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Staeoldcr TagblattDer Gesellschafter'

Montag, de« 4. März izz»

ficht über die Ergebnisse des ersten Kriegshalbjahres. Aehnlich wie dieIswestija- in ihrem ArtikelDiplomatie und Strate­gie- betont auch diePrawda" die Mißerfolge der Westmächte auf alle« Gebieten der Kriegkührung. Gerade die Stalin'sche Friedenspolitik hindere sie daran, das imperialistische Gemetzel weiter zu entfachen und die Flamme des imperialistischen Krie­ges über die ganze Welt auszudehnen.

Druckmittel gegen Italien

Unterbindung der Kohlenlieferung aus Deutschland

Mailand, 3. März. Die Ausdehnung der englisch-fran­zösischen Blockade auf die sür Italien bestimmten deut­schen Kohlentransporte, soweit sie auf dem Seeweg über Amsterdam vor sich gehen, verstimmt in Italien auch deshalb nicht wenig, weil die nach England gehenden italienischen Damp­fer, die dort Kohlen abholen wollen, der Gefahr von treibenden Minen ausgesetzt sind, denen bereits zwei italienische Kohlen­schiffe zum Opfer gefallen sind. DerCorriere della Sera" be­tont, hier sehe man wieder, wie die Freiheit der Meere von den Engländern geachtet werde. Der offiziösePopolo d'Jtalia" be­merkt, die englischen Ansprüche und Druckmittel erinnern zu sehr daran, dag es die Kontingente der Westmächte im Nahen Osten zu verpflegen habe und dag diese Verpflegung durch das Mittel­loser erfolge, wo keine Schiffahrt ohne das Einverständnis seines Beherrschers möglich sei. Eine Verschärfung der Beziehungen mit Rom wegen der Kohlenlieferungen müsse daher für England weder erwünscht noch ratsam sei«.

Wie ein in Rom herausgegebenes atmliches Communiqus ankündigt, will die faschistische Regierung dieser Tage eine Pro - re st note an die britische Regierung richten, um gegen die von England neuerdings auf die italienischen Han­delsschiffe ausgedehnten Blockadematznahmen Stellung zu neh­men. Im besonderen handelt es sich um die Kohlenlieferung aus Deutschland, die auf italienischen Schiffen von Rotterdam nach Italien gebracht werden.

An Englands Küste verloren

Zwei griechische Dampfer seit langem überfällig

Athen, 3. März. Zwei griechische Dampfer,Panachrandos" (466 BRT.) undFlora Nomikou" (2012 BRT.), sind seit langem überfällig und gelten als an Englands Küste verloren gegangen.

Englischer Dampfer auf Mine gelaufen und gesunken

Amsterdam, 3. März Der'britische 1176-BRT.-DampserAl­bano" ist nach einer Londoner Meldung in der Nordsee auf eitle Mine gelaufen und gesunken. Zehn Mann der Besatzung wurden von einem Trawler aufgelesen. Man nimmt an, datz auch der Nest der Besatzung von einem Kriegsschiff in Sicherheit gebracht werden konnte.

Guatemala fordert REWe von Beliee

Guatemala, 2. März. Bei Eröffnung der neuen Sitzungs­periode der Nationalversammlung ging Staatspräsident General Jorge Ubico in seinem Jahresbericht auch auf den Streit mit England wegen des Gebietes von Belice (Vrit. Honduras) ein. Er betonte, datz Guatemala dieses Gebiet zurückfordere, wer! England die in dem Vertrage von 1859 eingegangenen Ver­pflichtungen nicht erfüllte. Das Schiedsgericht müsse auch die Frage einer Entschädigung, die England für die lange Vor­enthaltung des Gebietes von Bclice an Guatemala zu zahlen dätte, regeln.

Generalfeldmarschall Görlng an der Westfront

Berlin, 2. März. Eeneralfeldmarschall Eöringist nach einer einwöchigen Besichtigung der We st front mit sei­nem militärischen Stabe am Sonntag wieder nach Berlin zurück- gekehrt.

