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DenZ.MrzM. Josepha, Tbchkerl.der Wikt- we Chrisiina Dorothea Miller.

11. Leo, Sdhnl. des Fr. Taver Ruggaber, Bäckers und Bierbrauers.

. i4. Joseph, Sbhnl. des Moriz

^ Nauer, Weingartners.

' Gestorbene:

Den 1. März Joseph, Sdhnl. des Joseph Held, Maurers, an Gichtern, alt 16 Tag.

6. Elisabeth Volmer, geborne Stemler, wegen schwerer Geburt, alt 40 Jahr 4 Monat.

Anekdoten und Erzählungen.

In Pari? erzählte jemand bei der Ta­fel, kürzlich s y er in einen fatalen Streit verwickelt worden, der sich damit geendet, daß ihm sein Gegner eine Ohrfeige gegeben habe.Eine Orhfeige" fragte einer aus der Gesellschaft, das mußte ja Folgen haben?" Folgen, meinen Sie? Ja wohl, und zwar recht schlimme. Acht Tage lang schleppte Ich mich mit einer geschwollenen Kinnlade her­um , und noch heute fühl' ich den Schmerz."

Die schbne Tochter eines reichen hollän­dischen Kaufmanns hatte so viele Bewerber, als weiland Penelope. Die Wahl wurde ihr wie dem Vater schwer. Er beschloß end­lich, sie sämmtlich zum Gastmahl einzula­den: an diesem Tage sollte der Zufall ent­scheiden. Nach Tische blieb die beliebte hol­ländische Pfeife nicht aus: zum Anzünden standen in einen» silbernen Behältnisse zierli­che Schwefrlhblzchen bereit. Fast alle war­fen nach angrzündeter Pfeife ihre Schwefel- h'olzchen weg, nur ein schüchterner Anfän­ger /. ein junger Kaufmann, der seine Lei­denschaft zur schbnen Wirlhin nur verstoh­len mit sich herum getragen hatte, lbschte dar feine aus, und legte die andere Hälfte

kn dar Behältm'ß zurück. Diese- Schwe. felholz war die prvmetheische Flamme, aus »reicher sein Liebes-und LebcnSglück cmporloderce. Der Vater hatte seine Spar, samkeit bemerkt, beglückte den Ueberseli- gen mit der Hand seiner Tochter, und er blieb sein Lcbenlang ein reicher Mann, der sich zu den hbchftcn merkantiüschen Eh­renstellen emporschwang.

Einer Dame. deren Gatte plötzlich starb, ohne sein Hau-wesen vorher in Ordnung gebracht zu haben, wurde etliche Wochen nach ocm Tode desselben von einem Hand­werker eine ansehnliche Rechnung, die ihr Mann noch zu berichtigen haben sollte, zur Bezahlung vvrgelegt. Sie wußte, daß der Verstorbene immer sehr pünktlich be, zahlt hatte, und war daher vollkommen überzeugt, daß diese Rechnung, die schon ziemlich alt war, berichtigt sepn müsse. Der Handwerker leugnete dicß geradezu und drang auf Bezahlung. Die Dame suchte daher in dem Schreibeschranke ihres Manne« nach den Quittungen, deren sie eine große Anzahl fand, aber die, deren sie jetzt bedurfte, fand sie nicht. Voll Ver­trauen auf die Ordnungsliebe des Verstor­benen gab sie die Hoffnung noch nichts auf, die gesuchte Quittung zu finden, und be­schiel) daher den Handwerker nach etlichen Lagen wieder zu sich.

Die Rechnung betrug über hundert Tyaler, und es war natürlich, daß sich die Dame mit ziemlicher Unruhe, und mit dein Gedanken an die Omttung zu Bette legte. Bald nachdem sie eingeschlafen war, erschien ihr der Verstorbene im Traume, und zeigte ihr eines von seinen Kleidern, mit dem Bedeuten, daß in der Tasche desselben die verlangte Quittung stecke» Beim Erwachen erinnerte sie sich sogleich des Traums, gieng zmn Kleider­schranke , suchte und fand wirklich jn dein bezeichnet«» Kleide die Quittung.