t. Seite — Nr. 17
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter«
Samstag, den 20. Januar 1S40
»re entscheidende Voraussetzung für einen dauernden Frieden hin. England will, im Falle eines Sieges, Deutschland „Friedens"-Bedinc;ungen diktieren, denen gegenüber das Diktat von Versailles in englischen Augen selbst als „milde und edelmütig" angesehen werden müßte. Das; es zu einem solchen Diktat niemals kommen wird, dafür bürgen die unter dem Führer geeinte deutsche Nation und die deutsche Wehrmacht.
Im „I o u r n a l d e s D 6 b a t s" befaßte sich kürzlich der politische Redakteur Pierre Bernus mit der Situation am Ende des Jahres 1939. England und Frankreich wollten ein für allemal mit den ständigen, aus Deutschland kommenden Drohungen aufräumen. Der Wille der Verbündeten, welcher der Gerechtigkeit entspricht, müsse Deutschland aufgezwungen werden. Deutschland mutz so verkleinere werden, daß es für immer Weltvorherrschaststräume (!) aufgibt.
In der gleichen Linie liegt eine bezeichnende Stellungnahme, die vor einigen Taaen in der „P i c t u r e Po st" erschien. Es heißt dort:
„Die Heuchelei, daß wir uns nicht im Kriege mit dem deutschen Volk befinden, mutz aushören. Wenn diese Sache aus ist, muß Deutschland in kleine Staaten zerschlagen werden. Aber vor allem müssen die Nazisührer erschossen werden zusammen mit allen anderen ruchloseren Viechern. Wenn jemand an einem bösartigen Geschwür leidet und gefunden will, so schneidet er es sich aus. Nazismus, Preußentum, deutscher Militarismus, dies alles bildet'das bösartige Geschwür, an dem die Welt leidet. Wir fechten für die Gesundheit wahrer Freiheit."
In der „Picture Post" vom 9. Dezember 1939 heißt es: „Das Stichwort lautet jetzt wiederum, daß wir keinen Streit mit dem deutschen Volk haben, vielmehr müsse der Hitlerismus zerstört werden. Um nach diesem Krieg wirklichen Frieden zu haben, darf auf der Landkarte Europas nichts mehr von Deutschland übrig bleiben."
Wie sich mancher Engländer die Friedensbedingungen vorstellt, die Deutschland nach einem englischen Sieg zu erwarten hat, zeigt folgende kurze, aber sehr eindringliche Stellungnahme, die im „Daily Herald" vom 2. Dezember 1939 veröffentlicht wurde: „Sprechen wir nicht mehr von verwässerten Friedensbedingungen. Vernichten wir die Tyrannen. Dann wollen wir Deutschland zerstückeln. Nhein- als West-, Oder als Ostgrenze; geben wir Sachsen der Tschechoslowakei und Holstein an Dänemark. Lassen wir den Hunnen keine Freiheit, nach 20 Jahren wieder einen Krieg anzufangen."
In der „Times" vom 1 Dezember 1939 taucht als Wunschtraum die politische und konfessionelle Spaltung des deutschen Volkes auf, die als Sicherung eines anhaltenden europäischen Friedens nach dem „Siege" der Alliierten dargestellt wiro:
„Es gibt nur einen Weg, Europa zu sichern. Dieser besteht darin, die alten deutschen Königreiche und Fürstentümer wieder aufzurichten, wenn nötig unter einem gewissen Maß von Be- und Ueberwachung seitens ihrer verschiedenen Nachbarn; möglicherweise die Schaffung eines katholischen süddeutschen und österreichischen Staates, der wahrscheinlicherweise sich nicht mit seinen nördlichen protestantischen Nachbarn verbünden würde; und in der Tat die Wiedererrichtung der deutschen Staaten, die Lurch Jahrhundete hindurch keine Gefahr für Europa darstellten, bis sie unter Preußens Führung zu einer einzigen Einheit zusammengeschlossen wurden."
