z. Seite - Nr. 227

Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Freitag, den 27. September 184«

Deutsches U-Boot-Heldenlnm

Fünf Äahre neue deutsche U-Bootwaffe

Das deutsche Volk hat in den Wehrmachtsberichten der letzten Tage von neuen eindrucksvollen Erfolgen unserer ll-Bootwasfe gelesen. Schon heute darf gesagt werden, dag die Versenkungszahlen des laufenden Monats nach den bisher vorliegenden Meldungen unserer U-Boot-Kom- mandanten die des Vormonats iibertreffen dürften. Diese erfreulichen Tatsachen lösen diesmal eine besondere Freude aus. Denn am 27. September seiert die neue deutsche U-Voot- wasfe ein Jubiläum, das weit über den Kreis ihrer eigenen Mannschaften und Offiziere ein Echo bei der ganzen Na­tion findet. Mit stolzer Freude erinnern wir uns daran, daß genau vor fünf Jahren die U-Voot-FlottilleWeddi- gen" als erste deutsche U-Voot-Flottille nach dem Welt­kriege in Dienst gestellt wurde. Damit wurde ein Kapitel deutschen Heldentums begonnen, das in den Kämpfen des jetzigen Krieges in unvergeßlichen und leuchtenden Buch­staben geschrieben wurde. Ohne die deutschen U-Voote keine Norwegen-Aktion, ohne ihren unermüdlichen und todes­erniedrigenden Bestimmungen. Die deutsche U-Bootwaffe diese kurzen Hinweise zeigen, welchen Dank unser Volk sei­nen U-Bootmännern schuldet, diesen Rittern ohne Furcht und Tadel, die aus der Kriegsgeschichte von 1939/40 nicht wegzudenken sind.

Wir wissen, dag der Bau von U-Booten kein Ergebnis des jetzigen Krieges ist, sondern bis in die Jahre vor dem Weltkrieg zurückreicht. Bereits im Jahre 1904 baute die deutsche Marine U-Voote. Bis 1914 warenU 1" undU 28" fahrbereit. Als der Weltkrieg ausbrach, standen diese deut­schen Boote in ihrer Leistungsfähigkeit weitaus ander Tpitze der U-Boote aller Nationen. Trotzdem wußte man damals noch nicht, welche gefährliche und in ihrer Verwendbarkeit vielseitige Waffe man an den kleinen schnittigen Tauchbooten besaß. Erst in den Jahren von 1814/18 wuchs die U-Bootwaffe zur Höhe ihrer Bedeutung. Die deutschen U-Voot-Kommandanten wurden Meister ihres Fachs. Auch die Technik der Boote vervollständigte sich dauernd. Schon damals drohte die englische Widerstands­kraft unter den schweren Schlägen der auf allen Meeren auftauchenden unterseeischen Jäger zusammenzubrechen. Aber dann kam Versailles mit all seinen entehrenden und erdiedrigenden Bestimmungen. Die deutsche U-Bootwaffe verschwand aus den Weltmeeren und den heimischen Gewäs­sern. Ihre Angehörigen mußten sich neue Berufe suchen. Der Haß des Feindes schien über deutsche Tapferkeit zu trium­phieren. Im Diktat von Versailles wurde den Deutschen verboten, jemals auch nur ein einziges U-Voot noch zu bauen.

Mit allem hatte Versailles gerechnet, nur mit einem nicht: mit Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus. Der Wiederaufstieg Deutschlands erbrachte auch den Wieder­aufstieg der deutschen U-Vootwaffe. Im März 1935 zer­schlug der Führer die Verbotsklauseln des Versailler Ver­trages. Die deutsche Wehrfreiheit wurde proklamiert. Aber ihre Absicht war nicht Krieg, sondern Frieden. Schon im Juni 1935 wurde mit England ein Flottenabkommen ge­schlossen, das die Stärke der deutschen Flotte auf 35 Prozent der englischen festsetzte. Auch die U-Boote nahmen in diesem Abkommen einen Platz ein. Da sie für eine kleine Seemacht von höchster Bedeutung waren, gestand England Adolf Hitler V § o t p a r i t ä t zu. In der Hoffnung auf einen künftigen Ausgleich mit den Londoner Verantwortlichen er- sich,jedoch Deutschland bereit, die hundertprozentige U-Bootrllstung nicht auszunutzen. Es beschränkte sich auf 45 Prozent der britischen U-Bootstonnage bei seinen Mten Neubauten. Bis zur Tschechenkrise hielt sich Deutsch­land an dieses Abkommen. Erst damals, als Englands Haß Miner deeutlicher wurde, gab es öffentlich bekannt, daß es jetzt die hundert Prozent der U-Vootgleiche mit Großbritan- men voll in Anspruch nehmen müßte. Auch diese Warnung London in den Wind geschlagen. Im Frühjahr

