2. Seite Nr. 45
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 22. Februar Mg
stimmtheit sagen, daß die Banditen mit Maschinengewehren geschaffen haben. Die Einschläge des Feuers habe er genau versalzen können.
Besuch be! den Verwundeten der „Altmark-
Berbitterung über die unmenschliche Rohheit der Engländer
Kristiansand» 21. Febr. Ein DNV.-Vertreter besuchte am Mittwoch Verwundete von der „Altmark", die zum Teil im hiesigen Joseph-Krankenhaus untergebracht sind. Einige von ihnen liegen mit schweren und leichteren Schußverletzungen, andere mit Erfrierungen darnieder. Sie alle bestätigen die bisherigen Berichte von dem lleberfall auf die „Altmark". Insbesondere schildern sie erbittert, mit wel'cher unmenschlichen Rohheit die Engl<änder auf die sich retten Deutschen geschossen haben. Es sei besonders schwierig gewesen, von dem im Wasser treibend"" ' ^>e trao^nde E'^'ä-bs zu kommen. An Bord
hätten die Piratenhorden sogar auf Verwundete, wie bereits zusammengebrochen waren, wahllos weiter eingeschossen.
Neutrale zum Piraienüberfall
Oslo, 21. Febr. Zu den Erklärungen des Königs von Schweden schreibt „Dagüladet" dag der König sich völlig hinter die Neutralitätspolitik der schwedischen und norwegischen Regierung stelle. Er wende sich damit auch gleichzeitig gegen die von England gegen den Norden gerichtete Propaganda. „Arbeideren" schreibt: „Viele Norweger haben sich durch die demagogische V: hauptung, wonach England und Frankreich den Krieg um hohe Ideale, um des Friedens und der Freiheit und der Demokratie willen führen, hinters Licht führen lassen. Der provokatorische Neutralitätsbruch der englischen Regierung unserem Lande gegenüber in dem Fall „Cossak" und das darauf folgende Trommelfeuer der englischen Presse, welches den Uebersall auf die „Altmark" beschönigen sollte, reißt den englischen „Eentlemen" die Maske herunter. England macht riesenhafte Anstrengungen, um Skandinavien in den Krieg hineinzuziehen, nicht um Finnland zu stützen, sondern um seine Blockade gegen Deutschland zu erweitern.
Belgrad, 21. Febr Die jugoslawische Presse räumt dem Fall „Cossak" weiterhin besonders großen Raum ein. Die Blätter stellen dabei die Erklärungen des norwegischen Außenministers den verlegenen Ausreden Chamberlains gegenüber. In politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt zeigt man sich immer mehr entsetzt über die Kaltschnäuzigkeit, mit der England diese unerhörte Neutralitätsverletzung zu bemänteln sucht.
Madrid, 21. Febr Die spanische Presse kommentiert weiterhin den brutalen englischen Uebersall auf die „Altmark". Die Zeitung „Jnformaciones" schreibt, die Tatsache, daß der deutsche Frachter innerhalb des norwegischen Fjordes von britischen Kriegsschiffen angegriffen wurde, sei ernst, noch ernster aber, daß dieser Angriff auf Befehl der britischen Admiralität geschah. Welche Entschuldigung gebe es für diesen Bruch des Völkerrechtes außer dem Recht des Stärkeren, das die britischen Moralisten so eifrig zu verdammen pflegen? Das Blatt erinnert dann an die zahlreichen Rechtsverletzungen Englands während des Weltkrieges und in früheren Jahrhunderten auch Spanien gegenüber und stellt fest, daß England also nur eine alte Tradition fortsetze.
