Seite Nr. 3

Nagolder TagSlaltDer Gesellschafter«

Donnerstag, de« Januar 1810

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Convoy?

Fremdwörter im Krieg Genaue gesetzliche Bestimmungen Und Englands Auffassung

. Der Krieg hat es mit sich gebracht, daß in den Spalten der Tageszeitungen alltäglich eine Anzahl von Fremdwör­tern mit Regelmäßigkeit auftauchen, die man früher dort nur selten antraf. In den meisten Fällen weiß der Leser natürlich schon längst» was sie bedeuten. Auch dann, wenn er ihre Herkunft nicht ganz genau kennt, erfaßt er ihre Be­deutung ganz richtig. Trotzdem macht es dann und wann noch Schwierigkeiten, wenn man etwa seinen neuigkeits­hungrigen Kindern dieses oder jenes Wort erschöpfend er­klären will.

Da hört und liest man z. V. fast jeden Tag das Wort Blockade". Jeder Mensch glaubt, seine Bedeutung genau zu wissen.Natürlich, Blockade ist, wenn die Engländer keine Waren nach Deutschland hereinlassen." Das stimmt zwar in großen Umrissen, wird aber doch dem Sinn der Blockade" nur sehr oberflächlich gerecht. Es gibt ein inter­nationales Vlockaderecht, das die Absperrung feindlicher Häfen und Küsten unter bestimmten Voraussetzungen als erlaubtes Mittel der Kriegführung ansieht. Leider hält sich nur Deutschland genau an die international festgelegten Regeln, England verletzt sie fast jeden Tag, es stellt unmög­liche. willkürliche Bestimmungen auf. Dafür ist der Aus­druckHungerblockade" gang und gäbe geworden, und das gut gewählte Wort enthält alles, was zur Verurteilung der englischen Maßnahmen nötig ist.

Eng verbunden mit derBlockade" ist das Wort Konter­bande, für das wir neuerdings das deutsche WortBann­ware" kennen. Konterbande ist alles, was an kriegswich­tigen Waren von Neutralen an Kriegführende geliefert wird. Was unter Banngut, alsoKonterbande", verstanden wird, ist in diesem Kriege durch Deutschland genau bezeich­net worden. Deutschland hat dabei die Erweiterung des Bannwaren-Verzeichnisses erst vorgenommen, nachdem Eng­land sich über alle humanen und anständigen Bedenken hin­weggesetzt hat. England ist jetzt so weit gegangen, alle deutschen Waren auf neutralen Schiffen zu beschlagnahmen. Daß es dabei auf die härteste deutsche Abwehr stößt, ist selbstverständlich.

Wenn Banngut auf offener See aufgebracht und in eigene Häfen eingebracht wird, ist das einePrise". DiePrise" wiederum ist Gegenstand des internationalen Rechtes. Am in jedem Falle klar darüber zu befinden, ob wirklich eine echte Prise vorliegt oder nicht, ist von Deutschland kürzlich das Prifengericht eingesetzt worden. Vor diesem Prisen­gericht bringen auch die neutralen Eigentümer ihre Be­schwerden vor. über die dann durch unabhängige Richter und Sachverständige endgültig entschieden wird. Wenn auf einem aufgebrachten Schiff mehr als die Hälfte der Ladung aus Banngut besteht, wird auch das Schiff selber als Prise erklärt.

Lonvoy" ist ein Wort, das zum erstenmal während des Weltkrieges aufrauchte, als sich die Engländer vor den deut­schen U-Booten nicht mehr anders retten zu können glaub­ten als durch ein damals neues System des Eeleitzuges. Eine Anzahl von Handelsschiffen werden hier zu einer Gruppe vereinigt, die durch leichre Seestreitkräfte beschützt und flankiert wird. Alan hoffte, daß das U-Boot an die Handelsschiffe selber gar nicht mehr herankommen würde. Auf diese Weise sollte die kriegswichtige Ladung sicher in englische Häfen gebracht werden. Aber damals wie heute hatten die Engländer die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Erst in den letzten Wochen konnte man davon lesen, wie mutige deutsche U-Boote mitten aus einem solchen Convoy- Verband heraus Schiffe torpediert hatten, ohne daß ihnen die englische Abwehr etwas anhaben konnte. Auch diese Hoffnung der Engländer wird sich also als trügerisch er­weisen.

