperverletzung angeklagt, hatte sich der Heil­praktiker Max Wiedmann von hier vor der Mannheimer Strafkammer zu verantworten. Untersuchungen mit Hilfe des Pendels und Fernbehandlungen waren seine Spezialität. Die Anklage warf ihm vor, zwei an Krebs er­krankte Frauen der ärztlichen Behandlung fern­

gehalten zu haben. Eine von ihnen, Mutter von zehn Kindern, verstarb. Das Gericht stellte sich auf den Standpunkt, daß Wiedmann in klarer Erkenntnis der Unwirksamkeit seiner Methoden handelte. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Berufsausübung wurde ihm auf fünf Jahre verboten.

Pforzheim. Für mehrfache besondere Tapfer­keit bei den Kämpfen an der Ostfront wurde dem Hauptmann Robert Hofstetter aus Pforz- Heim-Dillstcin, Kompaniechef in einem Panzer- Regiment, das Deutsche Kreuz in.Gold ver­liehen.

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Hitlerjugend Bann Schwarzwald 401

Führerinnen-Lager Würzbach

Die Lagerzeiten sind folgende:

vom 1. 8. 8. 8. für BDM. und JM.-Schaft- führerinnen. Annieldung spätestens 29. 7. 42.

vom 8. 8. 15. 8. für BDM. und JM.- Schaft- und Scharführerinnen. Anmeldung spä­testens 1. 8. 42.

vom 15. 8. 24. 8. für BDM. und JM.- Gruppenführerinnen. Anmeldung 1. 8. 42.

Anfahrt: Mit dem Rad oder Zug bis Hir­sau. Ab Hirsau fährt ein Omnibus 12.30 Uhr am Kurhotel in Hirsau. (Einzige Fahrmöglich­keit.)

Mitzubringen ist: Tadellose Dienstklei­dung, genügend Ersatzwasche und Weiße BDM.- Blufe, Dirndel oder BDM.-Tanzkleid, gute Schuhe, Sport, Training, 2 Teppiche, 2 Lein­tücher, Wäsche- und Schlafzeug, Badeanzug und Bademütze, Regenschutz, 1 Küchenhandtuch, Staublappen und Schuhputzzeug; für den Sport ein Seil, 1 Ball, 1 Keule, 1 Buch zum Lesen, Musikinstrumente 1 Becher, Leistungsbuch; zur Werkarbeit: Laubsäge, Feile, Sperrholz, Far­ben zum Bemalen, Pinsel, Schere, 1 Glas Ge- sälz, 1 Pfd. gelbe Rüben, 150 Gr. Zucker, eine Bescheinigung vom Bürgermeister, daß das Mä­del während dieser Zeit aus der Verpflegung der Gemeinde ausscheidet, Arbeitsschürze.

Alle Führerinnen haben an den Lehrgän­gen teilzunehmen.

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Zusatz-Lebensmittel für Hochzeiten

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Der Reichsernährungsminister hat die Ver­teilung von Zusatz-Lebensmitteln für Hoch­zeiten ergänzt und vereinfacht. Es wird eine reichssinheitlich gültige Zusatz-Lebensmittel­karte für Hochzeiten eingeführt, die Bezugs- abschnitte für alle in Betracht kommenden Sonderzuteilungen in der festgesetzten Menge enthält. Unter Zusammenfassung der bisheri­gen Vorschriften und Ergänzungen bestimmt der Minister folgendes:

Für Familienfeiern aus Anlaß von Hoch­zeiten und zwar Trauungen, Silberne, Goldene, Diamantene und Eiserne Hochzeiten werden je Person bis zu einer Höchitzahl von insgesamt zwölf Personen folgende Son­derzuteilungen bewilligt: 150 Gramm Fleisch oder Fleischwaren, 60 Gramm Butter oder Margarine oder 40 Gramm Speiseöl (keine Schweineschlachtfette), 200 Gramm Brot oder 150 Gramm Mehl, 50 Gramm Nähr­mittel, 100 Gramm Zucker, 25 Gramm Kaffee- Ersatz und ein Ei. Juden, Polen und Zigeu­ner sind von der Bewilligung der Sonder­zuteilungen ausgeschlossen.

