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Samstag, den 6. Januar 1S4«

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Bereinigter Lieder- »nd SSngerkranz Nagold 3W

Samstag 13.15 Uhr Kirche

Hochzeit Walter Schlecht.

bften Mittwoch, den 8 statlfindenden

elne-Markt

;en Bedingungen sind cinzu-

en Kreisen und aus Sperr- nd aus Gemeinden des kl aut geschlossen. '

Gesundheitszeugnis durch llbuch der Nachweis ihres en zu führen; für Bauern- 'uhren.

zur Vornahme der tierärzt- >ei ihren Körben und Kisten snet werden dürfen, sS Uhr; Auftriebszeit für

Der Bürgermeister.

Sottesdienst - Ordnung

Evangelische Kirche

7. Jan., 945 Uhr Pred.gt (S). ;d., l t Uhr Christenlehre (.),

U. Abendootlesd. (K.) Opfer für ; Basler Mission.

8. Jan.. 2» Uhr Frauenabend d. >. Frauenhilfe (Vhs.). 10. Jan.

Uhr Vortrag öder die Karmel- ssion (Missionar Richter fBhs.j) Iselshauien: 7. Jan.. 9 Uhr >d., 9.:-0 Uhr Christenlehraottesd. Uhr Männerabend (Opfer s. o.)

Methodifteulirche

8 onntaa, 7. Januar, 9.45 Uhr 'edigt (Vögele), II Uhr Sonn- issch.. 19.39 Uhr Prediqt(Schuon) Mittwoch, 20 Uhr, Bibel- und »stunde.

Katholisch« Kirche

Sonntag, 7. Jan, 7.30 Ahr rhrdors, 9 Uhr Nagold.

Der beste Kamerad seiner Soldaten

Der Führer, der schon in den W ihnachtsfeieriagen bei seinem Besuch an der Front seine enge Vrroundenheit mit dem Heer bekundete, brachte in seiner Neu- jahrsbotichaft seine und der ganzen Nation stolze Zuversicht auf den Sieg Deutschlands zum Ausdruck. WZ.

iPresse-Hosfmann, Zand.-M.-K.)

Spare« als Messt

Die Fragen einer Finanzierung des jetzigen Krieges haben seit Kriegsausbruch bei allen detrosfenen Völkern eine große Rolle gespielt. Zum Kriegführen ge­hören nicht nur Soldaten, Flugzeuge und Geschütze, gehört nicht nur eine Ausrichtung der gesamten Nation auf alle Erfordernisse einer wirklichen Kriegswirtschaft. Auch das Finanzproblem, das mit dem Worte Geld nur sehr ober­flächlich umschreiben ist und das auf dem Wege der Steuern lies in den Lebensstandard eines jeden Einzelnen eingreift, erfordert eine Mobilmachung im totalen Sinne. Geld ist heute eine Waffe in der Hand des Staates und jeder An­gehörige eines Volkes kann nur mit Vertrauen in dessen Zukunft blicken, wenn auch diese Waffe scharf ist und wenn er ständig bereit ist, für ihre Anwendung und erfolgreiches Zuschlägen Opfer zu bringen.

Nun befindet sich Deutschland auch auf dem Gebiete der Geldwirtschaft etwa gegenüber Frankreich und England in einer besonderen Lage. Mit dem Siege des Nationalsozia­lismus sind die Vorstellungen von Geld und Geldeswert in unserem Volke grundsätzlich andere geworden. Das Geld ist kein anonymes Kapital mehr, das wie ein Krebsgeschwür in einem lebenden Organismus eigenem und dem Eesamt- keben fremden Gesetzen folgt, das also auch auf Kosten des Ganzen zu wuchern und den natürlichen Kreislauf der Säfte zu stören vermag. Es ist ein anderer Ausdruck für geleistete oder noch zu leistende Arbeit. Es dient den schöpferischen Kräften der Nation. Unsere Eeldwirtschaft ist demnach so lange gesund, als sich alle freiwerdenden Kapi­talien von selbst wieder diesem höheren nationalen Kräfte spiel unserer Wirtschaft einordnen und sich nicht abgekap­selte Bazillenherde aufgestapelter Geldsummen bilden, die nutzlos aus egoistschen Hamsterinteressen heraus dem leben­digen Spiel der Kräfte vorenthalten werden.