Die Kriegsziele Englands und Frankreichs'wurden von dem englischen Botschafter in Paris, Sir Ronald Campell, in einer Rede behandelt, anläßlich eines Essens, das der amerikanische Klub am 18. Januar in Paris veranstaltete.
Botschafter Campbell erklärte, das wichtigste Ziel Englands und Frankreichs bestehe darin, den Krieg zu gewinnen. And zwar nicht in dem Sinne, daß Deutschland dazu gezwungen werden sollte, um Frieden zu bitten unter Bedingungen, die Deutschland im Besitz seiner Beute lassen würden, sondern die Militärmacht Deutschlands müsse zerstört werden! Nur in einer Atmosphäre, in der kein Raum mehr ist für weitere Drohungen, so erklärte Campbell weiter, können wir hassen, daß die neue Weltordnung auf einer großzügigen Grundlage der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Hilfe errichtet werden könne.
Der Vizepräsident der englischen Arbeiterpartei, Ramsay Muir, forderte erst dieser Tage als Friedensbedingung: Zurückziehung aller Truppen aus der Tschechoslowakei, Oesterreich und Polen, die Auflösung der SA., ^ und Gestapo und schließlich die Uebergabe eines großen Teiles der deutschen Luftflotte an den „Völkerbund".
Die Kriegsziele Englands und Frankreichs sind also klar. Die angeführten Stimmen könnten noch um weitere vermehrt werden Die Schleier sind gefallen. Das deutsche Volk und seine Wehrmacht sind sich des Ernstes der Kriegsentscheidung bewußt. Alle stehen zusammen in brüderlicher Einigkeit, um diesem Kriegszielwahn ein Ende zu bereiten, damit Ruhe und Friede in Europa einkebren kann.
Sie wollten den Krieg um jeden Preis!
Berlin, 19. Jan. Der Bischof von Birmingham, Dr. Barnes, hat in einer öffentlichen Versammlung bekanntgegeben, er habe die Vertreter der hohen englischen Geistlichkeit im Oberhaus aufgefordert, die britische Blockade gegen Deutschland in der Weise einzuschränken, daß bestimmte Nahrungsmitteltransporte nicht mehr als Banngut zu betrachten seien. Es gebe nämlich, so begründet Barnes seinen Vorschlag, Lebensmittel, die „nicht im Kriegsmaterial ve^vendet werden könnten". Für derartige Lebensmittelstransporte müßte jetzt die Blockade aufgehoben werden, denn im übrigen sei die Aushungerung von Frauen und Kindern ein Verbrechen. Er habe im einzelnen den Erzbischof von Canterbury aufgefordert, einen dahingehende» Antrag im Oberhaus einzubringen.
Der Erzbischof von Canterbury, der übrigens in der vordersten Reihe der Kriegshetzer gegen Deutschland steht, hat nun, wie der „Daily Expreß" berichtet, den Parlamentsvorschlag des Bischofs von Birmingham wie üblich dem Kabinett vorher zur Kenntnis gebracht. Die englische Regierung hat den Vorschlag abgelehnt mit der Begründung, daß „eins Anterscbeidung zwischen verschiedenen Gruppen von Lebensmitteln nickt möglich" sei.
Die Ablehnung dieses menschenfreundlich scheinenden Vorschlages. gleichgültig unter welcher Begründung, ist klar. Das britische Kabinett als Vollzieher des Willens der Plutokratie hätte andernfalls sein nach eigener Ansicht am meisten durchschlagendes Mittel der Kriegführung preisgegeben. Der englische Hungerkrieg, für den eigens ein Ministerium einaericktet worden ilt.
Gng1.Vovpofienbooie rrntev danSlasse
DNB—, 19. Jan. (PK.) „Abgeschossene Besatzungen" erzählen: Es ist schon Nacht geworden, als über die Gebäude unseres Horstes heimkehrende Flugzeuge hinwegbrausen; kriegerische Gespenster, die eine lange Reise hinter sich haben, die in sinkender Nacht über der Nordsee jagten, den Engländer packten, wo sie ihn fanden und die den Drehscheinwerfern ihres Platzes zugestrebt sind und nun in ausstaubendem Schnee landen. Bewaffnete Aufklärung, so hat der Auftrag gelautet.