Zum Schluß noch ein kleiner Scherz. Während des Welt­krieges war mit Recht viel von der englischenTonnennot" die Rede. Auch jetzt wieder erreichten die deutschen Ver­senkungsziffern für England eine beängstigende Höhe. Nun, das WortTonnennot" können die Engländerdrehen und wenden", wie sie wollen, es klingt immer gleich unheimlich. Bitte machen Sie die Probe und lesen Sie das Wort von rückwärts nach vorwärts. Es bleibt sich gleich... N. T.

Das Erdbeben in Anatolien erweist sich als eine Kata­strophe von in jeder Hinsicht tragisch umfassenden Aus­maßen. Wenn wir hören, daß die östlichste Stadt Erze- rum, schon nahe der kaukasischen Grenze, völlig zerstört ist und Zehntausende unter den Trümmern hilflos begraben wurden, daß auch noch die Stadt Erzingan 10 000 Tote aufweist, daß man aber sogar im fernen Westen, in Smyrna und in Dikeli am Aegäischen Meer, dem Ausgangshafen für Pergamon, das Erdbeben empfindlich verspürt hat, so läßt sich ohne Uebertreibung sagen, daß die ganze klein- asiatische Halbinsel in ihrer gesamten Längsrichtung von Osten nach Westen die Wirkung dieser furchtbaren Erschütte­rung gespürt hat.

Was die Nord-Süd-Richtung anbetrifft, so ist es nur die Nordhälfte des Landes, die allerdings im Osten mit unvor­stellbarer Heftigkeit vom Erdbeben heimgesucht worden ist. Die Wirkung des Bebens hat sich aber diesesmal in un­gewöhnlicher Weise auch an der Kllstenlandschaft des Schwarzen Meeres bemerkbar gemacht. Sie ist auch noch bis in die Hochebene im Innern vorgedrungen, die der Halys- fluß, der Kisyl-Jrmak in weitem Bogen umschließt. Auch Kaiseri, das alte Cäsarea, jetzt das bedeutendste Industrie­zentrum der ganzen Türkei, hat noch die Wirkung des Erd­bebens erfahren. Wie es scheint, ist damit der südlichste Punkt des Bebens bezeichnet.

Furchtbar aber ist der Küstensaum heimgesucht worden. Von dem wichtigen Schwarzmeer-Handelshafen und End­punkt der großen Vinnenbahnlinie, Samsun, geht die Reihe der betroffenen Städte bis zur kaukasischen Grenze Ordu, Kirason (Kerassunt) mit rund 2000 Toten und Verwundeten, und Trabzun (Trapezunt), womit aber nur die bedeutendsten Küstenorte erwähnt sind. Tatsächlich ist einfach die ganze Meeresküste bis zum Kaukasus hin in Aufruhr, was auch das gleichzeitige Unwetter auf dem Schwarzen Meer beweist, das zum Teil eine Art Seebeben darstellt.

Samsun, einst Amsus genannt, ist eine recht schmucke Handelsstadt mit einigen guten, nahezu europäisch geführ­ten Hotels, weiträumigen Hafenanlagen, großen Banken, zahlreichen Schulen und schönen Anlagen mit einem hervor- mgenden Neiterdenkmal Kemal Atatiirks. Im dortigen

Amieum, oas griechische Altertumsreste zeigt, sieht man auch eine Ausstellung der kultischen Geräte von Derwischfekten heute streng verboten, die noch bis in die tiefste Ver­gangenheit dieser ganzen Landschaft, des ehemaligen Kö­nigreichs Pontus, hineinleuchten.

Als die nächst bedeutende Handelsstadt der Schwarzmeer- Küste ist Trapezunt anzusehen, das auch für den Han­del mit dem Osten Sowjetrußlands und den Kaukasus­ländern von großer Bedeutung ist. Die dortiae Bevölke-

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Zu dem schweren Erdbeben in der Türkei

(Kartendienst Erich Zander, M.)

