2. Seite — Nr. 21
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, den 25. Januar 1940
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stimmt wenig zu der Großsprecherei Churchills, der den Neutralen noch einmal den sicheren Schutz des britischen Geleites verheißt. Deutschland aber kann man nicht beikommen. Unsere Lungen sind ossen nach drei Richtungen; und da man zwischen uns und Rußland keinen Keil treiben kann, möchte man die Flanken im Kriegsibcater verhandeln. Das ist der Kriegsplan Nr. 2, wie er im Buche steht, und wie er seit drei Jahrhunderten im Buche gestanden hat. Der sonst so anmaßende Marinemtnister verlegt sich geradezu aufs Betteln, wenn er auf die lieben Neutralen zu sprechen kommt, die für England den Krieg führen sollen. Wir sind davon nicht überragt Daß der britische Kriegsplan Nr. 1. die Einkreisung, nicht zum Ziel führen konnte, ist jedem Deutschen seit dem Tage klar, als der Führer durch das Abkommen mit Rußland das Loch durch die Einkreisung stieß. Im filmten KRegsmonat hat das amtliche London begriffen, was Llovd George in seiner abgeklärten Altersweisheit schon im Frühjahr 1!E prophezeite.
LZrlchle Illusionen eines Unlerhausmttglieds
Deutschland weder wirtschaftlich noch militärisch zu bezwingen
Amsterdam, 24. Jan. Der konservative Unterhausabgeordnete und ehemalige Dominienminister Amery sprach Dienstag in London den lapidaren Satz aus, dah das beste und einzige Mittel, Deutschland zu bestegen, darin bestände, es sofort zu« Kampf zu zwingen. Der Wirtschaftskrieg allein «erde Deutschland nie auf die Knie zwingen. Mau solle sich keinen Illusionen hingeben, dah die Westmächte Deutschland jemals durch Hunger zur Uebergabe veranlaßen könnte. Militärische Angriffe auf Deutschland aber, so meint Amery naiv, würde das Vertrauen der Deutschen zu Hitler erschüttern und das Leben in Deutschland derart in Unordnung bringen, dah dadurch gleich mehrere Siege auf dem Schlachtfelds ausgewogen würden. Im übrigen würde auch der Widerstandswille des britischen Volkes dadurch gestärkt.
Wir können Herrn Amery zwar durchaus beipflichten, dah Deutschland niemals dur Hunger auf die Knie gezwungen werden wird, aber wenn er glaubt, dah ein militärischer Angriff irgend eine Aussicht auf Erfolg hat, so gibt er sich damit einer mindestens ebenso törichten Illusion hin. Im übrigen warten wir schon lange vergeblich darauf, dah der Tommie einmal den Versuch macht, „seine Wäsche auf dem Westwall aufzuhängen". Bisher waren es immer nur die Poilus, die sich zur höheren Ehre der britisch-jüdischen Weltplutokratie blutige Köpfe holen durften.
Proteste gegen Englands AeLergrUe
Washington, 24. Jan. Auch im Senatsplenum wurde Englands Anmaßung gegenüber den Vereinigten Staaten kritisiert. Der demokratische Senator Mead erklärte, das Völkerrecht kenne keinen Prägendenzsall, der den englischen Behörden erlaube, die Po st von neutralen Schiffen herunterzuholen und zu zensieren Gleichzeitig protestierte der Senator gegen die Verschleppung amerikanischer Schiffe in das Kricgsgebiet.
Die „Neuyorker Staatszeitung" schreibt: „Dank ihrem weitherzigen Entgegenkommen hat die USA.-Negierung die amerikanische Nation in eine Lage manövriert, in der die Briten glauben, uns auf der Nase herumtanzen zu können. Da es sich um eine Angelegenheat der nationalen Würdet handelt, muh die USA.-Negierung gewillt sein, alle Machtmittels einzusetzen, um ihre» bisherigen Protestnoten Nachdruck zur verleihen.
D're Schuld britischer Postruriber
Oslo, 24. Jan. Wie „Morgenposten" meldet, ist in Norwegen' -soeben verspätete Weihnachtspost (!) aus Amerika cingetroffen? M>ie 70 Poftsäcke umfassende Sendung trügt amerikanische Post-i stempel vom 4. bis 6. Dezember und kam a-o mit einer Verspätung von rund fünf Wochen an. Die für Norwegen bestimmten Postsäcke wurden aufgebracht und die einzelnen Briefe teilweise geöffnet. „Morgenposten" hat bei der hiesigen Paßbehörde eine amtliche Verlautbarung über diesen unerhörten Vorfall nicht erhalten können. Es besteht aber nach der Meinung des Blattes kein Zweifel daran, daß die Post, in, England ausgebracht und geöifnet wurde.