Nach vier Monaten Krieg ist es notwendig, wie es auch Reichswirtschaftsminister Funk unterstrichen hat, gerade diesen Problemen eine besondere Aufmerksam­keit zu widmen. Durch die Umstellung unserer gesamten Wirtschaft auf Kriegswirtschaft sind nämlich auch auf dem Geldmarkt Entwicklungen in Gang gebracht worden, die nicht sich selbst überlassen werden dürfen, sondern die eine staatliche Regelung und Lenkung verlangen. Die Erzeugung von Konsumgütern, d. h, von Gegenständen des täglichen Bedarfs, ist im Interesse der Kriegsindustrie wesentlich ab­gedrosselt worden. Auf der anderen Seite sind alle deutschen Menschen, von ganz geringen Ausnahmen abgesehen, voll in Tätigkeit. Sie haben laufende Einnahmen, die zum Teil über den Ausgabemöglichkeiten liegen, die der Einzelne auf Grund der allgemeinen Rationierüngsmaßnahmen be­sitzt. Es ist also überschüssiges Geld vorhanden, das nach Betätigung verlangt, und zwar nach einer gesunden Be­tätigung, denn das Hamstern von Nähmaschinen, Nacht­töpfen oder Luxusartikeln ist nur ein Notbehls. Wer sinn­los kauft und den Ausverkauf der bei Kriegsausbruch noch vorhandenen überschüssigen Güter noch beschleunigt, schädigt nicht nur sich selbst, sondern auch den Staat und damit unsere wirtschaftliche Abwehrkraft gegen den Feind.

Wohin also mit den überschüssigen oder überhaupt ver- wendungsfähigen Geldern in der Hand jedes Staatsbür­gers, der mehr besitzt, als er im Augenblick auszugeben ver­mag? Die Antwort darauf ergibt sich von selbst. Diese Summen müssen im Dienste der gesamten Nation mobili­siert und einsatzfähig gestaltet werden. Von den zwei We­gen, die dafür hauptsächlich in Frage kommen, bevorzugt der nationalsozialistische Staat nicht einseitig den Weg von Steuern. Er aktiviert auch den zweiten, denWegdes Sparens. Und gerade hier dürften in Kürze wichtige und umfassende Maßnahmen.zu erwarten sein.

Es wäre verfrüht, schon jetzt alle Einzelheiten dieses Weges genau unter die Lupe zu nehmen. Reichswirtschafts­minister Funk hat in seiner Salzburger Rede und in einem Neujahrsaufsatz in derDAZ." mancherlei darüber gesagt. Er sprach von den Kriegsanleihen, d. h. der Methode von

LU14 vrs 1918, von dem Zwangsjparen, wie es in England propagiert wird, von der Privilegierung der in der Kriegs- zeit gesparten Beträge, wobei zum Beispiel besonders aus­gestattete Kriegssparbücher eingeführt werden könnten. Eine vierte damit verwandte Methode wäre nach seiner Auf­fassung eine Sparaktion, die nach einer gewissen Zeit immer wieder Beträge für bestimmte Waren und Dienstleistungen zurückzahlt. Es könnte auch nach Art der Bausparkassen ein Teil der Kriegsersparnisse ausgelost und etwa für den Häuserbau zur Verfügung gestellt werden. Eine fünfte Me­thode wäre eine Sparaktion, die mit einer lotteriemäßigen Auslosung verbunden wäre. Aber das Wesentliche aller dieser Vorschläge ist, daß sie sich im Grunde durchaus nicht gegenseitig ausschließen, sondern sehr wohl miteinander ver­binden lassen. Es ist deshalb zu erwarten, daß manche Ge­sichtspunkte des so von Reichswirtschaftsminister Funk An­gedeuteten auch bei der zu erwartenden großen nationalen Sparaktion ihren Niederschlag finden werden. 2m übrigen darf man nicht übersehen, daß alle diese Fragen trotz der Einfachheit ihres Grundgedankens in der praktischen Ver­wirklichung reichlich schwierig und kompliziert sind. Sie müssen überdies mit dem umfassenden System der deutschen Steuererhebung genau in Einklang gebracht werden, wenn nicht unnötige Schärfen in die bestmögliche Verwertung des deutschen Nationalvermögens hineingetragen werden sollen. Deshalb ist zunächst von Bedeutung, daß überhaupt durch die Ausführungen des Reichswirtschaftsministers auf die Wege, die von den zuständigen Stellen gegenwärtig ge­prüft werden, hingewiesen wurde. Jeder Deutsche weiß also, daß in absehbarer Zeit ein sehr wesentlicher Appell an den Sparwillen unserer Nation gerichtet werden dürfte. Er kann sich schon jetzt darauf einstellen. Wir sind überzeugt, daß der Appell, wenn er kommt, auf ein Verständnis un­seres Volkes stößt, das der schon bisher gezeigten großen Opferbereitschaft auf allen Gebieten unseres Lebens eben­bürtig ist.

