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OoiuierstL^, 9. ^ali 1942
Kummer 158
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Woronesch von versprengten Sowjets gesäubert
kaslloseVerkolgimg 6es I^einäes - Unsere Iruppen veiler süäostwärts vorgeärungen
Berlin, ». Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurde die eroberte Stabt Woronesch durch die deutschen Truppen pon versprengten Resten der Bolschewisten gesäubert. Nördlich der Stadt Wurden bei der Abwehr feindlicher Panzcrangriffe IS schwere Panzerkampfwagen der Bolschewisten abgeschossen. Die Ueberlegenheit der deutschen Waffen bewiesen erneut zwei deutsche Divisionen, die seit Beginn dieser Angriffsoperationen am 28. Juni bisher 263 feindliche Panzer abschoffen.
Starke Verbände von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen unterstützten die Kämpfe des Heeres bei der Abwehr feindlicher Gegenangriffe im Raume nördlich von Woronesch. Mit großer Wirksamkeit wurden feindliche Truppen, die sich zu neuem Widerstand zu sammeln versuchten, mit Bomben belegt.
In einem anderen Abschnitt des Don-Gebietes drangen die deutschen Truppen in rastloser Verfolgung des weichenden Feindes weiter nach Südosten vor. Zahlreiche Höhenstellungen und Ortschaften wurden genommen und der feindliche Widerstand gebrochen. Am Don-Bogen wurde der zurückgehende Feind, der mit Fähren den Fluß zu überqueren versuchte, von nachstoßenden Panzern angegriffen, vom Ufer abgedreht und auf engstem Raum znsammengcdrückt. Hierbei wurden den Bolschewisten schwerste Verluste beigebracht.
Den Sowjets der Rückweg abgeschnitten
Auch diese Kämpfe wurden durch Verbände der deutschen Luftwaffe wirksam unterstützt. Bombcuvolltreffer zerstörten u. a. eine wichtige Brücke und schnitten damit den Bolschewisten den Rückweg über den an dieser Stelle besonders breiten Flußlaufnb. Die sich aufstauenden Kolonnen von Kraftfahrzeugen und marschierenden Einheiten der Bolschewisten wurden ununterbrochen von Kampf- und Zerstörerflugzeugen angegriffen. Vier Panzer, drei schwere Geschütze und über 300 Kraftfahrzeuge blieben nach Treffern brennend liegen. Weitere heftige Luftangriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich in diesem Kampfraum gegen Eisenbahnziele. Sechs mit Munition und Truppen beladene Züge wurden durch Volltreffer vernichtet, während fünf weitere Züge infolge Sperrung der Strecken durch entgleiste und brennende Wagen ihr Ziel nicht mehr erreichen konnten. Deutsche Jäger sicherten den Luftraum über dem Kampfgebiet und brachten in Luftkämpfen 35 feindliche Flugzeuge zum Absturz.
Die feindliche Schiffahrt im oberen Gebiet des Don war bereits am 4. Juli, an dem deutsche Truppen diesen Strom erreichten, unterbrochen. Am gleichen Tage wurde der Don auch im Gebiet von Woronesch an drei Stellen überschritten. Durch enorme Marschleistungen hatten an-
Oer Gauleiter bet -er Waffen-k
Besuch in Ser ---Kaserne Ellwangen
»88. Ellwangen, 8. Juli. Einen herzliche Beweis seiner alten Verbundenheit mit de -7 Mb lAten Sonntag Gauleiter Reichsstatt Halter Murr, der in seiner Eigenschaft al ---Obergruppenführer mit seiner Gattin un vielen anderen Ehrengästen, so dem Höhere- --- und Polizeiführer Südwest, ---Gruppen führer und Generalleutnant der Polize KauI, dem Stabs sichrer des ---Oberabschnitt Südwest, ---Oberführer Müller, und an deren Vertretern von Partei. Wehrmacht un> Staat der Einweihung des neuen Festsaale! inder Ellwanger ---Kaserne beiwohnte.