Die Zuteilung hat durch Aushändigung von Lebensmittel- und Reise- und Gaststätten­marken oder Aushändigung von Berechti­gungsscheinen zu erfolgen. Die Ernäh­rungsämter werden aber ermäch­tigt, statt dessen die neue Hochzeitskarte auszugeben. Diese Hochzeitskarte für zusätz­liche Lebensmittel besteht aus einem Stamm­abschnitt und Einzelabschnitten. Es sind Kar­ten für zwei nnd für drei Personen vorge­

sehen; aus diesen beiden Karten werden vre beantragten Mengen bis zur Höchstzahl von zwölf Personen zusammengestellt. Um Dop­pelzuteilungen zu vermeiden, wird die Aus­gabe der Hochzeits-Lebensmittel auf der Auf­gebotsbescheinigung oder, bei Kriegstraunn- gen, einer entsprechenden Bescheinigung vom Ernährungsamt vermerkt. Zuständig für die Hochzeitssonderration ist das Ernährungsamt des Ortes, an dem die standesamtliche Trau­ung stattfindet. Das gilt auch, wenn die Feier an einem anderen Ort erfolgen soll. Bei Silbernen, Goldenen. Diamantenen und Eiser­nen Hochzeiten wird die Zuweisung der Hoch- zeitsfeierration auf der Eheschtießungs- oder Trauurkunde bescheinigt. In diesen Fällen ist das Ernährungsamt des Ortes zuständig, an dem die Jubilare ihren ständigen Aufenthalt haben.

Den Ernährungsämtern ist es untersagt, Sonderzuteilungen aus Anlaß anderer Fa­milienfeiern wie z. B. Kindstaufen, Primizen, Firmungen, Beerdigungen usw. zu gewähren. Die Verteiler haben die Abschnitte der Zusatz- Lebensmittelkarten kür Hochzeiten, gegebenen­falls nach näherer Weisung der Ernährunas- amter, zusammen mit den übrigen Bedarfs­nachweisen der gleichen Warenart bei den Er­nährungsämtern abzurechnen.

Die Abschnitte derHochzeitskarten" ver­lieren ihre Gültigkeit zum Warenbezug zwei Wochen nach dem Ausgabetag. Die Entgegen­nahme abgetrennter Abschnitte ist den Ver­teilern verboten.

Zur Lage der Obstversorgung

Viele Wllionen Ob8lbLume seit I933yeu §epklan 2 t

- Die Nachfrage nach Obst ist in Deutschland seit Jahren ständig im Steigen. Dementspre­chend sind in den Jahren von 1933 bis zum Ausbruch des Krieges große Anstren­gungen gemacht worden, um die inländische Obsterzeugung zu steigern. Die Erzeugung von Jungbäumen in den Baumschulen wurde m dieser Zeit um ungefähr 50 v. H. erhöht. Mit Unterstützung von Staatsbeihilfen wur­den in der gleichen Zeit im Erwerbsobstban rund vier Millionen Ob st bau me neu gepflanzt. Dazu kommen einige Mil­lionen Obstbäume, die ohne staatliche Unter­stützung neu gepflanzt wurden. Trotz dieser Anstrengungen war der deutsche Gartenbau ?uch im Frieden nicht in der Lage, den wach­senden Bedarf des deutschen Volkes mit Obst zu decken. Ungefähr 15 bis 20 v. H. des Be- darfcs wurden durch ausländische Zufuhren befriedigt. Die Einfuhren aus dem Ausland spielten, insbesondere bei der Versorgung der

Märkte mit Frühobst, d. h. in den Monaten Juni bis August, eine große Rolle. Infolge des Krieges sind die Einfuhren aus den euro­päischen Lieferländern stark rückläufig. Die Einfuhren aus Uebersee sind praktisch b e- deutungslos geworden.

Darüber hinaus wurde die Versorgungslage entscheidend beeinflußt durch die großen Frostschäden, die der strenge Winter 1939/40 und die folgenden Winter in allen deutschen Obstbaugebieten verursacht haben. Bei Zwetschgen, Pfirsichen und Kirschen sind durch den Frost in einzelnen Gebieten bis zu 80 v. H. der Obstanlagen völlig zerstört worden. Aber auch das Kernobst hat durch den Frost in säst allen Obstbaugebieten stärkste Verluste erlitten. Im Reichsdurchschnitt be­trugen nach den Ermittlungen des Statisti­schen i Reichsamtes die Verluste im Winter 1939/40 im einzelnen bei Süßkirschen 29,2 v. H-. Sauerkirschen 16.9, Pflaumen 33,9, Mira­

bellen 22,9 p. H., Aprikosen 24,7 v. D Pfir­siche 37.6 v. H., Walnüsse 25,9 v. H., Aepfel 21,2, Birnen 19,9 v. H. des Gesamtbestandcs.

