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Iaüustriezentrmn Rostow

Tod und Verderben auf den K nien des Don

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E Berlin, 22. Juli. Die Nachricht von dem konzentrischen Angriff deutscher und ver­bündeter Truppen auf die wichtige, an der Mündung des Don in das Asowsche Meer ge­legene Industrie- und Hafenstadt Nostow hat in Moskau und London geradezu alarmierend gewirkt.

Der in den letzten Tagen wieder auf­flackernde Zweckoptimismus ist erneut einer bitteren Enttäuschung gewichen. Die Wucht der Tatsachen zwingt selbst das Organ der sowjetischen Armee, denNoten stern" zu dem vielsagenden Geständnis: Der Druck aus Nostow ist ungeheuer stark. Gelingen die strategischen Pläne der Deut­schen, so wird die Gefahr für unser Land noch um ein Vielfaches wachsen." Sehr be­zeichnend ist weiter die Klage, daß der deut­sche Wehrmachtsbericht jede nähere Angabe über den Stand der Kämpfe vermeide. Man must sich im feindlichen Lager daher mit einer tröstlichen" Feststellung Timoschenkos begnügen, nach der sichdie sowjetischen Trup­pen östlich von Nostow weiter zurückziehen, um den Uebergang über den Don zu sichern".

Das ist die Hölle!

Wie dieserRückzug" des Gegners in Wirklichkeit aussieht, schildert Wolfgang Küchler in folgendem, dramatischen LL- Bericht:

rci. LL. Breit und träge wälzen sich die lehmbraunen Wassermassen des Don bei Ro­st o w dem Asowschen Meer zu. Der Unterlauf des Flusses und das ihn umschließende weite, flache Land, sind in diesen Tagen überraschend schnell in den Mittelpunkt des kriegerischen Geschehens gerückt. Die umfassenden deutschen Angriffs-Operationen, die die gesamte südliche Ostfront ins Rollen brachten, haben sich in einein unerhörten Tempo zu dem Strom hin entwickelt, der hier der ganzen Landschaft das Gepräge gibt. Ans verschiedenen Richtungen sind die Stoßkeile unserer Armeen auf den Don vorgetricben worden. In tagelangen, stürmischen Verfolgungskämpfen haben sich die Panzerverbände zum Ufer durchgerunaen. DieerstenBrückenköpfesinogebil- d e t.

Das Tempo des deutschen Vordringens war so scharf, daß zwischen den zum Teil weit auseinander liegenden Vormarschstratzen, an deren Vereinigung mit dem Don die Brücken­köpfe errichtet wurden, noch starke sowje­tische Tr uppen Massen einaekes- selt sind. Nun versuchen die Bolschewisten in wilder Flucht gleichfalls den Fluß zu ge­winnen und sich ans andere Ufer hinüberzu­retten. um von dort nach Süden und Süd- osten ausbiegen zu können. Soweit darf es nicht kommen. Die Flucht der Sowjets über den Don muß mit allen Mitteln vereitelt werden.

Heer und Luftwaffe stellen sich in vorbild­licher Zusammenarbeit dem fliehenden Feinde entgegen. Während Panzertruppen und starke motorisierte Einheiten des Leeres im Vor­gehen am Fluß entlang den Ring um die ein­geschlossenen Sowjets mehr und mehr veren­gen, sind zur gleichen Zeit die Geschwader der Luftwaffe pausenlos am Werk, um die bereits arg zusammengcpreßten Divisionen des Geg­ners zu dezimieren. Ihre Hauptaufgabe aber ist, jene sowietischen Kolonnen, die bereits den Don erreicht haben, am weiteren Rückzug zu hindern.

Kampfflugzeuge, Stukas und Zerstörer haben den Luftraum über dem Don zu ihrem Jagdrevier gemacht. Immer wieder fangen sie die Bolschewisten ab, die über den Fluß zu fliehen versuchen. Das breite, braune Band des Stromes hat sich aus dem Dunst heraus­geschält. Schwarze Flecke werden sichtbar, die sich beim Nähcrkommen als massierte Kolon­nen des Gegners entpuppen, die sich am Ufer stauen und auf den Uebergang warten. Graue und Weiße Flakbälle greifen wie im

Frucht Ser Schwarzmeerflotte?

Von unserem Korrespondenten

da. N o m, 22. Juli. In Istanbul wird nach einer Meldung deSGiornale b'Jtalia" damit gerechnet, daß ein Teil der sowjetischen Schwarzmeerflotte in die türkischen Territo- rwlgewäffer flüchten wird. Die bolschewisti- jch*" Kriegsschiffe befinden sich gegenwärtig diel zu kleinen Kaukasus- - Sollten sowjetische Einheiten

tatsächlich den Versuch machen, sich innerhalb der türkischen Territorialgewässer in Sicher­heit r« bringen, so würben sie, wie man in Ankara versichert, in den türkische« Häfen im Marmara-Meer interniert werden.

