aus unferm Gelangbuche verloren gegan­gen , denn die Nummer ist nicht darin zu finden,« sagte er trocken bei einer Zu« sammenkunft.Ganz recht, erwiederte der anwesende Buchdrucker, das verloren ge­gangene Lied heißt: O, daß ich tausend Zungen hätte!"

Das Unrechte Mittel.

Ein junger Mensch machte sich über einen seiner Freunde lustig, daß er einen übelrie­chenden Athem habe. Dieser wurde bbse, und forderte ihn heraus.Das Mittel hilft nichts, wandte Jener ein: wenn du mich tbdtest, so riechst du nichts besser, tbdte ich dich, so riechst du noch schlechter."

Sie hat sich versprochen.

Ein Mädchen, dem der Bräutigam wieder niißfiel, erklärte, es mdge ihn nicht ehelichen.Aber, fragte ein Bekannter, haben Sie sich denn nicht versprochen?" Ep wohl, erwjedcrte das Mäochen, statt nein sagte ich ja."

Der Tobte empfiehlt sich.

Ein gewisser Kriegsrath war gestorben. Seine Frau ließ den Todesfall einem Freun­de des Verstorbenen durch einen Bedienten sogleich melden. Dieser khat es mit den Worten:Der Kriegsrath und Frau Kriegs« räthin lassen sich Ihnen empfehlen, und lassen Ihnen meiden, daß der Herr Kriegs- ralh so eben gestorben ist."

Wer bist du?

Der Bürgermeister einer kleinen Stadt kam nach Leipzig zur Messe. Ein verirrter Fremder fragte ihn:Guter ehrlicher Mann, wie heißt diese Straße?Ich bin kein guter ehrlicher Mann, sagte Jener; ich bin der Bürgermeister aus M."

Der kurze Bericht.

Im Anhaltischen lebte ein Fbrster, der sich durch seine trockene Laune und seinen Lakonismus im Ausdrucke überall bemerk­bar machte. Er mußte einst einen Bericht

wegen großer eindringender Ueberschwem- ! mung nach Hofe senden: dieser hieß so : t Durchlauchtigster! Ich kann, Gott straf h mich, das Wasser nicht mehr halten!"

Ein andermal gab er folgende schriftliche Nachricht:Herr Graf! Es ist ein Schwein auf meinem Reviere, so groß wie Sie, et noch nicht gesehen haben."

Fragen und Antworten.

Der Dichter Milton wurde gefragt: woher es komme, daß in manchen Ländern ! der Fürst im Vierzehenten Jahre für regie. . rungsfähig erklärt werde, wahrend die Ver- ^ ehelichung im achtzehenten versagt sei) ? !

Darum, versezte der Dichter, weil es schwerer ist, ein Weib, denn ein Volk zu regieren."

Was, Sie wollen Ihre Tochter Ihrem Feinde zur Gattin geben?" fragte Jemand.

Ja, war seine Antwort, um mich an ihm zu rächen."

Ein alter Soldat, der gefragt wurde, ob er den siebenjährigen Krieg mitgemacht habe? antwortete:Ep wohl! Acht Jahre l Hab' ich ihm beigcwohnt!"

Auf die Frage an einen geizigen Mann, warum er seine Kbchin geheiralhct habe? auwortete er:Aus zwei Gründen, zuerst . erspart sie mir eine Kbchin, dann bezahle j ich keine Gesindetaxe. -

Als ein Beichtiger, aus unzeitiger Neu, t gierde, eine reuige Büßerin fragte, wie sie ? heiße? antwortete sie:Aber, mein Name ist doch keine Sünde!" !

Der Bucklichte. !

Ein Bucklichter hbrte einen Prediger sagen, Gott habe alles vollkommen gemacht. Das ist schwer zu glauben, sprach er zu sich ^ selbst, und erwartete den Prediger an der > Kirchenthüre, z» dem er sagte:Sie ha, ben behauptet, Gott habe alle Dinge voll, kommen geschaffen; sehen Sie doch nur, wie ich gebildet bin.«Freund, antwortete der Geistliche, du bist sehr gut gebildet, dir fehlt nichts für einen Bucklichten."