Die Reichsbahn im Jahre 1S3S

Eine Fülle gewaltiger Aufgaben Befriedigende Entwick­lung Gesamtrechnung ausgeglichen

Berlin, 4. Jan. Wie schon 1938, so ist auch im Geschäftsjahr 1939 die Entwicklung der Reichsbahn weitgehend durch Ereig­nisse weltgeschichtlichen Ausmaßes mitbestimmt worden. Aus dem politischen Geschehen erwuchs für die Reichsbahn eine Fülle ge­waltiger Aufgaben. Neben dem Aufmarsch und der Versorgung der Armeen hat die Reichsbahn nach dem Ausfall des Kraft­fahrzeug-Fernverkehrs zusammen mit der Wasserstraße den ge­

samten allgemeinen Güterverkehr abzuwickeln, wobei auf sie weit­aus der Hauptanteil dieses Verkehrs entfällt. Den allgemeinen Personenverkehr muß sie, da eine Entlastung durch den Luftver­kehr naturgemäß kaum spürbar ist, ganz allein bewältigen. Außerdem hat die Reichsbahn nach dem erfolgreichen Abschluß des Feldzuges im Osten einen erheblichen Streckenzuwachs, in den heimgekehrten Ostgebieten zu verzeichnen. Für diese sowie'für den Neuaufbau des Eisenbahnwesens im Generalgouvernement hat sie Tausende von Bediensteten zur Verfügung gestellt. Neben dem großen politischen Geschehen tritt als das für die Deutsche Reichsbahn selbst für ihre Stellung im Reich, ihren inneren Auf­bau und namentlich auch für ihre Finanzwirtschaft wichtigste Er­eignis im abgelaufenen Geschäftsjahr die Verabschiedung des neuen Neichsbahngesetzes vom 4. Juli 1939 hervor. Die Reichs­bahn behält danach ihre eigene Wirtschaftsführung und ihre eigene Rechnung, die getrennt von der allgemeinen Rechnung des Reiches geführt wird.

Die finanzielle E twicklung der Reichsbahn ist durch die großen politischen Geschehnisse naturgemäß weitgehend beein­flußt worden. Umfangreiche Einschränkungen des allgemeinen Verkehrs Ende August, Anfang September 1939 haben die Ver­kehrseinnahmen zunächst erheblich absinken lassen. 2n der Folge­zeit haben sich jedoch mit dem Wiederaufleben des allgemeinen Verkehrs auch die Verkehrseinnahmen wieder so wesentlich ge» bessert, daß nach den bisher vorliegenden vorläufigen Ziffern mit einer Keiamteinnahme von rund 5658 Millionen RM das sind rund 520 Millionen RM. gleich 10,1 v. H. mehr als im Vorjahr, gerechnet werden kann; dieses trotz vier Kriegsmonaten erzielte Einnahmeergebnis ist als recht befriedigend zu bezeich­nen. Auch in 1939 stehen den Mehreinnahmen erhöhte Auf­wendungen gegenüber. Die Zahl der Gefolgschaftsmitglie­der der Reichsbahn mußte abermals beträchtlich vermehrt werden. Ebenso erforderten die gestiegenen Verkehrs- und Betriebsleistun­gen einen erhöhten Aufwand für die Betriebsführung und für die Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen und Fahr­zeuge. Die an die allgemeine Neichskasse zu entrichtende Abgabe bemißt sich für 1939 erstmals nach den Bestimmungen des neuen Neichsbahngesetzes. Entsprechend den höheren Verkehrserträgen sind auch die an das Reich zu zahlenden Beträge der Abgabe an die allgemeine Reichskasse und der Beförderungssteuer 1989 höher als im Vorjahre.

