/^us 8tadr und Kreis Calw
wir der Arndt.
Parole der wr?;c
«Fest ins Auge blicken sollen -roßen Zeit."
Tag der Heilkräuter
Die Heimat hat über das vergangene Wochenende ihre Spende zur letzten Reichsstraßensammlung des Kriegswintcrhilfsivcrks 1941/ 1942 gegeben. Die Sammler und Sammlerm- nen stellte die Deutsche Arbeitsfront. Als WHW.- Abzeichen wurden ausgezeichnete Nachbildungen deutscher Heilpflanzen angeboten. ^eder hat sie gern erworben und an den Rock gesteckt, nicht zuletzt aber auch seine Kenntnisse auf dem für die Volksgesundheit so wichtigen Gebiet der Heilpflanzenkundc erweitert. So wurde mit der Sammlung ein doppelter Erfolg erzielt. Die Heimat hat erneut ihre Gebcfreude und ihren Opfersinn erwiesen. Die Männer uird Frauen der Deutschen Arbeitsfront aber dürfen mit Stolz auf ihren pflichtbewußten, erfolgreichen Einsatz für das Kriegs-Wintcrhilfswerk znruck- blicken.
Die Frühjahrswaldläufe der Hitlerjugend
Die Winterarbeit beschließend, und zugleich als Auftakt der Sportarbeit der HI. nn Sommer 1942 wurden am Sonntag die Frühjahrs- Waldläufe der Hitlerjugend durchgeführt. Nahezu alle Calwer Jungen (DJ., Gefolgschaft 1 und Motorfchar) vom 12. bis zuin 18. Lebensjahr nahmen gemeinsam mit der Gefolgschaft 2 Hirsau an diesem ersten großen sportlichen Wettkampf im neuen Jahr teil. Start und Ziel war der Waldeingang oberhalb der Turnhalle im Vorort Alzenberg. Von dort aus galt es, eine gar nicht so einfache Strecke — teils auf Waldwegen, teils quer durch Wald und Wiesen — zu bewältigen.
Bei den Frühjahrswaldläufen ist der Haupt wert nicht auf Spitzenleistungen einzelner ge legt, sondern auf eine gute Durchschnittsleistung aller beteiligten Jugendlichen. Es kommt insbesondere auf die Zähigkeit und Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Hitlerjungen an. Bei den diesjährigen Waldläufen konnte man neben ganz beachtlichen Einzelleistungen allgemein eine gute Durchschnittsleistung feststellen; nur ganz vereinzelt kamen Ausfälle während des Laufens vor.
Die Fungen liefen jahrgangweise verschieden lange Strecken; im einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Jahrgang 1930/31, Laufstrecke 800 Meter: 1. H. Maisenbachei 4,42,0 Min.; 2. Herbert Höslin 4,42,5 Min.; 3. Wolfgang Baur 4,42,8 Min. — Jahrgang 1928/29, Laufstrecke 800 Meter: 1. Hansjö/g Bender 3,27 Min.; 2. W Beck 4,04 Min.; 3 Hermann Fischer. — Jahr gang 1927, Laufstrecke 1000 Meter: 1. Peter Wiesmaher 4,19 Min.; 2. Bruno Ayasse 4,19,2 Min.; 3. Hans Fischer 4,20 Min. — Jahrgang 1926, Laufstrecke 2000 Meter: 1. Hermann Höneisc 8,40 Min.; 2. Theo Fischer 8,55 Min.; 3. Alfred Schweikart 9 Min. — Jahrgang 1924/25, Laufstrecke 3000 Meter: 1. Gerhard Single, 11,50,6 Min.; 2. Walter Schweikart 12,14,5 Min.; 3. Friedrich Schiler 12,35,2 Min.