Spiel nach Flugzeugen. Man mutz höllisch aufpassen, um die Maschinen unbeschädigt durch dieses Labyrinth vonWattebäuschen" zu bugsieren. Doch sie kommen durch. Noch immer Platzen die Sprenggranaten. Schon aber kippt das Führerflugzeug im Steilflug ab. Die Ufer des Don sind schwarz von Trup­pen, von wild zusammengeballten Knäueln, von Panzerungetümcn mit graugrünem Tarn­anstrich, von Geschützen, die für die Ueber - fahrt abgeprotzt haben, von Pferden, die im Geheul der Stukas nach allen Seiten aus­einander sprengen und von Soldaten, erd­braunen Gestalten, die sich in tödlicher Angst zusammenducken. Das ist das Bild, das sich kaleidoskopartig den Augen darbictet.

Mit Pfeifen und Zischen Pflanzen die Bomben Tod und Vernichtung in das schwarze Gewimmel. Grauer Qualm und rote Flam­men glühen über den zusammengepferchten Sowjettrnppen. Flugzeug auf Flugzeug ent­ledigt sich seiner tödlichen Last. Üeber die Bolschewisten am Don schüttet die Hölle einen eisernen vernichtenden Regen aus.

Unsere Zerstörer und Stukas haben wieder hochgezogen und halten Ausschau nach neuen Zielen. Sie brauchen nicht lange zu suchen. Auf dem Fluß geht es hoch her. Fähren pen­deln zwischen beiden Ufern, voll besetzt mit flüchtenden Truppen. Sturmboote preAen vom gefährlichen Nord- zum rettenden Süd­ufer. Schlauchboote schaukeln mit Pferden und Soldaten hinüber. Im Tiefflug sausen die Zerstörer auf die Fäh - ren los. In verzweifelter Todesangst peit­schen die Ruder das Wasser. Doch da Präs-

Regierungsgebäude

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Voll L « I I i o e I 8 c k r i t t I e i t »III z

b«. Berlin, SS. Juli. In den Kellern des Regicrungsgebänöes in Banjas im südlichen Anti-Libanon explodierten dort lagernde Dhnamitbcstänbe. Das Negierungsgebände wurde fast völlig zerstört. 10 Beamte, unter ihnen der Regierungsvertreter, kamen dabei ums Leben, während zahlreiche weitere Per­sonen schwer verletzt wurden.

Ucber die Ursache der Explosion werden in der Presse keine Einzelheiten bekanntgegeben, da die Zensur diese Stellen gestrichen hat, wie aus den Zensurlücken hervoräeht. Es besteht jedoch kein Zweifel, daß es sich bei der Explo­sion um einen Sabotageakt nationaler Kreise gegen die britisch-gaullistische Besatzung handelt.

Der Freihcitswille der unterdrückten Bevöl­kerung in Syrien ist nach dem Abzug zahlrei­cher Verstärkungen an die ägyptische Front und an die Suezstellung wesentlich offener zu­tage getreten. Auch in englischen Meldungen wird vonDemonstrationen der Unzufrieden­heit" gesprochen, deren Ursache inallzu um­fangreichen" Lebensmittelrequirierungen zu suchen sei. Bezeichnend für die Lage sind wei­tere Anschläge auf die Oel leitu ng von Mossul nach Tripoli. Die wirk­liche Lage dürste noch weit ernster sein, da die britische Zensur nur sehr wenige Duldungen durchläßt.

selt schon der Feuerregen aus den Kanonen und Maschinengewehren los. Die erste Fähre wird von den tödlichen Garben durchsiebr. So­wjetsoldaten schlagen kopfüber in die braunen Fluten. Auch die Fähre selbst hat ausge­dient. In Sekundenschnelle sackt ne ab. Ver­zweifelt paddeln ihre Insassen auf den Wel­len. Aber dann werden die meisten von dem strudelnden Wasser in die Tiefe gerissen. An­dere Flugzeuge haben eine zweite Fähre er­wischt, die vom gleichen Schicksal ereilt wird. Auch sie wird binnen wenigen Augenblicken ^»vn den Fluten verschluckt. Noch eine dritte muß dran glauben. Sie war mit Fahrzeugen beladen, die nun ebenfalls den Flußg' iid bedecken.

In immer neuen Tiefangriffen fegen un­sere Maschinen den Flußlauf sauber. In kur­zer Zeit ist der Don leer von Booten und Fähren. Was nicht versenkt ist, verkriecht sich schutzsuchend in irgendeinem Winkel am User. Aber auch dort stöbern die Zerstörer ihre Opfer auf. Die Sowjetsoldaten am Ufer, die das grausige Schauspiel mit schreckenstarren­den Augen verfolgt haben, werden erneut von den Me 110 gepackt.