Der Feldmarschall besichtigte zunächst die Luftwaffenverbände im Operationsgebiet der Nordseeküste und darauf die im Westen eingesetzten schweren Fliegerkorps und Jagddivisionen auf ihren Frontflugplätzen, sowie eine Reihe von Flakbatterien in ihren Feuerstellungen. Er sprach Führung und Truppe für den bis­her bewiesenen Schneid und den vortrefflichen Geist Dank und Anerkennung aus und verlieh einer Reihe von besonders be­währten Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften im Namen des Führers Eiserne Kreuze.

Neben eingehenden Besprechungen mit seinen Generälen nahm der Feldmarschall auch Vorträge der örtlichen Befehlshaber des Heeres entgegen und besuchte u. a. Kampfanlagen des West­walles. In den einzelnen durchfahrenden Bezirken lietz sich der Fcldmarschall von den Präsidenten der Reichsbahndirektion Be­richt über die Verkehrs- und Transportlage erstatten.

Das unerwartete Erscheinen des Eeneralfeldmarschalls an der Front löste bei den Truppen der Luftwaffe und des Heeres Helle Begeisterung aus. Auch bei der Bevölkerung hatte sich seine An­wesenheit schnell herumgesprochen. Ueberall auf den Anfahrts­wegen zu Flugplätzen und Stellungen erwartete den Feld­marschall eine dankbar freudig bewegte Menge, die bis in die späten Abendstunden geduldig auf seine Rückkehr wartete.

«Gesetz der Schamlosigkeit*

Die englischen Alterspensionäre müssen den Krieg finanzieren

Amsterdam, 3 März. Im englichen Unterhaus kam es zu einem beachtenswerten Zusammenstotz zwischen einigen Abgeordneten und Schatzkanzler Simon Simon hatte einen Gesetzentwurf über eine weitgehende Kürzung der Altersversicherung vorgelegt. Dieser Gesetzentwurf beschneidet in unvorstellbar brutaler Weise die Bezüge der Alterspensionäre und verschont selbst nicht einmal Jahresrenten von nur 260 Schilling, das sind noch nicht einmal 200 NM. jährlich.

Wie derDaily Herald" mitteilt, beantwortete der plutokra- tische Schatzkanzler Simon die Frage eines Abgeordneten, wes­halb denn nicht wenigstens diese Renten abzugsfrei bleiben könn­ten, mit dem Hinweis:Diese Renten können nicht abzugsfrei bleiben, weil es die meisten sind. Hier kann die Negierung sür die Kriegführung die grössten Gewinne herausholen." Der Ab­geordnete rief dem Schatzkanzelr daraufhin zu, datz dieses Gesetz einGesetz der Schamlosigkeit" sei. Man könnte hinzu­fügen, datz dieses Gesetz nichts weiter ist, als der genaue Ausdruck dessen, was man unter Plutokratie versteht.

Organisierter Mord

DerBaralong '-Mörder soll vüv U-Voot-Fallensteller ausbilden

Amsterdam, 3. März Wie derDaily Mirror" mitteili. hat derV a r a l o n g" - M ö r d e r Kapitän Bride, den Win- ston Churchill bekanntlich vor einiger Zeit in die britische Ad­miralität berief, nunmehr eine Aktion begonnen, um 10 000 Fischer für einen Wochenlohn von 48)4 Schilling anzuwerben.