Außer den Vetriebserträgen standen der Reichsbahn noch einige kleinere außerordentliche Erträge zur Verfügung. Der sich da­nach ergebende Gesamtbetrag wird zur Erfüllung der der Reichs­bahn obliegenden Vebindlichkeiten ausreichen. Die Gesamtrech­nung der Reichsbahn wird in Einnahme und Ausgabe aus­geglichen sein. Als wesentliche Aufgabe ist neu hinzugekom-

Am Ehrenplatz

Alte Kriegerkameradschaftsfahne ins Kyffhiiuser- denkmal überführt.

* Als im Jahre 1844 die älteste hessische K riegerkameradschaft in Lollar von Veteranen derVefreiungskriegegegrllndet wurde, wählte sie sich eine alte Bürgergardenfahne zum Panier. Diese Fahne, die auf blauem Grunde den neunmal gestreiften, doppeltgeschwänzten Lö­wen mit der Bügelkrone zeigte und die Jah­reszahl 1742 aufwies, hatte eine besondere Ge­schichte. Während und kurz nach den Schlesischen Kriegen von 1740 und 1763 trieb sich in den Lollar benachbarten Wäldern zahlreiches licht­scheues Diebesgesindel umher, das durch die Kriegsjahre verroht, Leben und Eigentum der friedlichen Bürger bedrohte. Gegen dieses Räu­bervolk bildeten sich in vielen Orten, so auch in Lollar, sogenannte Bürgerwehren, denen von dem Fürsten Fahnen verliehen wurden. Diese m jener Zeit der Lollarer Bürgergarde ver­liehene Fahne wurde 100 Jahre später auf dem Speicher des Hauses des damaligen Bürger­meisters Geißler wohlerhalten wiedergefunden, und es war verständlich, daß sie von der zur gleichen Zeit ins Lebe» gerufenen Soldaten- kameradjchaft in Obhut genommen wurde.

Nahezu 100 Jahre befand sich diese alte ehr­würdig« Fahne im Besitze der Kriegerkamerad­schaft Lollar. In der Grllndungsurkünde hatten fick die Veteranen der Befreiungskriege Kame­radschaft bis zum Grabe gelobt. Mitglied der Kameradschaft konnte jeder werden,der sich durch ein Felddienstzeichen als ein Ehrenmann Ausweisen konnte mag er reich oder arm feyn". Die Veteranenkameradschaft Lollar führte in der damaligen Zeit über jedes Mitglied eine Stammrolle, in der die Schicksale des ein­zelnen Kameraden bis zu seinem Tode genau verzeichnet waren und die sich noch heute in den alte» Kameradschaftsakten, die ein interessantes Dokument der Geschichte deutschen Soldatentums darstellen, befinden. Zum erstenmal wurde die Fahne bei der Beerdigung eines Kameraden im Jahre 1846 vorausgetragen. Es war eine schöne Sitte, daß am Grabe der verstorbenen Kame­raden dis von der Kameradschaft geführten Grundlisten verlesen wurden, in denen auch die mrtgemachten Schlachten verzeichnet waren. So heißt es in einer der Grundlisten. die am Grabe »erlesen wurde, von einem Kameraden:Er war tapfer in den Schlachten bei Lützen LS. 1813, war in der Affäre bei Bunzlau 21. 8. 1813 sowie Lei Straßbur« 18. Juni ISIS und

war dekoriert mit dem Gr.-Hess. Felddienst­zeichen."