Die Folgen des Winters 1939/40 zeigten sich aber nicht nur in dem totalen Verlust vie­ler Bäume. Gleichzeitig wurden auch die übri­gen Bäume in großer Zahl durch den Frost so geschwächt, daß sie entweder ein Opfer der folgenden Winter oder jedenfalls in ihrer Er­tragsfähigkeit stark beeinträchtigt wurden. Die Verminderung der Baumzahl macht sich jetzt auch in der Versorgung mit Kirschen stark bemerkbar, obwohl die Kirschenernte an den noch vorhandenen Bäumen an sich gut ist. Beim Beeren ob st hat der harte Winter 1941/42 insbesondere in den Erdbeeranlagen schwere Schäden verursacht. Teilweise wurden bis zu 50 vom Hundert der Erdbeerpflaiizen zerstört. Bei Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren sind keine größeren Frostschä­den zu verzeichnen. Dieses Beercnobst ist jetzt mengenmäßig nicht in der Lage, einen Aus­gleich für das sonstige fehlende Frühobst zu bringen. Die durchs alle diese Umstände ver­ursachte KnapPheitanObst erscheint dem einzelnen Verbraucher besonders schmerzlich, weil er begreiflicherweise den Wunsch hat, den kriegsbedingten Mangel an den verschiedensten Lebens- und Genußmitteln durch einen ver­stärkten Verzehr von Obst auszugleichen. Bei der Beurteilung der Obstversorgung dar? schließlich nicht vergessen werden, daß ein Teil des anfallenden Obstes unbedingt zur Siche­rung der Marmeladenversorgurrg vom allge­meinen Markt abgezweigt werden muß.

Besonders bedauerlich ist, daß die Fröste der letzten Winter auch in den Baumschulen nnd dem Nachwuchs an Obstbäumen starke Verluste zugefügt haben. Ein großer Mangel an Jung­bäumen ist die Folge. Dadurch wird der an sich schon mehrere Jahre in Anspruch neh­mende Wiederaufbau des Obstbaumbestandes erheblich verzögert.

Der größte Teil der Rückflugstrecke war be­wältigt", antwortete Gadoni.Allzuviel Wasser dürfte nicht mehr an Bord gewesen sein. Wenn die Tanks nicht leck geworden sind, dürfte es der Deutsche die günstigsten Bedingungen voraus­gesetzt im Notfälle zwei Wochen aushalten kön­nen. Aber das wäre wirklich das äußerste! Aus­schlaggebend allein ist die Frage, ob seine körper­liche Konstitution so gut ist, daß er tagelanges Dürsten zu überstehen vermag."

In den folgenden Tagen durchstreifte Leutnant Gadoni an der Seite des Meharistenführers das Dünengebiet von Eldeyen. Nirgends jedoch war eine Spur des Weltrekordfliegers zu entdecken. Borüberziehende Karawanen konnten ebenfalls keinerlei Auskunft oder Hinweise für ein weiteres Suchen geben.

Als man schließlich wegen Wassermangel um­kehren muhte, ritt Leutnant Gadoni nach Ederi, um sich von den inzwischen eingetroffenen Strei- semvageiikolonnen Bericht erstatten zu lassen.

Harald Boysen blieb verschollen. Die Wüste hielt ihn umfangen, sie hütete ein Geheimnis, das sie nicht preisgeben wollte.

Die Flugzeuge, die zur Suche ausgesandt wor­den waren, mußten ebenfalls zu ihren Start­plätzen zurücksliegen, da das Aufkommen neuer schwerer Sandstürme gemeldet wurde.

Einmal überbrachte man Gadoni eine Mel­dung aus Deutschland, wonach der erfolgreiche Wüstenslieger Sasso Fo(kening aufgebrochen sei, um seinem Freunde Harald Boysen zu Hilfe zu kommen.

Es ist zu spät!" sagte Leutnant Gadoni.Ehe er Tripolitanien erreicht, vergehen viele Tage, lind wenn er großes Glück haben sollte, dann findet er den Freund nach Tagen des Suchens. Bis da­hin aber ist Boysen zweifellos ein Opfer der Wüste geworden!"

6.