Hier die Erlebnisse der Besatzung:
Der Leutnant, der selbst am Steuer sitzt und Kommandant seines Flugzeuges ist, hat den Flug bis kurz vor der englischen Küste hinter sich. Da erreicht ihn durch Funk ein neuer Befehl, und er geht auf neuen Kurs. Etwa 10 bis 15 Kilometer von der englischen Küste entfernt trifft er ein Schiff, ein britisches Vorpostenboot. Das Fahrzeug führt aber die dänische Flagge. Er fliegt es an, er feuert Warnschüsse vor Bug und Heck. Dem Völkerrecht entsprechend müßte jetzt das Schiff die Flagge niederholen und die richtige Flagge erneut setzen. Nichts davon geschieht. Statt dessen aber ziehen um die deutsche Maschine die Leuchtspuren englischer Flaks herum, die dieses Schiff eindeutig als englisches Vorpostenschiff erkenntlich werden lassen. Zum Glück gehen alle Schüsse vorbei, schon fliegt auch unser Leutnant einen Angriff auf den Gegner, bringt die Flaks durch sein MG.-Feuer zum Schweigen, wirft seine Bomben an dem Schiff einmal vorbei und setzt -hm dann, in 30 Meter Höhe anfliegend, einen ganzen Segen von Brandbomben auf das Deck. Er hat nach dem Angriff seine Kurve noch nicht beendet, als der Brite schon lichterloh brennt. Das Schiff war etwa 800 bis 1000 Tonnen groß.
Ein Oberleutnant mit seiner Besatzung bekommt einen bri- tischenGeleitzug vor die Nase. 20 Handelsdampfer fahren eng zusammen, umgeben von einem Hausen von Zerstörern und begleitet noch von einem Kreuzer. Etwas abgesetzt von den anderen fährt ein etwa 3000 Tonnen großer Kahn, den das deutsche Flugzeug angriff. Beim ersten Anflug haben sich die Kriegsschiffe von ihrem Erstaunen erholt und feuern aus allen verwendbaren Rohren. Sieben Zerstörer und ein Kreuzer versuchen, unserem Flugzeug den Garaus zu machen. Amsprüht von englischen Geschoßgarben zieht die Maschine wenige Meter über dem Wasser dahin. Sogar mit Schiffsgeschützcn feuert der Engländer noch auf eine Entfernung von 8 Kilometer, getroffen aber — hat er
nicyt. Die deutsche Flugzeugvesatzung entwischt, aoer nicht etwa in Richtung Heimat, sondern sie fliegt noch in der Dämmerung zur englischen Küste, greift dort ein Vorpostenboot an, ohne indessen wegen der Dunkelheit und wegen Zeitmangels den Erfolg genau feststellen zu können. Dann aber heißt es: Parole Heimat.
Vergnügt sitzt jetzt wieder eine dritte Besatzung des gleichen Verbandes zu Hause, die ganz besonderen Grund hat, sich ins Fäustchen zu lachen. Der englische Rundfunk meldet nämlich am Morgen nach dem Unternehmen, daß dieses Flugzeug von drei Jägern angegriffen und vernichtet worden sei. — Nun wollen wir erzählen, wie es wirklich war: Der Oberfeldwebel und der Feldwebel — Flugzeugführer und Beobachter dieses Flugzeuges — sind zwei prächtige Burschen, die den nötigen Humor haben. Sie bekamen auf ihrem Flug die Südostküste von England in Sicht und flogen dann nordwärts. Dabei überflogen sie ein Handelsschiff, das sofort auf sie das Feuer erösfnete und ihnen eine Leitung durchschoß, so daß es ihnen nicht mehr möglich war, ihre Bomben gezielt zu werfen. Unmittelbar danach wurden sie von vier feindlichen Jägern angegriffen, so daß sie ihre Bomben im Notwurf in die See abwarsen, die Kiste auf Fahrt drückten und in geringer Höhe über dem Wasser zu entwischen versuchten. 12 Minuten dauerte das Gefecht, der Flugzeugführer ließ die Kiste einen richtigen Walzer tanzen. Hin und her, nach links und rechts geschaukelt so daß die Eescboßgarveii der Jäger möglichst oft vorbcispritzen. Der P>mps aoer hinten — damit meinen sie ihren kleinen Funker — der ist nicht ängstlich. Er schoß, was er aus seinem ME. herauskricgte, und freudestrahlend konnte er melden, daß einer der Engländer unter erheblicher Oualmentwicklung nach Hause flog. Ob dieser Jäger nun nach Hause gekommen, oder ob er in die See gefallen ist, wie es den Anschein hatte, das haben unsere Flieger nicht mehr sehen können.