Kantaten von I. S. Bach
in der Stadtkirche zu Calw
In liebevollem Dienen am Werke I. S. Bachs veranstaltete am Sonntag der Ev. Kir- chengesangverein in der Calwer Stadtkirche ein Kantatenkonzert, das uns den großen Meister als schöpferische Persönlichkeit wie als Mittler des christlichen Glaubens nahebrachte. Zur Aufführung kamen Teile aus den Kantaten «Liebster Gott, wann werd' ich sterben?", „Komm, du süße Todesstunde" und „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit". Die gedanklichen Grundlagen dieser Kantaten, zu denen I. S. Bach eine große und tiefe, aller Wirklichkeit entrückte Musik gemacht hat, umschließen Lebensleid, Ewigkeitssehnsucht und Tod. Tod nicht als Vernichtung sondern als Uebergang, als Durchaus zur geistigen Auferstehung. Zum seligen S erben führen der christlichen Lehre nach der Glaube an Christus, seinen Erlösertod und die Ueberwmdnng der Welt. Man hörte mit innerer Ergriffenheit eine gleichmäßig und reich stromende Musik voll weiter seelischer Hintergründe, weltabgewandte Klänge, die nun schon über zwei Jahrhunderte in unverminderter Kraft zum Herzen sprechen.
Der Leiter des Konzertes, Th. Laitenber- g e r, war um eine lebendige, klare und durchsichtige Gestaltung der Kantaten bemüht. Bachs Werk kam hier von Herzen und drang in die Herzen; so ist seine Kunst gedacht, so hat er sie Esisimden als Mittler zwischen Gott und den Mensche,,. Chor und Orchester, das letztere war "r Calwer und auswärtigen Musikfreunden ^^n mit Freude und Aufge- chlossenheit verdienstvoll für die herrlichen Ton- chopfungen ein. Hohe Anerkennung verdienen die Solisten: Trude Sannwald (Alt) Her- maun Ficlfleisch (Tenor), Albrecht Werner (Baß) und Hellniiit Aichele (Orgel) Mit zum Schönsten des Konzertes gehörte die Aufführung des berühmten ^.otus tragwns der
Sterbe- und Begräbniskantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit". Die instrumentale Einleitung in ihrer Vcrklärtheit, die dämonisch-dramatische Botschaft des Todes „Bestelle Dein Haus" und das wundervolle Duett zwischen der Seele und dem Heiland sind Eingebungen von unvergleichlicher Größe. Ihre Wiedergabe hinterließ tiefe Eindrücke bei den dankbaren Hörern.
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Wir brauchen die Techniker
Ein Aufruf des Neichsminisiers Speer usx. Der Rcichsminister für Bewaffnung und Munition, Speer, hat einen Aufruf an die Architekten und Ingenieure erlassen, in dem es heißt: „Zur Durchführung der Kriegsaufgaben und damit zur Vollendung des Sieges braucht das Vaterland nicht nur Soldaten. Voraussetzung für die Erringung des militärischen Sieges ist die Nnterstützung der Truppe durch den Techniker. Er fertigt dem Soldaten die Waffen, er baut ihm Straßen und Eisenbahnen, Brücken und Stellungen, Unterkünfte und Lager. Mehr denn je ist heute der Soldat auf den Techniker am
mnn zede technische Kraft verwendet werden. Vor allem in den Konsteuktions- und Zeichenbüros der Rüstungsbetriebe besteht immer noch ein außerordentlicher Bedarf an Arbeitskräften.
Ich rufe daher alle Architekten und Ingenieure auf, sich mir- zur Durchführung der technischen Kriegsaufgaben für die Dauer des Krieges zur Verfügung zu stellen. Fachliche Sonderfähigkeiten sind hierbei nicht erforderlich. Jeder Techniker und Architekt kann gebraucht werden. Ich habe den Weg der Aufforderung zur freiwilligen Meldung gewählt, weil ich fest davon überzeugt bin, daß zeder den Ernst der Stunde begreift, und daß niemand sich ineinem Appell entziehen wird. Allen freiwillig sich Meldenden sichere ich zu. daß sie nur für die Dauer des Krieges eingesetzt werden. Architekten und Ingenieure: Meldet euch freiwillig! Helft durch eure Arbeit mit an der Vollendung des Sieges!"
Stammheim. Das Standesamt verzeichnete im ersten Vierteljahr 1942 die Geburt von Emil Wilh. Mann, Walter Dietr. Ullrich, Renate Franke und Angela Sofie Pasi. Die Ehe schlossen Wilhelm Wentsch und Helene Walz. Verstorben sind Katharine Schottle und Barbara Reinhardt, im Felde gefallen Gottlob Kirchherr und Friedrich Mann.