Ein kurzes Stück des von Ginster und Wachol­der umwucherten Gartenpfades war Ulla Aamin in unschlüssigem Sinnen und Zögern zurückgegan­gen, dann aber wandte sie sich entschlossen um und schritt von neuem dem Heidehügel zu auf dem sich das Blockhaus erhob.

Casio Folkening saß in der Halle, den Kopf in beide Hände gestützt. Aus der im Seitenflügel des Gebäudes gelegenen Küche klang verhalten das Klirren von Gläsern und Tellern herein.

Als Ulla Ramin die Tür öffnete, ging ein leichter Luftzug durch den Raum.

Sasso . . >'

Der Mann schrak zusammen. Er horchte auf das Wort, das ihm so weich und flehend im Ohr geklungen hat. Dann vernahm er den leichten Schritt, der sich ihm näherte und den er unter tausenden herausgehört hätte.

In fassungsloser Bestürzung sprang Casio Fol­kening auf und starrte seiner unerwarteten Be­sucherin entgegen.

Ulla du?"

,Za, Casio" Das Geschehen dieser Stund« verschlug ihr fast selbst den Atem. Sie wagte nicht, in die Augen des Mannes zu sehen.

^Du kommst zu mir?" stieß Casio Folke­ning hervor.

Ich mußte dich sprechen!" flüsterte Ulla bebend.Bitte, höre mich an!" Und hastiger fügte sie hinzu:Schicke mich nicht fort, ehe ich dir nicht alles gesagt habe!"

Das Gesicht des Mannes straffte sich und wurde unbewegt. Stark und kantig traten die Backen­knochen in seinem Antlitz hervor.

Bitte, nimm Platz", sprach er nun ruhig und fast ein wenig zu abweisend und kühl.

Sasso ich weiß erst jetzt, was ich dir an­getan habe", begann sie stockend.

Wollen wir von dem sprechen, was hinter uns liegt?" warf er ein.Du bist mir gegenüber keine Rechenschaft schuldig."

Dennoch muß ich es dir sagen, daß ich da­mals wirklich glaubte, dich zu lieben, Sasso. Bis bis der andere kam. Vom ersten Tage an zog er mich in seinen Bann. Du hast nie über unsere Zukunft mit mir gesprochen. Harald aber tot es schon nach kurzer Zeit."

Unsere Zukunft?" murmelte Casio Folke­ning versonnen.Meine Zukunft war noch un­gewiß. Sie ist es heute in gleichem Maße. Als mittelloser Lehrbursche begann ich im Werke dei­nes verstorbenen Vaters zu arbeiten, brachte es bis zum Chefpiloten der Flugzeugfabrik. Das war alles Cs wiegt nicht allzuviel. Wie hätte ich rs wagen können, vor deinen Bruder hinzutreten. ehe ich nicht noch mehr, nicht Größeres geschossen -hätte?"

Ein schmerzliches Zucken ging über das Gesicht des Mädchens.

Es ist zu spät", sprach Ulla mit klangloser Stimme.

Um das zu sagen, kamst du in mein Haus?"

Ulla schüttelte den Kopf und zog den Brief ihres Verlobten aus der Tasche.

Lies, bitte! Harald hat offen bekannt, daß er dir ein schlechter Kamerad gewesen war."

Sasso Folkening warf nur einen flüchtigen Blick auf die Zeilen.

Das alles berührt mich nicht mehr", be­merkte er gelassen.Ich bin es gewohnt, ritterlich und mit offenem Visier zu kämpfen. Der andere wollte es aus Verschlagenheit tun. So mußte er sei­nen Weg allein gehen."

Und du du würdest mir nicht Helsen?" fragte Ulla zaghaft. Zum erstenmal sah sie ihn an. Unter ihrem flehenden, tränenverdunkelten Blick wich sein Groll, wie die Schatten vor der Sonne Strahlen flüchten.

Helfen soll ich dir? Wie meinst du das, Ulla?"

Da trat sie dicht zu ihm hin und umklammerte seine Arm«.

Sasso du mußt helfen! Es gibt ja nur einen einzigen Menschen, der Harald retten kann!"

Retten? Was ist geschehen?"

.Harald ist verschollen. In der Hamyiada« irgendwo!"

Abgestürzt?1" Wie ein Aufschrei klang plötz­lich seine Stimme.

Ich weiß es nicht! Niemand weiß es. Der letzte Funkbericht kam von Rhat, seitdem er diese Stadt überflogen hatte, lieber der Hammada sol­len schwere Sandstürme wüten. Harald ist ver- jchollenl" tForlietzung solgl.j