De. Goebbels eröffnet die Leipziger Messe

Das deutsche Volk in seiner Gesamtheit des Sieges gewiß

Leipzig, 3 März. Am Sonntag vormittag wurde die Früh­jahrsmesse 1940 im festlich geschmückten Saal des Gewandhauses feierlich durch Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet. Als Erster sprach der Präsident des Leipziger Metzamtes, Ludwig Fichte. Er wies daraus hin datz alle äußeren politischen Vor­gänge der Leipziger Messe niemals auf die Dauer schaden könn­ten. Stets habe sie ihren führenden Platz unter den Messen der Welt mit großem Vorsprung gehalten. So >ei auch jetzt eine Messe zustande gekommen die ihren Vorgängerinnen im Angebot an Fertigwaren vollständig ebenbürtig ist. Erfreulicherweise sei auch eine rege Beteiligung des neutralen Auslandes festzustel­len. Als Stärkung und Förderung des blockadefreien Güteraus­tausches zwischen Deutschlano und den neutral gebliebenen Län­dern werde diese Leipziger Frühjahrsmesse dazu berufen sein, ein getreues Spiegelbild der unerschütterlichen deutschen Wirt­schaftskraft zu bieten und der Welt zu zeigen, datz Deutschland weder militärisch noch wirtschastlicki zu schlagen ist.

Anschließend nahm, stürmisch begrüßt, Reichsminister Dr. Goebbels das Wort. Der Minister schilderte zunächst, wie die Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmesse seit jeher ein national­politisches Ereignis erster Ordnung im deutschen Wirtschafts­leben gewesen sei und wie sie insbesondere in den Jahren nach der Machtübernahme durch den Führer im In- und Auslande stets allerstärkste Beachtung gefunden habe. Denn sie stelle eine Gesamtschau der wirtschaftlichen Möglichkeiten und Beziehungen des Reiches zu anderen Ländern in weitestem Umfange dar. So sei sie sozusagen die Visitenkarte, die die deutsche Wirtschaft all­jährlich der Welt überreiche.

Der Minister gab dann eine grundsätzliche Darlegung der Einstellung, die Deutschland der Wirtschaft gegen­über eingenommen habe. Niemals habe das Reich in ihr ein politisches Kampfinstrument gesehen, nur als Quelle der Arbeit, der Ernährung und des nationalen Wohlstandes habe sie dem deutschen Volke gedient. Der Mangel an vielen wichtigen natür­lichen Reichtümern und Rohstoffen habe Deutschland seit jeher zu besonders solider, fleißiger und intensiver Arbeit sowie zu einer bis ins letzte durchorganisierten nationalen Wirtschaft ge­zwungen. Der Versuch, den sozialen Standard des deutschen Vol­kes entsprechend zu heben, habe durch den Nationalsozialismus eine außerordentliche Steigerung und in zwei Vierjahresplänen seine praktische Durchführung erfahren. Die plutokratischen Kräfte des europäischen Westens aber hätten dem auf nationale Selbst­hilfe basierenden Versuch der Ausgleichung sozialer Spannungen nur neid- und haßerfüllt gegenübergestanden. Sie hätten nicht wahrhaben wollen, datz auch dies nur ein Beweis für unseren Willen war, ein starkes, unabhängiges, in seiner eigenen Sicher­heit ruhendes Deutschland auf friedliche Weise aufzubauen. So hätten sie auf die immer und immer wiederholten Friedens­bemühungen des Führers stets nur mit eisiger Ablehnung oder gar mit offenem Hohn und zynischer Verachtung geantwortet. Die Mahnungen des Führers, den durch Versailles geschaffenen gefährlichen Zustand und die damals bewußt von ein paar ge­fährlichen Kriegshetzern in Osteuropa angelegten Brandherde aus friedliche Weise zu beseitigen, hätten im plutokratischen Westen kein Gehör gefunden. Denn London und Paris hätten ein starkes und unabhängiges Reich grundsätzlich nicht dulden wollen. Zu­nächst mit wirtschaftlichen Druckmitteln, dann mit einer groß- angelegten infamen Kriegshetze sei man deshalb gegen das Reich vorgegangen, und die Welt sei sich heute bereits durchaus im klaren über die wahren Ursachen für den brutalen und pro­vozierten kriegerischen Ueberfall auf das Reich.