Nagold. Ten 70. Geburtstag durfte Friedrich Weinstein, Schneidermeister, in bester Gesundheit feiern. Der in Nagold und darüber hinaus bekannte Jubilar begeht gleichzeitig sein goldenes Mnsikerjubiläum. Die Musik ist in dem alten Nagolder Geschlecht der Weinstein zu Hause, und von Kindheit an ist Friedrich Weinstein schon mit ihr vertraut. 56 Jahre gehört er der Stadtkapelle an, hat deren ganze Entwicklung miterlebt und war von 1913 bis 1927 ihr Dirigent. Anläßlich des 1. Bczirks-Bolksmusiktags in Nagold im Jahre 1935 wurde er wegen seiner Verdienste um das musikalische Leben in unserer Stadt und um die Stadtkapclle zum Ehrendirigenten ernannt.
Oeschelbronn bei Pforzheim. Die in den siebziger Jahren stehende Friederike Müller geb. Rottner wurde in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Sie war einem Herzschlag erlegen
Oer Rundfunk am Montag
Ncichsvrogramm: Das Sieatried-Schultze-Trio Ist mit dem Trio für Violine, Cello und Klavier von Friedrich Smctana von 13.80 bis 18 Uhr zu hören.
D-ntichlandiexder: Dr. Ludwig ». Mevcr dirigiert die „Musik zur Dämmerstunde" von 17.1S bis 18.80 Ubr mit Werken von Mozart. Zilcher. Pfibner und lhräncr: Helmut Zerttick lViolinel ist der Solist der Sendung. — „Klassischen Humor und Tanz in Werken von Mozart hören wir von Irma Bcilke. Leonbard Kohl, Johannes Kavell lBassettborni und der Kammermustkvcreinignng der Berliner StaaiS- over in der Sendung von 20.13 bis 21 llvr.
VickitiKe» in «Nr-e
Wenn der Stichtag nur um wenige Tage überschritten war, konnte im vorigen Jahr eine vorzeitige Aufnahme von Schulanfängern gestattet werden. . Im neuen Schuljahr 1942/43 kann nach einem Erlaß des Reichserziehnngsministers eine vorzeitige Einschulung grundsätzlich nichtmehr zugelassen werden.
Die reichseinheitliche Regelung des Hilfsschulwesens bedeutet nicht nur, daß die H i l fs- schule und die anderen Sonderschulen die ihnen anvertrauten Kinder so erziehen, daß sie später möglichst vollwertig in den wirtschaftlichen Arbeitsprozeß eingefügt werden können. Durch die Herausnahme dieser Kinder entlasten sie auch die Volksschule und tragen so zur Erhöhung ihrer Leistungen bei.
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Es wird darauf hingewiesen, daß Telegramme nach dem nichtfein blichen Ausland nur von den vom Oberkommando der Wehrmacht zugelassenen Behörden, Firmen und Einzelpersonen ausgegeben werden können, und daß sie entweder in einer der für Telegramme in offener Sprache zugelassenen Sprachen oder unter Benutzung bestimmter Schlüssel abgefaßt werden müssen.
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Dann ließ sie ihn los, uich er glaubt«, sie würde ohnmächtig umsallen, doch ehe er etwas sagen konnte, rannte sie wie von Furien gehetzt von dannen.
Doktor Reyter sah ihr bestürzt nach. Was hatte ihr Ausruf zu bedeuten? Kannte sie wirklich den Mörder Helenes? Kannte sie überhaupt die Men. scheu, die auf Enlenstein wohnten? Hatte sie ein« Verbindung zu ihnen? Uiid woher hatte sie überhaupt gewußt, daß die Brüder des Mondes da waren? Mehr denn je brannte in ihm der Wunsch, mehr von ihr zu wissen. Aber warum hüllte sie sich so in Schweigen? Warum hatte sie kein Vertrauen zu ihm.