Wg zerbrach das deutsch-englische Flotten-

unter der britischen Perfidie. Auch die deut- 75, "outwaffe rüstete auf, um den Engländern nicht »ehrlos ausgeliefert zu sein.

^-Boot-Neubauten 24 Boote in den Jahren -UK/36. darunter dieWed digen" - Flottille mit einer Tonnage von 250 Tonnen. Erst in An Jahren baute man größere Boote von 500 bis

Trotzdem war bei Kriegsausbruch die Hälfte d?r vorhandenen 50 U-Boote nur von der Größe -Flottille. Erst danach wurde der deutsche ordem,;»- ^rMeem Stil angekurbelt und den außer- DeutjM^Ü Bedürfnissen des Seekrieges angepaßt. Was dekann/^ ""1 kleinen U-Bootflotte erreicht Hat, ist wall» besten Jahre des Krieges versenkte die U-Voot- als 2.8 Millionen BRT, feindlichen w Danach stiegen die Ergebnisse- immer höher

ll-Vooi k/7 ^ E Weltkrieg die Tüchtigkeit unserer ierer «2° die technische Vollkommenheit un-

den der Schneid ihres Einsatzes weitaus über

>vie unserer Gegner. Ein U-Boot-Kommandant

>«n an ^ ^ der heute mit seinen Versenkungszif- mariMpsi ^Mer deutschen U-Boot-Kommandanten

ruck» die . ern Lieblingsheld des Volles. Aber

^rgeßlick^n, ^" deutschenKonkurrenz" gingen uw- 'br wie KaniMnr Bewußtsein der ganzen Nation ein. Man-- S^ ^ "ant Kretschmar, Herbert Schnitze, Roll- Dberj'eulnnnl Korvettenkapitän Werner Hartmann und den briti!»-« ^ ^e Endraß wurden zum Schrecken für Eliten der bestimmen heute in den grauen:

türmten ^ des Atlantik. Unter ihren Schlägen. ^Slandav^^Ä'U Schiffsfriedhöfe nm Ochsten Stimmen und die ihrer tapferen, mit

den Funkberi^r^^ geschmückten Mannschaften klangen in '^sern es m ^ Marine an unser Ohr. Unzählige liebt ihre n s? 8/^chbutun. Besonders die deutsche Jugend Cannes,nut ^e liebt diese Waffe, die einen,

^igen au? >77^ verlangt, die allen ihren Ange-- rungen au?erl7??^7"^" Feindfahrten härteste Entbeh­rlich bei ^der von uns weiß, daß unsere U-Boote

nichtig und großen Entscheidungen noch ge-

Zum japanisch-französischen Abkomme» in Jndochina

Aus Grund des Abkommens überschritten die japanischen Truppen die Nordostgrenze von Jndochina südlich von Lungchow bei dem Erenzort Dondang.

(Kartendienst Erich Zander, M.)

Gallands 40. Lrrflfieg

Von Kriegsberichter Stolberg

DNB ... .,26. Kept. (PK.) Als Major GaItand, der Kom­modore des JagdgeschwadersSchlageter", am Dienstagmorgen an der Spitze seines Verbandes zum Feindflug startete, waren es 39 Abschußzeichen, die am Leitwerk seiner Me 109 zu zählen waren. Am Montag war es ihm gelungen, seinen 38. und 39. Luftsieg zu erkämpfen. Nun konnte der 40. fällig werden. Dem­gemäß herrschte auf dem Liegeplatz der Kommodoremaschine wie­der einmal Hochstimmung.

Die Me rollte über die Startbahn und entschwand bald un­seren Blicken mit Kurs auf England. Das Geschwader hatte den Auftrag, einen Kampfverband, der seine Bomben über London abzuwerfen hatte, zu begleiten und ihm den Weg zu sichern. Das Wetter war günstig für die Unternehmung und berechtigte zu den besten Hoffnungen. Wir, die heute nicht mit Einsatz zu rechnen hatten, blieben auf unserem Feldflugplatz, um den Major bei seiner Rückkehr begrüßen, vielleicht auch beglückwünschen zu können.