Jin Rahmen einer eindrucksvollen Morgen feier widmete der Kommandeur, ---Sturm bannführer Pachur. Worte der Ehrfurch und des würdigen Gedenkens dem ewiger Deutschen Soldaten in seiner fahrhunderte alten wechwlvollen Gestalt, die im Führe, aller Dcutichen ihre vollkommenste Vcrkörpe rnng nndet In Adolf Hitler erfüllt siel Clausewitzcns Forderung nach der ideale, Einheit des großen politischen Führers, über Menen militärischen Strategen und mutiger Kampfers. Die Notwendigkeit des gedieqe, ausgestatteten Festsaales. der mit meist eige nen Kräften hergestellt wurde, erwies sick schon recht augenfällig bei dieser Morgen Ar sie den großen würdigen Rahmer "her zeigte sie sich an, Nach erste Kräfte der Württemberg gischen Staatstheater im Rakmpr 8er Truppenbetreuung" den ---Mnn«r? dst wahrend. der Woche in harter Ausbildunx stehen, einige frohe Stunden der Entsvan. nung und Unterhaltung schenkten. Der Bei- fall aller war darum auch recht stark und kam aus dankbarem Herzen.
dere Verbünde den Don an anderer Stelle erreicht. Damit wird nun der Strom in einer Länge von vielen Kilometern beherrscht. Die schwere Niederlage der Sowjets wird deshalb noch empfindlicher, weil südöstlich von Woronesch ein Ke siel gebildet wurde, iu den ein nicht unbeträchtlicher Teil feindlicher Streitkräfte seiner Vernichtung entgegen sieht. Damit wurde in achttägigen Kämpfen ein strategisches Ziel erreicht, dessen Wichtigkeit erst iu den weiteren Operationen deutlich werden wird.
Im Abschnitt Orel wurden mehrere Angriffe der Bolschewisten zerschlagen. Die Vorstöße wurden nach starker Artillerievorbereitung und mit Panzerunterstützung vorgetragen. Trotz großen Materialeinsatzes blieben sie ergebnislos für die Bolschewisten, die hohe Verluste an Menschen und Material erlitten. Der Feind unternahm nach mehrstündiger Feuervorbereitung einen erneuten Angriff, bei dem außer ruiid 100 Panzern zahlreiche Flugzeuge und Flammenwerfer zur Unterstützung der feindlichen Infanterie eingesetzt wurden.
Im Raum von Rschew durchbrachen die deutschen Truppen feindliche Stellungen und stellten die Verbindung mit einer anderen weit
vorgcstoßenen Angrisssgruppe her. Im Nachstoß hinter dem weichenden Feind wurden wiederum zahlreiche Ortschaften ge- n omme n. Bei der Abwehr eines von feindlichen Panzern unterstützten Gegenangriffes wurden 16 feindliche Panzerkampfwagen abgeschossen. Auch die Kämpfe in diesem Raum wurden von derLuftwaffe wirksam unterstützt.
In der Kola-Bucht bombardierten deutsche Sturzkampfflugzeuge die Dockanlagen von Rosta mit großem Erfolg. Es wurde nach dem Abstiegen beobachtet, daß Bomben schweren Kalibers unmittelbar neben einem Schleusentor eingeschlagen haben. Weitere Detonationen erfolgten in der Nähe mehrerer Materialschuppen und in einer großen Halle.
Ein schwäbisches motorisiertes Artillerie-Regiment hat übrigens während des Vormarsches im Osten vom 2. Juni bis Mitte Dezember 1941 Märsche von insgesamt 7200 Kilometern zurückgelegt. Es hat in den ersten zwölf Monaten des Ostfeldzuges rund 130 000 Granaten aller Art verfeuert und 25 feindliche Panzer abgeschossen. Außerdem hat eine seiner Batterien fünf feindliche Flugzeuge durch Beschuß am Boden zerstört.
