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Zentren der britischen Politik

Buckingham-Palast und Parlament

Der Buckingham-Palast In London ist in den

letzten Tagen durch Bombensplitter beschädigt worden.

Die Stelle des früheren königlichen Schlosses in Berlin oder der einstigen Tuilerien in Paris nimmt in London heute noch der Buckingham-Palast ein. Wenn man ihn mit anderen euro­päischen Residenzschlüssern vergleicht, ist er allerdings kleiner und weniger pomphaft. Er war ursprünglich auch nicht als Königs- schlotz bestimmt, sondern sür die Herzöge von Buckingham, die in der alten englischen Geschichte eine große Rolle gespielt haben. Die englische Königsfamilie hat sich den Buckingham-Palast erst im Jahre 1809 zu ihrer Wohnstätte erkoren, nachdem der James- Palast, die frühere Residenz, bei einem Eroßfeuer bis auf die Grundmauern abgebrannt war.

Der Buckingham-Palast ist eigentlich keine architektonische Sehenswürdigkeit, aber als Wohnsitz der königlichen Familie ist er sür alle Engländer dasHerz Londons". Das kommt zu einem Teil aber auch von der geographischen Lage her, denn der dreieckige Park des Königsschlosses grenzt unmittelbar an den Hyde-Park, der im Zentrum der Stadt liegt. Für die Londoner und sür die vielen Fremden, die früher zur englischen Hauptstadt kamen, war der Buckingham-Palast so eine Art Wallfahrtsort geworden. Das tägliche Aufziehen der Wache mit all den alter­tümlichen Zeremonien gehörte zu den Ereignissen, die regel­mäßig ganze Scharen von Neugierigen anzulocken pflegten.

Das Innere des Schlosses ist mit Prunk überladen. Aus der großen, von Marmorsäulen getragenen Eingangshalle führt eine in Weiß und Gold gehaltene, mit roten Teppichen belegte Treppe in die oberen Räume. Dort ist die ganze Innenfläche des Schlosses in Säle aufgeteilt, von denen der weiße Thronsaal, der mit prachtvollen Vasen ausgestattete Grüne Salon und der aus Elfen­bein und Gold zusammengesetzte Musiksaal die kostbarsten sind.

Man mutz nun nicht annehmen, daß sich die englischen Könige allein mit dem Buckingham-Palast begnügen. 30 Kilometer von London entfernt liegt das bekannte Schloß Windsor in der Grafschaft Berkshire am rechten User der Themse. In der Graf­schaft Norfolk besitzt die Künigsfamilie das Schloß Sandrinz- ham. Dazu kommt als Nummer vier das Schloß BaImoral bei Aberdeen. Im Gegensatz zu der Londoner Bevölkerung weiß die Königssamilie immer noch, wohin sie demnächst ihre Schritte lenken kann.

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Im Londoner Stadtteil Westminster, dicht an der Themse, wurde im Jahre 1299 der Erunostein zu einem Gebäude gelegt, in dem sich drei Jahrhunderte später das englische Parlament heimisch machte. Dazu mußte allerdings erst ein weitgehender Umbau erfolgen, und dabei entstand ein Gemisch aus Gotik und Renaissance. Im Jahre 1834 vernichtete eine Feuersbrunst dir ganze Herrlichkeit, und im darausfolgcnden Jahrzehnt errichteten die Engländer einen neuen Prachtbau, dasHouse of West­minster". Empire? Klassizismus? Eeorgianisch? Louis Philipp? Nein, selbstverständlich Gotik. Wie zum englischen Menu der Pudding, so gehört zum englischen Zopf die Gotik. Für zwei­einhalb Millionen Pfund Sterling wurde ein gotischer Palast erbaut, von so gigantischen Ausmaßen, daß kontinentale Parla­mente sich wie Weekend-Villen dagegen ausnehmen. Rein archi­tektonisch wurde nichts Grandioses geschaffen. Den Reichtum steckte man lediglich in die Ausmaße, die Pracht, das Prestige. Man schuf drei Riesentürme, jeden über 100 Meter hoch, und entlang der Themse eine Steinterrasse von fast einem Viertel Kilometer Länge, auf der die ehrenwerten Herren Abgeordneten früher ihren Tee einzunehmen pflegten. '