Moskau über die Pläne der Kriegsbrandstifter
Moskau, 21. Febr „Komsomolskaja Prawda" prangert in einem Artikel zum britischen Piratenstreich gegen die „Altmark' die Verletzung der norwegischen Neutralität durch England in scharfen Worten an. Nach einer Schilderung des.Zwischenfalles und des ungesetzlichen Vorgehens der Engländer gegen die wehrlose Besatzung des deutschen Dampfers schreibt das Blatt, der Uebersall im Jössing-Fjord zeige, wie die englischen Verteidiger der „Demokratie" und der „Ordnung" mit den Lebensrechten und Lebensinteressen anderer Völker in Wirklichkeit umgehen. Die Zeitung erinnert dann an die Rede Churchills, in der die Bedrohung der neutralen Staaten bereits offen ausgesprochen wurde unv meint, die Neutralen würden jetzt verstehen, was Churchill im Auge hatte, als er damals drohte, es werde allen denjenigen Mächten, die nicht an der Seite des englisch-französischen Blocks in den Krieg eintreten, noch viel schlechter ergehen. In seinem Kampf um bie Unterjochung der neutrale»
Staaten gehe der englisch-französische Kriegrblock, wie der Zwischenfall im Jössing-Fjord zeige, von Einschüchterungen und Drohungen zur direkten Einmischung in die inneren Verhältnisse dieses Staates über. Die skandinavischen Länder erscheinen dabei gegenwärtig als das geeignete Objekt der englisch-französischen Provokation. Unter allen möglichen Vorwänden versuchen England und Frankreich. Schweden und Norwegen in den Krieg gegen Deutschland hineinzustürzen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch die englisch-französischen Aufforderungen an Schweden und Norwegen, in den finnischen Konflikt einzugreifen, dieselben Absichten verraten.
England denkt nicht an Achtung der Neutralität!
Abschuß bei Duisburg vereitelte die Neutralitätsverletzung
Berlin, 21. Febr. In einem bei Duisburg abgeschossenen englischen Flugzeug wurden Bruchstücke einer Karte gefunden, auf der der Pilot mit Bleistift die Route seines Ein- und Ausfluges nach und von Deutschland eingetragen hatte. Der Ausflug war über Holland geplant, lieber Leer und dann über Delfzijl in Holland weist der Richtungspfeil. Wieder einmal ist es erwiesen, daß England die holländische Neutralität nicht zu achten gedenkt, wenn es bequemer, weniger zeitraubend ist und Vrennstof erspart, holländisches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Die deutsche Abwehr hat allerdings den Engländer au der Durchführung seines Ausfluges zu verhindern gewußt.
Urr berbletbare Frechheit!
Die französische Presse versucht weiter, die britischen Verbrecher reinzuwaschen
Genf, 21. Febr Die gesamte französische Presse fährt fort, den durch die empörende Neutralitätsverletzung Norwegens in eine peinliche Lage geratenen britischen Bundesgenosse» gegen die Anklagen der Neutralen, vor allem der skandinavischen Öffentlichkeit. zu verteidigen. In Paris glaubt man offenbar, dies am besten dadurch tun zu können, daß man Norwegen die Schuld an dem Zwischenfall zuschiebt und ganz allgemein die Neutralen unter schärfsten Druck setzt. „Passivität ist keine Neutralität", erklärt man in Paris. Die in Grenoble erscheinende große Provinzzeitung „Petit Dauphinois" schreibt mit unüberbietbarer Frechheit, nach einer derartigen Affäre frage man sich in Paris, was noch von der internationalen Auffassung der Hoheitsgewässer und dem betreffenden Statut übrig bleibe (!). Der „Nouvelliste" erklärt brutal, die Westmächtr „könnten nicht zulassen, daß die Blockade gegen Deutschland durch die norwegischen Gewässer umgangen wird. Es ist sicher, daß die Alliierten ihr Ueberwachungsnetz in Richtung der neutralen Zonen verstärken werden."
Unter der Knute der Plutokratie!