Nachdenklich und bis ins Innerste -aufgewühlt von Zweifeln, machte sich Doktor Reyter auf den Rückweg. Er achtet« nicht wie sonst auf die Schönheiten der Natur, sah nicht die Berge, nicht den Himmel, nicht die Blumen am Wege. Seine Gedanken beschäftigten sich nur mit der Frage, wer war Antona? Wer hatte Helen« Ogris ermordet und aus welchem Grunde. Führte die Beantwortung der Frage nach dem Warum auf eine Spur des Mörders? Und wenn Antona wirklich den Namen des Mörders kannte, in welchem Verhält- nis stand sie zu ihm? Tausend Fragen waren es, auf die er keine Antworten finden konnte.
Seine Aufmerksamkeit wurde schließlich durch die Töne der Schalmei abgelenkt, die ganz nahe klangen. Sie schienen ihm heute noch klagender, noch melancholischer als sonst, wie von innerer Oual erfüllt. Doktor Reyter blickte sich suchend um und gewahrte endlich den Knaben Airdreas, der aus einem Felsen saß. Er ging auf ihn zu, und der Knabe hörte ihn erst, als Doktor Reyter dicht hinter ihm stand.
„Nun, Andreas", fragte Doktor Reyter freund- nch, „woher weißt du die vielen Melodien, die du spielst?"
. ^uen Augenblick sah ihn der Knabe an, und es ob er Nicht sofort die Flucht er- gveifen wurde. War es die Anstrcuguiig des Bla- sens, die seine Augen mit Tränen stillten?
„Ich habe sie gehört, «der ich denke sic halt", antwortete er schließlich.
„Da schau an, ein kleiner Komponist", lächelte ihn Doktor Reyter ermutigend an", wie lanac spielst du denn schon?"
„Ich weiß nicht, schon sehr lange."
„Bon wem hast du denn deine Schalmei bekam- men?"
Der Knabe senkte den Kopf und antwortete tonlos und krampfhaft schockend: „Von Helene."
Doktor Reyter fühlte Milleid in sich aufsteigen: „Du hast Tante Helene sehr gern gehabt?"
Der Knabe blickte mit tränenerfüllten Augen zu ihn, ans: „Sie ist doch nicht meine Tante."
„Ist ste denn nicht die Schwester deiner Mutter?
„Helene ist doch meine Mutter."
„Was? Frau Helene war deine Mutter, ja aber warum warst dir denn dann nicht bei ihr»"
Ein« furchtbare Verzweiflung stand in den, Gesicht des Knaben: „Ich durfte doch nicht Es sollt« ,a niemand wissen, und Sie werden mich auch mcht verrate». Herr?"
„Bestimmt nicht, Andreas. Me lange war die Mama denn schon bei euch?"
„Schon eine ganze Zeit di« Augen des Knaben blickten plötzlich wild und trotzig, als er fortfuhr „... und ich weiß, wer ..." Er brach zäh ab und sah Doktor Reyter mit entsetztem Ausdruck an, als hoffe er, daß dieser nicht gehört habe, was er sagte.
Doktor Reyter befürchtete, daß er im nächsten Augenblick fortlairfon würde und legte ihm daher die -Hand auf die Schulter.
„Andreas", sagte er sehr ernst, „wenn du etwas weißt, dann mußt du es auch sagen, hörst du. Du weißt, wer deiner Mutter das angetan hat?"
„Ich weih, iver der Mörder ist", murmelte de» Knabe mit einem Ausdruck, als schwöre er, eines Tages furchtbare Roche zu nehmen.
,sW«r ist es, Andreas?"
„Ich kann es nicht sagen, er schlägt mich sonst tot."
„Und wenn ich dir verspreche, daß dir nichts geschieht?"
Doch der Knabe schüttelte den Kopf.
„Woher iveißt du es denn? Hast du ellvaS gesehen?"
Trotzig sah der Knabe zu Boden und schwieg, während sich die Zehen seiner nackten Füße krampf. hast in das Gras bohrten. Dann Plötzlich riß er ich los und war zwischen den Bäumen verschwun- len, bevor Doktor Reyter eine Bewegung machen konnte, ihn festzuhalten. Es war wie eine Flucht vor sich selbst. --
Doktor Reyter ivandte sich mit einem tiefen Seufzer dem Schlüssel zu. Zwei Menschen hatte er kurz hintereinander gebrochen, die beide wußten, wer der Mörder war, und beide hatten den Namen verschwiegen. Ans Angst?