Augenzeugen berichten über Sewastopol
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mck. Berlin, ». Juli. Vertretern der ausländischen Presse war die Möglichkeit gegeben worden, die eroberte Festung Sewastopol zu besichtigen, um sich ein eigenes Bild über die Wucht des deutschen Angriffs und die restlose Vernichtung der bolschewistischen Verteidigung machen zu können.
Der Vertreter der Madrider Zeitung ,Ua" geht—in seinem Bericht besonders aus die Bekämpfung des Forts „Maxim Gorki" ein, das mit seinen gewaltigen Anlagen ein grausames Zeugnis bolschewistischen Machtanspruchs dargestellt habe. Die Eroberung dieser Stahlfestung gehöre weifellos zu den größten Taten, die deut- che Soldaten in diesem Krieg vollbracht haben. Mau halte es fast für unmöglich, daß Menschen ein solches Werk erobern konnten. Heute gleiche das Fort einem von Kugeln anfgerissenen Leib. „Als wir das Schlachtfeld verließen", so heißt es dann wörtlich, „blieb die Feste „Maxim Gorki" wie ein Symbol sowjetischer Tyrannei hinter uns zurück. Als Bestätigung für die bolschewistische Gefahr konnten wir zu allem Ueberfluß von den Bolschewisten früher angebrachte Schilder sehen, aus denen zu lesen stand: Ermordet alle Deutschen!"
Der Sonderberichterstatter der rumänischen Agentur Rador faßt seine Eindrücke wie folgt zusammen: „Wenn man vor den vielen Bergen steht, die die Stadt umgeben und von denen fast jeder zu einer wahren Festung ausgebaut wurde, so scheint Sewastopol wirklich uneinnehmbar. Die deutsche Strategie hat aber die Festung mit überlegenen Waffen und mit dem Heldenmut der deutschen und rumänischen Truppen doch bezwungen."
Der Berichterstatter des römischen „Lavoro Fascista" stellt fest: „Sewastopol existiert jetzt
buchstäblich nicht mehr. Die noch nicht zerstörten Häuser kann man an den Fingern der beiden Hände abzählen. In einzelnen Stadtvierteln hat man Mühe, noch den Verlauf der Straßen festzustellen. Stalins kategorischer Befehl, Sewastopol bis zum letzten Mann zu verteidigen, hat die völlige Zerstörung der Stadt ausgelöst. Dieser unsin- i >ge, erbarmungslose, in militärischer Hinsicht völlig zwecklose Widerstand der Bolschewisten hat den völligen Ruin der Stadt her- beigcführt. Wir haben ein Gelände durchquert, das den Eindruck machte, als sei es von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden."
Neuer Erfolg unserer Ll-Boote
Bier weitere Schiffe im Eismeer torpediert Berlin, 8. Juli. Zehn Schiffe waren es, die nach der Vernichtung von 28 Transportern bei der Gcleitzugkatastrophe im Nördlichen Eismeer zunächst übrigblieben. Diese Reste -cs großen Geieitzuges versuchten, einzeln oder in Rotten, durch Ausweichen hoch nach Norden hinauf dem Schicksal der übrigen zu entgehen. Deutsche Aufklärungsflugzeuge und ll-Boote beobachteten diese Bewegungen und stellten den Fluchtweg der einzelnen Transporter fest. U-Boote wurden sofort zur Verfolgung angesetzt und innerhalb kurzer Zeit wurden, wie im Wehrmachtsbericht bereits kurz gemeldet, wiederum vier der vollbeladc- nen Frachter versenkt. Die Verfolgungskämpse spielten sich in der Barentssee und vor dem Weißen Meer ab. Die Transporter, die hier versenkt wurden, waren Schiffe von zusammen 24 000 BRT. Insgesamt gingen der feindlichen Schiffahrt damit in diesem Gebiet in wenigen Tagen bisher 32 Schiffe mit 217100 BRT. und über 260 000 Tonnen Kriegsmaterial verloren. Die Verfolgung der restlichen sechs Schiffe geht weiter.