Am Don ist der Tod einherge- aangen. Was nicht im Feuerhagel erstickte, ist in den Fluten umgekommen. Die Flucht starker sowjetischer Kontingente wurde ver­eitelt Neue Truppen stauen sich am Nord­ufer, um übergesetzt zu werden. Aber von Westen her brausen schon wieder neue Ver­bände der Luftwaffe heran! Sie werden vollenden, was vom Vernichtungswerk ihrer Vorgänger noch übrig geblieben.

in die Lust geflogen

- Rrptest Zegea ctix ^»uliistiscks kesatrnaZ

Auch im Irak bemüht sich das britische Oberkommando, die eingeborene Bevölkerung von den Nachrichtendiensten der Achse fernzu­halten. Das Mitführen von Rundstinkgeräten in Fahrzeugen wurde nämlich bei Androhung strengster Strafen verboten. Es hat den An­schein, als ob in Syrien und im Irak die Land­bevölkerung mit, Nachrichten der Achse in Fahrzeugen mit Nundfuiikapparaten versorgt würde.

Suezkanal fett 3 Wochen gesperrt

Keine Waren aus den USA angekommen

Von Loserem k o r r e s p o n 6 e u t e u

da. R o m, 22. Juli. In den Levantelönder« wird eine türkische Meldung bestätigt, wonach der Suezkanal für den nicht-militärischen Schiffsverkehr gesperrt ist. In den Levante­häfen ist seit drei Wochen keine einzige Waren­sendung aus Amerika angekommen. Dagegen erfuhr man, daß in einem Zusatz zu der Schwarzen Liste Roosevelts eine Reihe von Firmen in Syrien und im Libanon enthalten sei. Da die Levanteländer von England völlig kontrolliert werden, erscheint diese Maßnahme auf den ersten Blick nicht recht verständlich, es sei denn, daß es sich um einen jüdischen Racheakt gegen arabische Geschäftsleute handelt.

MacArchurhat sich etwas erholt"

Roosevelts »Reist von lAanila" restete 100 ÜAinntenKoar geheim" in lAeldonrn«

Stockholm, 21. Juli. Die englische Presse berichtet, daß General McArthur vor achtzig englischen und amerikanische» Journalisten m Melbourne sprach. Seine Rede bauerte mehr als Ino Minuten, wurde aber unerklär­licherweise nicht zur Veröffentlichung freige- geben, und den anwesenden Journalisten wurde strengstes Stillschweigen auferlegt.

Es heißt dann weiter:Alles, was wir er­fahren, ist, daß McArthur sich von seinem niederschmetternden Aussehen nach der Schlacht auf den Philippinen etwas erholt habe."

Diese plötzliche Diskretion ist merkwürdig, besonders, wenn man bedenkt, daß bisher jedes Wort dieses amerikanischen Helden von den Propagllstdastellen seines Landes in die Welt hinausgeschmcttert und auch sein Name erst kürzlich als Kandidat für den Posten eines Overkommandierenden der ^Vereinigten Nationen" genannt wurde. Noysevelrs Propagandapolitik unterscheidet sich ,a gerade darin von der unseren, daß er mit Bluffzahlen operiert, große Sieg, verspricht und Nationalhelden wie McArthur aufbaut, während wir Tatsachen und Leistungen für sich selbst sprechen lassen.

Wenn nun Plötzlich General McArthurs Aeußerungen geheimgehalten werden, so kann man mit Bestimmtheit daraus schließen, baß sie nicht in die amtliche amerikanische Propaganda hineingepaßt haben, also daß sie sehr pessimistisch gewesen sein müssen. Oder sollte McArthur so populär geworden sein, daß der eitle Roosevelt es für ange­bracht hält, den ,H>elden von Manila" wieder eine Zeitlang in der Versenkung verschwinden zu lassen?

Roos velt bettelt um kleine Boote

Um die Schiffbrüchigen zu retten Genf, 21. Juli. Wie die englische Zeitschrift Economist" meldet, hat die USÄi-Kriegs- marine an die amerikanischen Fischer und sjachteigentümer einen neuen oringen- ien Appell gerichtet, ihr 1000 kleinere Boote zur Verfügung zu stellen. Diese Bckote benötige man in erster Linie für die Rettung der bei der Schlacht im Atlantik schiffbrüchig gewordenen amerikanischen und englischen Seeleute. Zwar befänden sich, bereits 1000 solcher Boote im Dienst der NSA.-Krieas- marine, doch reiche ihre Zahl angesichts oer stets zunehmenden SchiMversenkungen in keiner Weise aus.