Sie sind so ehrlich, das zu sagen, und sie melden keinen Abschuß, wenn er nicht ganz sicher ist. Es war der englische Rundfunk, der uns sozusagen die Bestätigung des Abschusses brachte. Er gab ihn nicht etwa zu — bewahre —, wohl aber meldete er, daß das deutsche Flugzeug von drei Jägern angegriffen und vernichtet wurde Mit dieser Meldung sind also offenbar die zurück- gekehrten Flieger gemeint, denn vier waren es, die angegriffen haben. Der vierte dürfte wohl „verschütt" gegangen sein. Das deutsche Kampfflugzeug aber nicht, trotz der 60 Treffer, die es in Rumps und Flächen abbekommen hat. Hesse.
soll sich ja gerade gegen Frauen und Kinder richten, wie zahllose Erklärungen britischer Politiker und Aeutzerungen der englischen Presse ausdrücklich festgestcllt haben.
Was nun die Menschenfreundlichkeit betrifft, die aus dem Vorschlag des Bischofs von Birmingham spricht, so Hütte diese bereits vor oder bei Verkündung der englischen Blockade zutage treten müssen, um heute wirklich ernst genommen werden zu können. Nachdem aber einige Monate Krieg ist und die Sache doch etwas anders aussieht, als sich die Herren in London gedacht haben, nachdem die deutsche Antwort auf den verbrecherischen englischen Anschlag auf das Leben deutscher Frauen und Kinder in England selbst spürbar wird, ist das zweischneidige Schwert der Blockade auf einmal ein Verbrechen. Diese Sachlage unterstreicht der „Daily Expreß", wenn er sich anläßlich dieses Vorfalles zum zynischen Sprecher der Eeldsackclique macht, indem er bemerkt, daß der Bischof von Birmingham zunächst nachprüfen müsse, ob es nicht in seiner eigenen Gemeinde genug hungrige Menschen gebe, die versorgt werden müßten. Erst wenn es erwiesen sei, daß niemand in den großen Industriezentren von Birmingham hungere, erst dann solle der Vorschlag des Bischofs geprüft werden (!). Wenn heute in Birmingham Not, Elend, Hunger und Leiden herrschten — so sucht das plutokratische Blatt mit dreister Stirn die Schuld der englischen Kriegstreiber zu decken — sei dies die Schuld Deutschlands (!!).
Die Kaltschäuzigkeit, mit der hier das plutokratische Blatt mit der Not des englischen Arbeiters spielt, paßt gut in das uns geläufige Bild der für diesen englischen Krieg Verantwoutlichen: Was schert sie Not und Leid, was schert sie Verbrechen an Frauen und Kindern. Sie wollen den Krieg uni jeden Preis zur Befriedigung ihrer Herrschaftsgelüste.