6. Kapitel
Als Doktor Reyter den Garten erreichte, der das Schloß unmittelbar umgab, gelang es ihm kaum, ohne Schaudern ihn zu durchqueren. Zn seinem Erstaunen fand er Doktor Dernbach friedlich eine Zigarre rauchend in einem Sessel sitzen. Er machte den Eindruck eines harmlosen Spaziergängers, der sich zum Ausruhen niederaesetzt hat und sich ein wenig langweilt.
„Hallo, Herr Kriminalrat, sind Sie wieder hier?" begrüßte ihn Doktor Reyter.
„Wieder ist gut. gesagt, mein Lieber, ich ivar gar nicht fort."
„Naniy, wo haben Sie denn gesteckt?"
„Ich habe mir ein bißchen die Gegend angesehen."
„Und etwas entdeckt?"
„O ja, ich habe einen höchst interessanten Ort entdeckt. Ein wenig weiter oben am Berg, dort wo die alten Magerrcste stehen. Es steht dort auch eine große Buch«. Außerdem ist es ein ganz der- lasscner Ort."
„Und was haben Sie da gefunden?" fragte Doktor Reyter neugierig.
„Ich habe gesunden, daß man da großartig schlafen kann, und nm mein Geständnis zu vollenden, ich habe es auch getan."
„Das nenne ich ein« beneidenswerte Ruhe", lächelte Doktor Revier
Dolior ce.-o? sich ^und legte seinem
Gegenüber die Hand aus die <schulter. „Junger Mann, an Verbreck-en und Mord kann man sich im Lause von fast fünfnnddrcißig Jahren gewöhnen. Dagegen gibt es etwas, woran ich m:a> zu meinem größten Bedauern wahrscheinlich nie gewöhnen werde"
„Und das wäre?"
Doktor Dernbach sah düster vor sich hm: „Sun- gern und dürste». Wenn Sie also für einen armen abgehetzten Kriminalisten etwas zu essen und zu trinken hätten, so ..."
Doktor Revier mußte lache», obwohl ihm gar nicht danach zumute war: „Herrgott ja, Sie sind ja seit heut« früh unterwegs."
Er beeilte sich, Doktor Dernbach ins Haus zu bringen, und genleinsam bereiteten die beiden Männer ein frugales Mahl mit viel Kass:e. das Doktor Dernbach mit größtem Appetit verzehrte. Dann machten sie einen kurzen Rundgal,g durch das Saus, und Doktor Reyter zeigt« seinem Be- sllcher die alte Uhr mit dem Datum des Mord- tages.
„Es kann ein Zufall sein, es kann auch eine Bedeutung haben", meinte Doktor Dernbach. „Auch das wird sich noch Herausstellen." Mit Zigarren und Getränke» bewaffnet, zogen sie dann wieder in den Garten.
Doktor Reyter hatte überlegt, ob er dem Äri- minalrat die Tatsache Mitteilen sollte, daß zivei Menschen den Mörder kannten, aebr er war davon abgekommen. Nein, dies Problem wollte er selbst lösen. Er wnßte ja nicht einmal, iver Antona war.
„So, und nun, mein lieber Kriminalrat", sagte Doktor Reyter. als sic gemütlich auf einer Bank saßen, „jetzt möchte ich Ihre Ansicht über den Fall hören."
„Ich habe gar keine Ansicht."
Sie sind aber sicher schon zu irgendeinem Resultat gekommen?"
„Vorläufig noch nicht. Ich versuche auch gar nicht, eine Tbeori« sondern sammle nur
Tatsache». Sie dürfen nicht vergessen, daß die Schwierigkeit dieses Verbrechens in seiner Einfachheit liegt. Je einfacher ei» Verbrechen ist, um so schwieriger ist gewöhnlich seine Aufklärung. Eine Frau ist erstochen worden, und zwar von einem Täter oder einer Täterin."
