Tübingen. Einsehr schöner, gut gearbeiteter Schreibtisch von Kirschbanm» Holz, 4^ Schuh lang, zum sizend , und stehend - sch reiben eingerichtet, mit mehreren sorgfältig beschlagenen Schub­laden und Fächern versehen, die Blätter zum Schreiben mit schwarzem Saffian be- zogen, wird am Mittwoch, den 31. dies Nachmittags 2 Uhr, in dem Hause deS ZimmermeisterS Barleis vor dem Neckar- Thor im Aufstreich verkauft werden.

Den 25. März 1824.

Tübingen. (Gefundener Radschuh.) Auf dem Wege von Rottenburg nach Wen­delsheim ist ein Radschuh, gefunden wor­den. Der Eigenthümer kann denselben ab» holen bei Gottlieb Kalbfell in deS Schmid Herzog- HauS beim Spital.

Anzeige von Gebohrnen, Copulirten und Gestorbenen.

In Tübingen.

Geborne:

Den 12. Marz des Orgelmacher Rüdigers hinterl. Tochter ein Knabe.

15. dem Hrn Gemeinds-Dep. .u« Posemenleur Nördlinger ein Mädchen.

Gestorbene:

Den 17. März Rosina Späth, Hafners hinter!. Tochter, starb im Gutleuthaus an der Wassersucht, alt 17 Jahr.

-. Wilhelm BörenS, Schreiner, starb an Abzehrung, alt 38 Jahr. -. dem Schneider Walser, ein Mäd­chen, am Stickstuß, alt 7 Wochen.

iy. Barbara Haarcr, MezzerS Wittwe, starb an der Lungen-Ent­zündung, alt 77 Jahr.

20. dem Hrn. Chirurg, u. Geöurts, Helfer Barth, ein Knabe, an Gichtern, alt i Jahr.

Den 21. Mürz Herr Georg Fried,richBekhfe, Scharfrichter und Gemeinds - Inspek­tor, starb an der Lungenlähmung, alt 67 Jahr.

Anekdoten und Erzählungen.

(Fvrtsrzung.)

Der furchtbare zwanzigste August kam nun endlich heran, und nichts ließ mich befürchten, daß ich diesen Tag mehr als gewöhnlich ausgesetzt sehn würde. T>ie Reine war zwar wohl an unferm Regi­ment-, die Nachtwache zu geben, aber zwei meiner Kameraden sollten noch vor mir marschiren. An dem Abend, wo die Husa.-n zu Pferd steigen wollten , ließ der CbirurguS dem Obersten, sagen, der kommandircnde Offizier sei so eben plötzlich krank geworden. Deswegen mußtt ihn der nächstfolgende Offizier ersetzen. Dieser 'war im Begriff mit der Schwadron fortzureiten, als sein Pferd sich bäumte^ und ihn so unsanft zu Boden warf daß er den Schenkel brach. So war nun die Reihe an mir; ich gestehe, daß mir et­was sonderbar zu Muthe war, und der Gedanke an den zwanzigsten August mei­ne Einbildungskraft lebhaft beschäftigte. Ich hatte achtzig Husaren von unserem Regimente bei mir, und hundert und zwan­zig von einem andern; in Allem zwei­hundert Mann. Unser Posten war tau­send Schritte vor der Linie, rechts von einem Moraste, der mit hohem Schilfrohr bewachsen war. Wir hatten Befehl, nicht vom Pferde zu steigen, sondern zwei Stun­den lang mit gezogenem Säbel und ge­ladener Stuhbüchse auf der gleichen Stelle zu warten.

Kaum waren wir an Ort und Stell«, als wir auf allen SeitenAllah" rufen