^ Das englische Parlament beherbergt sowohl das Oberhaus als auch das Unterhaus. Die beiden Säle, in denen diese politischen Körperschaften tagen, bilden jedoch nur zwei Tropfen in dem großen Steinmeer des Westminster-Hauses. Das Oberhaus ist eine reine Repräsentationsstätte: zwar besitzt es 700 Mitglieder, aber kaum ein Drittel der Lords befaßt sich mit Politik. Im Gegensatz dazu ist der Sitzungssaal des Unterhauses kaum ein Drittel so groß wie der Sitzungssaal des Berliner Reichstages. Die Pressetribüne faßt kaum 40 Menschen, die Zuschauergalerie etwa das Doppelte, und in der Diplomatenloge finden kaum sechs Mann Platz. Der Saal ist schmal und hoch. Er wirkt nicht wie ein Parlament, sondern wie der Sitzungssaal eines großen Klubs. Er enthält weder Tribünen noch Rednerpulte, Minister­tische oder besondere Erhöhungen. Da sind nur mehrere Dutzend grünlederne Sofas, auf denen die Abgeordneten sitzen. Ein ein­ziger dunkler Tisch steht in seiner Mitte. Aber auch er ist kein richtiges Parlamentsrequisit. Zwar liegen schöne Lqderbände auf ihm, die die Verfassung und die Gesetze Englands enthalten, aber in Wirklichkeit ist der Tisch nur ein Symbol aus alten Zeiten, in denen er als Verteidigungswall, als eine Grenzlinie zweier

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Wer da nicht lachen soll", antwortete er.Obwohl rs die allcrunniöglichfte Situation ist, die man sich nur denken kann, findest du es einfach ganz natürlich, um 2 Uhr nachts über fremde Dächer zu spazieren und Toilette zu machen!"

Nun lachte auch Grith.

Du hast recht, Rolf. Es ist geradezu komisch! Eine solch tolle Situation hätte ich nie für möglich gehalten! Aber nun wollen wir doch machen, daß wir fortkommen. Man kann ja nicht wissen, ob die Agenten nicht bald unsere Spur finden werden."

Die beiden Deutschen kletterten nun aus einer Höhe von drei Stockwerken vorsichtig zur Erde hinunter. Har­tung ging voran, nachdem er Grith noch einmal eingeschärft hatte, sich ja gut festzuhalten und nicht nach unten zu sehen.

Kurz darauf landeten sie wohlbehalten in der Medschid- straße, nur wenige Häuser von dem Hotel entfernt.

Der Ingenieur ging vorsichtig durch die gepflegten Gartenanlagen und schaute über die Umzäunung hinweg die Straße hinunter Sie war völlig leer. Keine Menschen­seel« weit und breit. Aber es war ja auch schon bald 2 Uhr morgens. Im Osten machte sich bereits ein fahles Frühlicht bemerkbar. Wenn sie nicht bald machten, daß sie hier fort- kamen. wurden sie vom jungen Tag überrascht. Aber wo­hin sollten sie sich wenden? Zum Bahnhof durften sie nicht gehen. Eine Autovermietung gab es hier nicht. Zu Fuß kamen sie nicht weit. Hiecbleiben und sich irgendwo im Garten verbergen, konnten sie auch nicht. Sie hatten sich schon viel zu lange hier ausgehalten.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter«

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Glaubensbekenntnisse diente. Die schmale Tischplatte bildete früher dis einzige Schutzmauer, die die Regierung vor etwaigen Angriffen der Opposition schützte. Rechts von dem Tisch stand nämlich das Kanapee der Regierung, und auf der linken Seite stiegen die sechs bis sieben Reihen der Opposition in die Höhe. -Nur wenige schwache Meter trennten damals die Parteien. Stur und konservativ wie die Engländer nun einmal sind, haben sie diese alte Raumeinteilung mit allem Drum und Dran in die heutige Zeit hiniibergezogen. Das ist der Parlamentssaal, in dem Churchill seine großspurigen Reden an die ganze Welt hielt.