Allerdings könne man jetzt schon eindeutig feststellen, datz der Plan der britischen Plutokratie vollkommen gescheitert sei, Deutschland noch einmal wie 1817 und 1818 wirtschaftlich ab­zuwürgen, um es dann Englands poitisch-imperialen Zielen ge­fügig zu machen. Englands Blockade sei nicht zum Zuge ge­kommen infolge rechtzeitiger und vorsorglicher Gegenmaßnahmen sei es diesmal völlig unmöglich. Deutschland ernährungspolitisch auszuhungern. As geschlossene nationale Gemeinschaft und in einer militärischen Bereitschaft, die ihre Durchschlagskraft im Feldzug der 18 Tage in Polen bereits bewiesen hat, stehe das deutsche Volk den kriegerischen Ereignissen diesmal in ruhiger und souvernänen Sicherheit gegenüber. Bei einer solchen Haltung habe auch die feindliche Lügenpropaganda nicht die geringste Aus­sicht auf Erfolg. Das deutsche Volk in seiner Gesamtheit kämpfe heute ausschließlich sür de» Sieg, und kein Deutcher zweifle an der siegreichen Beendigung des Krieges.

Dabei gehe das Leben trotz der Umstellung auf den Krieg seinen normalen Gang weiter, und so könne auch die Leipziger Frühjahrsmesse mit nur geringen Einschränkungen gleich wie im Frieden eröffnet und durchgeführt werden. Die besondere Be­deutung sei darin zu suchen, datz das Reich mit ihr den Beweis erbringe, datz es entschlossen und fähig sei, auch mitten im Krieg weiterhin eine unverminderte Qualitätsarbeit zu leisten. Ge­ordnet und stark erfüllten Deutschlands Handelsplätze auch jetzt ihre lebenswichtigen Funktionen. Die Ausstellerzahl und die be­legte Ausstellungsfläche seien in diesem Jahre fast gleich hoch wie früher.

Eie sollen als U-Boot-Fallen steiler ausgebildet und geschult werden und aus Patrouillenbooten und U-Voot-Fallen Dienst tun. Fraglos hat damit einer der brutalsten Mörder, den die neuere Geschichte kennt, von Winston Churchill eine Aufgabe erhalten, die ganz in sein Fach schlägt nämlich neue Mörder auszubilden.

Indischer Ungehorsamkeilsfeldzug

Rom, 2. März. Aus Indien eingetroffene Nachrichten be­stätigen, datz der Vollzugsausschuß des allindischen Kongresses bei seiner in Patna abgeschlossenen Tagung erneut das Recht Indiens auf vollkommene und unbeschränkte Unabhängigkeit feierlich bekräftigt und gleichzeitig grundsätzlich beschlossen hat, denFeldzug des Ungehorsams" demnächst wieder aufzunehmen.

«Co wahrt England die Rechte der Neutralen!*

Rumänische Matrosen verprügelt Handelsdampfer beschädigt

Bukarest, 2. März. Rumänien empfindet immer drückender die Kontrolle seiner auf der Linie ConstanzaLevante verkehrenden Dampfer durch die Engländer, die meist im Aegäischen Meer vor dem Ausgang der Dardanellen erfolgt. Vor wenigen Tagen wurde der von Beirut nach Constanza zurückkehrende rumänische DampferBuccogi" an dieser Stelle von vier englischen Zerstörern angehalten. Ein Prisenkommando von 60 schwerbewaffneten Matrosen kam an Bord des rumänischen Slbiffes, das gründlich und langwierig durchsucht wurde. Die Engländer benahmen sich dabei derart herausfordernd, datz es zu einem Streit mit der rumänischen Besatzung kam, die es erdulden mutzte, datz einige rumänische Matrosen von den Eng­ländern, die mit Waffenanwendung drohten, schwer verprügelt wurden. Ein kleineres rumänisches Schilf wurde bei einer dieser Kontrollen durch einen englischen Zerstörer an seiner Schraube beschädigt.