Es gibt nur eine Meinung:Der Kommodore bringt den 49. Luftsieg mit heim." Die Aufgabe und die Umstände, unter denen sie durchgeführt wird, werden zum soundsovielten Male bespro­chen, die Meldungen der Aufklärer nochmals durchgesehen. Wir wissen, daß, wenn Major Galland Feindberührung bekommt, sein Kampfgeist und sein Können obsiegen werden. Wie oft hat er sich schon aus den tollsten Situationen herausgehauen, und wie oft hat ihm seinKatschmarek", sein treuer Kamerad, eine nicht anders sein. Wird der Kommodore angegriffen, so ist seine nichtanders sein. Wird der Kommodore angegriffen, so ist seine Abwehr, trotz der Schnelligkeit, mit der sich ein Luftkamvi ab-

/

eck'

"Mae und nxLs ^2 »oogen ENI,Weisungen I«»? ^^lerne Worte mitzusprechen haben.

^ LeM°7 n ^t sich dieser gigantische Neuaufbau bester '-leO--,,, vollzogen. Es ist ein unfaßbar

wenn der "beweist, welche Leistungen möglich

Achten und ^5,Führung, der Opfersinn der Mann-

S"'!che Können unserer Wersten voll 5 der Lust Krieg unter Wasser wie im Krieg­er Dank die modernste Nation der Welt!

Neusckwn?^ gebührt neben den U-Bootmännern selbst ^ren die fim? Waffe, dem Führer. Ohne ihn

Sinais möglich ^ neuen deutschen Ü-Bootheldentums-

Diese erstaunlichen Deutschen"

Deutschlands Kriegsleistungen mit schwedischen Augen gesehen

Von Gräfin Rosen, Djursholm (Schweden)

Vor meiner Abreise zu einem zweiten Besuch in Deutschland seit Kriegsausbruch war ich außerordentlich gespannt, was wohl diesmal meine Erlebnisse sein würden. Mein erstes Empfinden nach meiner Ankunft war das, daß ich mich in einem im tiefsten Frieden lebenden Land befand. Ueberall fiel mir die Ruhe, die Freundlichkeit, das Entgegenkommen dem Ausländer gegenüber und das allgemeine Vertrauen auf, sei es nun bei den Soldaten, die sich auf llrlaubsfahrt befanden, bei den Gepäckträgern auf den Bahnhöfen oder unter der Bevölkerung, mit der man aus den Straßen in Berührung kommt.

Dieser allgemeine Eindruck, den ich vom deutschen Volk ge­wann, war so überwältigend, daß ich einem Freund gegenüber während eines Spazierganges spontan die Bemerkung machte: Wie unglaublich scheint es, daß wir hier auf dem Kurfürsten­damm gerade wie in früheren Jahren mit der gleichen Sicher­heit spazieren können und dazu überall auf die gleiche Zufrie­denheit stoßen. Und während man hiervon spricht, kämpft Deutsch­land eine seiner bedeutendsten Schlachten der Geschichte."

Stolz aus den Siegelnd diese Deutschen, sehr stolz, aber nicht prahlerisch; einen Hauch der Würde, beinahe der Feierlichkeit, findet der ausländische Besucher in ihrer Haltung, und hinter alledem steht die große Begeisterung, einglühenderGlaube an den Führer und alles, was er unternimmt.

Güte und Hilfsbereitschaft insbesondere für die Verwundeten fallen dem Besucher überall auf. Man bringt den Verwundeten eine geradezu mütterliche Fürsorge entgegen, und die Bedacht- jamkeit für ihre Pflege verrät ein sehr feines menschliches Em­pfinden, das zusammen mit großem Mut und Ausdauer in so erstaunlichem Ausmaß überall im deutschen Volk zu finden ist? Diese Wesenszüge sind nicht nur bei den jungen Soldaten, die jeder Zahl Feinde trotzen können, und im nächsten Augenblick den Verwundeten oder Notleidenden, seien es Freunde oder Feinde oder nur ein armes Tier, ihre hilfsbereite Hand leihen, zu finden, sondern man findet sie ebenfalls bei der zivilen Be­völkerung unter den Müttern, den Witwen, den Frauen, die den ganzen Tag harte Arbeit vollbringen, bei den Angestellten, Arbeitern, Bauern usw.