Mittelamerika rüttelt an Roosevelts Ketten
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bs. Berlin, ». Juli. Roosevelts krampfhafte Bemühungen, nach den fortlaufenden Schiffsverlusten und den militärischen Niederlagen seiner Verbündeten wenigstens seine Position in Amerika zu stärken, erleiden trotz Anwendung brutalster Druckmittel immer wieder Mißerfolge.
Scs. Keß Portorico im Washingtoner Repräsentantenhaus erklären, „das Volk von Portorico wünsche den sofortigen Rücktritt des nordamerikanischcn Gouverneurs Tug- wcll". Demnach ist also Roosevelts Herrschaft in Mittelamerika keineswegs so gefestigt, wie Washington dies gern vor der Welt wahrhaben möchte.
Columbien wird letzt in die Zange gi nommen. Der neugewählte columbische Präs dent Lopez, der erst im August sein An antreten wird, befindet sich nämlich bereits i Washington, wo er mit Unterstaatssekretä Weites eine Aussprache hat. Wenn in de USA.-Presse von einer engeren Gestaltun der Beziehungen zwischen den USA. und Ce lumbien als Zweck dieser Zusammenkunft gi sprachen wird, so handelt es sich in Wirklick keil nur um eine Verstärkung des NSA Weltimperialismus in Columbien.
Zwischen den USA. und der Regierun Panamas wurde in Washington gerat letzt ein Vertrag unterzeichnet, durch den si, Panama m eine weitere Abhängigkeit zu de USA. begibt. Panama hat sich durch de neuen Vertrag bereiterklärt, einen nordam, rikanischen Offizier als Berater in allen Ar aelegenherten, die sich auf die Verteidigun Panamas beziehen", zu übernehmen. Am Panama wird die Folgen dieses leichtfertige Entschlußes noch zu spüren bekommen.
Erheblich vorsichtiger ist Argentinie gewesen, dessen Regierung eine Verordnun herausgegcben hat, durch die allen argentin- schen Schiffen das Befahren der Kriegszon verboten wird. Da die Kriegszone durch di Erklärungen Deutschlands sich auch auf di Ostkuste der USA. und Panamas erstreckt, b damit der argentinischen Schiffahrt jeglich Verbindung mit den USA. in Zukunft nich mehr gestattet.
In diesem Zusammenhang verdient eil Notruf des USA.-Staatssekretärs Hüll be sonderes Interesse. Er hat die sudamerika nischen Staaten ausgefordert, infolge des im mer knapper werdenden Tankschiffsraum! ihren Treibstoffverbrauch radikal einzuschrän ken. Das ist also ein weiteres Geschenk Roose velts an die suüawerikanischen Staaten.
Schlacht um London
Von Or. ^.ntoa Heik
Die gewaltige Stimmungsebbe in England nach den letzten schweren Niederlagen in Afrika und auf den Geleitzuglinien will Noosevelt zu einem neuen Raubzug gegen das Empire ausnützen. Die Pressestimmen in den USA. sind zu deutlich, als daß das Ziel noch weiter verdeckt werden könnte. Roo- sevelt will die völlige Unterordnung Londons aus militärischem, wirtschaftlichem und politischem Gebiet erreichen, und zwar auf dem Umweg neuer „Zuiam- menarbcitspläne", die Churchill wird annehmen müssen, ob er will oder nicht. Diese Schlacht soll in nächster Zeit in London ausgetragen werden. Eine Reihe wichtiger .Generalstäbler" ist bereits dort eingetrojsen oder unterwegs. Der amerikanische Produk- tionschef Nelson ist angckündigt, angeblich, um dem englischen Produktionsministcr Lytt- leton einen Gegenbesuch abzustattcii und „die in Washington begonnenen Gespräche fortzusetzen". Lord Halifax befindet sich schon in London, und zwar in Begleitung Sir Arthur Salters. der mit den britischen Ministern das Schiffsproblem besprechen will. Bei dieser Konferenz hat Roo- scvelt dem Zwei-Frontcu-General Eiien- howcr zweifellos eine besondere Nolle zugedacht, da er ihn nach einer Globcreuter- Meldnng nach seinen bisherigen „Siegen" in London zum Generalleutnant befördert hat.