Im Laufe der Jahre rückten die Kameraden her Befreiungskriege in die Große Armee ein und jedesmal wehte ihnen auf ihrem letzten Gang jene alte Bürgergardenfahne voran. In einem Protokoll vom 6. 2. 1868 heißt es:Die Grundliste wurde durchgegangen, seitherige Mit­glieder, welche in derselben noch nicht verzeichnet waren, wurden in dieselbe eingetragen, und neue Mitglieder, welche den badischen Feldzug von 1849 und den Kriea 1866 im 8. Bundes- armeekorps mitgemacht hatten, wurden ausge­nommen." Neue Frontkämpfer waren also in die alte Veteranenkameradschaft «ingetreten und hatten die soldatische Tradition übernommen. Es kamen die Generationen der Kämpfer der Eini­gungskriege, und wieder ein knappes halbes Jahrhundert später waren es die Front- kämpfer des Weltkrieges, die sich um diese Fahne sammelten.

Wenn in Kassel die gedienten Soldaten zum Reichskriegertag aufmarschieren, dann we­hen an der Cvitze der Marschsäulen die ältesten Fahnen des NS.-Reichskriegerbundes, unter ih­nen auch jene Fahne der Lollarer Kriegerkame­radschaft. In diesen Tagen hat die Kriegerkame­radschaft beschlossen, ihre Traditionsfahne in das Kyffhänserdenkmal überzuführen, wo sie in der Ehrenhalle des Denkmals aufbewabrt werden soll. In dieser Ehrenhalle befindet sich auch die alte Wangeriner Kriegerfahne der Stammkameradschaft des NS.-Reichskriegerbun- des, jene Fahne, um die sich friderizianische Fü­siliere sammelten, als sie im Jahre 1786. im Todesjahr Friedrichs des Großen, die erste deut­sche Kriegerkameradschaft ins Leben riefen. Seit dem Ende des Weltkrieges wurden auch die Fah­nen der Kriegerkameradschaften aus den durch den Versailler Vertrag abgetrennten Gebieten in der Ehrenhalle aufbewahrt. Der NS.-Reichs- kriegerbund hatte diese Fahnen, die oft unter Lebensgefahr über die Grenze geschmuggelt wor­den waren, in seine Obhut genommen. Nach der Rückkehr des Memellandes, Danzigs und des ehemals polnischen Gebietes ins Reich werden diese Fahnen nunmehr in absehbarer Zeit in die befreite Heimat zurückkehren.

»

Soldatengräber bei Triest entdeckt.

* Im Verlaufe von Lrdaushebungen in der Nähe von Triest würden einige Soldatengräber entdeckt, die noch aus dem Weltkriege stammen. Eine genaue Identifizierung der Toten war aber nicht mehr möglich. Die Gebeine wurden in das Veinhaus von Oslavia überführt.

Feind bleibt Feind r

Kriegsgefangene in der Landwirtschaft

* Ein Erlaß des französischen Eeneralstabs- chefs hat im Mai 1917 alle Soldaten der ver­bündeten Mächte ausdrücklich darauf hingewiese», daß Gefangenschaft nicht von den Pflichten gegen­über dem Vaterlande entbinde, sondern im Gegenteil neue auferlege, die. wie unverblümt ausgedrückt wurde, in der Sabotage der deutschen Abwehrkraft bestehen. Es ist denn auch der geschickten feindlichen Einwirkung gelungen, diese Sabotage in der vielfältigsten Form durchzuführen. Mangelnde Vorsicht, Leicht­sinn und Unkenntnis der Eefahrenmomente bei unserem Volk haben zahllose Schädigungen mili­tärischer. wirtschaftlicher und moralischer Natur ausgelöst und damit dem für uns unglücklichen Ausgang des Weltkrieges Vorschub geleistet.