Demokratischer Seldraub
Skokgroschen neutraler Frauen und Kinder zuruckbrhalten
Amsterdam, 25. Jan. Wie bereits bekannt geworden ist, weigert sich England hartnäckig, die griechischen Guthaben in Höhe von 2,5 Millionen englischen Pfund, die aus den in Pfundwährung abgeschlossenen Löhnen für griechische Seeleute aufgelaufen sind, zu transferieren. Diese Haltung Englands stellt nichts anderes als eine ungeheure Erpressung an Griechenland dar, denn diese Guthaben, die nach griechischen Berechnungen bis zum Ablauf des griechischen Finanzjahres am 31 März 1948 sogar auf 5 Millionen Pfund angelaufen sein werden, werden von der griechischen Negierun dringend als zusätzliche Devisendeckung für die Drachme benötigt, um auf diese Weise Getreide für die Ernährung des griechischen Volkes kaufen zu können. Das griechische Volk mühte also geradezu hungern, wenn England bei seiner brutalen Weigerung bleibt. Abgesehen davon, ist das Geld zum UnterhaltderFrauen undKinderder griechischen Seeleute, die es mit großer Mühe und Gefahr verdienen muhten, bestimmt. Englands Plutokraten- clique scheut sich also nicht, sich an den Notgroschen neutraler Frauen und Kinder zu mästen.
Eine ganz ähnliche Haltung nimmt, wie nicht anders zu erwarten, Frankreich ein. So wurden die Gelder, die die Kapitäne von zwei griechischen Frachtdampfern in Marseille bei den Banken zur Ueberweisung nach Griechenland einzahlten, kurzerhand gesperrt. Ferner wurden in Frankreich 100 000 Franc der Pensionskaffe der griechischen Seeleute gesperrt, die für Bezahlung der Pensionen an alte Seeleute, Witwen und Waisen bestimmt waren.
Paris Maischt Churchill Beifall
Auftakt eines Einschüchterungs- und ErpessungsmanSvers
Brüssel, 24. 2an. Churchills Droh mg an die Neutralen findet die volle Billigung der Pariser Presse. Seine Aufforderung an die Neutralen, schleunigst gemeinsame Sache mit den Westmächten zu machen, wird begeistert begrüßt. Darin zeigt sich deutlich, dah die Aeuherungen Churchills lediglich als Auftakt zu einem grohangelegten Einschüchterungs- und Erpressung smanöver der West möchte gegenüber
Der Hamburger Vrisenhos entschied
Hamburg, 24. Dez. Als Mitte Dezember der Prisenhof in Hamburg zu seiner ersten öffentlichen Sitzung zusanunentrat, verfolgte die ganze Welt diese Prisenverhandlung mit brennendem Interesse. Die objektive Durchführung des Verfahrens und die eindeutige klare Rechtsprechung des Prisenhofes hatten in dem gesamten neutralen Ausland einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.
Unter gleichfalls starker Anteilnahem des In- und Auslandes begann am Dienstag die zweite öffentliche Verhandlung des Hamburger Prisenhofes. In der ersten Verhandlung wurde die Aufbringung desnorwegischenDampfers „Korsne s", Eigentum der norwegischen Reederei „Nor", behandelt. Der Reichskommissar beantragte nach eingehender Verhandlung die Einziehung des Dampfers, die Beschlagnahme der gesamten Ladung ohne Entschädigung und Ablehnung der Freigabeanträge des Vertreters der Beteiligten, für die Rechtsanwalt Dr. Schön- Hamburg plädierte.
Nach kurzer Beratung verkündete der Priscnhof das Urteil:
1. Der in Ausübung des Priseurechts aufgebrachte norwegische Dampfer „Korsnes" unterliegt nicht der Einziehung und wird freigegeben. 2. Der von der norwegischen Reederei „Nor" gegen das Deutsche Reich erhobene Schadcnersatznspruch aus Artikel 81 der Prisenordnung wird als unbegründet zurückgewiesen. 3. Unter Zurückweisung des Freigabeantrages der Ladungsbetciligtcn wird die aus 12 640 Ballen trockener chemischer Zellulose bestehende Ladung zugunsten des Deutschen Reiches jiingezoqen. 4 Di- v— den ^ das,
'Deutsche Reich geltend gemachten Entschädigungsansprüche au» Artikel 31 der S risenordnung werden dem Grunde nach für g»>- rechtfertigt erklärt. Ihre auf Artikel 81 gestützten Schadeners.ctz- ansprllche werden als unbegründet zurückgewiesen. 5. Die durw. die Ausbe' hrung des Dampfers „Korsnes" und der Ladung cnlß....-enen Kosten werden dem Fahrzeug auserlegt.
den neutralen Mächten anzbsehen sind. Sie benötigen, koste es, was es wolle, neue Bundesgenossen, die bereit sind, dem polnischen Beispiel zu folgen und ihr Blut und ihre Existenz für die Sache der Westmächte einzusetzen.
