Haus, kaufen will, kann es täglich einse- hen und in Nro. 27- eine Stiege hoch einen Kauf abschließen mit
Friedrich Kurz, Schuhmacher Meister.
Tübingen. Ein halbes HauS, bestehend in der vbern Etage aus 2 Stuben, wovon eine gegen die Neue Straße, deren Ofen 2 Zimmer heizt, nebst einer Stubenkammer, einer andern Stube mit Kammer und 2 Küchen nebst Speisekammer sämmtlich von 2 Seiten offen; ferner die Hälfte eines großen Kellers und der Bühne; am Hause noch die Hälfte des Hofes, sind dem Verkauf ausgesctzt. Liebhaber können sich bei Johan, r es Schüler melden.
Anzeige von Gebornen, Copulirten und Gestorbenen.
In Tübingen. Geborne:
Den 1. Juni dem Hrn. Drechsler Handle ein Knabe.
— 2- — dem Wring. Brüssel ein Mädch.
— 5. — des Büchsenmacher Schaber» hint. Tochter ein Knabe.
Copulirte:
Den 25. Mai Gottlieb Weimar, Schreiner, Witlwer, mit Anna Maria Zeiher, Weing. ehel. led. Tochter.
-Johann Ludwig Lichtenberger,
Weing. mit ElisabctheFriederikeSinner, Weing. ehel. led. Tochter.
— 26. — Hr. Ferdinand Christoph Hasel
maier, Buchdruckerei - Verwandter, mit Christiane Cath. Maier, Luchma- macherS ehel. Tochter.
Gestorbene:
Den 4. Juni Regina Barbara Schwäger- Un, Weing.^ Eheweib, ander Wasser, sucht, alt sz Zahr.
Den 7. Juni Jungfer Johanne Louise Feucht, Bäckers led. Tochter, an der Bauch- Wassersucht, alt 27 Jahr 9 Monat.
Anekdoten und Erzählungen.
Ein englischer Edelmann, welcher drei oder vier Meilen weit von London wohnte, hatte ein so böseS Weib, daß ob er gleich selbst von der besten GrmükhSart war, er sich dennoch nicht mit ihr vertragen konnte. Eines TageS hatte er mehrere sei» ner Freunde zum Mittagessen ringelnden, ohne seiner Frau etwas davon zu sagen. AlS die zu dem Mahle festgesetzte Stunde gekommen, und die Gäste versammelt wa» ren, ließ er ihr sagen, der Tisch sep gedeckt, und man warte nur noch auf sie. Die Sache war so geheim gehalten worden, daß sie gar nichts ahnete; und ihr Gemahz hoffte, sie werde wenigstens diesmal, auS Achtung für die Fremden, sich ein wenig Gewalt anchun. Sie trat herein, und sah die Zurüstungen zu einem Feste, das sie nicht angeordnet hatte. Da gerieth sie in Wuth, und verlor auf einige Augenblicke den Gebrauch der Sprache. Endlich nach» dem sie ihrem Manne einen fürchterlichen Blick zugcworfen hatte, ergriff sie die bei, den Enden des Tischtuches, schmiß alles, was darauf war, an den Loden, und rannte mit Ungestüm davon. Die Verwirrung deS armen Edelmannes kam der Bestürzung seiner Gäste gleich. Sie blie, ben einige Augenblicke unbeweglich stehen, und sahen einander erstaunt, ohne ein Wort zu sprechen, an. Endlich entschlos» fen sie sich, anderwärts ein Mittagessen zu suchen. — Den folgenden Tag schlug der Edelmann seiner Frau vor, eine kleine Reis« nach London zu machen. Sie wik-