- 4 us 5 tadt und Kreis Calw
bis Ende August nur bei den Postämtern an Sitz jeder Neichspoßdirektion und in einige, größeren Orten abgegeben.
Der Dank der Heimat
Am Sonntag 4. Haussammlung für das Kricgshilfswerk
Die kommende Sammlung des Kriegshilfs- tverks für das Deutsche Rote Kreuz steht mr Zeichen neuer deutscher Siege von weltgeschicht- ucher Größe im Osten und in Afrika. Sie ivur- den allein dank der unerhörten Leistungei, der kämpfenden Front errungen. Die Heimat würdigt dieses Heldentum ihrer Soldaten indem sie das Aeußerste einsetzt an Müchterfullung und Opserbereitschast. Bon dem Willen, ihren bescheidenen Anteil zur Heilung unserer Verwundeten beizutragen, wird die 4. Haussammlung des Kriegshilfswerks für das Deutsche Rote Kreuz Kunde geben. Unsere Frauen setzen sich diesmal im Kreis Calw für den Erfolg der Sammlung ein. Sie wollen damit d«>(. Dank der deutschen Frau der Front gegenüber Ausdruck geben. Wenn am Sonntag die Frauen aus den Reihen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes die Sammelliste bringen, wollen wir des harten und siegreichen Einsatzes unserer Soldaten gedenken und unsere Spende so bemessen, daß wir vor ihrem Opfer bestehen können.
Grundsätzlich Familienernahrnntz
Die „NS-Landpost" veröffentlicht eine grundsätzliche Stellungnahme zu der häufig aufgeworfenen Frage, ob es nicht zweckmäßig und rationeller wäre, die Bevölkerung vor allem in den Großstädten durch Großküchen M versorgen, oder ob dem bisherigen Shstem oer Familienverpfleaung der Vorzug zu geben sei. Der Aufsatz bekennt sich uneingeschränkt zur Familienverpflegung. Schon entsprechend der grundsätzlichen Einstellung des Nationalsozialismus zur Familie als Grund- läge unseres gesamten völkischen Lebens werde selbstverständlich an der Familienverpflegung festgehalten. Daran ändere auch die Tatsache nichts, daß die Gemeinschaftsverpflegung während des Krieges erhöhte Bedeutung erhalten habe. Auch die ernährungswirtschaftliche Seite und die Erfahrungen des ersten Weltkrieges seien neben der grundsätzlichen Einstellung beachtlich. Damals habe die Bevölkerung die Massenspeisung trotz ausreichender Gelegenheit weitgehend abgelehnt.
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Aeberall Vollkornbrot
NSA. Seit Monaten steht der Reichsvollkornbrotausschuß mit vielen äroßen Betrieben aus dem ganzen Reich in Verbindung, um das Vollkornbrot noch mehr als bisher einzuführen. Immer wieder ist aus den Antworten der-Industrie ersichtlich, daß auf eine gesunde und natürliche Ernährung größter Wert gelegt wird. Auch in den Kurorten ist in letzter Zeit mit bestem Erfolg immer mehr Vollkornbrot ausgegeben worden. Auch die Schulen und Gaststätten setzen sich tatkräftig und gerne für diese im Aufträge der Reichsgesundheitsführung durchgeführten Aufgaben ein-
Abschußzeiten für Wild geändert
Der Reichsjägermeister hat die Abschußzeiten ür bestimmte Wildarten in diesem Jahre ab- veichend von der Regel festgesetzt. Zum Teil ind die Zeiten verlängert worden, um >ie Ernährungslage im Kriege zu verbessern oder übermäßigen Wildschaden zu verhüten; zum Teil sind sie auch verkürzt worden wegen der Verringerung der Bestände mancher Wildarten während der letzten harten Winter. Lebendes Wild und Eier von jagdbaren Vögeln — mit Ausnahme von Möweneiern — dürfen nach einer Anordnung des Reichsjägermeisters nur an Personen verkauft werden, die zur Ausübung der Jagd berechtigt sind, oder an Tiergärten. Der Käufer mutz eine Bescheinigung des zuständigen Kreisjägern-cisters vorlegen, daß der Erwerb nur dem Zwecke der Ausartung diene.
Der Umtausch überschüssiger Jnvalidenmar-
ken. In einer im Anzeigenteil unserer heutigen Ausgabe veröffentlichten ^Bekanntmachung gibt der Leiter der Landesversicherungsanstalt Württemberg Aufschluß über den Umtausch von überschüssigen Jnvalidenmarken. Auf diese Bekanntmachung sei hiermit besonders hingewiesen.