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Moskau, 19. Jan. Die Sowjetregierung hat im Laufe Donnerstags die Noten der schwedischen und der nori gischen Regierung beantwortet, die wegen der lleb flieg ung ihres Gebietes durch sowjetrussische F zeuge in Moskau Protest erhoben hatten. In der Antwort grbt die Sowjetregierung zu, daß zwei sowjetrussische Flugz « überaus schlechter Sicht und Schneeflurmes bei der 2 Kalaks die schwedische Grenze überflogen hätten. Die Sov regierung spricht zugleich ihr Bedauern über diesen Vo aus der Note an die norwegische Gesandtschaft wird i letrscherseits gleichfalls zugegeben, daß am 12. und'14. Jar m der Tat die norwegische Grenze im Bezirk von Swan sowjetrussifchen Flugzeugen infolge außerord ich schlechter Sicht überflogen wurde. Auch über diesen Vo, Bedauern der norwegischen Regierung
Württemberg
Abschied von einem alieri Kameraden
Kreisleiter Eauinspekteur Eugen Maier zu Grabe getragen
nsg. Ulm. 19. Jan. „Es ist ein Kamerad von der alten Garde des Führers, der von uns Abschied nimmt." Diese Worte sprach Gauleiter Reichsstatthalter Murr in dem gotischen Saal des Almer Rathauses, als er Abschied nahm von dem toten Krcis- leiter und Gauinspekteur Eugen Maier. Draußen aber standen in klirrendem Frost die Männer der Bewegung angetreten, die Politischen Leiter, die Männer der Formationen, HI. und BdM. Die Straßen, durch die der Trauerzug seinen Weg nahm, hatten Flaggen und Fahnen auf Halbmast gesenkt und vor dem Rathaus, in dessen Saal die mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Bahre stand, hatten Kompagnien der Wehrmacht und der Polizei Auf- stellug genommen.
Die Gauamtsleiter, die Kreisleiter der Partei, die Mitglieder des Kreisstabes von Ulm sowie eine Anzahl führender Parteigenossen hatten sich im Rathaussaal eingefunden, als Gauleiter Reichsstatthalter Murr ihn mit der Witwe des Verstorbenen betrat. Nach den getragenen Klängen des Beethovenschen Trauermarsches ergriff der Gauleiter das Wort. „Noch erinnere ich mich jenes Tages", so sagte der Gauleiter, „da der damals unbekannte Parteigenosse Maier mir zum erstenmal gegenüber stand, um mir seine Gedanken vorzutragen." Der Gauleiter gedachte dann der verschiedenen Aufträge, die Kreisleiter Maier von ihm erhalten und ausgeführt hat. „Dabei kannte er keine unüberwindlichen Hindernisse" — so charakterisierte der Gauleiter das Wir
ken des Toten — „was er geleistet hat, das war nur eine Bestätigung dessen, was er versprach. Sein Kämpfertum, seine Klugheit, seine Geschicklichkeit auch in den schwierigsten Aufgaben und sein ehrliches Wollen, das waren die Eigenschaften des Parteigenossen Eugen Maier, die ihn besonders zu seiner Führerstellung in der Partei geeignet gemacht haben. Dabei war er in guten und bösen Tagen", so fuhr der Gauleiter fort, „von einem unbeschreiblichen Glauben an den Führer beseelt!"
Als der Gauleiter das Leben dieses toten Kämpfers schilderte, unterstrich er besonders, daß Parteigenosse Eugen Maier sich zu einer Zeit als Freiwilliger in den Weltkrieg meldete, als Deutschland schon im härtesten Kampfe stand. „Dieser Kampfgeist", so sagte der Gauleiter weiter, „führte ihn in die Freikorps nach Osten. Dort lernte er auch, daß die politische Erziehung des deutschen Volkes für die Zukunft entscheidend sein würde. An dieser Erziehung hatte er seitdem großen Anteil. Rücksicht auf sich selbst kannte er dabei nicht. In zahllosen Versammlungen rüttelte er als ein hervorragender Redner die Volksgenossen auf. Nach der Machtübernahme kannte Eugen Maier ebenso wenig Ruhe", fuhr der Gauleiter fort. „Er empfand ->s als eine besondere Auszeichnung, daß er im Kreis Alm aufbauen konnte. Wir wissen, sein Leben für Führer und Volk hat ihm tiefste Befriedigung gegeben. Wir sehen den Sinn, des Daseins in der restlosen Hingabe an das Volk. Wir rennen deshalb auch keine Furcht, in das dunkle Tor des Todes nnzugehen, wenn es das Schicksal will. Wir wissen, daß es nichts Größeres geben kann, als sich für sein Volk eingesetzt zu haben und vws hat", io 'chloß Gauleiter Reichsstatthalter Murr seine Rede, „Parteigenosse Eugen Maier getan. Er konnte von sich sagen: Ich habe allein meinem Vaterland gelebt."