Neujahrsgruß des Jagdgeschwaders Schumacher an England

DNB_, 3. Jan. (PK.) Ein aufregender Luftkampf, bei

dem, wie bereits gemeldet, drei englische Flugzeuge vernichtet wurden, spielte sich am Dienstag nachmittag in der Deutschen Bucht ab. DerAdler von Friesland" gibt hierzu einen ausführlichen Bericht von diesem Neujahrsgruß des be­kannten Jagdgeschwaders Schumacher an England. Schwarm­führer Leutnant H.. den wir auf einem Flughafen dicht an der Nordseeküste trafen, erzählte unserem Berichter folgende Einzel­heiten:Am Dienstag nachmittag flog ich mit vier Zerstörern vom Typ Me 110 Sperre bei Helgoland. Plötzlich erhielt ich durch Funk den Befehl, auf West bis Nordweft zu gehen. Unsere Maschinen schlugen sofort den neuen Kurs ein und hielten eine durchschnittliche Höhe von 3000 bis 4000 Meter. Zuweilen stiegen wir bis auf 6000 Meter hoch, doch herrschte dort starker Dunst. Kein Engländer würde darin fliegen. In dieser Annahme gingen wir wieder auf unsere alte Höhe zurück. Als ich Kurs West- bis Südwest fliegen ließ, bemerkte ich plötzlich in weiter Entfernung drei dunkle Punkte, die ich zuerst für deutsche Aufklärer hielt. In einem Kilometer Entfernung jedoch erkannte ich an deni spitzen hohen Leitwerk englische Vickers-Wellington-Maschinen, die ich schnell anflog, um mich über ihre Bewaffnung zu unter­richten und danach meinen Angriff zu fliegen. Nur ein weißer Ring deutete das englische Hoheitsabzeichen an. Alles andere verschwand in der braungrünen Tarnungsfarbe. Die Engländer hatten uns längst gesehen, kümmerten sich aber kaum darum, sondern flogen in Ostrichtung weiter. Ihr Ziel war anscheinend Helgoland. Ich ging sofort zum Angriff über und erhielt dabei starkes Abwehrfeuer. Feldwebel F. war indes auf den mittelsten Engländer gestoßen und hatte ihn in kurzer Zeit er­ledigt. Die beiden Engländer flüchteten nun in leichter Rechts­kurve nach Süden. Erneut griff ich an und schoß ihm aus nächster Nähe eine Ladung in die rechte Tragfläche worauf der Gegner abrutschte. Im Notwurf warf er noch etwa acht bis zwölf Bomben aus der Maschine, die auf dem Wasser explodierten. In Steil­kurve folgte ich ihm und sah, wie er senkrecht auf das Wasser aufschlug und bald versank. Ich selbst hatte acht Treffer in mei­ner Maschine. Mit nur einem Motor flog ich nach Hause zurück, wo die Begeisterung über den neuen Luftsieg natürlich groß war."

Und nun erzählt Feldwebel F. von seinem siebenten Luftsieg. Noch ist sein Gesicht frisch vernarbt von den Splittern, die eng­lische Kugeln aus seiner Maschine rissen. Ucber 20 Einschüße weist sie auf, und hauptsächlich ist die Kabine getroffen. Der Bordfunker Unteroffizier P. erhielt einen Schuß in das Bein und wurde durch Metallsplitter an Oberkiefer, Kinn, Nase und Mund verletzt. Feldwebel F. schildert seinen Luftkampf folgen­dermaßen:

Als ich die Engländer sah und als solche erkannte, setzte ich mich hinter sie und griff sie an. Das vereinte Abwehrfeuer der Heckschützen der drei Maschinen traf naturgemäß meine Ma­schine zuerst, doch stürzte ich mich entschlossen auf den Gegner und nahm mir den mittelsten auf das Korn. Innerhalb kurzer Zeit explodierte er in der Luft und flatterte aus 3500 Meter auf das Wasser. In allernächster Nähe beobachtete ich seinen vollständigen Untergang. Mit einem Motor der andere war mir gleich meinem Schwarmführer zerschossen worden brachte ich meine Maschine glücklich über die Nordsee zum Flughafen, wo wir uns alle natürlich zuerst um den verletzten Kameraden be­mühten."