Oer Rundfunk am Freitag
Reichsvrogrsmm: IS b!S 17 Ubr: Konzert unt Opernmusik von Schubert, Gries, Siegfried Wasne, u. a.: 31 bis 32 Ubr: „Vom Kintopp zum Tonnim lQuerschnitt durch die Entwicklung der Filmmusik», Deutschlandiender: „Salzburger Hof- und Barock- musik": 20.1S bis 31 Ubr: Weck des Manchen«, Komponisten August Reub? 31 bis 23 Uhr: Hünbelö Hirtcnspiel „Acis und Galatea".
in Itnrrv
Der Reichsbauernführer hat Anordnungev erlassen, wonach zur Landwirts chafts- Prüfung und zur ländlichen Hauswirtschaftsprüfung während der Kriegszelt auq
ohneordnungsmäßigeLehrzei t zu-
gelassen werden kann, wer eine mindestens vierjährige praktische, der Ausbildung gleich- zusetzende Tätigkeit in der Landwirtschaft uni den Besuch der Landwirtschaftsschule, ferne, das Zeugnis über die Landarbeitsprufum oder die ländliche Hausarbeitsprüfung nach, weist.
Eine durchgreifende Bekämpfung mottenverseuchter Räume ist nm mit Giftgasen zu erreichen, deren Anwendunk dem geprüften Schädlingsbekämpfer über, lassen werden muß. In Zweifelsfällen wend, man sich an die Biologische Reichsanstalt ,r Berlin-Dahlem.
Zu dem während der Internationaler Rennwoche in München-Riem stattfindendei Nennen um das Braune Band von Deutsch land gibt die Neichspost eine Stahlstich Sondermarke zu 42 -i- 108 Pfennig „ brauner Narbe beraus; sie wird vom 14. Jul
Die Protektorats - Postverwal tung gibt im Laufe des Monats Juli nao und nach sämtliche Marken der Dauerreih mit dem Kopfbild des Führers heraus. Da, Postamt Prag 1 Philatelie rummt schriftlich Bestellungen entgegen.
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Bei gewöhnlichen Paketen nach Albanien, Finnland, Griechenland, Italien, Rumänien und Vatikansladt währen- des Krieges kann auf die Anbringung von Siegeln verzichtet werden, wenn die Pakete so verpackt sind, daß dem Inhalt nicht beizukommen iw
Pforzheim. Die Stadt hat dem Ritterkreuzträger Hauptmann Werner Streib, einem der erfolgreichsten Nachtjäger, in Würdigung seiner Kriegsverdienste, die sich dieser Sohn Pforzheims erworben hat, ein Geschenk in Gestalt einer Schmuckkassette überreichen lassen, die die Bezeichnung „Goldenes Buch für eine Nachtjagdgruppe" trägt. Mit dieser Ehrung verbindet die Stadt Pforzheim ihren Dank für alle Taten und Opfer, die ihre im Krieg stehenden Söhne bisher geleistet haben. Das Geschenk stellt eine Gemeinschaftsarbeit der Meisterateliers der Staatlichen Meisterschule für das deutsche Edelmetall- und Schmuckgewerbe dar und vereinigt in sich künstlerische und kunsthandwerkliche Spitzenleistungen auf den Gebieten der Silberschmiede-, Goldschmiede-, Email- und Guillochier-Technik.
Deutsches Jungvolk, Stamm und Jungstamm 3/401. Sonntag: Antreten 8.30 Uhr in Stammheim vor dem Rathaus zur Vorabnahme für das HJ.-Leistungsaozeichen in Uniform. Verpflegung ist mitzubringen. — Die Führer von Gefolgschaft und Fähnlein 18 treten am Samstag 20.30 Uhr im HJ.-Heim Stammheim an.
Die Ablieferungspflicht des landw. Erzeugers
Das Ablieferungsrecht und die Ablieferungspflicht sind zwei Grundpfeiler der nationalsozialistischen Marktordnung. Dem Ablieferungsrecht steht die Pflicht gegenüber, den Anbau entsprechend den Anforderungen des Marktes zu gestalten. Durch die Erzeugungsschlacht wurde bereits eine Planmäßige Ausweitung des An- baus dort angestrebt, wo die Zufuhren bisher als unzureichend bezeichnet werden mußten. In der Anbauausdehnung liegen aber nicht nur allein große Möglichkeiten, unsere Marktleistung zu erhöhen, sondern auch in dem sparsamen Verbrauch und der hohen Ablieferung.