Technik und öffentliche Verwaltung

Welche Möglichkeiten bieten sich bei der Deutschen Reichspost für solche technisch begabte Jungen, die vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen? Vor allem überragen bei dieser Verwaltung drei Hauptgebiete der Technik, näm­lich der f e i n v e r ä st e l t e F e r n m e l d e d i e nst, der Hoch­baudienst und der K r a ft w a g e n d i en st. Entsprechend der Art ihrer Tätigkeit sind die Beamten in die vier Laufbah­nen des einfachen, mittleren, gehobenen und höheren technischen Dienstes gegliedert.

Der einfache Dien st: Im Hinblick auf die Wichtigkeit einer gründlichen Ausbildung ist die Reichspost in den letzten Jahren dazu Ubergegangen, den Nachwuchs für den Telegraphen-, Fernmelde- und Krastwagendienst in weitem Umfang in eigenen Lehrwerkstätten heranzubilden und zu diesem Zweck Jungen mit Bolksschulbildung als Lehrlinge zur Ableistung einer i. a. dreijährigen Lehrzeit einzustellen. Nach Ablegung der Gesel­lenprüfung werden diese Lehrlinge Telegraphenbauhandwerker, Telegraphenmechaniker und später Leitungsausseher oder Werk- sührer. Bei Eignung ist der Aufstieg in den mittleren D i e n.st sAssistienten, Sekretäre, Obersekretäre, Werkmeister und Oberwerkmeister) möglich. Dabei können sie sich verschiede­nen, recht interessanten Spezialgebieten zuwenden. Als solche seien nur erwähnt: Europafunk, Ueberseefunk, Küstenfunk so­wie Rundfunksender- und Entstörungsdienst. Für die zum Kraft- wagendienst neigenden Jungen sei nebenbei erwähnt, daß die Reichspost mit ihren aber Tausenden von Omnibussen und sonstigen Kraftfahrzeugen der weitaus größte Kraft­fahrzeughalter unseres Reiches ist. Die Lehrlinge des Kraftfahrzeughandwerks werden als Postkraftwagenführer planmäßig angestellt und können über den Werkführer und Werkmeister zum Oberwerkmeister aufrücken. Auch junge Leute, die das Gesellen- oder Facharbeiterzeugnis anderwärts erwor­ben haben, stellt die Reichspost als Maschinisten ein zur Pflege und Instandsetzung ihrer umfangreichen Maschinen-, Aufzugs-, Fürder-, Rohrpost-, Licht-, Heiz- und Kraftanlagen usw.

Die Dienstposten des mittleren technischen Dienstes stehen, soweit sie nicht Versorgungsanwärtern Vorbehalten sind, als Aufstiegsstellen für die Beamten des einfachen Dienstes zur Verfügung.

Elektro- Maschinen- und Bauingenieure mit dem Reife­zeugnis einer anerkannten höheren technischen Lehranstalt, fin-

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Aber ganz plötzlich, als Hartung noch orientierend di« Straße hinunter schaute, kam chm ein erleuchtender Gedanke:

Wenn er sich nun das vor dem Hotel stehende Auto cmeignen würde!?

Gewiß, er machte sich dadurch strafbar. Aber was hatte das in einer solchen Lage schon zu sagen? Wurde er von den Leuten nicht dazu gezwungen?

Er ging zu Grith zurück und teiUe ihr seinen Plan mit. Doch sie war dagegen und wollte nichts davon wissen. Erst seine Vorstellungen, daß es gänzlich unmöglich sei, zu Fuß sortzukommen, und daß sie keinesfalls noch länger hier warten durften, wenn sie nicht ihr ganzes Vorhaben aufs Spiel setzen wollten, brachten auch das junge Mädchen zu der Überzeugung, daß das Auto ihre einzigste und wahr­scheinlich auch am wenigsten gefährliche Chance war.

Man mußte eben alles auf eine Karte setzen! *

Sie gingen vorsichtig zu der Umzäunung zurück und überzeugten sich, daß die Luft rein war, worauf pe ge­schwind über den Zaun kletterten. Während Grith flüch­tigen Fußes die Straße hinunterlief, um so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu gelangen, schlug der Ingenieur in aller Ruhe, als sei er ein verspäteter Nacht­schwärmer, die entgegengesetzte Richtung ein und steuerte geradewegs auf das Auto zu. Das knatternde Geräusch des Motors ließ seine Schritte ungehört verschallen.