Besonders begeistert äußert sich der jüdische Journalist Elie Bois im „Petit Paristen" über die englische Rede. Mit Churchill habe der populärste Minister Großbritanniens gesprochen. Nichts von dem, was er gesagt habe, dürfe imterschützt werden, denn Churchill sei heute die Seele der britischen Nation. Am wichtigsten seien in der Rede seine Worte an die Neutralen, denn diese mühten heute zwischen den autoritären Staaten und den Westmächten wählen. Der „Excelsior" lobt Churchill für die tüchtige Portion Mut, die er dadurch bewiesen habe, dah er den Neutralen den Hauptgrundsatz der Genfer Liga wieder in Erinnerung gebracht habe, nämlich die Solidaritätspflicht aller Mitglieder zugunsten des Angegriffenen. Der Sieg der Westmächte würde einen Alpdruck von den Neutralen nehmen. Diesen Sieg dürften die Neutralen daher nicht durch Zugeständnisse an Deutschland zu lange hinausschieben. Der Leitartikel des „Oeuvre" bezeichnet die Rede Churchills als eine deutliche Warnung an die Neutralen.
Wenn die deutsche These, dah die Wsstn ächte mit allen Mitteln eine Erweiterung des Krieges anstreben, für besonders kritische neutrale Beobachter noch eines zusätzlichen Beweises bedurft hätte, so ist dieser nunmehr durch die Churchill-Rede und das laute Beifallsgeschrei der Pariser Presse endgültig erbracht.
7V0V ONzreranwLrter vor öem Führer
Berlin, 24. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht versammelte am Mittwoch Offizieranwärter des Heeres und der Luftwaffe im Sportpalast, die vor ihrer Beförderung zum Offizier stehen und nach Abschluß ihrer Ausbildung wieder zu ihren Fronttruppenteilen gehen.
Der Führer sprach, ausgehend von Sinn und Lebensnotwendigkeit des Kampfes unseres Volkes, von den Pflichten uno Aufgaben des Offiziers in der nationalsozialistischen Wehrmacht. Am Gedenktage des großen Königs stellte der Führer Friedrich den Großen und seine Soldaten als Vorbilder bester Soldatentugen den hin.
An dem Appell nahmen auch die Junker der ^-Verfllgungs- truppe teil. Die von den 7000 jungen Soldaten mit Begeisterung aufgenommenen Worte des Führers lieh Eeneralfeld- marschall Eöring in einem nicht endenwollenden Sieg-Heil auf den ersten Soldaten des Reiches ausklingen.
Ausreichende Versorgung
Die Umstellung der deutschen Milchwirtschaft
Berlin, 24. Jan. Nach dem Ablauf der ersten vierwöchigen Dersorgungsperiode wurde die deutsche Milchwirtschaft voll auf die Kriegswirtschaft umgestellt. Im Oktober stand sie schon restlos unter dem Einfluh der kriegswirtschaftlichen Maßnahmen, lieber das Ergebnis dieser Umstellung teilt das Statistische Reichsamt mit, dah die Milchablieferung an die Molkereien im Oktober im Altreich um 13 Prozent höher war als im gleichen Monat des Vorjahres. Der Trinkmilchabsatz der Molkereien an Vollmilch lag infolge der Verbrauchsumstellung um rund 46 Prozent unter dem des Vorjahres. Dafür ist der Absatz von entrahmter Frischmilch so stark gestiegen, dah der gesamte Trinkmilchabsatz, Vollmilch und Magermilch zusammen, um rund 21 Prozent höher war als im Oktober 1938.