Nach der Rede des Gauleiters wurden nacheinander Kränze niedergelegt; vom Gauleiter selbst im Aufträge des Stellvertreters des Führers. Mehrere Kränze im Namen der Wehrmacht, im Namen der Earlinspekteure Eroßdeutschlands und der Reichstagsfraktion, durch Gauinspekteur Oechsle im Namen von Dr. Goebbels und der Neichspropagandaleitung, im Namen der SA.- Gruppe Südwest und im Namen der Stadt Ulm. Unter dumpfem Trommelwirbel und dem Dröhnen der Kirchenglocken begleitete Gauleiter Reichsstatthalter Murr im endlosen Trauerzug den toten Kämpfer hinaus auf den Friedhof. Tausende und Abertausende standen in den Straßen, um Abschied zu nehmen Am offenen Grabe klang noch ein Spruch der Hitlerjugend. Dann wurde der Sarg unter den Ehrensalven der Wehrmacht n die Gruft gesenkt.
Beinahe eine halbe Million
Der beste aller Opfersonntage
Stuttgart, 19. Jan. Mit dem Opfersonntag am 14 Januar 1940 begann die zweite Hälfte des Kriegswinterhilsswsrles 1939 40. Die Helfer und Helferinnen des Kriegs-WHW., die am Opfersonntag die WHW.-Spende einsammelten, haben sich alle Mühe gegeben, an diesem Sonntag eine noch größere Spende zu erhalten als an den vorausgegangensn Opfer- und Eintopfsonntagen. Denn aus der Betreuungsarbeit des Kriegs-WHW., die sie durchführen, wissen sie, daß jetzt im Kriege noch viel mehr getan werden muß. So wurde der Opfersonntag im Januar 1940 der beste aller Opfer- und Eintopfsonnlage des Gaues Württsmberg-Hohenzollern und brachte in unserem Gau 465449,86RM.
Jetzt steht auch das Gesamtergebnis aller Spenden fest, die das Kriegs-WHW. im Gau Wiirttemberg-Hohenzollern im ganzen Monat November 1939 erhalten hat, nämlich 3142 081,34 RM. Das Gesamtergebnis des Kricgs-W-'öW. in unserem Gau im Oktober 1939 betrug 2 846 438,8l' RM.
Geislingen Kr. Balingen, 19. Jan. (Verkehrsun-! fall.) Auf der vereisten Straße kam ein Lastkraftwagens in einer Kurve ins Schleudern und stürzte in den Straßen- > graben. Von einer Gruppe junger Leute, die in der glei-; chcn Zeit die Kurve passierte, wurden ein junges Mädchen^ und ein Junge erfaßt und schwer verletzt.
Schwab. Emilnd, 19. Jan. (Schulbesuch.) Die Staatliche Höhere Fachschule für Edelmetall-Industrie Schwab. Gmünd wird im lausenden Schuljahr von 108 Schülern, darunter 8 Schülerinnen, besucht. Aus Württemberg stam-^ men 83 Schüler, aus den übrigen deutschen Gauen 21, aus dem Ausland 1 Volksdeutscher Schüler.
Jrrendorf Kr. Tuttlingen, 19. Jan. (N o d e l u n f a l l.); Während der Turnstunde siel ein zehn Jahre alter Schüler; beim Rodeln vom Schlitten und brach einen Fuß.