Die Ablieferungspflicht der landwirtschaftlichen Betriebe ist von großer Bedeutung. Die Ernährungsämter haben die Aufgabe, für jeden landwirtschaftlichen Betrieb eine Hofkarte zu führen, in der der Ernteertrag, der Viehbestand und alle sonst im Betrieb gewonnenen Erzeugnisse, der Eigenverbrauch des Selbstversorgers, das notwendige Saatgut und die von ihm ab- zulieserndcn Mengen genau festzustellcn und fortlaufend zu führen sind. Alle bewirtschafteten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die ftjcht für die genannten Zwecke verbraucht werden, müssen entsprechend der Weisungen der bewirtschafteten Stellen abgeliefert werden. Die festesetzten Ablieferungsmengen stellen stets Min- establiefernngen dar. Wo mehr erzeugt wird, als man selbst benötigt oder mehr, als inan ab- licfern soll, muß der überschießende Teil auf jeden Fall abgeliefert werden. Diese Mengen .dürfen keinesfalls dein eigenen Wirtschaftsverbrauch dienen und diesen über den Rahmen des Zulässigen hinaus ausdehueu.
Eine geordnete, Planmäßige und sichere Er- nährungswlrtschafi*kann nur dann aufrecht erhalten werden, wenn die Ablieferungspflicht überall streng und genau durchgeführt wird. Die landwirtschaftlichen Betriebe waren sich ihrer hohen Verantwortung für die Sicherung der Ernährung auch bewußt, denn die vergangenen Kriegsjahre haben gezeigt, daß der Ablieferungspflicht nach besten Kräften nachgekommen wurde.
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Die Anforderungen in der Selbstbeschränkung im eigenen Verbrauch und der restlosen Ausschöpfung aller Reserven werden auch in diesem Jahr nicht kleiner werden. Jeder landwirtschaftliche Betriebsführer muß sich deshalb auch darüber klar sein, daß von ihm die restlose Erfüllung seiner Ablieferungspflicht auf allen Gebieten der landwirtschaftlichen Erzeugung verlangt werden muß.
Kultureller Rundblick 1
Gäste an der Lllmer Münsterorael ^
Die Sonntags-Konzerte im Ulmer Münster unter der Leitung der begabten Organistin Trude Maisch-Schefold beweisen unentwegt ihre große Anziehungskraft. Zu den Mitwirkendcn auf instrumentalem und vokalein Gebiet kommen, angezogen von dem namhaften Orgelwerk, auch auswärtige Organisten, welche dann dem jeweiligen Konzert noch eine besondere Note geben. So brachten uns die letzten Wochen von iungem aufstrebenden Musikertum: Adoli Kern, der besonders mit seiner „Orgelsonatc in v". einem sehr eigenpersönlichen Werk, reich in den harmonischen Reizen und auch ganz ,elb- ständia in der Form, iebr kein und unae-
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wöhnlich heraustrat, uird später Hermut Nothweiler (Stuttgart), der mit Werken von Buxtehude und Bach durch die sichere Freiheit und den großen Zug seiner Darstellung außerordentlich fesselte. Mitwirkende waren im Kern-Konzert die reife Altistin Eliesa Keller aus Stuttgart, in deren Programm als bedeutsamste Nummer das große „Ave Maria" von Bruckner begeisterte, welches von der großen Stimme getragen zu eindrucksvollster Wirkung kam, und mit Helmut Nothweiler die Geigerin Life Daub- Rothweiler, welche Biber und Bach mit einer leidenschaftlichen inneren Anteilnahme spielte und die diese Musik, trotz des großen Raumes, ganz an den Hörer heranführte.
Drucke Lekulre-^ldreckt
Goethe-Medaille für Pros. Dr. Brunner. Der Führer bat dem Regierungsrat a. D. Professor Dr. Kaü Brunner in Prien am Chiemsee aus Anlatz der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste «m die Betreuung des Kulturlebens in Literatur und Theater, insbesondere um den Kampf gegen Schund in Wort und Bild, die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Reichsinnenminister Dr. Krick bat ein herzlich gehaltenes Glückwunschtelegramm gesandt.