Bei der Buttererzeugung der Molkereien ergab sich infolge der erhöhten Milchablieferung und der gleichzeitigen Einsparung von Milchfett bei Trinkmilch und Käse eine Steigerung um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mehrerzeugung an Butter erreichte in den Molkereien des Altreiches fast diejenigen Mengen, die sonst noch außerhalb der Molkereien in Form von Bauernbutter und Auslandswaren monatlich zur Verfügung standen. Die Herstellung von Bauernbutter ist aber nicht ganz eingestellt, sondern nur eingeschränkt. Das Eesamtaufkommen an Butter war im Oktober bedeutend größer als im gleichen Monat des Vorjahres. Die günstige Entwicklung erlaubte es, die Butterrationen für die Bevölkerung erheblich zu erhöhen und die Vorratsbildung zu fördern. Der gegenwärtige Stand der deutschen Milchwirtschaft berechtigt zu der Erwartung, dah es möglich ist, die deutsche Bevölkerung auf lange Sicht ausreichend mit Milch und Milcherzeugnissen zu versorgen.
Kr!egsaujgaken dsr deutschen Jettschnsten
Ter Sleichspressechef sprach
Berlin, 24. Jan. Im Mittelpunkt einer Arbeitstagung der Hauptschristleiter der führenden deutschen Zeitschriften stand eine Ansprache des Reichspressechefs Dr. Dietrich, der sich mit den Kriegsaufgaben der deutschen Zeitschriften befähle. Der Nationalsozialismus — betonte der Neichsleiter — habe aus seinem volksbewuhten Denken heraus die Bedeutung der deut-
2n der Urteilsbegründung wurde ausgcführt, dah in allen Fällen die verschiedene Zclluloseladung wegen ihrer Verwendung sühigkcit zu Schieß oaumwollealsunbedingter Banngut anzusehen sei.
Anschließend verhandelte der Prisenhof über den schwedisch e n D a m p f e r „I u p i t e r". Das 2191 Tonnen große Schiff gehört der Reederei Iris (Stockholm) und verlieh den schwedischen Hafen Karlsborg am 14. Oktober mit den Bestimmung»- > Häfen Rochester und Northfleet (England). Der Dampfer wurde ' am 23. Oktober in der östlichen Nordsee angchalten und ein- gcbracht. Die Ladung bestand aus 13 210 Ballen trockener chemischer ungebleichter Sulphat-Zellulose und 263 Fässern Tnll-Oel.
Der Priscnhof ordnete in seinem Urteil an, dah Schiff und Gesamtladung zugunsten des Deutschen Reiches einzuziehen seien und dah die Anträge aus Freigabe und Entschädigung als unbegründet zurückgewiesen würden. Mehr als die Hälfte der Ladung sei als feindliches Eigentum zu be- f trachten, so daß auch der Dampfer der Einziehung verfalle. ^
Der Prisenhof behandelte weiter den Fall des 918 Vrutto- registertonnen großen finnischen Dampfers „Verna h". Das Schiff lief Anfang November 1939 in Kotka (F-.nnland) mit einer Ladung chemischer Sulphat-Zellulose nach West-Hartlepool (England) aus. Es wurde am 7. November 1939 in der Ostsee von einein deutschen Kricgsfnhrzcug ausgebracht. Hier wurde das prpengcrichtliche Verfahren wegen Schiff und Ladung eingeleitet, da nach der Auffassung des Reichskcmmissars die von dem Schiss beförderte chemische Sulphat-Zellulose absolute Konterbande darstellt. Das Prisengericht schloß sich dieser Auffassung an.
Abschließend sollte über einen ähnlich gelagerten Fall des finnischen Dampfers „Otava" verhandelt'werden. Es wurde aber dem Antrag des Vertreters der Beteiligten auf Aussehen dieses Falles siaitgcgeben.
gwen Zeitschrift für die innere Geschlossenheit der Nation erkannt und sich von dieser Warte aus für das deutsche Zeit- ^ schriftenleben eingesetzt. Heute sei die dernsche Zeitschrift eine » Macht geworden. Deutschland verfüge jetzt über nahezu 7000 regelmäßig erscheinender Zeitschriften mit einer Gesamtauflage von über 320 Millionen Exemplaren. Schon diese Zahl beweise, welche bedeutende Nolle die Zeitschrift im Leben unserer Nation heute einnähme. Der Zeitung und dem Buche verwandt, vereinigt sie in sich zwei von deren Vorzügen: Aktualität und Gründlichkeit. Gründlichkeit und Tiefenwirkung habe sie mit s dcm Buch — ihre Verpflichtung gegenüber dem aktuellen Zeitgeschehen mit der Zeitung gemeinsam. So sei sie besonders tief und persönlich mit dem einzelnen Menschen verbunden. k
Dr. Dietrich hob die Mitwirkung der geistig Schaffenden in f diesem gewaltigen Daseinskampf hervor. Die heutige politische ! Organisation unseres Volkes ermögliche dis Erschließung ge- ^ waltiger Willenskräfte. Diese Waffe des Willens zu stärken, dazu sei vor allem auch die deutsche Zeitschrift berufen. Sie sei , es, die unserm Volk in Waffen den Willen zum Sieg mit zu formen habe: Der Glaube versetzt Berge, aber der Wille bewegt ! Welten. „Der Strom der Energien und Willenswirkungen, die wir zu mobilisieren in der Lage sind, bestimmt das Maß der Kraft, das Deutschland in die Waagschale dieses gigantischen Ringens zu werfen bat."