Ein beredtes Zeugnis dafür, datz stärkster englischer Druck das Ausland von der Erkenntnis nicht habe abbringen können, daß es das Reich wirtschaftlich genau so nötig habe, wie Deutschland das Ausland brauche, sei die ausländische Beteiligung an dieser Messe. 6411 Ausstellern auf der Leipziger Frühjahrsmesse 193g stünden diesmal wieder nahezu 6400 gegenüber, 271 Aussteller» ausländischer Rohstoffe und Nahrungsmittel aus dem Jahre 193g in diesem Jahre rund 200 So betrage die Eesamtausstellerzahl diesmal 6600 gegenüber 6682 im Jahre 1939. Auch in diesem Jahre sei eine Ausstellungsfläche von insge amt rund 110 00g Rechnungsmetern belegt worden. Zahlreiche Lander seien auf der Messe vertreten, 15 von ihnen auch diesmal wieder mit Kollek­tiv-Ausstellungen oder offiziellen Vertretungen.

Diese Zahlen seien der beste Beweis dafür, datz Deutschland seine Wirtschaft auch im Kriege intakt gehalten habe, datz sie auf höchsten Touren laufe, datz Deutschland in seiner Wirtschaft ein geschätzter Handelspartner sei, mit dem man engste Verbindung aufrechterhalten müsse, und datz neben einem zäh schaffenden Binnenhandel der deutsche Außenhandel auch cm Kriege außer­ordentlich aktiv geblieben sei. Auf wirksamste Weise werde durch diese Leipziger Frühjahrsmesse der katastrophale Blockadcirrtüm der britischen Plutokratie ad absurdum geführt.

Dr. Goebbels schilderte dann, wie vom Beginn der national­sozialistischen Regimes an ein zielbewusster Ausbau der handels­politischen Beziehungen Deutschlands mit den Ländern betrieben worden sei, bei denen sich die beiderseitigen Volkswirtschaften wechselseitig ergänzten. Dieser Weg sei gerade im Kriege weiter beschritten worden, und das deutsch-russische Wirtschaftsabkommen habe der ganzen Welt erst kürzlich einen Beweis für diele weit-, sichtige und konstruktive deutsche Wirtschafts- und Handelspolitik erbracht. Dr. Goebbels betonte dann weiter, wie die deutsche Werkstoff-, Zellwoll-, Buna- und Treibstofferzeugung gerade in den Kriegsmonaten einen bisher kaum für möglich gehaltenen Umfang erreicht habe und wie damit die innerdeutsche Rohstoff­basis immer mehr verbreitert worden sei. Für einen inneren Markt sei aber auch die zielbewutzte Aufrechterhgltung der Leistungsfähigkeit der deutschen Exportindustrie von ausschlag­gebender Bedeutung. Die Pflege unseres Außenhandels, die ver­mehrte Rohstofferzeugung, die Steigerung unserer Produktion von Kriegsmaterialien und die Erweiterung unserer landwirt­schaftlichen Erzeugungsschlacht werde schließlich noch durch den intensiven wirtschaftlichen Ausbau in den neuen Ostgebieten ergänzt.

Aber wichtigste Voraussetzung für die Standfestigkeit der deut­schen Wirtschaft wie für die Durchhaltekraft des deutschen Volkes überhaupt sei ihre von höchstem nationalem Arbeits­ethos erfüllte soziale Ordnung. Denn der Krieg zwischen Deutschland und der englischen Plutokratie sei ja be­kanntlich auch eine waffenmätzige Auseinandersetzung zwischen dem deutschen Sozialstaat und dem englischen Kapitalismus. Deutschlands Wirtschaftsstärke sei das Ergebnis der zusammcn- gefatzten Arbeitskraft von 80 Millionen Menschen. In ihrem Schutz und ihrer Pflege gerade auch im Kriege sähe der Na­tionalsozialismus die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg der deutschen Wirtschaft. So werde in einer großzügigen Fa- milienunterstützung für die Familien gesorgt, deren Ernährer eingezogen sei, während in England das Ringen der Arbeiter um selbstverständliche Lebensrechte noch bis heute ohne nennens­werten Erfolg geblieben sei. 2m Gegensatz zu England seien in Deutschland Kriegsgewinnlertum und Profitjägerei sowie schwin­delerregende Dividendenhascherei längst überwunden. Bei uns sei es unmöglich, datz eine Fabrik wie die Werkzeugmaschinen­fabrik Hawker Siddeley Aircraft Company gar 42,5 Prozent Dividende ausschüttet.