Diese erstaunlichen Deutschen haben alle Mühen, Sorgen und Härten des Krieges in einem wahren Gemeinschaftsgeist auf sich genommen, und wenn die Nationalsozialistische Partei das Volk bittet, noch mehr für das Winterhilfswerk und für das Rote Kreuz zu opfern, so wird jeder Aufruf mit neuer Begeisterung beantwortet.

Ich kenne die Deutschen sehr gut, da ich lange m den ver­gangenen fünf Jahren unter ihnen gelebt habe, aber sie über­raschen mich immer wieder von neuem. So häufig erzeugt der Krieg Rohheit, sogar Grausamkeit. Hier in Deutschland scheint

Bestellen Sie mrieee Leitung r

spielt, ebenfalls kein überstürztes Handeln, sondern das Produkt sicherer Ueberlegungen, die schon zum Instinkt geworden find.

Wir gehen wieder zum Liegeplatz hinaus, da braust es auch schon über unsere Köpfe hinweg. Die Schlageter-Jäger komme« vom Feindflug zurück. Alle Blicke sind zum Himmel gerichtet. Jeder will der erste sein, der derenWackeln" zuerst wahrnimmt. Da, der Erste Bordmechaniker des Majors ist derGlückliche". Wir alle schauen in die Richtung, in die seine Hand weist, und sehen, wie die Messerschmitt des Majors mit einer nochmaligen Wackelbewegung den Feldslughasen anfliegt. Kaum ist er aus­gestiegen, so strecken sich ihm viele Hände entgegen. Er übersieht keine, jede einzelne ergreift er und nimmt mit strahlendem Ge­sicht alle Glückwünsche entgegen. Als dann der Major seinem Ersten Vordwart gegenübersteht und beider Hände ineinander- liegen, beherrscht die Atmosphäre eine nahezu feierliche Stille. Ja", sagt der Kommodore,Meyer, wir haben es auch diesmal wieder geschafft." Unteroffizier Meyer streichelt mit der freien Linken liebevoll den Leib der Maschine, die er betreut, und blickt seinem Kommodore stolz in das Auge.

Wir bitten den Major, uns einiges über den Luftkampf, aus dem er heute siegreich hervorging, zu berichten.

Herrschaften", meint er,ihr wißt doch, daß ich als Erzähler wirklich ein schwieriger Fall bin, aber weil es derVierzigste" ist, will ich mal nicht so sein. Wir hatten also den Kampfverband, zu dessen Schutz wir eingesetzt waren, pünktlich erreicht und zogen nun mit diesem den befohlenen Kurs. Eine Weile sah es so aus, als wenn alles über alle Erwartung glatt gehen würde, dann wurde es aber doch bald anders. Die Tommies warsn auch unterwegs. Hoch über uns sahen wir sie in einiger Entfernung auf uns zukommen. Ein Teil schwenkte ab, er sah wohl noch andere deutsche Einheiten ankommen. Die anderen behielten den alten Kurs bei. Einige Staffeln Spitfires und einige Hurricanes waren es, die mit uns anbinden wollten.

Mein Plan, den eng aufgeschlossenenVerein" auseinan­derzusprengen und sich dann den Gegner zu kaufen, war schnell gemacht. Die mit mir fliegenden Kameraden waren schnell verständigt und jeder wußte, was er zu tun hatte. Ich flog dann mit einigen Maschinen nach oben. Mein Vorhaben gelang auch, und der mir am nächsten fliegende Tommy mußte sich zum Kampf stellen. Schon bei meinem ersten Anflug und den wohlgezielten Feuerstößen hatte der Junge den Laden voll. Die Hurricane brannte lichterloh, machte einige ungesteuerte Bewegungen und von dem brennenden Flugzeug löste sich sein Insasse mittels Fallschirm er stieg also aus.

Meine Kameraden hatten auchviel zu tun", es war, wie man so sagt, alles dran. Aber daran ist man ja gewöhnt, und wenn es anders wäre, brauchte man uns Jäger ja nicht. Ja, das war dann wohl mein 40.", schloß der Kommodore seinen Bericht.

Während der Hauptmann beim Stabe feststellte, daß die Ge- samtabschnßziffer des Geschwaders nunmehr 385 betrage, malte der Vordwart den 40. Strich und das Datum an das Leitwerk der braven Messerschmitt.

