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Den 26. Aug. Rosalia, Tbchterl. des Gott- lieb Lang , Bauers.

Geüo rbcn e:

Den 5- Aug. Rosalia, Tdchterl. de« Io« Hann Spitz, Metzgers, an Gichtern, alt 2 Tag.

6- Joseph Deufel, Schneider, ander

Lungensucht, alt 55 Jahr.

14. Joseph Fischer, Knabe, an der

Abzehrung, alt 13 Jahr 5 Monat.

25- Agatha, Tdchterl. des Jakob

Schibel, Weing., an der Gallruhr, alt r Jahr.

29. Ludwig, Sdhnl. des Thaddäus

Hahn, Weing., am Brusikrampf, alt 6 Tage.

21. Frau Marias Anna Gerber, geb. Müller, Handelsfrau, am Ner­venfieber, alt 59 Jahr 8 Monat.

Wöchentliche Frucht» Fleisch» und Brod -Preiße.

In Tübingen, am ro. September 1824.

F r u ch t - P r e i ß t.

Dinkel 1 Schfl. 5 fl. Z fl. 52 kr. 4 fl.

Haberl 2fl. 20 kr. 2fl. 53 kr. 5fl. Kernen 1 Sri. Haber 22 kr.

Gersten-4okr. Roggen

Erbsen-- Bohnen 44 kr.

Wicken- Linsen

Victualien-Preiße. Dchsenfleisch . . 1 Pfund 7 kr.

Rindfleisch . . 5

Hammelfleisch . .- 7

Schweinfleisch mit Speck -- 7

ohne 6

Kalbfleisch . . . 5

B r 0 d - T a r e.

8 Pfund Kcrnenbrod . . 16 kr.

8 Ruckenbrod . .

1 Kreuzerweck schwer . 10 Lth. 2L«.

Verbesserung.

In Nro. 73. ist bei den Geborncn zu lesen. Hrn. Riß, Gastgeber zum römischen Kaiser, ein Knabe.

Anekdoten und Erzählungen.

Als Peter der Große im Jahr 1772 zu Verschiedenen Mahlen Vergebliche Versuche auf die schwedische Festung Schlüffelburg ge­macht hatte, befehligte er endlich den Fürsten Galizin mit einer auserlesenen Mann­schaft den letzten Versuch zur Erstürmung des Platzes zu machen. Aber die Truppen wurden am Fuße der Verschanzungen von der feindlichen Besatzung so kräftig empfan­gen , und das schwere Geschütz der Festung wüthetc so schrecklich unter ihnen, daß der Kaiser selbst vom Versuche abzuftehen und den Russen sich zurückzuziehen befahl. Fürst Galizin jedoch weigerte sich zu gehorchen, Vielleicht, weil er voraussah, daß die schwach­bemannte Festung bald fallen müsse; oder daß er aus seine», Rückzüge noch mehi Leute verlieren würde, als die Erstürmung kosten kdnnte. »Sage meinem Herrn," antwor­tete er dem Adjutanten des Kaisers,daß ich mich unter den Schutz einer hbhern Macht begeben habe!" Und somit wandte er sich an seine Krieger, ermunterte sie durch Wort und That, stürzte mit ihnen, wie ein rei­sender Strom zum Angriffe, erstieg die Wäl­le und nahm den Platz ein. Peter war über diese Heldenthat so erstaunt, daß er zu Galizin ausries:Fordre von mir was'du willst, nur Moskau und meine Katharina nicht!" Mit einer Verlaugnung und Großmuth, die dem Fürsten unsterbliche Ehre macht, bat er um Begnadigung seines alten Nebenbuhlers und Widersachers,