Auch der Gefreite E., der sich mit 15 Feindflügen das Eiserne Kreuz bereits in Polen geholt hat, war bei diesem Kampf mit einem Abschuß beteiligt. Er sah den letzten Engländer flucht­artig den Kampfraum verlassen und jagte ihm nach. Aus fast 4000 Meter Höhe war der Gegner mehr als 3000 Nieter hinab­gestoßen, doch alles half ihm nichts mehr. Schon beim ersten Angriff stürzte er zerschossen hinab und klatschte schwer auf die Wogen der Nordsee, darin jeder englische Flieger, der sich der deutschen Küste zu nahe wagt, sein Grab finden soll. Das jeden­falls ist der feste Wille aller Flieger des ruhmreichen Jagd­geschwaders Schumacher, das hier Tag und Nacht an der Nordsee die Wacht hält. Lehmann.

Wert die hWgmdlN Vögel!

rung ist auch bereits so stark mit dem zum Teil sehr schönen kaukasisch-georgischen Typus gemischt, daß sie mehr an die Bewohner der nahen Kaukasusländer als an das eigent­liche Türkenvolk erinnern. Schöne handgewebte Stoffe, Sil­berarbeiten, malerische Trachten beherrschen das Bild der Basarstraßen. Daneben geht allerdings durch die Bestrebun­gen der neuen Türkei ein ganz ausgesprochener Zug der Moderne, auch im Baustil der Stadt, die ebenso malerisch wie freundlich mit schönen Villengärten daliegt, selbst noch an dieser entfernten Ostküste.

In Samsun bedienen, entgegen der islamischen Sitte, moderne Bankbeamtinnen in totschicken Kleidern mit Halb­ärmeln, sorgfältig bestrumpft und manikürt. Auch städtische Beamtinnen und Lehrerinnen vermitteln einen überraschen­deneuropäischen", ja geradezu eleganten Eindruck.

Furchtbar in der Wirkung auf die Opfer des Unglücks ist die hinzutretende Kälte, die in diesen Nordstrichen im Winter sehr empfindlich ist, so üppig auch das feuchte Klima im Sommer eine geradezu verschwenderische Blütenpracht, herrlichen Baumwuchs und riesige Obstbaumkulturen her­vorbringt. Der Export des harten Walnußbaumholzes für Eewehrläufe usw. ist an dieser ganzen Nordostküste verbrei­tet. Die Stämme werden in solchen Massen an den sehr flachen Küsten eingeschifft, daß sie direkt ins Wasser ge­worfen und dem Ladeschiff zugeflößt werden, das dann die gewaltigen Baumstücke mit seinen Hebkranen direkt aus dem Wasser aufladet.

Als ob es noch nicht genug des Unglücks wäre, treten im milderen Nordwesten Anatoliens jetzt noch große Fluß- Überschwemmungen auf. Ueberschwemmungen sind schon bei normalen Zeiten in der ganzen Nordhälfte der Türkei zum Frühjahr zu von katastrophaler Wirkung und verwandeln große Teile der Landschaft in einen Sumpf, was dem Wegebau immer wieder neue schwierige Aufgaben bereitet, da Brücken einfach hinweggerissen, Wege aufgeris­sen und zerstört werden.

Trotz der innerpoltischen Regsamkeit und Umsicht des neuen türkischen Regimes ist die diesmalige Prüfung der modernen Türkei durch Erdbeben, Käste und Ueberschwem- mung doch eine so furchtbare, daß man von einer der schwer­sten und ernstesten Existenzproben sprechen mutz.

' Dr. L e n o r e K ü h n.

Sanitäter auf See

Dle ärztliche Betreuung in der Kriegsmarine Dienst an Bord der Kriegs- und Lazarettschiffs Der Weg der Aus­bildung

NSK. (PK.) In dem uns vor 25 Jahren ebenfalls von Eng­land ausgezwungenen Weltkrieg wurden auf deutscher Seite über 27 Millionen verwundete, kampsstossvergiftete und erkrankte Sol­daten gesundheitlich betreut. 84,8 v. H. davon wurden dem Le­ben, ihren Agehörigen und ihrer Arbeit, 95,8 v. H. dem Wehr­dienst erhalten. Diese Erfolgszahlen konnten nur durch den auf­opferungsvollen Dienst der Aerzte und des Sanitätspersonals erzielt werden; sie stellen eine ungeheure Arbeitsleistung dar, wenn man bedenkt, unter welchen Umständen damals das Sani­tätswesen des Heeres und der Kriegsmarine arbeiten mußte. 1783 deutsche Aerzte oder 6,8 v. H. ihrer Gesamtzahl, 18183 Sanr- tätsunteroffizere und Mannschaften, 720 Krankenträger und Pfle­ger der Freiwilligen Krankenpflege. 243 Schwestern und Hilfs­schwestern opferten ihr Leben zu Land und zu Wasser für ihre Hilfsbereitschaft unter dem roten Kreuz im weißen Feld jedem Menschen gegenüber ohne Unterschied der Natio­nalität.