Selbst die ärmsten Negervölker müssen für England Krregshilfe leisten
Den Haag, 21. Febr. Die Eintreibung der Kriegsbeihilfen im englischen Kolonialreich macht selbst vor den Negerstämmen nicht halt. In zwölf Distrikten des afrikanischen Matabe-Landes in Rhodesia wo der englische Kolonialminister zuständig ist, wurden von den ärmsten eingeborenen Viehzüchtern, oft unter Zwangsverkauf der Rinder, 1100 Pfund herausgeholt. Das ist eine Summe, die von Frauen und Männern der englischen Oberschicht" oft genug in einer Nacht in den Luxushotels mit Privatluftschutzkabinen vergeudet wird, zahlreiche Neger aber in bitteres Elend gebracht hat. Einem Vetter des bekannten verstorbenen Königs Lobengula nahmen die Kriegsgeldeintreiber die ganze Viehherde von 60 Stück ohne weiteres weg, schlachteten sie ab und verteilten das Fleisch aus den Militärstationen unter Gutschrift der „Ankausssumme" aus den Kriegskostenbeitrag, den sie dem Mann auferlegt hatten. Noch rücksichtsloser behandeln die englischen Kricgsgeldeintrciber naturgemäß die Aermsten der Schwarzen. Wiederholt kam es zu Aufruhrversuchen der geplagten Neger, die nach dem Verlust ihres Viehs ihrer Lebensgrundlage beraubt sind. Derartige Rebellionen wurden von den englischen Truppen stets mit stärksten Mitteln blutia unterdrückt.
Russische Offensive weiter erfolgreich
Vormarsch auf Wiborg
Moskau, 21. Febr. Nach dem Heeresbericht des Eeneralstabes des Leningrader Militärbezirks vom 19. Februar entwickelt sich die Sowjetoffensive auf der Karelischen Landenge weiter erfolgreich. Sowjetische Truppen säubern beständig die von den Finnen besetzte und befestigte Gegend von Björkö. Sowjettruppen hätten die Inseln Rionsaari, Reoonsaari und Lahtenmäki sowie die Station Humoljoki besetzt.
Die Offensive der Sowjettruppen, vom Abschnitt Summa ausgehend, hat sich nach dem erfolgen erfolgreichen Durchbruch durch die Mannerheim-Stellung bis Kamara nunmehr dem Finnischen Meerbusen entlang in Richtung Viipuri (Wiborgj weiterentwickelt. In diesem Abschnitt folge der Vormarsch der Sowjettruppen hauptsächlich der der Küste entlang führenden Eisenbahn, trete jedoch nach dem letzten Bericht auch auf die der Stadt Viipuri vorgelagerten Schären über. Die Sowjettruppen, die nunmehr wenige Kilometer vor Viipuri nördlich des Ortes Johannes ständen, hätten durch die erfolgreiche Entfaltung des linken Flügels den westlichen Teil der Karelischen Landenge in der Hand.
Helsinki, 21. Febr. Wie der finnische Heeresbericht vom 19. Februar mitteilt, haben die Russen stellenweise die neuen finnischen Stellungen zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Vuoksi- Flutz angegrisfcn. Auch in Taipale setzte um die Mittagszeit der russische Angriff ein. Die Kämpfe dauern noch an. Nordost- wärts des Ladoga-Sees ioll es den Finnen gelungen sein, einen stark befestigten russischen Stützpunkt einzunehmen.
Chamberlalr, verschafft sich 34 v. H. Dividende
Ein echt plutokratisches Geschäft mit Eisenbahnaktien
Amsterdam, 21. Febr, Bekanntlich hat die englische Negierung ein Gesetz erlassen, wonach die englischen Privatbahnen für die Kriegsdauer als staatliche Betriebe geführt werden sollen. Als erste Maßnahme beschloß die englische Negierung die sofortige Erhöhung der Güter- und Reisetarife Sie beschloß ferner, daß diese erhöhten Einnahmen den Besitzern der englischen Privatbahnen zugute kommen sollten und garantierte den Eisenbasinaktionären ein steuerfreies Aufkommen von 13g Mill. RM. Dieses Aufkommen liegt um volle 100 Will. NM. höher als der Ertrag im letzten Jahr. Darüber hinaus aber wurde beschlossen, daß über diesen steuerfreien Betrag noch ein weiteres steuerpflichtiges Aufkommen bis zu einer Einnahmehöhe von 680 Mill. RM. möglich sein solle!