Die Gebietshauptstadt Rostow, eine wilb- tige wirtschaftliche Zentrale im Südosten des europäischen Teils der Sowjetunion, hat sich aus der Festung Dimitry-Rostowskp entwik- kelt, die im Jahre 1761 etwa 60 Kilometer vom Asowschen Meer entfernt auf dem rech­ten Ufer des Don gegründet wurde. Ihre rein militärische Zweckbestimmung blieb meh­rere Jahrzehnte erhalten. Weiter stromauf wurde zur Unterbringung der Ansiedler die Wohnstadt Nachitschewan errichtet, die aber im Laufe der Entwicklung in den Stadt­bezirk von Rostow einbezogen wurde. Dank der günstigen geographischen Lage an einem

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schiffbaren Arm des Don und im Zuge des Wachsenden Verkehrs zwischen dem Kanka,us und dem ukrainischen Raum wurde aus der Festung sehr bald eilte bedeutende Handels­stadt.

Vor dem Weltkrieg war Rostow eine der wichtigsten und reichsten Städte am Asowschen Meer. Seit der Jahrhundertwende stieg die Bevölkerung, die damals auf etwa 100 0Ü0 be­ziffert wurde, sprunghaft an, da sich zu dem Handel auch noch eine sehr vielseitige Indu­strie gesellte. Die letzte VoflZ^ählnng nr'L.dern Fahre 1933 ergab, daß die Einwohnerzahl ans über 600 000 angestiegen war. Das landwirt­schaftliche Hinterland gab Nostow von vorn­herein die Bedeutung eines Getreideumschlag­platzes großen Stils, jedoch ließ der »ehr flache Unterlauf des Don, der vis in die jüngste Vergangenheit nur von kleinen Schif­fen benützt werden konnte, den Hufen mit dem Aufkommen der Umschlagplätze von Noworosfisk und Tuapsc an der Schwarzmcerküsrc in den Hintergrund treten.

Erst in letzter Zeit wurde ein Kanal von Rostow zum Asowschen Meer geschaffen, der auch Seeschiffen mit größerem Tiefgang die Einfahrt ermöglichte. Erst dadurch hat Rostoto deir Charakter eines großen Hafens gewon­nen, dessen Bedeutung noch durch die Tat­sache erhöht wurde, daß auch ein erheblicher Teil des südöstlichen Sowjet-Eisenbahnver­kehrs über Rostow geleitet wurde. Das Ha- fengelände dehnt sich über große Flächen ans. Mehr als hundert Lagerhäuser, zwei große Schiffswerften, Schwimmkräne, Schiffsdocks uno Reparaturwerkstätten und Elevatoren für die Lagerung des Getreides vermitteln ein Bild von der handelspolitischen Bedeu­tung dieses Don-Hafens. Der jährliche Güter­umschlag an Getreide, Kohle, Holz und Tabak wurde auf mehr als 700 000 Tonnen geschätzt. Dabei muß man bedenken, daß der Transport zum erheblichen Teil auf kleinen Küstenfahr­zeugen vor sich ging.

Die starke Entwicklung der Bevölkerung von Rostow ist aber in der Hauptsache auf das An­wachsen der Industrie zurückzuführen. An b e- deut enden Rüstungswerken gibt es in Nostow eine Flugzeugfabrik, ein Kampf­wagenwerk uiü> über ein halbes Dutzend Mu- nitrons-, Pulver- und Sprengstoff-Fabriken.

Die Rüstungsproduktion der Stadt wurde in den letzten Jahren noch dadurch verstärkt, daß die großen Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen auf die Erzeugung von Minen und Granaten umgestellt wurden. Außerdem be­herbergt Rostow eine Waggonfabrik, eine Re­paraturwerkstatt für Lokomotiven, mehrere Eisengießereien und chemische Fabriken. Seit Jahrzehnten ist auch die Tabak-Industrie stark entwickelt. Hier wurden die in erheblichem Umfang aus der Türkei eingeführten Sorten mit dem einheimischen, sehr geringwertigen Machorka verarbeitet. Eine Reihe von Ge­treidemühlen, Brotfabriken, Spiritusbrenne­reien und Konservenfabriken stützt sich auf di« von der umliegenden Landwirtschaft geliefer­ten Erzeugnisse. Textil-, Leder- und Holzbe­triebe vervollkommnen das Wirtschaftsleben der Stadt.

Die Bolschewisten hgtten es bei ihrer Vor­liebe für amerikanische Gigant il^ daraus angelegt, die Industrie von Rostow ge­radezu gewaltsam auszubanen, ohne jedoch der werktätigen Bevölkerung auch nur die allcr- notwendigsten LebenSgüter zu gewähren. So ist das kulturelle Leben dieser Hafen- und Fa­brikstadt am Don weit hinter der wirtschaft­lichen Entwicklung zurückgeblieben.