Die nationalsozialistische Volksführung stellt den deutschen Menschen bewußt in den Mittelpunkt ihrer Fürsorge. In der Erhaltung des Volkes steht daher die Gesundheitsführung an oberster Stelle. Seit der Machtübernahme ist in diesem Sinne der an sich schon in der Welt als vorbildlich anerkannte Hoch­stand der deutschen Gesundheitsfürsorge von Jahr zu Jahr ge­steigert worden, und in besonderer Weise in unserer Wehrmacht. Die Aufgaben unserer Sanitätsoffizere gehen aus den einleiten­den Worten der Berufsordnung für die deutschen Aerzte hervor:

Der Arzt ist zum Dienst an der Gesundheit des einzelnen Menschen und des gesamten Volkes berufen, zum Wohl von Volk und Reich für die Erhaltung der Gesundheit, des Erbgutes und der Raffe des deutschen Volkes zu wirken."

Diese vom Führer unseren Aerzten gegebene Zielsetzung zeigt, wie der Sanitätsosfizer auch im regelmäßigen, täglichen Ablauf seines Dienstes zugleich denjenigen hohen Aufgaben gerecht wird, die sich aus den Forderungen nationalsozialistischer Weltanschau­ung ohne weiteres für ihn als Arzt ergeben, Aufgaben, die ein ungeschriebenes Gesetz ihm stellt und deren Gesamtheit den Be­griff der Eesundheitsführung des deutschen Menschen umfaßt.

An die Sanitätsoffiziere und das übrige Sanitätspersonal der Kriegsmarine werden besondere Anforderungen gestellt, die sich aus dem vielseitigen Dienst auf den verschiedenartigsten Ein­heiten unserer Kriegsmarine ergeben. Dazu gehören körperliche Eignung für den Bord- und Auslandsienst. Die Kriegsmarine stellt bevorzugt die in den Gliederungen der Partei und deren angeschlossencn Verbänden im Sanitätsdienst ausgebildeten Männer und selbstverständlich die vorgebildcten Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes ein. Für die Einstellungen kommen noch in Betracht die Heilgehilfen, Drogisten, Bademeister und die aus ähnlichen Berufen stammenden Männer.

Nach einer kurzen militärischen und seemännischen Grundaus­bildung folgt auf den Sanitätsschulen der Kriegsmarine die theoretische und praktische Sanitätsausbildung, die ein halbes Jahr dauert. Die Sanitäter, die das Deutsche Sportabzc^pn, das SA.-Wehrabzeichen und den Lchrschein der Deutschen Le- bensrettungsgcsellschaft nicht besitzen, müssen diese Leistungen während ihrer Ausbildung in der Sanitätsschule erwerben. Die Kenntnisse der angehenden Sanitäter erfahren ihre Erweiterung in der Tätigkeit in sämtlichen Abteilungen der Marinelazarette.

Dann erfolgt ihre Kommandierung an Bord unserer Kriegs­schiffe, auf denen sie im Frieden die Auslandsreisen mitmachcn und jetzt im Freiheitskampf Großdeutschlands in der vordersten Seefront stehen, jederzeit bereit, dem kranken oder verwundeten Kameraden oder den Schiffbrüchigen zu helfen. Ein großer Teil des Sanitätspersonals macht auf den Lazarettschiffen Dienst, die m größerer Zahl sofort bei Kriegsbeginn von der Kriegsmarine eingesetzt wurden.

Wenn schon im Weltkrieg 88,4 v. H. der über 27 Millionen verwundeten, kampfstoffvergifteten und ertränkten Soldaten dem Leben erhalten werden konnten, dann dürfen wir nach den ver­hältnismäßig jungen, aber sehr reichhaltigen Erfahrungen au» dem Weltkrieg und der jetzigen zielbewußten Eesundheitsführung die Hoffnung d.gen, daß sich das Zahlenverhältnis für den jetzt- gen Krieg sogar noch besser gestalten wird.

Walter Schur.