„Außerordentlich gut beobachtet", spottete Doktor Reyter «in wenig.
„O spotten Sie nicht, ich habe schon Fälle erlebt, bei denen noch nicht einmat dies feststcind. Ich wollte auch damit nur darauf Hinweise» daß wir keinerlei Spuren besitzen, die ans die Identität des Täters Hinweisen. Ich möchte sagen, es fehlt der Nebensatz." (Fortsetzung folg!.!
Wußten Sie öas?
Im Wiener Hofburgtheatcr war es dem Publikum strengstens verboten, den Künstlern Beifall zu klatschen oder gar laut seiner Begeisterung durch Zurufe Ausdruck zu geben. Gleicherweise war es auch den Künstlern untersagt, sich nach Spielschluß vor dem Vorhang dem dankbaren Publikum zu zeige,»
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Obwohl die Affen den Menschen viel mehr ähneln als ihren Artgeiiossen. kommt cs höchst selten vor, daß Assen Zwillinge zur Welt bringen. Der einzige Fall, der wissenschaftlich kontrolliert wurde, ist eine Geburt im Jahre 1933 im biologischen Laboratorium des Orang-Utang-Parks in Florida.
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Das Akonit ist eine äußerst giftige Pflanze für den Menschen. Das Pferd dagegen frißt sie, ohne irgendeinen Schaden zu nehmen.
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Die Chinesen hängen den Eseln, um sie nicht schreien zu lasten, einen Stein an den Schwanz. Da der Schrei des Esels immer mit dem Heben des Schwanzes verbunden ist und er durch das Gewicht des häugeuden Steines an der Bewegung gehindert ist, muß er auch das Schreien lassen.
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Als man in Mesopotamien Ausgrabungen machte, fanden Archäologen Täfelchen mit zahlreichen Rezepten, die sich besonders aus Erkrankungen der Haut beziehen. Das älteste Rezept das in dieser Art gefunden wurde, enthält Zusammensetzungen wie sie die Frauen heute vornehmlich zum Färben der Haare verwenden
Wochendienstplan der HZ.
Hitler-Jugend Gefolgsch. 1/401. Dienstag: 19.30 Uhr Uebungsspiel für die Fußballer der Gefolgschaft, der Motorschar, Fliegerschar und DJ.-Führer auf dem Sportplatz Calwer Hof. — Mittwoch: Antreten der gesamten Gefolgschaft um 20 Uhr an der Alten Post. Alles erscheint pünktlich und in tadelloser Sommer- dicnstkleidung. — Donnerstag: 20 Uhr Sportdienst der Gefolgschaft auf dein Sportplatz Hirsauer Straße. — Freitag: Kein Führerdienst. — Samstag: Hebung des Spiel- mannszngs 20 Uhr in der Turnhalle. Alles erscheint.
Deutsches Jungvolk Fähnlein 1 und 2/401. Montag: Antreten des Führerzugs nm 19 Uhr auf dem Marktplatz. — Mittwoch: 'Antreten des Standorts um 15 Uhr auf dein Brühl. I.Z. mit Instrumenten. Jungzug 1 init Sportkleidung.
BDM.-Mädelgruppe 1/401. Donnerstag: Schar 3 20 Uhr Salzkasten. — Freitag: Spielschar 20 Uhr mit Sport an der Turnhalle Schar 1 und 2 20 Uhr Salzkasten. Alle bringen Nähzeug mit.
Jungmädel-Gruppe 1/401. Dienstag: Turnen der Sportdienstgruppen um 18 Uhr in der Turnhalle. — Mittwoch: Alle lOjähri- gen treten um 15 Uhr am Salzkasten an. Schar 1, 2 und F.A.-Schar treten uni 16.30 Uhr, Schar 3 um 14.30 Uhr am Salzkastcn an. Um 18 Uhr F.-Dienst. Wer in die Jugendfilmstunde will, bringt 20 Pfennig mit. — Donnerstag: Turnen der J.M.-Führerinnen uni 17 Uhr in der Turnhalle. — Samstag: Ju- gcndfilmstnndc; Antrittszeit wird now bekannt- gegeben.