Wir blieben noch einige Zeit beieinander. Im Laufe des Nach­mittags erhielt der Kommodore ein Telegramm des Führers. Es enthielt den Glückwunsch unseres Obersten Befehlshabers und für den Major den Befehl, fichunverzüglichnachBerlin zur Entgegennahme des Eichenlaubes zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes zu begeben. Mel­leicht trifft er da noch mit Major Mölders zusammen, der aus gleichem Anlaß vor wenigen Tagen nach Berlin befohlen wurde.

Beide, die zur Zeit erfolgreichsten deutschen Jagdflieger, ver­bindet eine enge Freundschaft, beide tragen die gleichen Aus­zeichnungen, von denen dasEichenlaub" anher ihnen bis zur Stunde nur noch "General DietI trägt.

er nur die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Begeisterung vermehrt und verstärkt zu haben.

Seit der Führer seinen letzten Appell an die englische Ver­nunft gerichtet hat und die Engländer sein Friedensangebot ab­lehnten, ist das ganze deutsche Volk entschlossen, Eng­land nun endgültig niederzuringen. Jedermann w Deutschland sehnt sich nach Frieden, aber nach einem Frieden, der erst sein kann, wenn die britische Anmaßung und der Wider­stand für alle Zeiten beseitigt sind. Die Deutschen sind entschlos­sen, Großbritannien für immer niederzukämpfen, und diese innere Entschlossenheit gegenüber England ist noch ungeheuer gewachsen, seit die englischen Flieger mit ihren sinnlosen Nacht­angriffen begannen.

Diese Fliegerangriffe sind völlig wirkungslos vom militäri­schen Gesichtspunkt gesehen. Aber sie verursachen Bitterkeit bei der Bevölkerung, die Opfer an Kindern, Frauen und anderen Zivilisten durch die britischen Bombenabwürfe zu bringen hat. Ich habe jetzt mehrere Fliegerangriffe bei Nacht hier erlebt und weiß, wie wenig man sich vor ihnen fürchtet; allerdings konnte ich feststellen, daß die Entschlossenheit des Volkes, den Kampf gegen die Engländer bis zum bitteren Ende zu führen, dadurch gesteigert wurde. Mit welch ungeheurer Begeisterung wurden die Worte ihres geliebten Führers beantwortet, als er erklärte: Sie fragen immer wieder, wann kommt er? Beruhigt euch, er kommt." Diese Worte lösten einen derartigen Begeisterungs­sturm aus, daß der Sportpalast zitterte.

Die Deutschen stellen nicht nur Rekorde bei den Sammlungen für die Verwundeten und Kranken und Hilfsbedürftigen auf, sondern sie haben auch verblüffende Rekorde in diesem Jahr auf ihren Messeausstellungen erreicht. Die Königsberger Messe war zum Beispiel ein gewaltiger Erfolg. Die Leipziger Messe war ein noch größerer Erfolg und schließlich auch die Wiener Messe. Man kann wirklich ohne Uebertreibung behaupten, daß die deutsche Führung einen erstaunlichen Sieg nach dem anderen über alle Schwierigkeiten des Krieges erringt.

Aber dieses Volk hat auch die Kultur nicht vergessen. Ab­gesehen von Len 1000 Studenten aus allen Teilen der Welt, die allein in Berlin anzutreffen sind, muß die jährliche Kunstaus­stellung in München im letzten Juli Erwähnung finden. Unge­heuer war die Besucherzahl und erstaunlich die getätigten Ver­käufe. Das Musik- und Theaterleben hat einen großen Auf­schwung genommen und glänzende Tage gesehen. Man hat wun­dervolle Kurse für ausländische Studenten zu mäßigen Gebühren > veranstaltet, lei es auf dem Gebiet der Kunst, der Wissenschaft oder der Politik Auf dem Gebiet des Sportes errangen die j Deutschen neue Rekordleistungen, vielleicht nicht in so großer s Zahl, weil viele Angehörige der besten Mannschaften in der / Wehrmacht stehen oder nur beschränkte Zeit für ihr Training < zur Verfügung stehen haben.

/ Nichtsdestoweniger scheinen die Deutschen dieses Jahr und den Krieg zu einem einzigen ungeheuren olympischen Ringen ver­wendet zu haben, und man wird noch weitere Rekordleistungen von ihnen erwarten können.