In diesem Kriege aber werde das Volk siegen, das den größten sozialen Ausgleich und damit der Welt gegenüber die kraftvollste nationale Einheit besitze. Des Reiches Wirtschaft sei gesund, seine Währung konsolidert, seine Volksgemeinschaft gehärtet und sein Wille unerschütterlich; der Sieg sei ihm sicher..

Man solle im übrigen nicht nur Wert aus Hilfsmittel ma­terieller Art legen. Die Geschichte beweise, daß Kriege am Ende immer von Männern entschieden und gewonnen worden seien. Das größte nationale Kapital also, das ein Volk besitzen könne, sei ein Mann, der führt. Darum vor allem sei das deutsche Volk in seiner Gesamtheit des Sieges gewiß. Für diesen Sieg und damit sür die endgültige Befreiung des deutschen Volkes werde auch die diesjährige Leipziger Frühjahrsmesse zum Ein­satz gebracht.

Nach der Rede Dr. Goebbels' stellte der Oberbürgermeister der Reichsmessestadt, Ministerpräsident a. D Frcyberg, in seinem Schlußwort fest: Die soeben eröffnet? Messe werde beweisen, datz Leipzig mit seiner Messe dank seiner zentraleuropaischen Lage der berufene Markt in der zukünftigen europäischen Grotzraum- wirtschaft sein werde. Damit aber werde die Reichsmesse dem wahren Frieden einen unschätzbaren Dienst erweisen. Der Ober­bürgermeister schloß die Feierstunde mit dem Gruß an den Führer.

Die Verpflegung des deutschen Soldaten

In der Versuchsküche des Heeresverwaltungsamtes

Berlin, 2. März. Am Freitag weilte der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauch itsch, in Begleitung des Cbefs des Generalstabes des Heeres, General der Artillerie Holder, und des Chefs des Heereswaffenamtes, General der Artillerie Prof. Dr. h. c. Becker, Präsident des Reichsforschungs­rates, sowie mehrere Herren des Hauptquartiers in der Ver­suchsküche des Heeresverwaltungsamtes. Mit ihm waren ferner dr<> Herren Reichsminister sür Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darre, in Begleitung des Staatssekretärs Backe, Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, und Reichsminister sür Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Bernhard R u st, erschienen.

Der Chef des Heeresverwaltungsamtes, Generalmajor Oster­kamp, gab vor seinen Gästen einen Ueberblick über Grundsätze und Wesen der Verpflegung des deutschen Soldaten. Nach ihm berichtete der Chef der Amtsgruppe Verpflegung?- und Be­schaffungswesen im Oberkommando des Heeres, Generalstabs­intendant Eeheimrat Pieszczek, über die augenblickliche Versor­gung des deutschen Feldheeres. Der Sachverständige für Er­nährungswirtschaft und Ernährungswissenschaft im Oberkom­mando des Heeres, Oberregierungsrat Dr. Ziegelmayer, führte die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Entwicklung neu­artiger Lebensmittel und planmäßiger Nutzbarmachung der wissenschaftlichen Forschung für die Ernährung der Truppe vor, wie sie vom Heeresverwaltungsamt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Reichsministerien, insbesondere mit dem Reichs- ernährungsministerium, geschaffen wurden. Im Anschluß an die Vorträge wurden den Gästen Kostproben vorgeführt, die über­zeugend zeigten, datz die von England versuchte Hungerblockade für die Versorgung des deutschen Heeres auch bei längster Kriegsdauer völlig gegenstandslos ist.