Der Leiter der britischen Regierung, die dieses Gesetz erließ, heißt NevilleChamberlain. Damit wird den Aktionären der verschiedenen englischen Eisenbahngesellschaften im ersten Kriegsjahr eine D i v i d e n d e von 34 v. H. garantiert und ein geradezu ungeheuerlicher Raubzug der englischen Oberschicht — deren Luxusdasein sich besonders auf das Gewicht von «isenbahnaktien stützt — auf die Taschen des englischen Volkes sanktioniert. Hauptaktionär der englischen Eisenbahngesellschaften ist u. a. ein — Neville Chamberlain! Womit eindeutig klargestellt sein dürfte, in wessen Interesse der Ministerpräsident Neville Chamberlain dieses Gesetz erlassen hat. Nämlich in seinem eigen! Ein wahrhaft feiner Gentlemen!
kleine Kachvtchten
„Cossak"-Verbrechen als llnterhaltungsfilm. Den Höhepunkt der englischen Anmaßung und Frechheit nach dem Verbrechen im Jössingfjord bildet die Ankündigung, daß diese „siegreiche Aktion der englischen Flotte" gefilmt werden soll, und zwar nicht etwa als Reportage, sondern als „abendfüllender Unterhaltungsfilm zur Verherrlichung der Herrschaft Englands auf den Weltmeeren".
Der Verteidigungsminister von Uruguay zurückgetreten. Verteidigungsminister Alfredo Campos erklärt in einem Schreiben an den Staatspräsidenten seinen Rücktritt.
Warner
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Ul. itoriierjuvg.)
Sie baten um ein Interview.
Nach wenigen Sekunden hatten sie die Reporter aller Herren Länder um sich. Dutzende Mai wurde Karner in Vom Augenblicke geknipst. Er sagte kein Wort des Widerstandes.
Dann nickte er und sagte liebenswürdig, ruhig, wie es seine' Art war: „Sie wünschen mich Ihren Lesern vorzuführen, meine Herren. Nun gut, geknipst haben Sie mich! Ich habe nichts dagegen, denn eher oder später wäre ich doch Ihrer Kamera zum Opfer gefallen. Nun soll ich Ihnen noch etwas sagen! Was aber, meine Herren? Die Presse wird ja fortlaufend von den Ereignissen unterrichtet. Alle Verhandlungen sind öffentlich. Was ich will, wissen Sie! Was soll ich Ihnen sonst noch erzählen. Wie sich alles gestaltet, das müssen wir abwarten."
Hirt fragte: „Unsere Leser interessiert zu erfahren, woher Sie Ihre Elektrizität holen."
„Aus der Erde! Das haben Sie bereits gewußt."
„Können Sie sich näher über Ihre Erfindung auslassen?"
„Nein!"
„Wann glauben Sie, wird die Elektrisierung Deutschlands vollendet sein."
„Das ist unbestimmt. Da ich mit den deutschen Elektrizitätswerken Zusammenarbeiten will, kann dieser Zeitpunkt sehr rasch eintreten.
„Glauben Sie an eine völlige Ausschaltung der Kohle in Industrie und Haushalt?"
„Das dürfte beinahe restlos zu erwarten sein. Es wird damit eine starke Verbilligung der Produktion eintreten."
„Haben Sie Ihre Erfindung beim Patentamt schon an- gemsldet?"
„Nein! Ich werde es nie tun!"
Bewegung unter den Journalisten.
„Befürchten Sie nicht, daß Ihnen Ihre Erfindung gestohlen werden kann?"
„Nein, das ist unmöglich! Meine Erfindung kann man nicht stehlen."
Diese Antwort verblüffte die Reporter am stärksten.
„Ist es Tatsache, daß die Elektrizitätserzeugung in Ihren Werken in einem Raume von nur dreihundert Ouadrat- - Metern vor sich geht?" -
„Es ist Tatsache!"
„Daß das Personal dieses Raumes aus . . . Indern besteht?"
„Auch das ist Tatsache!"
„Können Sie uns einige Angaben über Sie selber geben?"
„Nein!" Sehr kurz kam es heraus. Dann ein Zeichen, daß er nicht mehr bemüht sein wolle.
Er erhob sich mit Hallendach. Die Reporter und Gäste bildeten eine Gasse, und Karner verließ mit Hallendach den Speisesaal.
Karner verhandelte zusammen mit Hallenbach mit den Direktoren der Elektrizitätsgesellschaften der Städte Berlin, Leipzig und Halle im Konferenzsaal des Zentral-Hotels.