Die Gartentür stand halb offen. In der Gaststube des Hotels brannte noch Helles Licht. Aber weder von den Be­amten noch von den Engländern war jemand zu sehen. Vielleicht waren sie gerade dabei, im Oberstock di« Tür auf­zubrechen.

Er konnte es also ruhig wagen.

Sein Herz klopfte ihm bis in den Hals hinauf, als er sich vorsichtig dem Wagen näherte. Es war eine stark« Welker-Maschine, ein Typ, wie er ihn sich kesser gar nicht hätte wünschen können! Hoffentlich war auch genügend Be­triebsstoff vorhanden?

Dienstag, den 17. September izzg

den bei der Deutschen Reichspost in der Laufbahn des gehobe­nen technischen Dienstes ein großes und dankbares Betätigungs­feld. Besonders der Elektroingenieur kann sein Wissen und Kön­nen vielfach anwenden und erweitern, so z. V. bei der Verwen­dung hochfrequenter Ströme in der Fernsprecherei, bei dem Ausbau des deutschen Fernkabelnetzes usw. Die Telegraphie soll durch Verwendung eines einheitlichen Telegraphenappara­tes, des Springschreibers, d. h. einer Fernschreibmaschine, die wie jede Schreibmaschine von jedem Benutzer selbst bedient werden kann, vereinfa-bt werden. Der durch die Fernschreibmaichine ermöglichte Fernschreibteilnehmerdienst wird weiter ausgebaut werden und in dieser Form der Drahttelegraahie in zuneh­mendem Mage neue Anwendungsgebiete eröffnen. Die Frei­gabe des Fernsehrundfunks steht für die nächste Zeit bevor Der F en s e h s p r e ch d i e n st wird weiter ausgebaut Die Bildtelegraphie entwickelt sich sprunghaft aufwärts.

Alle neuen Einrichtungen der Deutschen Reichspost erfor­dern auf dem Gebiete des Postbauwesenx besondere Maß­nahmen. Soweit die Erstellung von Gebäuden in Frage kommt wird auch hier nicht mehr schablonenhaft verfahren. Vielmehr haben die Gebäude mehr und mehr auch rein äußerlich das Gepräge nationalsozialistischer Formschönheit und ordnen sich in ihre landschaftliche Umgebung harmonisch ein. Hier findet der Bauingenie u r seine Domäne, da kann er seine Fähig­keiten entfalten.

Daß der Maschineningenieur beim größten Kraft­fahrzeughalter des Reiches nicht zu kurz kommt, bedarf keiner besonderen Begründung.

Der Bedarf der Deutschen Reichspost an Beamten der geho­benen technischen Laufbahn in der Fachrichtung des Fernmelde-. Funk-, Maschinen- und Hochbaudienstes ist nicht gering. Die Ingenieure werden als Postinspektoranwärter ihrer Fachrichtung angestellt und nach einigen Jahren der Ausbildung als Tech­nische Postinspektoren oder Postbauinspektoren planmäßig an­gestellt

Der höhere Dienst bei der Deutschen Reichspost erfor­dert abgeschlossene Hochschulbildung.

Nähere Auskünfte erteilen das Gauamt für Beamte der NS­DAP., Stuttgart, Jägerstraße 44, sowie die bei allen Kreis­amtsleitungen des Amts für Beamte eingerichteten Auskunfts- und Beratungsstellen für Beamtennachwuchsfragen.

