Tübingen. (Logis- Vermiethung.) Ein Wohnzimmer, Schlafzimmer, Helle Küche nebst Oehrnkammer, sind unter dem Haag zu verleihen bis Georgii. Alles ist neu gebaut, und das Nähere erfährt man bei Ausgeber diß.

Tiü bing e n. ( ArbeitSeAnerbieten. ) Die Tochter des verstorbenen Spenglers Beck dahier, unter dem Haag wohnhaft, bietet ihre Dienst« zum Unterricht jünger Mädchen im Nahen, Stricken und Klei- dermachen an. .

Anzeige von Gebohrnen, Copulirten und Gestorbenen.

In Tübing e».

.Gebornc:

Den 16. Jan. Herrn Musik , Direktor Silcher ein Knabe.

— 22. — Herrn Haag, Schönfärber und

G. Dep. ein Mädchen.

— 25.— Fack, Messerfchmid ein Mäh.

— 26. — Weimer, Mezger, ein Knabe.

C o p u l i rt e:

Herr Johann Georg Majer, Kanzleidiener bei hiesigem Gerichtshof mit Maria Akermann, Kühlers in Schorndorf hint. lrd. Tochter.

Gestorbene:

Den 24. Jan. Lenz, Schneider, starb ein Mädchen an Gichtern, alt 2 Jahr.

— 25. — Weing. Maiers hint. led. Toch­

ter starb im Gutleuthaus, an Ent­kräftung, alt 77 Jahr.

— — Weing. Krauß, «in Mädchen an Luftrbhrentzündung, alt 1 Jahr 4 Monat.

Den 30.. Jan. Stähle, Schäfer, ein Mädchen ain Keuchhusten, alt i Jahr.

— Zt. dem obigen noch ein Mädchen am Keuchhusten, alt 3 Jahr, beide wurden mit einander begraben.

-Weing. Drodbeck'ein Mädchen

an der Hirn - Entzündung, alt 3 Jahr 6 Monalh.

Anekdoten und Erzählungen.

Gleich n i s f r.

DaS menschliche Leben ist ein Feuer­werk. Da springen Raketen, da platzen Schwärmer, da drehen sich Räder. So ist deS Menschen Thun und Wesen. Der Eine springt schnurgerade in dir Höhe, man gafft ihm staunend nach, er leuchtet einen Augenblick, und stirbt. Der Andre macht ein grosses Wesen, zischt und taucht unter den Leuten herum, daß sie gewalti­ge Sprünge thun, plazt endlich, und wirb auSgelacht. Der Dritte dreht sich immer fort im Kreise, und kommt nicht'weiter, leuchtet und sprüht, stobt zuweilen, fängt wieder an zu laufen, bis er ausgelaufen hat, nun ein« leer« Hülse übrig bleibt. Der Viert« , und daS ist der Weise, ver, birgt sich tief im Grase, läßt nur dann und wann eine sanftschimmernbe Leucht­kugel steigen, deren Glanz dem Auge wohl, thut, und die sein Dastyn verräth. So' spielt ein Jeder seine kleine Rolle, indessen die Welten sich drehen, so schnell wie dir Feuerräder, und di« Jahre schwinden so schnell, als der Schweif einer Rakete. Sie, lärmen viel, und praßeln viel. Am End« ist doch alle« nur Rauch und Dampf. Doch dann ist einer da oben, der di« nachgeblirbenen Funken sammelt, und ewig leuchtende Sterne daraus schafft.