Der „Daily Telegraph" und andere Blätter schreiben mit offensichtlich besorgter Miene über das Hauptthema dieser Londoner Schlacht, London und Washington stünden schon seit längerer Zeit auf dem Standpunkt daß die Produktion beider Länder miteinander verbunden werden müsse, um den Krieg so wirkungsvoll wie möglich zu führen. Lyttleton werde bereits in der nächsten Woche im Unterhaus näheres über seine Verhandlungen mit Nelson Lekannt- geben. „Observcr" enthüllt in gleicher Weise die Hintergründe dieser Kulissenknmpfe. Ebenso wie in England fordert man nun auch in den Vereinigten Staaten eine Reorganisation des gesamten Rüstungsapparates, Insbesondere verlange man eine Verbesserung der Qualität der modernen Waffen. „Washington Post" schlügt ein Zentratbüro der amerikanischen Rüstungsproduktion vor, dem auch die englische angegliedert werden soll.
Dieses bessere Verstehen ist Roosevelts Hintertür, durch die er London endgültig erobern will. Der amerikanische Pressefeldzng gegen England ist zweifellos vom Weißen Haus veranlaßt und bezweckt die Vorbereitung des Bodens für die kommende restlose Unterstellung Londons unter Washington. London riecht den Braten, kann aber mit Churchill an der Spitze nichts anderes tun, als sich in Ausflüchte zu retten. Ein Blatt bringt diese Stim, mung ziemlich klar zum Ausdruck: Man müsse daraus Hinweisen, daß nicht nur die Amerikaner den Engländern, sondern auchdicEng- länder den Amerikanern wertvolle Hilfe leisteten. So habe man englischerseits Fischkutter, Korvetten und Bomber an der amerikanischen Küste eingesetzt, Flakgeschütze für den Panamakanal und Ballon-Sperren für die Pazifik-Küste geliefert. Wie wenig man aber in den USA. von diesen „Leistungen" wisse zeige ein Bericht einer Nachrichtenagentur, in dem die Behauptung aufgestellt wurde, daß die amerikanischen Ballon-Sperren besser seien als die englischen. Gleichzeitig hält die englische Presse den Amerikanern vor, daß die amerikanischen Tanks in Afrika versagt hätten, während die Amerikaner mit der Tatsache auswarten, daß die englische Luftwaffe den deutschen Mcsserschmitt - Maschinen in Afrika nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen habe. Besonders reizvoll ist die Bemerkung, daß England deshalb so schlecht dastehe, weil es sein gutes Kriegsmaterial an die Sow,ets liefere, während es sich selbst mit schlechten amerikanischen Waffen zufrieden geben müsse.
Diese Sprache ist deutlich genug. In London merkt man Roosevelts Krallen, die bereits nach der Insel greifen, und möchte zumindest die eigene Haut unversehrt bewahren, wenn man schon die des Empires hat zerfetzen lassen. Immer mehr wird die amerikanische Tendenz offenbar, die britischen Stellungen durch die Entsendung von Militärmissionen und großen Stabsabteilungen zu erobern. Von Indien über den Mittleren und Vorderen Orient zeigt sich dies immer klarer. Die Ernennung „europäischer Kommandostellen" mit dem Sitz in London ist nur die nächste Phase. Es besteht kein Zweifel, daß Noosevelt durch die Entsendung Nelsons und anderer Stoßtruppführer für seine imperialistischen Pläne die letzten selbständigen Positionen Englands umzureißen gedenkt. Eisenhower, den man in London als „Europageneral" schon mit gemischten Gefühlen empfangen hat, scheint nach der Meinung nüchterner Engländer (auch nach unserer Meinung) den Geheimbefchl in der Tasche zu haben, vor allem einmal die Schlacht um London zu gewinnen. Die kommenden Londoner Besprechungen stellen Wohl die Vorgefechte dar.