Der gewaltige Fragenkomplex wurde eingehend durchgesprochen und die Direktoren staunten, wie virtuos Karner, ebenso Hallenbach, die ganze Materie beherrlchten. Jeder Punkt fand restlose Klärung, nichts wurde vergessen, und sie einten sich restlos.
Al» nach einigen Stunden der provisorische Vertrag abgeschlossen war. sprach Direktor von Holthammer im Namen seiner Kollegen Karner und Hallendach seinen Dank aus. Er verhehlte nicht, daß ihm der unerwartete rasche Abschluß ein gutes Omen sei, das ihn hoffen lasse, Herrn Karners große Erfindung werde sich bald im Großen zum Segen für Deutschland bewähren.
Danach sprach Karner einige liebenswürdige Worte und bat die Herren, am Abend seine Gäste zu sein. Um sieben Uhr hoffe er alle im Speisesaal des Hotels wieder zu begrüßen.
„Wenn Sie," führte er weiter aus, „die Stunden, die dazwischen liegen, benutzen würden, um den m Frage kommenden Stellen Anweisung zu erteilen, damit mit der Kabellegung von unseren Abnahmestationen zu den 'Werken so rasch als möglich begonnen werden kann, dann begrüße ich das sehr."
Dem Vorschläge wurde gern entsprochen.
Keine Zeit verlieren! Das war Karners Motto. Zeit nutzen, dabei aber den inneren Menschen selber nicht vergessen.
*
Im Spcelsaal von Monte Carlo.
Zwei Franzosen, anscheinend Brüder, mit pechschwarzem Haar und dunklen, sehr lebhaften Augen sahen dem Roulettespiel zu.
Es waren zwei Großindustrielle aus Lyon, die Brüder Bourdet.
Der Attachs Bernard Espalier, ein bekannter, junger Lebemann, der mehr in Monte denn in Rom war, gesellte sich zu ihnen.
„Sie spielen nicht, Monsieur Espalier?"
„Nein, Messieurs! Ich bin in einer Pechsträhne. Habe gestern zehntausend Franken verloren. Das Glück läßt sich nicht erzwingen. Ich werde warten."
„Sehr vernünftig! Sehen Sie den Herrn dort drüben mit dem geistvollen Gesicht? Ich gestehe, daß ich selten ein Antlitz gesehen habe, das mich so stark fesselte. Er verliert andauernd. Kennen Sie ihn?"
„Wen meinen Sie, Monsieur Bourdet?"
„Dort den dunklen Herrn zwischen dem Amerikaner mit den Koteletten und der dicken Russin."
Espalier folgte seinem Blick und nickte verständnisvoll.
„Aha! Das ist Maxim Donell, Monsieur Bourdet!"
„Maxim Donell? Kenne ich nicht! Der Herr ist anscheinend sehr reich?"
„Ja und nein. Eigentlich ist er arm wie sine Kirchenmaus. Aber er hat einen reichen Onkel. Wenn er hunderttausend Franken verspielen will, schickt er ein Telegramm."
„Sehr interessant, Monsieur Espalier. Wer ist denn der reiche Onkel? Kennen Sie ihn?"
„England!" sagte der Attachö nachlässig, aber er wartete doch gespannt auf die Wirkung seiner Worte.
Und die Wirkung blieb nicht aus.
Ueberrascht sahen ihn die Brüder an.
„England?" sagte der junge Bourdet, erstaunt. «Sie scherzen. Monsieur Espalier?"
„Durchaus nicht, Monsieur Bourdet. Sehen Sie sich diesen Mann genau an. Er ist die interessanteste Persönlichkeit Montes. Maxim Donell ist . . . der Geheimagent Englands. Er ist ein gefährlicher Gegner von einer übermenschlichen Energie, den die schwierigste Aufgabe nicht schreckt. Wenn alle versagen, wenn es sich um ganz besondere Dinge, handelt, .dann setzt ihn England ein. Er kostet Millionen, aber . . > England weiß, daß der Mann unbezahlbar ist."
Die Eröffnungen des jungen Diplomaten steigerten das Interesse der Brüder. Ihre Augen wanderlen wieder zu Maxim Donell hin, der nur sür die rollende Kugel Interesse zu haben schien. (Fortsetzung folgt)