Im Verlauf der Tagung hatten für die Reichspreffestelle der NSDAP. Reichshauptamtsleiter Sündermann, für die Presse- abterlung der Neichsregierung der Leiter der Abteilung Deutsche Presse, Ministerialrat Fritzsche, sowie Regierungsrat Stampe das Wort ergriffen. Im Anschluß an die Tagung begaben sich die Teilnehmer in das Reichspropagandaministerium zu einem Empfang durch Reichsminister Dr. Goebbels.
Der Oberbefehlshaber des Heeres, Eeneralobert vonVrauch i t s ch, veröffentlicht anläßlich des 228. Geburtstages Friedrichs des Großen im „Völkischen Beobachter" einen Aufsatz über das Thema „Der friderizianische Soldat und die Gegenwart". Nach einleitenden Worten über die geschichtsbildende Kraft der Gedanken des großen Preußenkönigs, die kein Geringerer als der Führer am 21. März 1933 und in seiner Reichstags-Rede vom > 1. September 1939 anerkannt habe, schreibt Generaloberst von ! Brauchitsch über den friderizianischen Soldaten: s
„Der friderizianische Soldat ist in unseren Augen das Veste, was militärische Erziehung und Ausbildung zu schassen vermögen. So sehr er als ein Bestandteil der Linearordnung, des taktischen Systems des friderizanischen Heeres anzusehen ist, so stark steht er doch gleichzeitig als Kämpesrpersönlichkeit da. Er ist - hart, kühn, tapfer und unerschrocken. Er vermag selbst ohne , Neuherung eines Schmerzes zu sterben, wofür viele Zeugnisse vor- f liegen. Seine Disziplin besteht jede Probe. Er marschiert zur ' Schlacht mit dem Liede: Herr, laß mich tun mit Fleiß, was mir j zu tun gebühret.
Mit Recht sprechen wir in unseren Tagen immer wieder von dem friderizianischen Geist. Er war es, der jeden Offizier, Unteroffizier und Mann erfüllte, der das Heer sieben Jahre lang dem König folgen lieh, und der es immer wieder zu größten Anstrengungen befähigte. Er lieh die kleinere Zahl über die größere siegen.
Untersuchen wir diesen Geist näher, so stellt er die Summe der soldatischen Tugenden dar, wie sie seit fast 300 Jahren von Generation zu Generation sich vererbt und wie sie in den großen Führergestalten unserer Geschichte immer wieder ihren zusam- mengefahten Ausdruck bis auf den heutigen Tag gefunden. Es ist besser, darüber nicht viele Worte zu verlieren. Eie sind zu leben, im Kleinen wie im Großen, im Täglichen wie im Ungewöhnlichen, im Frieden wie im Krieg. An dem srideriziani- schen Soldatentum hat sich der Geilt der Freiheitskriege entzündet, von ihm hat die alte deutsche Armee immer wieder aufs neue Kraft empfangen. Der Blick auf ihn hat uns in den Tagen des Niederganges gehalten. Er ist heute in uns auss neue lebendig. Wer Nationalsozialist ist, bekennt sich gleichzeitig zum sriderizia- nischen Soldatentum
Wieder stehen wir, wie es auch dem Großen König befchieden s gewesen ist, in ernstem Ringen. Wir sind uns un.erer Kraft ebenso unseres großen soldatischne Vorbildes bewußt. Wir wissen uns auch heute in seinem Geist geführt. Kämpfen wir also alle, jeder an seinem Platz, gleich ob Soldaten oder Arbeiter, fridcri- zianisch und zeigen wir uns des stolzen Erbes jener Zeit immer auss neue würdig!"
Nir'enfelksr in Antwerpen. In Antwerpen brach am Dienstag in einer Fabrik Feuer aus, das sehr schnell auf ' zwei benachbarte Warenhäuser Übergriff. Die Lmcharbe't-.-n der Feuerwehr wurden durch die Kälte sehr erschwert. Die Fabrik und die beiden Warenhäuser bräunten völlig aus. Der Sachschaden ist sehr beträchtlich.
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