Erzählte Kleinigkeiten
Wie die Schauspieler, so „frozzeln" auch die Theaterdirektoren einander bei sich bietender Gelegenheit gern. Da saß der Leiter des Residenzthcaters in Berlin, Direktor Lautenburg, einmal mit dem Direktor Schlenther vom Wiener Buratheater zusammen. Um Schlenther zu ärgern, ließ Lautenburg eine Bemerkung fallen: „Schade, lieber Schlenther, daß es an Ihrem Theater 'o still geworden ist. Die herrlichen Zeiten »er gefüllten Kaffen von ehedem sind anscheinend vorbei!"
r^Na, wissen Sie", entgegnete Schien- ther schlagfertig, „es ist mir iminer noch lieber, man redet von mir als dem Direktor des stillen Burgtheaters als von dem des Lautenburgtheatersl"
Der englische Maler Hogarth geißelte in seinen Bildern mit Vorliebe die verrottete englische Gesellschaft. So hatte er einmal das Konterfei eines hohen HofmanneS fertigzu- stellen. Dem Auftraggeber gefiel das Bild aber nicht, und er weigerte sich, es abzuneh- men und zu bezahlen.
„Schön, dann werde ich Ihrer Person noch einen Schwanz und ein Paar Hörner an- hängen und das Bild als Porträt des leibhaftigen Satans verkaufen!" drohte Hogarth.
Die Drohung tat ihre Wirkung. Noch am gleichen Tage wurde das Bild bezahlt und abgeholt.
Und immer liegt das Herz
Roman von Else Jung-Ltndemann.
(48. Fortsetzung)
„Ich hatte es Herrn Dittmar versprochen."
Antje nickte. „Ich weiß, er sagte es mir und vielleicht taten sie recht. Gottogott — wai gibt es bloß für Menschen? Dieser Heyckey Aber wir alle stehen zu Ihnen, auch Jan Wollen Sie, daß er einmal mit Ihren: Manw fvr-ckt?"
„Nein, Litte nicht!" wehrte Marlen« erschrocken ab. „Werner ist jetzt überempfindlich und ich weiß genau, daß er mich tadelt, weil tch zu Dittmar gegangen bin. Aber was sollt» ich tun? Ich mußte fort, möglichst weit fori von Medan, und seitdem ich h-er bin, denke ick viel ruhiger über alles."
Antje van Wickevoort blieb, und das Wunder geschah, daß Wulf, Liesel und Heini der kleinen, rundlichen Holländerin bald aus Schritt und Tritt folgten. Sie hatte eine prächtige Art, mit ihnen umzugehen, denn als sie auch bei ihr versuchten, ihren Willen durchzusetzen, stießen sie auf passiven Widerstand. Antje tat. als wären sie Lust. Als sie merkte, daß die Kinder sie mit ihren Streichen und kleinen Boshaftigkeiten ärgern wollten, lachte
Damit kommt ihr nicht weit Lei iii.wn, ^ n "r»ere mich nie. da wäre ich schön ich e?nfachE°° mich ärgern wollen^ lachmache'." sagte si« /'Ä °uf. wie ich das ganz- ToUiter hinauf uL°h^uL^
Die drei Teufelchen sahen si»
Es war sehr unangenehm, ausg«lacht^Ü"wer
de«, und „och schlimmer war es
jremde. blonde Tante in dieses Lachen mit
einstimmte. Schleunigst machten sie kehrt und liefen davon.
Nach einer Stunde kamen sie wieder unt sagten Antje, ob sie mit ihnen spielen wolle.
Antje blinzelte zu Marlene hinüber und flüsterte ihr auf Holländisch zu: „Entweder steckt wieder eine neue Tücke dahinter oder die Rangen haben die weiße Fahne gehißt."
Mit todernstem Gesicht stand sie auf und folgte den Kindern zu ihrem Spielplatz. Hier geschah das zweite Wunder, denn Antje ersann Id fesselnde Spiele, daß die drei Teufel die Waffen streckten und sich besiegt ergaben. Antje aber war so klug, ste ihre Niederlage nicht fühlen zu lassen.
Seitdem herrschten Eintracht und Frieden aus Milaban. Das lustige Lachen der kleinen Frau, das sich mit dem Gelächter und übermütigen Jubel der Kinder mischte, heiterte auch Marlene auf, die nur ungern daran dachte, daß Antje die Farm in ein paar Tagen wieder verlassen mußte.
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Heycken saß auf der Veranda seines Banga- los und schrieb einen Brief. Er hatte in den letzten „Tagen schon viele Briefe geschrieben, die ihm leichter von der Hand gegangen waren, als dieses Schreiben an Eisenlohr. Wem das Herz voll war von Liebe und Verlangen nach der Geliebten, brauchte sich nicht um jedes Wort zu mühen. Sie flössen ihm von selbst aus der Feder. Aber was an Eisenlohr geschrieben werden mußte, war ein schweres Stück Arbeit, und der eisgekühlte Whisky, den Heyk- ken Glas um Glas hinunterstürzte, erleichterte ste ihm keineswegs. Es war recht hart, einem Manne eingestehen zu sollen, daß man sich wie ein Schuft benommen hatte.