Wenn der Soldat in den Betrieb zurückkehrt

Nach der gesetzlichen Regelung können die aus dem Wehr­oder Reichsarbeitsdienst kommenden Gefolgschaftsmitglieder so­fort wieder ihren alten Arbeitsplatz einnehmen und unter den Bedingungen Weiterarbeiten, die zur Zeit ihrer Einberufung maßgebend waren. Eine Reihe von arbeitsrechtlichen Fragen, die dabei entstehen, sind von den zuständigen Ministerien bereits geklärt worden. Die zur Entlassung kommenden Eefolgschaftsmit- glieder erhalten von ihrer Wehrdienststelle einen vierzehntägigen Heimkehrurlaub. Während dieser Zeit bekommen sie neben dem Wehrsold ein sogenanntes Verpflegungsgeld; ihre Angehörigen erhalten den Familienunterhalt, den sie bis dahin bezogen Habens weiter. Der Reichsarbeitsminister hat diese Bestimmungen -i- gänzt in einem Erlaß an die Reichstreuhänder der Arbeit. Darin wird erklärt, daß das Esfolgschaftsmitglied während des vier- zehntägigen Heimkehrurlaubs zur Aufnahme der Arbeit nicht verpflichtet ist. Ebenso wenig ist der Unternehmer gehalten, das Eefolgschaftsmitglied während dieser Zeit in seinem Beiriei gegen Entgelt zu beschäftigen. Unberührt davon bleibt jedoch die Verpflichtung des Eefolgschaftsmitgliedes, sich unverzüglich nach seiner Entlastung wegen der Wiederaufnahme der AM mit dem Unternehmer in Verbindung zu setzen. Das ist schon des­wegen erforderlich, damit der Unternehmer sich auf die Rückkehr der Soldaten in seinen Betrieb einstellen kann. Nun ist selbstver­ständlich nicht angängig, daß das zurückkchrende Gefolgschafts- Mitglied nach seinem Heimkehrurlaub gleich in den ersten Tagen der wiederausgenommenen Zivilarbeit in Erholungsurlaub geht. Der Erlaß des Reichsarbeitsministers an die Reichstreuhänder sieht daher vor, daß der Anspruch auf Erholungsurlaub frühe­stens drei Monate nach der Arbeitsaufnahme gestellt werden kann.

Fähruuglück auf der Rhone. Auf der Rohne ereignete sich ein schweres Fährunglück, bei dem sechs Menschen ums Le­ben kamen. Bei der Uebersahrt von Pemme nach St. Didier scheiterte die Fähre kurz vor dem Anlegen. Sämtliche In­sassen wurden in die reißenden Fluten geschleudert, nur zwei konnten sich schwimmend ans Land retten. Die übrigen, der Bürgermeister von Nattage und fünf Personen im Alter von 12 bis 19 Jahren, ertranken.

Er warf sich in Positur. Seine Muskeln strafften sich und sein Geist durchflog noch einmal blitzschnell die ganze Situation. Ein letzter Blick auf die angelehnte Tür, ein kühner Sprung, und er saß am Steuer.

Der ganze Vorfall hatte kaum den Bruchteil einiger Sekunden gedauert, und schon rollte das Auto des jüdischen Seifenfabrikanten katzenweich die Medschidstraße hinunter.

An der nächsten Straßenkreuzung hielt Hartung einen kurzen Moment, um Grith einsteigen zu lassen, dann gab er Vollgas!

Das junge Mädchen drehte sich einige Male um und sah, über das zusammengeschnallte Verdeck des Wagens hinwegblickend, mehrere Männer, die schimpfend und gesti­kulierend vor dem Hotel standen und dem Wagen nachblicklcn-

Gleich darauf durchschnitten schrille Pseisentöne die morgenfrische Frühlingsluft.

Hörst du sie pfeifen. Rolf?"

Der Ingenieur lachte.

Sie sollen sich die Lunge aus dem Leibe pfeifen! Uns hält jetzt niemand mehr aufl"

Er überquerte den großen' Platz vor der Moschee und fuhr unter einer Elsenbahnunterführung hindurch. Er war ein ausgezeichneter Fahrer. Haarscharf fuhr er durch schmale Gassen und Gäßchen, wenn es galt, eine größere Wegstrecke abzukürzen. Er nahm, ohne abzustoppen- Straßenkreuzungen und Kurven und bekümmerte sich im geringsten um etwaige polizeiliche Vorschriften. Dann wandte er sich nach Westen und raste eine breite Land­straße hinunter.

Nachdem sie nach ungestörter Fahrt Nargi erreicht und bei einem in seinem Schlaf aufgestörten Türken für nie Geld und ebensoviel gute Worte weiße Schuhe un Strümpfe für Grith erworben hatten, setzten sie ihre Fahr nach Ankara fort.

, . (Fortsetzung solgU -