Bekanntlich war. wie auch heute, in sehr starkem Maße der Einsatz der Kriegs­gefangenen in der Landwirtschaft erfolgt. Hier ereignete sich denn auch die Mehrzahl der Sabotageakte. Der Feindseitc war bei der Erteilung ihrer Anweisungen nur zu sehr die Richtigkeit des Satzes bekannt: Eine schlechte Ernte ist wie eine verlorene Schlacht." So legte man be­reits in verbrecherischer Weise Hand an die Kartoffelaussaat, indem die Gefangenen auf­tragsgemäß mit Hilfe des Fingernagels oder besonders hergestellter Vlechhülsen. sogenann­terEx tirpa teure", die Keims des Saatgutes ausstachen, oder auf geheimnisvolle Weise Fäulniserreger auf gesunde Früchte übertrugen. Oder man griff die Lagerkartof­feln an. bei Venen ebenfalls kranke mit ge­sunden Früchten gemischt wurden, oder man verhinderte die Keimfähiakert durch Ueber- gießen mit Schwefelsäure. Für die Organisation dieser SKadenstätiakeit gelangten eingehende Geheimbefehle nach Deutschland.

Man tut gut, sich diese Erfahrungstatsachen des Weltkrieges vor Augen zu führen. Das Minen um sie wird die notwendige Wachsamkeit erhöhen und jedes Abwehrmittel rechtzeitig be­reitstellen lassen. Deutschland hat inzwischen sehr nüchtern denken gelernt. Jedes falsche Mitleid den Kriegsgefangenen gegenüber ist unange­bracht. Trotz ihrer Ausschaltung aus dem mili­tärischen Geschehen bleiben sie Angehörige einer gegnerischen Macht. Wer mit ihneii in Berüh­rung kommt, halte sich stets den Satz vor Augen: Feind bleibt Feind! Besonders «nwürdig sind Vertraulichkeiten deutscher Frauen und

Mädchen, die geradezu mit Verrat an der Fron« gleichgestellt werden müssen. Schmähungen der Gefangenen haben dagegen stets zu unter­bleiben: ein solches Verhalten ist undeutsch. Aber jede sentimentale Einstellung bleibt gleich­zusetzen mit Würdelosigkeit, sie trägt zudem io jedem Falle den Keim zu schwerer Gefährdung der Sicherheit des ganzen Volkes in sich.

*

Eine Feldapotheke oo» 1688.

* Eine medizinische Zeitschrift berichtet non einerFeldapotheke oder Militär­kiste". die aus dem Jahre 1680 stammt. Ihr Schöpfer war der berühmte Chirurg und Arzt Fabricius Hildanus (15601634). Rur die allergrbräuchlichste und fürnembste stück" sind varin enthalten. Allem voran an Bedeutung stehen die Abführmittel. Hildanus nennt IS ein­fache und 17 vermischte Abführmittel in seiner Kiste. Eine Unzahl von Wurzeln. Kräutern. Blumen. Tees gesellte sich dazu; und selbstver­ständlich waren die verschiedensten Schmalze darunter Bären- und Menschenschmalz vor­handen.

Gasmaskeu-Psychos« in London.

* Die englischen Blätter bringen jetzt täg­lich neue Verhaltungsmaßregeln für die Be­völkerung zum Schutze von Luftangriffen. L» haben jetzt die englischen Luftfchutzbehörden eine neue Anweisung herausgegeben, wonach nie­mand, der sich länger als sieben Minuten von seinem Hause entfernt, seine Gasmaske z» Hause lassen darf.

Ein Säbel mit dem David«steru

* Das Wiener Heeresmuseum hat eine Reihe von Neuerwerbungen getätigt, die jetzt ausge­stellt sind : Beutestücke aus dem pol­nischen Feldzug. Es handelt sich dabei «« eine interessante Musterschau polnischer Waffen, Uniformstücke, Kriegsgerate und auch Kurio­sitäten. Unter den Säbeln ist ein aus der Schlacht von Kutno stammender Offizierssäbel besonders bemerkenswert. Der Säbel weist näm­lich den Zionsstern, sowie in den Korb und den Ansatz der Klinge gravierte hebräische Schriftzeichen auf.

Kreuzworträtsel spiouageverdiichtig.

* Wie aus London gemeldet wird, hat da» britische Kricasministerium die Versendung o»»^ Kreuzworträtseln in das Ausland, ganz gleich in welcher Form, aus Gründen der Spionage» «barehr verboten.