Heycken seufzte. Seine Zähne kauten mißmutig am Mundstück seiner Pfeife, und als er den Brief noch einmal überlas, fand er ihn so erbärmlich schlecht, daß er ihn wütend zu- jammenknüllte und in die Tasche stopfte.
So ging das nicht! Hatte Gerda nicht von ihm gefordert, daß er Eisenlohr persönlich aufklärte, Auge in Auge? Ein paar Tage hatte er sich um diesen demütigenden Gang herum, gedrückt, hatte erst mit Marlene sprechen wollen. Vielleicht war alles gut abgegangen? Vielleicht hatten sich die Gatten ausgesprochen und versöhnt, und er konnte, was noch klarzustellen war. mit ein paar Worten abtun?
Als er sich auf diesem Gedanken ertappte, hatte er sich zwar sofort geschämt und zur Ordnung gerufen: Pfui Teufel, inein Junge, gar w bequem darfst du dir die Buße nicht machen, llnd war nach Medan gefahren.
Gut, daß er es getan hatte. Was er von der schwarzen Mary hörte, klang hoffnungslos. Die Missis wäre fort, hatte ste gejammert — mit Mister Dittmar. Weiße Missis hätte viel geweint — o so viel geweint.
Seine Schuld war es gewesen. Marlene hatte also ihren Mann verlassen? Oder — hatte Cisenlohr sie fortgeschickt?
Bedrückt und unschlüssig, was er jetzt tun sollte, war er fortgeschlichen. Gewiß, er hätte gleich zu Eisenlohr ins Hospital gehen müssen, statt dessen war er zu Gerda gefahren. Aber an diesem Tag war alles auer gelaufen. Gerda hatte eine Einladung bei Bekannten angenommen und war nicht zu Hause gewesen.
Morgen war ein Sonntag. Sie wollten ihn zusammen verleben, und wenn er vor den klaren, fragenden Augen seiner Braut bestehen sollte, mußte er bis morgen die ganze üble Geschichte aus der Welt geschafft haben.
Als Heycken bei diesen Ueberlegungen an- gekommen war, gab er sich einen Ruck, stand auf und holte seinen Wagen aus der Garage. Bei der Straßenkreuzung, die nach Medan führte, stoppte er, überlegt« und schlug die entgegengesetzte Richtung ein.
Im Siebzig-Kilometer-Tempo fuhr er nach Milaban. . ^
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gen der Kinder naHgegeben und war mit il nen im Auto fortaemüren.
„Wir sind bald wieder da", hatte sie Mo lene versprochen.
Hoffcntlich verspäteten ste sich nicht, dack die Zurückgebliebene. Dittmar hatte heute ei frühere Abendtischzeit angesetzt, weil er glei nach dem Essen einen Nachbar besuchen woll Als er auf den Hof ritt, waren Antje und d Kinder immer noch nickt da.
„Wie ist das schön, heimzukehren und NeundUch empfangen zu werden", lagt Richai Wittmar, als Marlene ihm entgegenging. 6 Ipraiw rwm Pferd und gab der jungen Fro dre Hand. „Ganz allein?" fragte er und so sich um. „Wo ist unser East?"
„Antje ist mit den Kindern ausgefahren, s wird gewiß jeden Augenblick zuriickkommen antwortete Marlene und lächelte, als Dittmc meinte, daß er sie sehr ungern allein wüßte.
„Dann geraten Sie wieder ins Grübeli liebe Frau Marlene, und Grübeln ichgfft U, ruhe und ein schweres Herz."
Während Dittmar sich umkleidete und muss dachte er daran, daß Marlens kaum vierzeh 4mge in seinem Hause lete, daß aber ftder Ta Wert und Gewicht gehabt hatte, als schlöss er viele Wochen in sich ein. Könnte er d- Frau doch immer bei sich behalten — gäbe e doch keinen Dr. Eisenlohr!
Er tauchte das Gesicht in die Waichschüssc und. kam schnaubend und prustend wieder hock m?-- -^§3" A W ftlbst aus. was hast du fü Wunsch«. Wohl lebte Marlene unter seiner aber 'hr Herz war nicht hier. Ls wan „"te tasl'ch, ja, stündlich, dreißig Kilomete ", und wartete vor einem kleiner Wartete auf ein Zeichen, au „,"kn Ruf, der nicht kam. Lange war da! nicht-mehr mitanzusehe».
(Fortsetzung folgt.)